Klasse Vera, Du hörst Dich wirklich gut an. Ich fühle mich auch sehr wohl in unserer Gruppe. Von der menschlichen Seite her gesehen, sind das einfach (?) Leute, die die gleiche Krankheit haben, wie ich und gerne, wirklich gerne helfen wollen und ihre Erfahrungen und Meinungen weitergeben. Ich tue mir wirklich schwer, abends, nach einem langen Arbeitstag, mich noch einmal aufzuraffen und irgendwohin zu gehen. Aber mittlerweile ist es so, dass ich mich auf das Treffen freue. Ob ich nun meine Anliegen vortrage oder nur zuhöre, wenn andere erzählen, mich nehme immer etwas für mich mit nachhause. Das wünsche ich Dir auch, Vera.
so nu komm ich gerade vor ner std vom treffen und hab dort auch erzählt,das ich gestern draußen beim ackern vermehrt an was zu trinken gedacht hab,so ein bier?....bin ja schon so lange nüchtern gewesen
hab dann festgestellt,das ich schon wieder zuviel geackert hab und noch so viel zu tun ist,wenn ich könnte...
das ich mich verdammt einsam fühle da draußen...das sich mein liebster seit montag früh nicht gemeldet hat und ich ihn nicht erreichen konnte.....das mir die knochen weh tun
heute konnte ich ihn auch nicht erreichen,vorhin dann kam endlich ne rückmeldung.er hat halt einfach viel trainiert und gearbeitet und besuch gehabt.
ich dagegen,arbeit und arbeit und wohnung basteln und essen kochen und einsam sein und immer alleine zu hause sitzen. und dann noch kein alkohol.
mann das wird noch verdammt viel arbeit dieses riesenloch zu stopfen das sich alleine durch das auseinanderziehen aufgetan hat.
also zufrieden trocken sieht anders aus als bei mir gerade
da sind jeden tag neue baustellen,die mir ins nüchterne auge springen.
schlecht alleine sein können. mich aber auch trotzdem zurückziehen und vor mich hin hängen körperliche erschöpfung registrieren mit meiner tochter läufts auch gerade unrund, pubertät und wechseljahre prallen schön aufeinander. verzettelung aller orten, zuwenig zeit für hobbies,zuviel arbeit für wenig kohle.
irgendwie muß ich mein leben anders strukturieren und der verzicht auf den alk und die kippen ist ja nur der erste schritt.
oder doch die hauptsache?
bin zu ungeduldig mit mir selbst,das alte grundthema schlägt wie immer zu. das zu wissen hilft aber trotzdem nich viel,wenn die stimmung besch.... ist.
auf jeden fall geh ich auch heute nüchtern ins bett und freu mich schon auf morgen früh die schicht mit ner lieben kollegin und den frühen feierabend und das "lange"wochenende zum erholen
mühsam ernährt sich das eichhörnchen!! ich versteh so langsam,wie es zu rückfällen kommen kann obwohl man es ja besser weiß. das hab ich auch heute wieder in der gruppe sehr anschaulich geschildert bekommen.
hilf mir was auch immer höhere macht oder so in meinem bemühen,nen anderen weg einzuschlagen im lösen meiner lebensthemen ohne mich wieder zu benebeln..
heute in demut und respekt vor allen hier,die schon so lange trocken sind.
ein frischling gruß vera
Wer seinen Hafen nicht kennt,für den ist jeder Wind der falsche (Seneca)
alles normal, was du beschreibst. ich sage mal, die zeit heilt die "wunden". du beschreibst nur negatives, vergiß das positive nicht. das gute verleitet noch viel schneller. man freut sich, und kann sich nicht "belohnen". demut und krankheitseinsicht ist erstmal gut.
doch so nen paradoxen moment hatte ich gleich am ersten tag,als ich zu der beratung gegangen bin und da mit nem stapel adressen und perspektive glücklich wieder rauskam.
zu hause dachte etwas in mir kurz und sehr intensiv: so da werden sie geholfen da könnteste doch glatt nochmal n letztes bierchen(oder zwei viele?) drauf zischen
das war n kurzer, schwieriger und von mir selbst nicht verstandener augenblick...aber mein wille hat diesem stimmchen ein :so bescheuert bin ich jetzt nicht wirklich oder?entgegengehauen und damit war es dann auch erledigt.
zum glück hoffentlich gelingt das weiter so.
gutes nächtle vera
Wer seinen Hafen nicht kennt,für den ist jeder Wind der falsche (Seneca)
also zufrieden trocken sieht anders aus als bei mir gerade
Moin Moin,
also, wenn Du eingeschult wirst, bekommst Du auch nicht ein halbes Jahr später Dein Abitur
Zu einer "zufriedenen" Abstinenz gehört mehr, als NUR nicht mehr zu trinken. Aber diese Ungeduld kenne ich nur zu gut. "Nun hab ich mich schon entschlossen trocken zu werden/ bleiben, nun muss das aber auch alles schnell gehen". MIR hat dabei sehr geholfen, das eigentliche ZIEL nie aus den Augen zu verlieren. Der Austausch mit anderen abstinenten Alkis hat mir dabei immer wieder vor Augen geführt, das eine zufriedene Abstinenz machbar ist. Und da ich von Natur aus ein Mensch bin, der ungern RÜCKschritte macht, gab es für MICH nur ein VORwärts, mit allen Konsequenzen und einer gesunden Portion Sturheit.
LG, Tina
Alles im Leben hat seinen Sinn
Über die Steine, die ich mir HEUTE in den Weg lege, werde ich MORGEN stolpern
wie schon von Tina und Uwe erwähnt - das ist normal. Und diese unangenehmen Gefühle und miesen Tagge habe ich auch. Genau wie jeder andere Mensch auf diesem Planeten, denke ich.
Nur andere denken dann nicht an Alk, ich denke schon länger nicht mehr an Alk und Du denkst halt noch an Alk in einsamen Momenten. Ist doch normal - schließlich bist Du Deiner Einsamkeit und Erschöpfung auch lange Zeit mit Alk begegnet.
Da was anderes zu finden, umzudenken, braucht Zeit und Geduld und so lange Du nicht trinkst stehen die Chancen gut, daß Du einen gesünderen Umgang damit findest.
Ich konnte früher nichts fühlen ohne dem gleich mit Alk zu begegnen. Als ich nicht mehr trank, dachte ich manchmal, wenn ich traurig war, ich müßte sterben ohne drauf trinken zu können. Bis ich in so einer komischen soap gesehen habe wie eine Frau weinend Kaffee kochte - albern, aber für mich ein Schlüsselmoment - man kann also traurig sein und trotzdem Alltag leben ich war erstaunt und erleichtert.
Heute weiß ich, es ist nicht schlimm traurig zu sein, einsam zu sein, erschöpft zu sein, ich muss nix dagegen machen, nur zulassen und dann gehts auch wieder vorbei oder ich finde eine Lösung.
Ohne Alk geht alles. Nur nicht immer so schnell.
Liebe Grüße Uta
"Großer Gott, laß meine Seele zur Reife kommen, ehe sie geerntet wird!"Selma Lagerlöf
ja so ist das,da is was dran!danke für deine weisen worte.
wenn ich mal was erkannt hab und wollte,dann mußte es auch immer ganz schnell gehen und ein großteil meiner unzufriedenheit ist sicher meiner ausgeprägten ungeduld geschuldet und verleitet mich dann oft zum fahrigen und schludrigen umgang mit der materie.
wo das nur herkommt?große baustelle!
ich kann vieles, aber alles plusminus drei zentimeter und nix wirklich sehr gut. da beißt sich dann mein anspruch an mich selbst mit meinem tatsächlichen vermögen-quelle großer frustration und negativer selbstsicht.
na gut,dann setz ick mir mal hier weiter auf die banke und lern das trocken-abc von der pike auf. hab ja gute lehrer/innen hier,die korrekturlesen.
in diesem sinne
ps:gibts auch ne express-abiklasse? ein übermütiger erstklässler
Wer seinen Hafen nicht kennt,für den ist jeder Wind der falsche (Seneca)
oh ja...man kann auch traurig kaffee kochen...,ich hab schon phasen gehabt,da hab ich mit roten augen im laden gestanden und bin ab und an nach hinten um mal 3 min zu heulen und dann weiter zu bedienen. in anderen zeiten,da hab ich son leuchten in den augen gehabt,das die kunden beschwingt den laden verlassen haben. die exreme sinds, das pendeln zwischen himmelhochjauchzend zu tode betrübt,seit früher kindheit,intensives leben,aber auch super anstrengend dadurch. die sehnsucht nach mittelmaß und innerer mitte wächst von jahr zu jahr,allein wie komm ich dahin,scheint in meinen genen nicht angelegt?
man sieht mir höhen und tiefen an,auch euphorische phasen gibts zum glück und die wirklich depressiven werden von jahr zu jahr kürzer und weniger. allein ich kann meine befindlichkeit nicht verstecken, bin so lesbar wie ein offenes buch und das hat mich schon immer sehr belastet.
weil ich mich auch oft so schutzlos fühle,wenn meine umwelt auf mich reagiert oder ich auf sie reagieren muß.
manchmal fühl ich mich hautlos, total durchlässig ,kein filter gegen außenreize,alles dringt durch und besetzt mich, vielleicht war auch da der alk selbstmedikation,ein bischen stumpfer zu werden.
dann durch therapie hat sich ja vieles modifiziert und der selbstwert ist ein wenig besser schon,als noch vor jahren.
irgendwie hat sich das mit dem alk dann auch dadurch immer mehr zum anachronismus entwickelt. ich wußte,das er mir nicht gut tut,tun kann, aber die gewohnheit und die kurzfristige betäubung,sedierung ließen mich doch immer wieder drauf zurückgreifen.
gleichzeitig hab ich mich immer mehr vor mir selbst geekelt,wenns mal wieder im filmriss und bescheuertem verhalten gegipfelt hat,das gerauche ebenso,kippen und joggen, da mußte irgendwann ne entscheidung fallen.der tanz ging jetzt die letzten jahre immer zwei schritte vor und einen zurück,bis zum schnitt am 4.4.
seitdem kann ich endlich wieder aufrecht in den spiegel blicken,trotz aller schmerzen zwischendurch. dit wird schon noch,eines tages gehts auch mir überwiegend gut seelisch.
ditte ist mein größter wunsch gruß vera
[ Editiert von trollblume am 30.04.10 16:54 ]
Wer seinen Hafen nicht kennt,für den ist jeder Wind der falsche (Seneca)
hatte heute nen supertag, bin auf meinem acker gewesen und hab vom maistress hier nix mitbekommen
an der tanke hab ich mich wirklich gefreut,hab mir n päcken gletschereis-bonbons gekauft(die hab ich vor bestimmt 20 jahren zum letzten mal genossen und heute wiederentdeckt). lecker!!! dann hab ich dran denken müssen, wie oft ich in den letzen jahren statt dessen kippen und nen flachmann gekauft hab bei soner gelegenheit und ich bin richtig glücklich da raus.
ja das isses auch....das kleine glück das alltäglich stattfindet,wenn mans sieht.
draußen wars zu schön ,mein rücken ist zwar etwas strapaziert aber dafür gibts jetzt neue fliederbäumchen,die ich beim frühjahrsputz vom mutterflieder abtrenne konnte und sonnenblumen hab ich auch zu hunderten gesät...
es geht voran,hab wieder mehr zuversicht,die kriselige stimmung ist verflogen.
liebe grüße und danke nochmal für den zuspruch
vera
Wer seinen Hafen nicht kennt,für den ist jeder Wind der falsche (Seneca)
irgendwie verfolgt mich gerade das thema alkohol.ich weiß garnicht warum
als ich heute früh zur arbeit kam,war unser putzmann noch vor ort am kaffeekochen und zwar ordentlich verstrahlt,kam gerade von ner technoparty und fing dann an ein zeug zu erzählen
bin echt unwirsch geworden und hab ihn abgewimmelt,da ich lieber in ruhe meinen arbeitstag beginnen wollte,als dem gelalle zuzuhören.das empfand ich so anstrengend,so sinnlos auch,der war auch nicht wirklich erreichbar...
ich glaub,ich bin gerade nicht in der lage,mich mit jemandem auseinanderzusetzen,der das saufen verherrlicht,
der erzählt,das er sich jetzt selbstständig macht,nen laden eröffnet und 100 beispiele aufzählt,wieviel chefs er kennt,die voll saufend prima nen laden führen... und das ich n problem hätte,und wohl nur angst vor verrückten,durchgeknallten und wie toll die doch alle seien...zum glück ist er dann doch recht schnell nach hause..
irgendwie so ähnlich gehts mir hier gerade bei den halbherzigen trockenwerdversuchen.
es macht mich aggressiv,vielleicht,weil ich selbst lange zeit so blöd dahergehirnt hab oder so..?
weil mein abstand noch so gering ist..?
weil mir im tiefen inneren weh tut,das zu sehn und mir die menschen leid tun,die so süchteln und eiern...?
weils doch so einfach ist,eigentlich und doch so schwer, weil uns unsere inneren abgründe so im griff haben.
weil ich unbewußt angst hab wieder angesteckt zu werden? und deswegen jetzt bewußt so übertrieben gegenhalte? tut mir leid,ich würde mir wünschen,lockerer zu bleiben und das nicht so ranzulassen,wenn andere süchteln.
mein suchtberater hat den heutigen termin abgesagt wg krankheit.
hab mir dann aber nen freund eingeladen und mit dem n gutes essen und gespräch gehabt.der hat sich dann auch "geopfert" und das letzte im kühli gelagerte bier von vor 4 wochen getrunken.ich hatte lecker klarer geist tee und dann noch n kaffee. fand die situation völlig entspannt,das neben mir ein bier getrunken wurde,störte mich garnicht.
war n guter tag insgesamt. und wieder n trockener. das ist mal die hauptsache heute
letzte droge vor der
vera(auch ganz alleine in der bude und mir pinselt niemand den bauch)
scherz
Wer seinen Hafen nicht kennt,für den ist jeder Wind der falsche (Seneca)
.........neee...... das war für meinen sportler,oder halt jemand anders der kein problem damit hat. zwei warn übrig von meinem letzten saufen,bevor ich hier aufgeschlagen bin....mein sportler hat nur eins von den beiden geschafft in 4 wochen,gestern ist das zweite geleert worden. damit ist diese wohnung alkoholfrei
ich WEISS das ich das nicht anfassen darf,das erste flasch vom allohol !! sonst und das mach ich dann auch so,ok?
will mir mein zweites leben nicht versauen.
danke der nachfrage,KB,
wie hälst du das so? wenn alkohol in deiner nähe ist? möchte fast wetten du läßt ihn auch stehen
liebe grüße vera
Wer seinen Hafen nicht kennt,für den ist jeder Wind der falsche (Seneca)
ZitatGepostet von trollblume ...ich würde mir wünschen,lockerer zu bleiben und das nicht so ranzulassen,wenn andere süchteln.
hallo trollblume,
bei mir hat´s ewig gedauert, bis ich lockerer wurde. verschiedene phasen hab ich durch. anfangs hab ich jeden fast gehasst, der trinken "durfte", aus lauter neid. dann gab´s sogar ´ne überhebliche phase, wo alles und jeder geistig unter mir stand , der alkohol trank -ala igitt wie primitiv-, auch nur aus neid, unbewusst.
heute kann ich jeden so lassen, wie er/sie will. erst bei interesse und nachfrage, thematisiere ich meine sucht.
also, geduld, geduld und nochmals geduld plus ´ne riesen portion aushalte- und durchhaltevermögen.
hi inessi, da freu ich mich ja . guten morgen...die sonne scheint in good old berlin
mir tut sich garnix,wenn ein guter freund neben mir EIN bier trinkt. kein bedauern,kein ekel, kein neid. da bin ich froh drum.
ich hab probleme mit den offensichtlich süchtigen,die das so verherrlichen oder runterspielen,von denen es genug in meinem dunstkreis gibt hauptsächlich leider auf der arbeit)
das triggert mich so blöd...aber das schaff ich noch,vielleicht muß ich mir ja wirklich was anderes suchen in nächster zeit.
heute hab ich frei und da geht erstmal ab,raus ins grüne...
nen schönen tag
Wer seinen Hafen nicht kennt,für den ist jeder Wind der falsche (Seneca)