Hallo Katharina, naja, wir (enger Freundeskreis und sein Bruder) sind nach und nach mehr oder weniger auf Distanz gegangen. Einfach aus Hilflosigkeit und einer gewissen Ohnmacht heraus. Bei ihm kam das nicht in Schüben, sondern verstärkte sich über die Monate zunehmend. Ich habe gerade gelesen, was du über seine Hygiene schreibst. Das war bei ihm *erinner* nicht. Insgesamt - abgesehen von seiner nervigen Fixierung auf Trinkende - hatte ich ihn damals aber als innerlich getrieben empfunden, völlig ruhelos, beinahe gehetzt, irgendwie so. Leider kann ich dir ja nicht von einem "Happy End" berichten. Er trank dann erstmal wieder Vielleicht schreibt dir ja noch jemand, und vielleicht auch jemand, bei dem das Ganze anders ausgegangen ist. Sehr schwierig das alles
Zitathatte ich ihn damals aber als innerlich getrieben empfunden, völlig ruhelos, beinahe gehetzt, irgendwie so.
@ Ingwertee Genauso, empfinde ich das leider auch....
Vieles ist absolut unverständlich und nicht nachvollziehbar.
Zitat...kann es sein, das Derjenige auf diese "Kleinigkeiten" sowieso noch nie den allergrößten Wert gelegt hat, und das jetzt nur manchmal wieder durchkommt?
@ dry68 Leider nein, das Gegenteil ist der Fall. Äußerlichkeiten sind dem Betroffenen immer sehr wichtig. "Die Fasade muss doch stimmen!"
Ich muss gestehen, ich hatte mit Trockenrausch bisher keinerlei Erfahrungen - wußte noch nicht mal, dass es das gibt.
Zu empfehlen wäre eine ambulante Psychotherapie, eine "Festigungsbehandlung" in einer Suchtklinik und eben der Besuch einer SHG.
LG
Manuela
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
Eine Diagnose ist nicht gestellt, und daher die Fragen.
1. Wie verhält man sich als Angehöriger jemanden gegenüber, der sich anscheinend im Trockenrausch befindet.
2. Ist der Trockenrausch ein lang anhaltender Zustand oder kommt der trockene "Rausch" in Schüben?
3. Wer bekommt einen Trockenrausch?
4.Wie kann man jemanden helfen, der sich im Trockenrausch befindet?
5. Kann sich das verlieren mit der Zeit, wenn derjenige trocken bleibt?
Ich glaube für mich sind Nr.3 und Nr. 4 soweit beantwortet. Ich verstehe es so, dass ein trockener Alkoholiker, der mit seiner Trockenheit unzufrieden ist, einen Trockenrausch bekommen kann. Zu 4.) Helfen kann eine Therapie.
@ Manuela:
ZitatZu empfehlen wäre eine ambulante Psychotherapie, eine "Festigungsbehandlung" in einer Suchtklinik und eben der Besuch einer SHG.
Darauf würde der Betroffene sich nicht einlassen. Er schwebt da auf einem ziemlich hohen Roß. Alle anderen haben die Probleme.....und und und
ZitatGepostet von klara himmel Hallo, ich hab ein paar Fragen an die Experten hier im Forum.
1. Wie verhält man sich als Angehöriger jemanden gegenüber, der sich anscheinend im Trockenrausch befindet.
2. Ist der Trockenrausch ein lang anhaltender Zustand oder kommt der trockene "Rausch" in Schüben?
3. Wer bekommt einen Trockenrausch?
4.Wie kann man jemanden helfen, der sich im Trockenrausch befindet?
5. Kann sich das verlieren mit der Zeit, wenn derjenige trocken bleibt?
Liebe Guten Morgengrüße
Katharina
[ Editiert von klara himmel am 11.06.10 8:17 ]
hallo katharina,
zu deiner ersten frage. als angehöriger kannst du dich auch nur so verhalten, wie sich ein co verhält, mitmachen, links liegen lassen oder davon laufen. zu 2. das verhält sich in etwa wie beim quartalssäufer, mal ist die stimmung gut, mal schlecht. danach richtet sich sein verhalten. wenn er ständig unter druck ist, wird es schlimmer.
zu 3. unter trockenrausch werden alle schlechten charaktereigenschaften zusammengefasst. man hat sie sich entweder angesoffen, oder sie waren schon vorher da. der betreffende reagiert abnormal, ich sage mal" irre" wäre der richtige ausdruck. als beispiele wären zu nennen: großspuriges imponiergehabe, aber auch auffälliges selbstmitleid , cholerische charakterzüge, aber auch tiefes betrübtsein gehören dazu. vermissen wirst du ne offenheit, ne ehrlichkeit, dass sich der betreffende damit auseinandersetzt bzw. auseinandersetzen will. oft hilft nur ne thera.
womit wir bei 4. sind. helfen kannst du nur, wenn sich der trockenräuschler zu seinen charaktereigenschaften bekennt und etwas ändern will.
zu 5. da kannst du ebenso an horoskope glauben, die antwort ist ja und nein. ich kenne beide, die die es lernen, und die die es mit ins grab nehmen. verbunden mit dem trockenrausch ist "nasses denken". danach kannst du mal googlen.
den zustand den du beschreibst, würde ich nasses verhalten nennen. unter trockenrausch versteh ich eher einen "über-mutivirten" trockenen, der die welt und alle alkis retten will.
diesen zustannt kennt glaub ich jeder trockene und ist oft in der ersten trockenen zeit so. als ich in dieser phase war, kam ich mir auch besser als nasse vor und wollte alles retten was nicht bei 3 auf dem baum war und mehr als ein bier trank
vernachlässigung von körper und umfeld zum beispiel, ist nasses verhalten und kann auf einen bevorstehenden rückfall hindeuten.
ich denke darauf aufmerksam machen, beführchtungen mitteilen, darüber reden was nicht mehr rund läuft, gruppenbesuche und auch gespräche mit einem therapeuten können helfen.
oft ist dem betroffenen garnicht bewußt das er in altes verhalten zurück rutscht und eventuell sich ein rückfall ankündigt.
lg, mary
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
klara himmel schöner name ,wen willst du verändern ? tue etwas für dich .jemand der trocken leben will sollte es für sich tun .ist ein langer weg.auch für angehörige.hier fließt so viel durch einander daS ICH ES NICHT GLAUBEN MAG: DU KANNST NIEMAND ANDERS ÄNDERN ;NUR DICH:
ja eben, fitti. was anderes erzählen die anderen zwar den ganzen gestrigen tag auch nicht, aber wat solls. vll. hört sichs mit diagnose einfach besser an.
Zitatzu 3. unter trockenrausch werden alle schlechten charaktereigenschaften zusammengefasst. man hat sie sich entweder angesoffen, oder sie waren schon vorher da. der betreffende reagiert abnormal, ich sage mal" irre" wäre der richtige ausdruck. als beispiele wären zu nennen: großspuriges imponiergehabe, aber auch auffälliges selbstmitleid , cholerische charakterzüge, aber auch tiefes betrübtsein gehören dazu. vermissen wirst du ne offenheit, ne ehrlichkeit, dass sich der betreffende damit auseinandersetzt bzw. auseinandersetzen will. oft hilft nur ne thera.
Muss er das denn auf Kommando?
Ich finds immer fürchterlich,wenn Aussenstehende der Meinung sind,der grade Trockengelegte/Gewordene muss auf Anhieb nach Schema F "funktionnieren".
Dazu lässt mich Folgendes ebenfalls so'n bissi sauer aufstossen....
Der Ausdruck „Trockenrausch" bezeichnet in der Sprache der Anonymen Alkoholiker das Ausbleiben einer Wandlung im Verhalten des nicht mehr trinkenden Alkoholikers.
Ich denke,trocken zu werden und zu bleiben ist erstmal schon ne stramme Leistung. Die Erleuchtung darf/kann da noch ein bisschen später eintreten.
LG,Roswitha
Man sollte auch aus den Fehlern anderer lernen, denn kein Mensch hat so viel Zeit, sie alle selbst zu machen!
Zitat] Ich finds immer fürchterlich,wenn Aussenstehende der Meinung sind,der gerade Trockengelegte/Gewordene muss auf Anhieb nach Schema F "funktionieren".
Übereinstimmung. Beim Lesen klingelte eben so'n kleines Glöckchen in mir. Nicht auf 'Trockenrausch' bezogen...halt andere Situationen.
Zitat] Ich finds immer fürchterlich,wenn Aussenstehende der Meinung sind,der gerade Trockengelegte/Gewordene muss auf Anhieb nach Schema F "funktionieren".
Übereinstimmung. Beim Lesen klingelte eben so'n kleines Glöckchen in mir. Nicht auf 'Trockenrausch' bezogen...halt andere Situationen.
Grüße Tele
Ohja. Gute Anwtort.
Oder der Betroffene macht nicht mehr "gefügig Männchen", wenn Mutti anordnet.
ZitatGepostet von Biene2 Wer hat denn überhaupt diese Diagnose gestellt?
Gibt es die überhaupt?
ZitatGepostet von RdTina Hier einmal ein Link zum Nachlesen
Also, wenn ich den Text so lese, muss man m.E. kein Alkoholiker sein, um solche Verhaltensweisen zu zeigen.
Ich will natürlich nicht das Phänomen als solches in Abrede stellen. Ich denke, wie oben geschrieben, dass da ein genaues Hinschauen auf eigenes Co-Verhalten und fachliche Hilfe äußerst hilfreich sein können.
Niemanden! Allerdings, wenn ich will mich selbst! Ist gut immer wieder dran erinnert zu werden.
ZitatDer Ausdruck „Trockenrausch" bezeichnet in der Sprache der Anonymen Alkoholiker das Ausbleiben einer Wandlung im Verhalten des nicht mehr trinkenden Alkoholikers. Ich denke,trocken zu werden und zu bleiben ist erstmal schon ne stramme Leistung. Die Erleuchtung darf/kann da noch ein bisschen später eintreten.
Da geb ich dir vollkommen Recht. Das ist ne stramme Leistung! Dennoch das Irritierende ist: Der Betroffene war schon mal mehrere Jahre anscheinend "zufrieden" trocken (behauptet allerdings jetzt noch zufriedener trocken zu sein :huchund hatte damals solch ein - in Wellen kommendes - "irres" Verhalten definitiv nicht.Damals hatte der Betroffende noch nicht mal aus eigenem Willen aufgehört, sondern aus Solidariätät und das nach 40 Jahren trinken.
Als er dieses Mal aufhörte, war er schon ziemlich weit unten. Seine Würde war am Boden.
... Das Extreme ist, dieses im wahrsten Sinne des Wortes "irre" Verhalten tritt ganz plötzlich auf und hält mehrere Tage an. So z.B. auf einer Reise in einer Gruppe auf engem Raum über Ostern - und das ist mehr als ächzend für alle, da keiner diese Verhaltensweisen nachvollziehen kann und auf engem Raum aufeinander angewiesen ist. Er hat sich alles einfallen lassen, um der Gruppe das Leben mehr als schwer zu machen.
Wir sind nicht groß darauf eingangen, dadurch schlappte er ja meist beleidigt alleine durch die Gegend. Das war für die Gruppe noch der beste Schutz, trotz den vielen Verletzungen die den Beteiligten zugefügt wurden. Wobei die Reise am Schluss fast gefährlich eskalierte, da man "sollte es nicht glauben" Menschen mit einem begrenzt ausgerüsteten Nervenkosüm sind.
Der Betroffene geht einmal in der Woche, machmal nur einmal im Monat zu den AA. Ich denke er deckelt sich irgenwie selbst (SHG nur oberflächig).Beim letzten ca. 4 jährigem Trocken sein, besuchte er keine SHG.
Deswegen meine Suche, eine gewissen Ordnung ins System zu bringen - dann weiß ich für mich wenigsten, was da vor sich geht und stehe nicht permanent ratlos wie ein begossener Pudel da.
...mir begegnete hier im Forum das Wort Trockenrausch, und das diejenige wieder froh war als der Betroffene wieder trank. Ganz ehrlich, ich glaube auch, falls er da nicht irgendwie raus kommt, dass es für alle besser wäre, er würde wieder trinken. Er muss waahrscheinlich erst noch mehr abstürtzen.