exakt, wirklich exakt so wie es beschrieben wird.Die Verhaltensweisen entbehren jeglicher Realität und bewegen sich auf der Kindebene etc. ("bähh... will meinen Lolli - ....!") u.s.w. - Stress pur für die Angehörigen.
einer meiner engsten Freunde, jetzt fast 10 Jahre entspannt trocken, hatte ein paar Jahre davor mal für rund ein dreiviertel Jahr aufgehört, seitdem kenne ich --> Trockenrausch. Bei ihm wars so: er ließ deutlich seine moralische Überlegenheit gegenüber Trinkern (egal ob unproblematisch oder nicht) raushängen. Alle anderen standen weit, weit unter ihm. Streckenweise wetterte er sehr böse-verbittert über die versoffenen Alkis --> DAS passte überhaupt gar nicht zu seinem Charakter, wir hatten uns schon gefragt, ob er 'ne Persönlichkeitsspaltung oder so hatte . Also, schlicht: war ziemlich ätzend einerseits und Sorgen gemacht haben wir uns auch zunehmend (zum Schluss ganz schön dolle sogar :frage3 Ich habe leider gar keine Ahnung, wie da jemand rauskommen kann. Oder wie man da behilflich sein könnte (würde mich aber auch sehr interessieren). Mein Kumpel fing dann wieder an zu saufen (und wir waren irgendwie alle froh drüber :licht. Ihm ist das bis heute unangenehm, die Erinnerung an diese Zeit. Er hatte mal gesagt, dass er schon mitbekommen hat, was für einen Müll er da verzapft, aber halt nicht anders konnte Schlussendlich fasste er das unter "die Zeit war noch nicht reif" zusammen.
Ich wünsche dir sehr, dass das bei dir oder besser: deinem Angehörigen anders sein wird (ohne Rückfall). Lieber Gruß Ingwertee
Er war schon mal ein paar Jahre trocken - damals war dieser Zustand nicht.
Nun ist der Betreffende seit 1,5 Jahren wieder trocken, besucht einmal die Woche seine SHG (nicht regelmäßig, wg. Arbeit), hat aber die gleiche unreife Verhaltensweise wie , wenn er noch "nass" wäre - ist allerdings trocken....(das kommt in Schüben). Anfangs seiner Trockenheit war dieses Verhalten eigentlich permanent da, nun ist es selterner, aber immer noch furchbar verletzend, nervig und anstrengend für die Angehörigen.
ZitatGepostet von Ingwertee Bei ihm wars so: er ließ deutlich seine moralische Überlegenheit gegenüber Trinkern (egal ob unproblematisch oder nicht) raushängen. Alle anderen standen weit, weit unter ihm. Streckenweise wetterte er sehr böse-verbittert über die versoffenen Alkis
Im Endeffekt deutet das doch nur darauf hin, daß er mit seiner Abstinenz nicht glücklich war. Menschen, die andere abwerten und sich über sie stellen, projezieren ja nur ihre eigenen Defizite.
Da er wieder zu trinken begann, ist das ja eindeutig.
Jetzt glaube ich zu verstehen, was "Trockenrausch" ist.
Habt ihr da mit ihm drüber gesprochen? Oder anders: du schreibst, dass käme in Schüben, ist ihm das bewusst, dass das irgendwie "unrund" läuft? Falls ihr mit ihm drüber sprecht, wie ist seine eigene Einschätzung?
Menschen, die andere abwerten und sich über sie stellen, projezieren ja nur ihre eigenen Defizite.
ganz genau - und er selber sah das dann auch genauso, er war total unzufrieden (plus gleichzeitig entsetzt über seine Haltung, mitgekriegt hatte er das teilweise ja schon manchaml:umschau
ja, es wurde mit ihm drüber geredet .... Einsicht, Nachdenken, Grübel, drüber gelesen ... dann wieder bei einem Schub der Unzufriedenheit: das ganze Programm von vorne und wie im Rausch (absolut unreal), und es sind wieder nur die anderen.
Mehr kann ich dazu eingetlich nicht sagen momentan.
Sehr traurig...
Wäre schön, wenn mir jemand meine Fragen beantwortet, der damit Erfahrung hat.
über das theoretische Krankheitsbild sind die Infos vorhanden. Dennoch danke für den Hinweis, ist wichtig!
Mir geht es mehr um die praktische Seite und um Erfahrungsspektren - da keine Erfahrung damit, besonders u.a. wie man sich verhält als Angehöriger in solchen Phasen.
Nachtrag:
Was auch sehr auffallend ist: Derjenige vernachlässigt sich in solchen Phasen äußerlich auf´s Schärfste ... sieht dann wirklich ziemlich pennerhaft aus: unrasiert, Haare ungepflegt, keine Zähne geputzt z.B.- ich betone es nochmal, es ist kasum zu glauben: Ist dabei vollkommen trocken!
wie seid Ihr damit umgegangen? Waren es Schübe, oder kam das immer wieder... War das nur bzgl. Trinkverhalten bei anderern oder umfassender? Wie ist das ganze ausgegangen...wie hat sich das weiter entwickelt??? Mußte derjenige erst wieder rückfällig werden,um noch weiter utnen zu landen und um dann wieder neu aufzuhören. Du siehst Fragen über Fragen. Deswegen mein Fragenkatalog oben in Kurzform, was uns Angehörigen vom Ansatz her helfen würde.
Was auch sehr auffallend ist: Derjenige vernachlässigt sich in solchen Phasen äußerlich auf´s Schärfste ... sieht dann wirklich ziemlich pennerhaft aus: unrasiert, Haare ungepflegt, keine Zähne geputzt z.B.- ich betone es nochmal, es ist kasum zu glauben: Ist dabei vollkommen trocken!
[ Editiert von klara himmel am 11.06.10 9:15 ][/b]
...kann es sein, das Derjenige auf diese "Kleinigkeiten" sowieso noch nie den allergrößten Wert gelegt hat, und das jetzt nur manchmal wieder durchkommt?
Denn, solche Selbstverständlichkeiten habe ich selbst in nassen Zeiten versucht, nie zu vernachlässigen.
Und Deine/Eure Hoffnung besteht jetzt ganz einfach darin, dass auch diese negative Seite an Ihm, mit der Trockenheit ganz verschwindet?