ne Du, ich finde da widerspricht sich gar nichts. Die Tatsache, dass ich hier bisher nur als Zuschauer aktiv war, schliesst doch nicht aus, dass ich eines schönen Tages zu dieser (hoffentlich weitreichenden) Erkenntnis gelange.
Wenn Du jahrelang von "Saufnix" "gefesselt"warst und nun Deine Suchtkarriere schilderst, nun da denke ich schon, Birke....hier bist Du gaanz richtig
....und ja, "gut Ding, will Weile haben"... und "wer Großes gefunden hat, will es nie mehr loslassen"
Alles Gute auf Deinem Weg!
LG
Manuela
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
Aber, nach dem ich Deinem Beitrag gelesen habe, frage ich Mich sogar, warum hast Du über ein Jahr damit gewartet...
Vermutlich deshalb, weil es ja immer noch irgendwie geht... und das Leben eine noch größere Katastrophe sein könnte. Ich hatte schon öfters das Gefühl, dass ich erst GANZ unten sein muss, um irgendwas zu kapieren. Zumindest entwickel ich dann eine enorme Energie und Kampfgeist. Vielleicht sollte ich mir öfter vor Augen halten, dass es im Leben ums Leben geht und nicht ums Überleben
Danke schön, Manuela! Ich denk ich bin auf dem richtigen Weg. Früher wollte ich immer alles sofort... tendierte zu radikalen Massnahmen... und ständig ging der Schuss nach hinten los. Ein erster Schritt steht morgen Abend an. Werde mich mit meinem Chef treffen. Eigentlich deutete ich ihm an, dass ich mich demnächst nach einer neuen Stelle umschauen möchte. Ich spüre einfach, dass da noch mehr kommt... aber letztlich wurde mir deutlich, dass es mir um etwas ganz anderes geht. Um eine allgemeine Unzufriedenheit, die größtenteils meinem Konsum geschuldet ist...ich werde die Chance morgen also nutzen und ihm verklickern, dass ich gerne eine Therapie bzw. Reha machen möchte. Bin ja mal gespannt, wie er darauf reagiert.
"....und bin inzwischen auch zu der Einsicht gelangt, dass ich dafür Hilfe benötige. Aber bitte nicht..."
Ich weiß nicht, ob du meine Geschichte verfolgt hast:
Ich habe Jahrzehnte rumgeeiert, gekämpft, war auch mal eine Zeitlang trocken, aber nie dauerhaft, und konnte auch nie Hife annehmen.
Den (hoffentlich endgülten) Schluß meiner Karriere habe ich im September 2006 eingeleitet und das hier auch gepostet:
Mir war das damals gar nicht bewußt, aber im Laufe der Zeit habe ich kapiert, dass in diesem Post ein für mich ganz wichtiger Satz steht:
"Und ich nehm jetzt jede Hilfe an, die ich kriegen kann!!!!!"
Ich habe damals tatsächlich nichts und niemanden mehr hinterfragt, sondern mich bedingungslos auf Alles eingelassen, was mir empfohlen wurde. Und sieh da, es hat geklappt.
Du stellst noch Bedingungen. Quasi in einem Atemzug sagst du, ich will Hilfe, aber bitte nur so, wie ich mir die vorstelle.
Aus meiner Erfahrung muss ich sagen, da kommen mir Zweifel, ob das klappt. Was meinst du?
[ Editiert von grufti am 24.06.10 21:24 ]
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
ZitatGepostet von Bach Um eine allgemeine Unzufriedenheit, die größtenteils meinem Konsum geschuldet ist...ich werde die Chance morgen also nutzen und ihm verklickern, dass ich gerne eine Therapie bzw. Reha machen möchte. Bin ja mal gespannt, wie er darauf reagiert.[/b]
guten abend bach,
immer schön langsam mit den pferden. du wirst auch nach der trocknung die erfahrung machen, dass dir dieses und jenes nicht passt. du mußt lernen mit den, ich sage mal, "saufgründen", umzugehen. erst wenn du das beherrschst, stellt sich die zufriedenheit ein.( bei mir war es ne charackterfrage) deswegen war für mich ne thera notwendig. für mich waren leute, die geistig unter meinen niveau standen, arschlöcher.(ich drücke mich jetzt heftig aus) diese denkweise habe ich mir abgewöhnt. ich sage mir heute, jeder hat das recht als mensch von mir behandelt zu werden. im gegenzug erwarte ich das aber auch.
ZitatGepostet von grufti Du stellst noch Bedingungen. Quasi in einem Atemzug sagst du, ich will Hilfe, aber bitte nur so, wie ich mir die vorstelle.
Aus meiner Erfahrung muss ich sagen, da kommen mir Zweifel, ob das klappt. Was meinst du?
[ Editiert von grufti am 24.06.10 21:24 ]
Hallo Grufti,
ich finde es nicht verwerflich gewisse Vorstellungen von der Art und Weise der Hilfe zu haben, die man sich für sich selbst wünscht. Wie ich ja in meiner ersten mail geschrieben habe, beschäftige ich mich sowohl privat als auch beruflich viel mit dem Thema Psychologie. Und auch wenn das jetzt arrogant klingen mag, ich habe einfach feststellen müssen, dass mir persönlich ein ganz bestimmter Schlag von Therapeuten liegt. Bisher habe ich leider Gottes viele schlechte Erfahrungen mit meinen Kollegen gemacht... und das bereits vor meinem Studium.
Die Bewertung oder Einschätzung meiner Erfahrungen resultiert also nicht aus einer verkopften Rangehensweise, die auf theoretischem Wissen beruht, sondern der Erfahrung, als Mensch oft nicht ernst genommen worden zu sein. Wie oft durfte ich mir anhören ich hätte ja gar kein Problem (schlichtweg deshalb, weil es mir schwer fällt, Emotionen zu zeigen und ich nicht schluchzend dem Therapeuten gegenüber saß...), zu mir bekäme man keinen Draht (ach ne, wieso bitte schön suche ich denn Hilfe? Genau aus besagtem Grund!)..... bis hin zu vollkommenen Fehleinschätzungen.... (ich sei suizidgefährdet etc...)
Und mir ist auch die Schule wichtig, nach der ein Therapeut arbeitet. Ob nun eher verhaltenstherapeutisch oder tiefenpsychologisch. Ich habe Deine Posts noch nicht gelesen. Ich werde das aber baldmöglichst mal nachholen. Vielleicht kann ich Deine Sichtweise dann besser verstehen.
würd ich für mich auch so stehen lassen können,ich bin auch bei so mancher wieder weg,bevor ich "meine" therapeutin gefunden hab und auch jetzt isses n gutes gefühl dort,wo ich angelandet bin.
gruß trolli
Wer seinen Hafen nicht kennt,für den ist jeder Wind der falsche (Seneca)
Also "verwerflich" finde ich es natürlich auch nicht, aber bei mir war es halt so. Ich hatte übrigens vor ca. 10 Jahren schon mal "Therapeuten-Kontakt". Damals wußte ich genau, warum mir die Therapeutin nicht taugte, ich wußte alles besser und überhaupt...
Sie hat mich damals, als ich ihr sagte, ich schaff das alleine und brauch sie nicht mehr, entlassen mit dem Satz:
"Na ja, man muss das Obst pflücken, wenn es reif ist"
Werde ich nie vergessen...
Auf der anderen Seite:
In meiner ambulaten Therapie war das so geregelt, dass man in den ersten drei Monaten (der Motivationsphase) immer wechselnde Therapeuten hatte. Danach durfte man sich mehr oder weniger den Therapeuten aussuchen, bei dem man die restlichen 9 Monate Therapie machen wollte.
Fand ich eine gute Regelung, und damals gab es durchaus welche, bei denen hätte ich es auch nicht lange ausgehalten.
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
auch ich habe die Erfahrung gemacht, daß es gerade bei einem so sensiblen Thema wie der Psyche, extrem wichtig ist, einen Draht zu seinem Therapeuten zu haben, sonst kann da nichts konstrukives entstehen.
Schließlich geht es da ins Eingemachte und da ist Vertrauen unerlässlich.
Ich glaube, die Therapeutin aus meiner LZT hat mehr von mir erfahren als jeder andere Mensch davor und danach.
ZitatGepostet von Bach Um eine allgemeine Unzufriedenheit, die größtenteils meinem Konsum geschuldet ist...ich werde die Chance morgen also nutzen und ihm verklickern, dass ich gerne eine Therapie bzw. Reha machen möchte. Bin ja mal gespannt, wie er darauf reagiert.
guten abend bach,
immer schön langsam mit den pferden. du wirst auch nach der trocknung die erfahrung machen, dass dir dieses und jenes nicht passt. du mußt lernen mit den, ich sage mal, "saufgründen", umzugehen. erst wenn du das beherrschst, stellt sich die zufriedenheit ein.( bei mir war es ne charackterfrage) deswegen war für mich ne thera notwendig. für mich waren leute, die geistig unter meinen niveau standen, arschlöcher.(ich drücke mich jetzt heftig aus) diese denkweise habe ich mir abgewöhnt. ich sage mir heute, jeder hat das recht als mensch von mir behandelt zu werden. im gegenzug erwarte ich das aber auch.
lg uwe[/b]
Du bist ja lustig Schön langsam mit den Pferden. Sagt man nicht junge Pferde und dabei ist das Pferd nicht mal jung, das es zu zügeln gilt... meine Pläne, Absichten etc. sind ja keine Spontangeburt, die sich heute eingestellt haben, sondern resultieren aus einem doch langjährigem Prozess. Ich weiß, dass die Thera nicht die Lösung aller Problem ist. Das ist allenfalls ein erster Schritt. Aber für diesen Schritt benötige ich Hilfe. Allein zu dieser Erkenntnis zu kommen, kostete mich Jahre.... meine bisherigen Erfahrungen (nun gut, es waren nur 1,5 Jahre totale Abstinenz...)zeigten mir, dass es vor allem um den ersten Anstoß geht. Ich komme dann Gott sei Dank recht schnell auf den (trockenen) Geschmack
Ich habe mich die letzten Jahre recht intensiv mit Heilmethoden abseits unserer Schulmedizin beschäftigt. einfach deshalb, weil mir die ganzheitliche Rangehensweise schlüssiger erscheint und ich mich eher gesehen fühle. Und nach eben solchen Gesichtspunkten möchte ich auch meine Therapie aussuchen.... wenn es denn möglich ist. Das hat nichts mit hochtrabenden Vorstellungen zu tun. Ich kann ja auch in einer Thera mitbestimmen, wie denn mein Ernährung zu sein hat. Ob nun Vegi oder Diät... Warum kann ich mir dann nicht auch Gedanken über das Menschenbild einer Klinik machen? (aber diese Frage geht eher an Grufti)
Die lieben Saufgründe... zum Teil sind sie mir bekannt. Vieles liegt allerdings auch im Dunkel. Ich benutze den Alk in erster Linie, um abzuschalten. Um zur Ruhe zu kommen. Entspannung zu finden. Hätte man einen Partner, würde sich das vielleicht von selbst erledigen....oder mitunter zum Gegenteil führen ich habe bisher leider keinen anderen Weg gefunden. Aber ich bin auf der Suche. Und genau darauf möchte ich meinen Fokus richten, wenn es denn mal Richtung Therapie geht. Ich möchte mich durchaus mit dem Thema Sucht beschäftigen, mein Hauptaugenmerk ist aber eher auf Ressourcen und Lösungen gerichtet. Auf das, was ich mit meiner Sucht versuche zu negieren... und das ist, soviel weiß ich, lebendig, bunt und liebenswert