Ich (m, 27) bin seit meinem 16ten Lebensjahr Alkoholiker!
Es gab Phasen in denen ich täglich Alkohol getrunken habe (nur abends) in der Anfangsphase nur am Wochenende. Ich habe komplett damit aufgehört vor 1.5 Jahren und fühle mich seitdem sehr sehr depressiv und schlecht. Zusätzlich leide ich an Schilddrüsenunterfunktion und ich muss sagen das diese Krankheit mein Leben dominiert und die Tabletten mir meinen Tagesrhytmus vorschreiben. Ich HASSE Hashimoto Thyreoditis!!!
Heute am 27.7.2010 bin ich nach meiner seit "Saufbeginn" längsten Abstinenz (seit 27.1.2009) rückfällig geworden und ich habe mir die Kante gegeben + mit dem Rauchen wieder angefangen.
Ich bin seit einem halben Jahr in psychologischer Behandlung.
Die Überweisung die ich vom Hausarzt bekommen habe war weil ich nicht mehr Essen kann sobald Leute in meiner Nähe sind. Ich werde total Nervös und zittere extrem. Und auch wenn ich allein bin habe ich sehr oft Schwierigkeiten mit dem Schlucken da ich immer innerlich sehr angespannt bin und deshalb nicht richtig "funktioniere".
Ich habe heute bereits mit der Telefonseelsorge telefoniert und mir die Nummer von einer Alkoholiker Selbsthilfegruppe geben lassen und werde am Montag dort anrufen.
Im Grunde genommen bin ich ein sehr Mensch der süchtig ist nach Harmonie und Perfektionismus. Meine Arbeit (Koch) fordert alles von mir und ich arbeite immer von Dienstag bis Sonntag und immer Abends
Mein Therapeut (Von dem ich sehr viel Halte da er eine allgemeinärztliche Ausbildung sowie die psychologische Ausbildung hinter sich hat und mittlerweile knapp über 60 Jahre alt ist) meint allgemein gesagt das Alkohol im Grunde genommen von denen Leuten konsumiert wird denen der Vater fehlt bzw gefehlt hat in der frühkindlichen Phase und / oder Pubertät deshalb Vaterersatzdroge.
Was meint Ihr dazu?
Was soll ich tun damit ich nicht noch einmal rückfällig werde da ich mir sehr bewusst bin das mir der Alkohol mehr nimmt als gibt???
Danke schon einmal im Voraus
LG Henry
[ Editiert von henry27 am 24.07.10 2:29 ]
dry68
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24.07.2010 09:16
#2 RE: Vater = Alkoholersatz? Bitte lest meine Geschichte
Zitat Gepostet von henry27 Heute am 27.7.2010 bin ich nach meiner seit "Saufbeginn" längsten Abstinenz (seit 27.1.2009) rückfällig geworden und ich habe mir die Kante gegeben + mit dem Rauchen wieder angefangen.
...Im ersten Augenblick dachte ich, Du hast Dich im Datum vertan.
aber:
ZitatGepostet von henry27 Was soll ich tun damit ich nicht noch einmal rückfällig werde da ich mir sehr bewusst bin das mir der Alkohol mehr nimmt als gibt???
...da Du hier auch im Future sprichst, kann ich nur deuten, dass Du Dir vorgenommen hast am 27.7. wieder mit dem Saufen zu beginnen?
....Sozusagen, einen "Rückfall mit Ansage" hier bei Saufnix.
Ist ganz lustig, aber was versprichst Du Dir davon Oder hast Du Dich hier angemeldet, um genau DEN zu verhindern?
Sollte Dein Entschluss jedoch bombenfest stehen, wird Dich auch HIER keiner vom Gegenteil überzeugen können Dann hast Du wohl noch nicht genug gelitten und wirst wohl oder übel noch ne Runde drehen müssen
Gruß Dirk
dry68
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24.07.2010 09:46
#3 RE: Vater = Alkoholersatz? Bitte lest meine Geschichte
Mein Therapeut (Von dem ich sehr viel Halte da er eine allgemeinärztliche Ausbildung sowie die psychologische Ausbildung hinter sich hat und mittlerweile knapp über 60 Jahre alt ist) meint allgemein gesagt das Alkohol im Grunde genommen von denen Leuten konsumiert wird denen der Vater fehlt bzw gefehlt hat in der frühkindlichen Phase und / oder Pubertät deshalb Vaterersatzdroge.
]
Von einem solch verallgemeinernden Aussage halte ich nicht viel. Wenn Du Dich hier mal etwas durch die Geschichten der Saufnixe durchliest, wirst Du sicherlich welche finden, die ihre Persönlichkeitsfehlentwicklung inklusive Saufkarriere auf fehlende oder wechselnde männliche Bezugspersonen in der Kindheit/Jugend zurückführen. Ebenso aber auch Menschen, die - auch vom Vater - sehr behütet aufwuchsen und dann den Absprung in die große böse Welt des Erwachsenseins nicht packten. Letzteres war z.B. bei mir der Fall. Ich denke jeder hat mit unterschiedlichen persönlichen Defiziten in der Entwicklung zu kämpfen. Individuell für Dich kann der Ansatz Deines Therapeuten natürlich dennoch richtig sein. Prüfe, ob es für Dich passt, und arbeite es gegebenenfalls mit ihm gemeinsam auf.
Strategien zur Rückfallvermeidung bastelt sich jeder selbst, und Du wirst einiges finden, wenn Du im Forum mal querliest. Ich bin seit 6 1/2 Jahren mit einer wachen Selbstwahrnehmung und "am Thema bleiben" ( z.B. durch meine frühere SHG und/oder Saufnix) gut gefahren.
Liebe Grüße und herzlich
Christoph
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
F.W. Bernstein
dry68
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24.07.2010 12:38
#6 RE: Vater = Alkoholersatz? Bitte lest meine Geschichte
Es muss natürlich 23.7. heissen habe mich gestern im Rausch vertippt. Hatte sehr starke Oberbauchschmerzen gestern Nacht noch. Ich denke da hat sich die Leber gemeldet. Montag werde ich bei einer SHG anrufen hier in der Nähe. Das Problem ist aber leider das die immer nur dann Sitzungen haben wenn ich beim Arbeiten bin
ZitatGepostet von henry27 Hatte sehr starke Oberbauchschmerzen gestern Nacht noch. Ich denke da hat sich die Leber gemeldet.
Henry,
die Oberbauchschmerzen könnten auch von einer entzündeten Bauchspeicheldrüse ausgelöst werden, und die kann sehr viel schneller dramatisch werden als die Leber. ( eigene traurige Erfahrung ) Also wenn es nicht besser wird, lieber ärztlich abklären!
LG
Christoph
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
F.W. Bernstein
dry68
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24.07.2010 13:40
#9 RE: Vater = Alkoholersatz? Bitte lest meine Geschichte
ZitatGepostet von henry27 Das Problem ist aber leider das die immer nur dann Sitzungen haben wenn ich beim Arbeiten bin[/b]
...das Problem wiegt aber sicher bald nichts mehr zu dem Problem, was Du bekommen könntest, wenn Du mit Deinen Oberbauchschmerzen nicht bald zum Arzt marschierst...wenn Deine (oder Chris:hallo2 Vermutung stimmt!!!
Damit ist nicht zu spaßen...ich kann dich auch nur warnen
Ich weiss nur das die Schmerzen jetzt weg sind also schliesse ich darauf zurück das es vom Alkohol kam. Waren doch 3 Liter Bier gestern innerhalb von knapp 4 stunden und das nach so langer Zeit war wohl etwas zuviel
Wie ich es vorausgesehen habe bin ich heute Abend sehr nervös und habe Entzugserscheinungen wegen meinem Ausriss gestern. Wisst ihr irgendwelche Hausmittel die ich nehmen kann damit ich schlafen kann und den Abend rüberbekomme. Ist Baldrian ok?
Thomas70
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25.07.2010 01:59
#15 RE: Vater = Alkoholersatz? Bitte lest meine Geschichte
ZitatGepostet von henry27 Wie ich es vorausgesehen habe bin ich heute Abend sehr nervös und habe Entzugserscheinungen wegen meinem Ausriss gestern. Wisst ihr irgendwelche Hausmittel die ich nehmen kann damit ich schlafen kann und den Abend rüberbekomme. Ist Baldrian ok?
Ich weiß ja nicht, wie deine körperliche Verfassung ist...
Lauf ein paar Runden um den Block bist du nicht mehr kannst, oder schwing dich aufs Rad. Macht den Kopf frei und sehr müde.