Jetzt habe ich mir am Samstag von einem Seminarteilnehmer doch tatsächlich sagen lassen müssen, dass "ich ja sowas von rückfallgefährdet sei..."
Das hat mich am Samstag mittag doch mal gnadenlos wachgerüttelt.
Nun habe ich mich wirklich gefragt, warum der Teilnehmer mir das gesagt hat. So richtig dahintergekommen bin ich nicht, aber es hat wohl damit zu tun, dass ich mir wohl zuviel verbiete; u.a. war auch Urlaub ein Thema.
Ich hab halt gesagt, dass ich im Urlaub Schwierigkeiten habe, so fern ab von der Gruppe und dass ich dann Lust habe zu trinken, weil angenehme Erinnerungen an früher deutlich in den Vordergrund treten.
Da ich diese oben beschriebene Erfahrung erlebt habe, möchte ich zunächst nicht verreisen. Ich versuche nunmal mich zu schützen und möchte die Begegnungen mit dem Suchtmittel gering halten. Mich hat dieses Vorgehen inzwischen 17 Monate trocken gehalten; wäre ich unvorsichtiger, wäre ich garantiert schon wieder dabei gewesen.
Dann hatten wir den Begriff "Abstinenzentscheidung" näher betrachtet. Ist auch so etwas, womit ich nicht soviel anfangen kann. Ich trinke aus dem Grund keinen Alkohol, weil es mir verdammt dreckig geht, wenn ich es mache. Ich bin mir dessen bewusst, deshalb lass ich mich aber trotzdem nicht festnageln. Soll ich dann bei einem Rückfall von der Brücke springen, weil ich mich ja "entschieden" hatte ?
Ich fühle mich gerade etwas unsicher. Vielleicht mache ich mir auch einfach zu viel Gedanken. Habe auch schon daran gedacht, dass ich mich zuviel mit der Thematik auseinandersetze und evt. dass ein oder andere Seminar weniger besuchen sollte, damit ich nicht komplett wahnsinnig werde.
ZitatIch bin mir dessen bewusst, deshalb lass ich mich aber trotzdem nicht festnageln. Soll ich dann bei einem Rückfall von der Brücke springen, weil ich mich ja "entschieden" hatte ?
Ich habe eine sehr gute Freundin, die gefühlt so ca. 30 mal mit dem Rauchen aufgehört hat.
Sie sagt mir jedesmal:".....wenn es nicht klappt, bin ich mir nicht böse......."
Ich sage ihr jedesmal, dass ich das schon für so etwas wie eine Hintertür halte, die sie sich sperrangelweit offen hält. Für mich hat das was halbherziges, so, als würde sie sich mit den unzähligen Versuchen so eine Art Alibi verschaffen. Für die versaute Gesundheit.
Natürlich muss niemand von der Brücke springen, wenn er einen Rückfall hinlegt. Aufstehen, von vorn anfangen ist hier wohl die Devise. Aber dieses "wenn ich wieder anfange, ist es doch kein Weltuntergang und ich bin mir dafür nicht böse" halte ich für bedenklich. Irgendwie nicht Fisch und nicht Fleisch. Frau hat mMn schlichtweg Angst, sich eindeutig zu positionieren und traut sich selbst nicht.
Vielleicht würde sie es sogar schaffen, wenn sie sich selbst gegenüber endlich mal eindeutig wäre.
Das fiel mir zu Deinem Argument mit der Brücke ein, Dirk.
LG,
Sabine
Liebe bedeutet, jemanden zu haben, der unsere Vergangenheit versteht, an unsere Zukunft glaubt und uns heute so annimmt wie wir sind. :love3:
Komm auf die Hufe, die ersten Hände, die helfen können, stecken in den eigenen Hosentaschen! Zitat Nonick
ZitatGepostet von newlife Dann hatten wir den Begriff "Abstinenzentscheidung" näher betrachtet. Ist auch so etwas, womit ich nicht soviel anfangen kann. Ich trinke aus dem Grund keinen Alkohol, weil es mir verdammt dreckig geht, wenn ich es mache. Ich bin mir dessen bewusst, deshalb lass ich mich aber trotzdem nicht festnageln. Soll ich dann bei einem Rückfall von der Brücke springen, weil ich mich ja "entschieden" hatte ?
Natürlich lässt du dich nicht festnageln - das wäre ja auch unklug.
Der einzige Mensch, der dich festnageln kann, bist du selbst.
Es geht doch nur darum, aus Überzeugung Entscheidungen zu treffen, dazu zu stehen und sie gegebenenfalls zu widerrufen.
Ich habe das Gefühl, du lässt Meinungen anderer viel zu nahe an dich ran. Hör sie dir doch einfach an, mach was draus oder auch nicht (deine Entscheidung!) und versuche, sie als das zu betrachten, was sie sind: lediglich Meinungsäußerungen eines anderen Menschen, der nicht du ist.
als ich das erstemal mit dem trinken aufhörte, war ich 32. als ich das zweite mal aufhörte, war ich 39, als ich das 3. mal aufgehört habe, war ich 53.(ungefähr, ich bin zu faul nachzurechnen) die ersten beiden male waren in etwa von der qualität, mit der du dich heute herumschlägst. urlaube, feiern usw. waren mir ein greuel. ich glaube, dein bekannter hat das schon richtig erkannt. sei wachsam und versuche an den punkt zu gelangen, wie ihn mt hier gelegentlich beschreibt. wenn du aus tiefster überzeugung sagst, ich habe fertig, es bringt mir nichts, dann interessiert dich nicht, ob da irgendwer in deinem umfeld säuft, du kannst in den urlaub fahren oder sonstetwas unternehmen. ich habe die möglichkeit zu saufen, wenn ich 99 bin, aber bis dahin habe ich mein soll übererfüllt.
ZitatGepostet von newlife Jetzt habe ich mir am Samstag von einem Seminarteilnehmer doch tatsächlich sagen lassen müssen, dass "ich ja sowas von rückfallgefährdet sei..."
Das hat mich am Samstag mittag doch mal gnadenlos wachgerüttelt.
Nun habe ich mich wirklich gefragt, warum der Teilnehmer mir das gesagt hat. So richtig dahintergekommen bin ich nicht, aber es hat wohl damit zu tun, dass ich mir wohl zuviel verbiete; u.a. war auch Urlaub ein Thema.
Ich hab halt gesagt, dass ich im Urlaub Schwierigkeiten habe, so fern ab von der Gruppe und dass ich dann Lust habe zu trinken, weil angenehme Erinnerungen an früher deutlich in den Vordergrund treten. da würde ich an deiner stelle mal weiter drauf schauen. wie kannst du einen urlaub so gestalten das du alleine ohne gruppe so viel schönes und neues für dich vorausplanst und bestimmst,das das saufen gar gar keinen platz hat. also nicht treiben lassen sondern in die aktivität gehen.
die gruppe als krücke kann es auf dauer nicht sein-neue abhängigkeit
Da ich diese oben beschriebene Erfahrung erlebt habe, möchte ich zunächst nicht verreisen. Ich versuche nunmal mich zu schützen und möchte die Begegnungen mit dem Suchtmittel gering halten. Mich hat dieses Vorgehen inzwischen 17 Monate trocken gehalten; wäre ich unvorsichtiger, wäre ich garantiert schon wieder dabei gewesen.
Dann hatten wir den Begriff "Abstinenzentscheidung" näher betrachtet. Ist auch so etwas, womit ich nicht soviel anfangen kann.
Ich trinke aus dem Grund keinen Alkohol, weil es mir verdammt dreckig geht, wenn ich es mache. Ich bin mir dessen bewusst, deshalb lass ich mich aber trotzdem nicht festnageln. das wäre für mich auch ein wichtiger punkt.ich hätte nicht fertig,sondern wäre im trotz mir selbst und anderen gegenüber. so nach dem motto eigentlich würde ich ja gerne immernoch,wenns mir damit nicht so dreckig gehen würde. ja ich laß es ja aber wenn,dann hab ich mich ja wenigstens nicht festnageln lassen.
ich stell mir das unglaublich anstrengend vor, innerlich so zweigeteilt unterwegs zu sein. wenn ich alle energie ins leben OHNE alkohol stecke- also alkohol keine option mehr sein kann-fällt mir viel mehr ein wie ich mein trockenes leben richtig schön gestalten kann
aktiv trocken,statt gezwungen abstinent
meine ideen dazu
Soll ich dann bei einem Rückfall von der Brücke springen, weil ich mich ja "entschieden" hatte ?
Ich fühle mich gerade etwas unsicher. Vielleicht mache ich mir auch einfach zu viel Gedanken. Habe auch schon daran gedacht, dass ich mich zuviel mit der Thematik auseinandersetze und evt. dass ein oder andere Seminar weniger besuchen sollte, damit ich nicht komplett wahnsinnig werde.
Einen guten Start in die Woche wünscht Dirk
eine gute woche dir auch gruß vera
Wer seinen Hafen nicht kennt,für den ist jeder Wind der falsche (Seneca)
als ich das erstemal aufhörte, ging es mir wie dir jetzt. als ich das zweitemal aufhörte, war ich schon ein wenig mehr überzeugt. ich lebte damals mit einer alkoholikerin zusammen, die kam schon angetrunken von der arbeit. das ging für mich gar nicht. es war wie ein spiegel, der mir vorgehalten wurde. ständig gegenseitige versprechungen und wir trafen uns zufällig im selben laden, als wir flaschen kaufen wollten. ich war dann so etwas von mir überzeugt, dass ich von ganz alleine aufgehört habe. ich trennte mich von ihr, und wollte nicht mehr. das hat aber auch nur 7 jahre gehalten, dann waren die guten vorsätze weg. heute sage ich mir, es war halt mein weg, den ich gehen mußte. ich mußte mich erst halb tod saufen, bis ich an den punkt angelangt war, wo ich mir sagte, das wars.
ZitatGepostet von Usa Die letzten Wochen habe ich die Zeit verstreichen lassen, hab sehr viel nachgedacht, woran es gescheitert ist, was kann ich unterstützend annehmen, usw. Aber ansonsten hab ich einfach nichts gemacht, ausser natürlich Haushalt und für Familie da sein, aber ich meine nichts was mich auch aufbaut.
Hallo Usa,
was heisst hier "nichts gemacht"?
Die Beschäftigung mit dem eigenen Inneren, das Nachdenken, kostet sehr viel Kraft und kann die gleichen Energien einfordern wie ein Vollzeitjob.
Als ich vor einigen Jahren wg. Depressionen in der Klinik war, war ich nach manchem 50 minütigem Therapiegespräch für den Rest des Tages erledigt. Wir sitzen oft dem Trugschluss auf, dass wir nichts tun, nur weil wir kein Ergebnis produzieren, welches man auf den ersten Blick erkennen kann. Die Wirklichkeit sieht aber anders aus...
Meine Antwort hatte sich auf ein Posting von Dirk bezogen. Dass die Zeit für einen zwar arbeitet, aber man sie auch für sich sinnvoll nutzen sollte . . .
Ich musste erst etwas finden, um die Zeit sinnvoll auszufüllen, in der ich sonst nur getrunken hatte, oder anschliessend verschlafen hatte.
Ich will nicht nur grübeln und nachdenken, das schafft mich auch sehr, weil dann immer wieder Schuldgefühle aufkommen.
Das Beschäftigen mit mir selbst, die Beratungsgespräche, die sind schon wichtig, aber sie sollen eben nicht alles bestimmen.
Und da Dirk, würde ich auch sagen, diese Thematik rund um Alkohol soll nicht mein Hauptaugenmerk sein. Es gehört dazu ohne Frage, aber ich will dennoch ein "normales" Leben führen, mittendrin sein im alltäglichen Leben, eben "nur" ohne zu trinken. Schreibt sich einfach, und ich bin auch noch nicht so weit, aber ich nähere mich langsam Schritt für Schritt.
Liebe Grüße Usa
Es ist besser, geringe Taten zu vollbringen, als große zu planen. (Chinesisches Sprichwort)
Irgendwas verändert sich gerade bei mir. Habe in letzter Zeit gar nicht mehr so das Bedürfnis über mich und die Sucht zu reden. So ab und an kommt zwar das Thema, aber doch nicht mehr mit der Brechstange. Einfach gediegener und ruhiger.
Wahrscheinlich hat das mit meinen Saunabesuchen was zu tun. Da habe ich was tolles für mich gefunden und diese Ruhe und Entspannung ist großartig. Da braucht es nichts anderes mehr. Es ist einfach wohltuend, seinen Körper auf so angenehme Art und Weise spüren zu können. Ich gehe mit einem Bekannten einmal die Woche 4 Stunden.
Außerdem interessiert mich gerade ne schicke Wohnung. Die ist zwar noch nicht frei, wird wahrscheinlich noch so ein Vierteljahar dauern. 10 Minuten bis zur Stadtmitte und trotzdem schön idyllisch gelegen. 3 ZKB mit 2 Balkonen und Garage. Die würde mir bestimmt gut stehen.
Mal sehen, wie es so weiter geht. Ich muss ja nicht ausziehen und meine Bude ist auch nicht gerade übel. Hat leider keinen Balkon und so ein Tapetenwechsel tut bestimmt richtig gut.
Hallo Dirk, liest sich gut, freut mich sehr für Dich, von Sauna schwärmen ja viele, (ich nicht ), aber Hauptsache Dir tut es gut. Und für die Wohnung drücke ich Dir die Daumen, für mich ist ein Balkon sehr wichtig, davon gleich zwei, super.
GlG Usa
Es ist besser, geringe Taten zu vollbringen, als große zu planen. (Chinesisches Sprichwort)
Hi , Balkon ist immer gut , gerade im Sommer . Viel Glück . Aber mal ne kleine Off-Topic-Frage am Rande . Wem von Euch ist aufgefallen , dass er , seit er keinen Alk mehr trinkt , mehr Kaffee trinkt . Hab das bei mir selber festgestellt und frage mich manchmal , ob das ne Verlagerung ist . Obwohl der Kaffee ja nur Herzschwachen schadet .
trank ,auch nass ,ca mindestens 1 -1,5 liter kaffee pro tag, allerdings nur bis zwischen 16 und 20 uhr abends , je nachdem wann feierabend war, jetzt sind halt nochmal ca 3-4 tassen dazu gekommen, allerdings wie es draussen so kalt war, eher heissen tee abends , das wird bei hitze wieder genau so sein , nur eben kalten tee. hab ich aber im sommer immer so gehalten. allerdings sind anfangs ,unmengen an saftschorlen ,bei mir dazu gekommen. irgentwas brauchte der körper ja immer , und cola light, das hat sich aber normaliesiert.
___________________________________________________ muss es immer erst zappenduster werden,bevor uns ein licht aufgeht