Hallo endlich bin ich jetzt nach fast zehn jahren in eine Selbsthilfegruppe eingetreten (war vor einer halben Stunde dort). Und zwar beim Kreuzbund,dort war trotz meiner anfänglichen Vermutung nix mit Kirche.Die Leute dort waren alle sehr nett und es herrschte ein fast "famieliäres"Verhältniss. Anders als bei den Anonymen Alkoholikern(da war ich früher)wo jeder der Reihe nach redet bis er fertig ist gab es dort rege Diskusionen wobei das angesprochene Problem gleich beredet wurde.In der Gruppe gibt es alle Altersgruppen auch waren dort auch einige Neulinge.Der Empfang war sehr herzlich und ich rate jedem der noch Zweifel hat einer SHG beizutreten, den Mut zu finden den Schritt dorthin zu machen.Ich bin beim nächsten Mal auf jeden Fall wieder mit dabei. Ich wünsche allen eine schöne Nüchterne Zeit...
Sieh niemals auf jemanden herab,es sei denn,du willst ihm aufhelfen.:augen:
Toll Kurt, ich finde es wirklich schön, dass Du Dich in Deiner Gruppe gut aufgehoben fühlst.... ich bin auch beim Kreuzbund.
Wir hatten dieses Jahr Besuch von einem AA`ler. Er war überzeugter AA`ler und wollte nur, weil er Zeit hatte, auch andere Gruppen besuchen. Sehr positiv überrascht war er, dass in unserer Gruppe diskutiert wurde, Fragen an die Einzelnen gestellt wurden oder auch auf Antworten gewartet wurde.
Bei den AA`lern erzählt jeder einzelne über sich, ohne dass er eine Rückmeldung der anderen erhält. So hat er es uns erklärt.
P.S. ich bin auch im Kreuzbund und habe mit Kirche nix am Hut.
ZitatGepostet von swajj14 Bei den AA`lern erzählt jeder einzelne über sich, ohne dass er eine Rückmeldung der anderen erhält. So hat er es uns erklärt.
Bei den "strengen" AA-Gruppen läuft es wohl so. Ich bin allerdings hier vor Ort schon in drei verschiedenen AA-Gruppen gewesen, Rückmeldungen und Diskussionen gab es überall. Ich denke, es kommt einfach auf die Leute an, die die Gruppe besuchen bzw. leiten.
Es kommt immer auf die Leute an, du musst dich wohl fühlen und gerne hingehen. Wenn du das Gefühl hast, jetzt muss ich ja gleich wieder zur "Therapie", o.ä., dann ist die Gruppe falsch.
Selbsthilfe lebt vom gemeinsamen Erfahrungsaustausch und damit auch intensivere Gespräche möglich sind, ist der Wohlfühlfaktor sehr wichtig.
Ich bin ja auch beim Kreuzbund und leite unsere "Junge-Erwachsenen-Gruppe". Darüber hinaus erzähle ich den ganz Frischen im Rahmen unserer Infogruppe, was Selbsthilfe ist und wozu das eine wichtige Komponente ist um trocken bleiben zu können. Da ich selbst ja auch noch ein Frischling bin, kann ich auch immer wieder mal einige erreichen, die niemals in eine Gruppe gehen würden, wo alle schon 20 Jahre trocken sind.
ZitatGepostet von newlife Es kommt immer auf die Leute an, du musst dich wohl fühlen und gerne hingehen. . . . die niemals in eine Gruppe gehen würden, wo alle schon 20 Jahre trocken sind. Gruß Dirk
Das ist das Schlimmste was einem passieren kann: eine staubtrockene Gruppe, wo sich alle dann "gerne und hingebungsvoll" zum "Leiter" hingezogen fühlen. Das gibt es gar nicht so selten, ich halte es für eine Art von Suchtverlagerung, aber auf beiden Seiten. Max
ZitatGepostet von newlife Es kommt immer auf die Leute an, du musst dich wohl fühlen und gerne hingehen. Wenn du das Gefühl hast, jetzt muss ich ja gleich wieder zur "Therapie", o.ä., dann ist die Gruppe falsch.
Gruß Dirk
.... das finde ich auch wichtig. Ich kenne mich, wenn es nicht passen würde, dann gäbs viele Gründe für mich, nicht hinzugehen. Aber und unsere Gruppe ist sehr oft nur sehr klein, lasse ich die Treffen nur ganz, ganz selten ausfallen. Das letzte Mal, weil die Gruppenleitung in Urlaub und die Vertretung krank, war keiner da und ich bin unverrichteter Dinge nach der obligatorischen 1/4 Std. wieder nachhause. Ein bisschen traurig war ich lediglich, es kam das mal zuvor ein neuer Teilnehmer und ich hatte das Gefühl, er war richtig froh, uns gefunden zu haben und versprach, das nächste Mal dabei zu sein.... er kam nicht.
Naja, heute abend gehe ich jedenfalls wieder hin und da die Leitung nur ne Woche Urlaub hat, sind wir wenigstens schon mal zu zweit.
Wenn ich Zeit habe, besuche ich auch noch eine weitere Gruppe, wo die Personen sind, die mich bei meinen allerersten Schritten begleitet haben. Die meisten Teilnehmer sind dort schon länger trocken, aber nicht alle. Ich brauche auch Erfahrungswerte von Leuten die länger trocken sind als ich, um Gefahrenquellen für mich zu erkennen und das ein oder andere Interessante findet sich da auch für meine Gruppe. Gerade in Bezug auf unser Suchtgedächtnis kann man nicht genug Informationen sammeln. In den Gruppen so wie auch hier im Forum.
War gestern auf einer sehr interessanten Veranstaltung. Das Thema war "Sucht und psychische Erkrankungen", die sog. Doppeldiagnosen. Als Betroffener, der neben der Alkoholsucht auch mit Panikattacken zu tun hat, konnte ich alles nachvollziehen und es entstand im Anschluss an den Vortrag eine lebendige Diskussion. Leider ist es so, dass wir komorbiden Abhängigen oft nur unzureichend behandelt werden. Ich habe ja meine Angsterkrankung aus der Sucht heraus entwickelt, mitunter sind zahlreiche Selbstentzüge schuld daran und meine etwas zwanghafte, perfektionistische Haltung. Das macht es ja nicht unbedingt einfacher zu akzeptieren, suchtkrank zu sein. In der Entgiftung sagte man mir, die Panikattacken gehen schon wieder weg. Ich soll halt trocken bleiben. Nun, ich lebe seit vier Monaten ohne Panikanfälle. Es hat sich sehr langsam zurückgebildet und ich kann froh sein, dadurch nicht rückfällig geworden zu sein. Aber ich wusste ja, warum ich das habe. Mein Verstand ist ja nochhalbwegs zu gebrauchen.
Auf der Veranstaltung kannte ich bestimmt die Hälfte der Teilnehmer. Auch aus meiner SHG sind einige gekommen. Hat mich sehr gefreut.
ZitatGepostet von Lauralisja ich habe das auch schon ziemlich oft erlebt. Passiert häufiger wenn nur einer es in der Hand hat und schon ewig die Gruppe anleitet. Gruß Uta[/b]
Da hatten wir eine Gruppe - hier in meiner neuen Heimat - der redete von den 1 1/2 Stunden etwa 1 1/4 Stunde, ist von Beruf auch noch Suchttherapeut und Gruppentherapeut. Der wusste dermaßen Bescheid, mit allen seinen persönlichen Fehlern, die er allerdings heftigst betritt, dass keiner auch nur nennenswert zu Wort kam. Meine zweite Gruppe hier war absolut demokratisch, der Neue musste erst mal raten wer der Leiter ist. Dieser leitete aber sehr sehr gut, also genau immer nur dann, wenn es wirklich wesentlich war. (Vor 4 Jahren haben sie mich dann zum Chor gelotst, da fehlten Männerstimmen; und der Übungstag war der selbe.) Max