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Saufnix  
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Dieses Thema hat 33 Antworten
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 Ganz, ganz viele Fragen
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Clara Fall Offline



Beiträge: 18

12.12.2010 11:28
RE: körperlich - psychisch Zitat · Antworten

hi!

kann mir jemand, der ahnung hat im gegensatz zu mir, mal die unterschiede und merkmale der körperlichen und psychischen abhängigkeiten darlegen? ich stosse beim lesen hier immer wieder rauf und bemerke als neuling, als betroffene angehörige, das in den threads hier die psychische abhängigkeit vor der körperlichen als scheinbar harmloser dargestellt wird!

könnt ihr licht in mein dunkel bringenß

danke euch und einen schönen dritten advent!


pueblo Offline




Beiträge: 2.289

12.12.2010 12:05
#2 RE: körperlich - psychisch Zitat · Antworten

vieleicht hätte mir ein körperlicher entzug, mit allen schmerzen gut getan(so als zusätzlichr warnung)hatte ich leider nicht. das psychische finde ich schlimmer, und zwar aus folgendem grund:alkohol ist allgegenwärtig ,und wird es auch bleiben. da braucht man einen echten notfallplan um nicht wieder zu trinken, wenn man saufdruck bekommt. zumindest bis man in einer thrapie ist usw. viele haben danach auch noch einen ! die auslöser(gedanken in dem augenblick) sind das gefährliche . im jahr 2000 (trank 8 monate nicht mehr ,fuhr ich blödman mit leuten in den urlaub(ungarn) die tranken. die erte woche war alles ok!die 2 woche ich weiss es noch genau, die andern saßen in einer strandkneipe , ich auch . die tranken. ich nicht! ich:geh mel etwas spazieren(ohne saufdruck) in ort war ein weinfest!ich war allein. plötzlich zog mich eine weinbude magisch an! erst umrundete ich sie mindestens 3 mal, anstatt wegzurennen!!! und dannn stand ich da bestellte gleich einen liter wein ,und los ging es!!!dehn notfall plan konnte ich nicht anwenden, war ja keiner da mit dem ich hätte reden können! schokolade viel essen ja das wär gegeangen. aber wollte ich das überhaupt?also meine gröste gefahr werden bestimmte situationen bleiben!!!und das ist sehr schlimm , diese abhängig keit

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muss es immer erst zappenduster werden,bevor uns ein licht aufgeht


Mary61 Offline




Beiträge: 6.128

12.12.2010 12:10
#3 RE: körperlich - psychisch Zitat · Antworten

leider ist es so, das viele frischlinge meinen
wenn sie nicht körperlich abhänig sind,
wäre es noch nicht soooo schlimm.

die seelische kommt nur zu erst, dann dauert es bis zur körperlichen meißt auch nicht mehr lang.

die körperliche ist meiner erfahrung nach, die harmlosere.
sie hat man in 7 bis 14 tagen überwunden.

die seelische ist viel hartnäckiger
und läßt auch einen langjährigen trockenen
wieder rückfällig werden, wenn dieser nicht gut auf sich acht gibt.

die seelische abhänigkeit läßt einen alki zur flasche greifen ,
die körperliche nicht.

lg, mary

--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden.
Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin.....
..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."


u1953we Offline




Beiträge: 4.223

12.12.2010 13:05
#4 RE: körperlich - psychisch Zitat · Antworten

hi clara,

meist ist es so, dass man die ersten signal des körpers nicht versteht. es fängt an mit schlaflosigkeit, geht über unruhezustände, dann fangen einem die hände an zu zittern. das geht, wenn man ne weile abstinent lebt, wieder weg. wird aber im laufe der jahre immer schlimmer. ich habe diese signale nicht verstanden, wollte es nicht.
später kamen dann noch wahrnehmungsstörungen dazu, das war für mich aber auch kein grund aufzuhören.
auf eines kann man sich verlassen, es wird immer schlimmer.

lg uwe


DerNick Offline



Beiträge: 643

12.12.2010 13:34
#5 RE: körperlich - psychisch Zitat · Antworten

Mary, mit Verlaub, das ist vielleichtdoch nicht ganz so, wie Du schreibst.

Vielleicht sollten wir uns überhaupt hüten, hier aufgrund unserer ureigenen (oder der von anderen erzählten) Erfahrungen, ein "semi-wissenschaftliches" Bild von dieser Abhängigkeit zu malen. Weder sind wir Mediziner noch Wisssenschaftler, wobei ich diesen beiden Vertretern der verstandesbasierten Lager zumindest in unübersehbaren Teilen die Fähigkeit abspreche, das Wesen unserer Krankheit ganz verstehen zu können. Aber das tut nichts zur Sache.

Ich z.B. hatte durchaus streckenweise entsetzliche Angst vor den rein körperlichen Folgen der Sucht. Ich glaubte es mir auf keinen Fall leisten zu können, durch Händezittern und Schweißausbrüche Schwächen zu zeigen oder gar dem Gegenüber ins Gesicht zu kotzen. Ganz zu schweigen von den körperlichen Schmerzen in Knochen und Gelenken, die ich durch ständiges Herunterpegeln über die Grenzen der Entzügigkeit hinaus auszuhalten hatte, gab es da auch immer noch zusätzlich die körperlichen Miss-Zustände durch aufflammende Todesangst in den Panikattacken, wie Herzrasen und Flimmern oder Flecke vor den Augen (um nur eine kleine Auswahl zu nennen).

Auch hier gilt wieder: wer "nur" die eine Seite der Medaille als erschütternd für sich erlebt hat, glaubt natürlich, die andere sei weniger "wichtig". Das stimmt so nicht.

Die Abhängigkeit führt, meinetwegen wechselweise, über die Psyche zur Physis, und egal, welche Reihenfolge man präferiert, irgendwann steht man vor dem Tod, ob man dessen gewahr wird, oder nicht. Peng.

Der Kalauer dazu: Wie sagt das eine Schwein zum andern? Es ist Wurst, was aus uns wird.

Uns halt nicht (mehr). Wir wollen heil werden. Möglichst an Seele und Körper. So gut das individuelle Menschsein das eben zulässt.

Nick

--------------------------------------
Meine Religion ist die Freundlichkeit.
Und trocken bin ich seit Anfang 2006.


Clara Fall Offline



Beiträge: 18

12.12.2010 13:40
#6 RE: körperlich - psychisch Zitat · Antworten

lieber nick und ihr anderen,

ich stelle die frage extra euch und nicht wissenschaftlern und medizinern, ich möchte hier kein pseudowissenschaftliches halbgares herufbeschworen bekommen, sondern, von denen, die es miterlebt haben, die das "gefühlt" haben, de mitten drin stecketen, die es "be-troffen" hat und "ge-troffen" hat in eigenen worten auf du-zu-du ebene hören bzw lesen..

ich möchte versteeh, frage deshalb nach verschiedensten subjektiven erfahrungen, weisheiten, erkenntnissen. es geht mir nicht um medizinische abhandlungen oder distanziertes krankheitsbild beschreiben.. dazu kann ich bücher und medizinische pamphlete ran ziehen. mir geht es um erfahrungsaustausch... um "ein-blicke"!




danke für eure offenheit


pueblo Offline




Beiträge: 2.289

12.12.2010 13:49
#7 RE: körperlich - psychisch Zitat · Antworten

ja clara fall das ist ja das kompliezierte, ich verstehe es bis heute nicht!!!! ich hätte in ungarn trinken können (vorher schon)mit alllen gemeinsam, tat es aber nicht und es machte mir nichts aus!!!und dann zog mich dieser stand plötzlich magisch an. es gab kein entrinnen!!! warum auch immer!!!wie hexerei, immer drumrum gegangen , wie ein kind vor einer spielzeugschaufensterscheibe oder so. ich kann es bis heute nicht beschreiben. gruss ecki

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katha82 ( gelöscht )
Beiträge:

12.12.2010 13:56
#8 RE: körperlich - psychisch Zitat · Antworten

Also, von der körperlichen Abhängigkeit bin ich glücklicherweise auch weitestgehend verschont geblieben, von der psychischen dagegen nicht im geringsten. Diese hängt bei mir mit ganz bestimmten Situationen zusammen, immer mit Gesellschaft, mit Unsicherheiten in mir selbst.

Pueblo, was die beschreibst macht mir gerade Angst. Ich werde über Silvester auch in den Urlaub fahren, nach Ungarn (Budapest) und auch mit einer Freundin, die trinkt. Das ist schon lange gebucht, in der Zeit, in der ich noch getrunken habe. Und absagen kann ich die Reise nicht, da dann ja auch meine Freundin nicht fahren könnte. Aber da werde ich halt genau auf Situationen stoßen in denen ich früher (viel) getrunken habe und muss meine psychische Abhängigkeit austricksen und es schaffen nicht zu trinken, obwohl ich häufiger von trinkenden Leuten umgeben sein werde...wenn das geschafft ist werde ich allerdings sehr stolz auf mich sein.


AVE Offline




Beiträge: 3.085

12.12.2010 14:02
#9 RE: körperlich - psychisch Zitat · Antworten

Hallo Clara ,

auch ich kann dir nur aus meiner eigenen Erfahrung erzählen, wie das andere Trinker erlebt haben, weiß ich nicht. Nick hat schon ganz Recht, wenn er schreibt, dass das ein gefährliches Wechselspiel sei.
Bei mir war es z.B. so, dass zuerst dieses sogenannte "sozialverträgliche Trinken" da war, unter der Woche meistens nichts oder nur ein, zwei Feierabend-Bierchen, am Wochenende mal mehr, aber halt nur auf 'ner Party oder so. Von körperlicher Abhängigkeit war damals sicherlich noch keine Rede, von psychischer schon eher, denn ich glaubte ja regelmäßig, es würde mir besser gehen, wenn ich was trinke. Als ich etwa 30 war, kam dann das Lifestyle-Saufen, sprich: Sekt und Prosecco dazu. Ab 35 kam ich dann auf die Zielgerade. Spirituosen, die ich vorher nicht mochte, kamen nun dazu, weil sie besser knallten und ich weniger Flüssigkeit aufnehmen musste, um trotzdem hacke zu sein. Da hatte ich dann auch schon zum ersten Mal Händeflattern oder Schweißausbrüche.

In der Endphase war's dann nur noch ein einziger Einheitsbrei. Die Gedanken kreisten nur noch um Alkohol, er erfüllte nun beide Zwecke: Hirn und Hände zu beruhigen. Und das hatte nun einmal desaströse Auswirkungen. Morgens vor der Arbeit entzügig, nachmittags bzw. abends nur noch vom Gedanken an Alkohol getrieben. Von der vergifteten Denk- und Fühlweise mal ganz zu schweigen.

In der Rückschau würde ich sagen, dass die psychische Abhängigkeit die schlimmere war, weil hartnäckiger. Aber ich war ja auch eine Spiegeltrinkerin. Wie das Menschen erleben, die vielleicht nur alle drei Monate exzessiv saufen, weiß ich eben nicht.

Liebe Grüße
Ave


Clara Fall Offline



Beiträge: 18

12.12.2010 14:04
#10 RE: körperlich - psychisch Zitat · Antworten

@katha:


ich wünnsche dir stärke und die geeigneten gegenassnahmen, dem alk ausweichen zu können...geniess die reise!


pueblo Offline




Beiträge: 2.289

12.12.2010 14:04
#11 RE: körperlich - psychisch Zitat · Antworten

kahti, dann nimm dir zumindest dein ganz eigenes notfall pakett mit ! das habe ich nicht getan , keine tel-nr wo ich hätte anrufenkönnen usw!!!falls du keins hst versuch dir noch eins zusammen stellen. und was ich bei dir als durchaus positiv sehe:ihr fahrt ja nur zu zweit, vieleicht richtet sich ja deine freundin auch nach dir.weil sie respekt vor deiner leistung hat !!! grüsse ecki

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Clara Fall Offline



Beiträge: 18

12.12.2010 14:07
#12 RE: körperlich - psychisch Zitat · Antworten

@katha:

würde es eigentlich helfen, wenn deine freundin auf alkohol verzichten würde? wenn der vater meines kindes anwesent ist, tinke ich null komma nichts... und es ist auch nie was da...


@ave: ich wüsste gern näheres, wie du die vergiftete denk- und fühlwelt empfunden hast und in worte fassen würdest, wenn du magst!


katha82 ( gelöscht )
Beiträge:

12.12.2010 14:08
#13 RE: körperlich - psychisch Zitat · Antworten

hm, also, dass sie sich nach mir richtet und dann auch nicht trinken wird denke ich leider nicht weil sie selbst auch (meiner meinung nach) schon zu sehr abhängig ist vom alkhokol. wir werden zudem in einem hostel wohnen, in dem wir sicher noch einige andere menschen kennenlernen werden. aber es ist ja auch unwahrscheinlich, dass die alle saufen. ich werde mich dann also an die halten, die nicht oder wenig trinken.

was gehört denn so zu einem notfall-paket? telefonnummern von menschen mit denen man im notfall sprechen kann. was noch?


karlbernd Offline




Beiträge: 4.484

12.12.2010 14:42
#14 RE: körperlich - psychisch Zitat · Antworten

zb
ein zettel in der geldbörse auf dem steht:

- ich werde mein leben so verändern,
dass ich nie mehr trinken muss.

- ein altes foto aus säuferzeiten

o.ä.


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

12.12.2010 16:38
#15 RE: körperlich - psychisch Zitat · Antworten

Hi,

wenn ein Alki nach längerer Zeit wieder mit dem Saufen anfängt, dann ist das immer zuerst eine reine Kopf- (psychische) Sache.

Denn von der Körperlichen Abhängigkeit merkt nach ein paar Wochen keiner mehr was, schon gar nicht nach Jahren der Nüchternheit. Der Druck trotzdem mal wieder was zu trinken oder wieder besseres Wissen und unter Verdrängung der eigenen Erfahrung wieder damit anzufangen ist eine rein psychische Angelegenheit.

Ausserdem kann man sich auch bei rein psychischer Abhängigkeit ganz prima zu Tode saufen. Einfach weil die Befriedigung der Gier nach dem Rauschgefühl lebensgefährliche Alkoholmengen erfordern kann.


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