nein, ich glaube, dass du das mit den büchern falsch verstanden hast...ich hab keine bücher dazu gelesen, wie ich mich verhalten muss, um einen mann zu finden, o.ä., sondern bücher zum thema "liebessucht". denn das gleiche exzessive verhalten wie beim alkohol kann ich leider auch in beziehungen an den tag legen...
mich unbeschwert auf eine beziehung einzulassen ist für mich etwa so realitisch wie unbeschwert immer 3 gläser bier zu trinken und das dann dauerhaft zu handhaben. das geht ein, zwei, drei oder vier abende gut, dann nicht mehr. so ähnlich ist es auch bei einer beziehung...ich kann mich ein paar wochen relativ unbeschwert fühlen, dann schaffe ich es einfach nicht mehr und drifte ab in angst, sorgen und selbsthass. das nun nicht wichtig zu nehmen ist quasi unmöglich. deswegen muss ich vielleicht auch bei beziehungen erst abstient sein 8also noch länger). und mich wahrscheinlich wirklich therapeutisch behandeln lassen, bevor ich da anders rangehen kann. aber einfach das thema nicht ernst nehmen...wie geht das bei süchtigem verhalten?
ZitatGepostet von waldkatze Das Unbeschwertsein kannst du vergessen. .
ich hoffe ja mal nicht, dass ich es für immer und ewig vergessen kann. noch hat es aber nicht geklappt unbeschwert zu sein. ich habe mich in den monaten, in denen ich alleine war, wenn auch nicht komplett unbeschwert, stabil und zufrieden gefühlt. ich hatte mich aber ja auch letzten des bewusst dafür entschieden, mich von beziehungsgeschichten fernzuhalten und erstmal die beziehung zu mir zu festigen.
als dann halt mal wieder ein mann aufgetaucht ist und ich mich entschieden habe, es zu versuchen, war ich gleich wieder drin. drin in der gedankenspirale, drin in den erwartungen, dann zwischendurch panikattacken, und das gefühl, dass ich mein gerade erst wieder aufgebautes leben kaputt mache...
es kommt mir wikrlich ähnlich vor wie mit dem alkohol. ganz ohne geht es gut, aber ein bisschen ginge nicht weil ich direkt wieder in der spirale drin wäre, mehr wollen würde, permanent gedanken zum thema trinken hätte. ähnlich ists mit "liebesbeziehungen" auch...ohne gehts (manchmal habe ich kurz das gefühl, dass was fehlt, aber zumeist nicht) mir gut. doch sobald ich mit einer anfange ist alle gelassenheit über den jordan, ich fühle mich in etwas reingezogen, dass mich nicht mehr loslässt und wo ich gleichzeitig auch schon wieder rauswill, wobei ich mich gleichzeitig gefangen fühle. klar, zwischendurch sind auch die positiven gefühle da und diese sind teilweise sogar auch wirklich sher rauschaft, jedoch zermatere ich mich direkt wieder, fühle mich verlassen und hilflos, sobald der jeweilige partner mir (in meiner sichtweise) nicht mehr gibt, was ich brauche. und es kommt sicher dazu, dass mich die unzugänglichen männer, die mit ihren gefühlen nicht gerade hausieren gehen mehr reizen als die anderen. vielleicht weil dann nie echte nähe entstehen kann? jedoch ist es klar, dass dann die chance, einen zu finden, mit dem das klappen könnte, noch geringer ist!
Ich denke in dem du bei dir bleibst, in jeder Situation. Dir bewusst machst was du willst. Und wirklich überhaupt nichts machst was du in der jeweiligen Situation nicht willst. Klingt egoistisch, aber wenn du um deiner selbst willen geliebt werden willst. Dann ist dies ein Weg. Denn nur wenn du merkst das du keine Kompromisse in deinen Bedürfnissen fahren brauchst sammelst du auch nichts an was du nicht willst. Als sucht kranker ist die Neigung viel zu hoch eine Situation entstehen zu lassen die sich wie ein "Rausch" anfühlt. Aber im "Rausch" ist die Kontrolle weg, und leider gerät man auch leicht an Menschen die eben diese Ausstrahlung spüren, das man sich gerne auf den "Beifahrersitz" im eigenen Leben drängen lässt. Schon allein das du dir einen Kopf um den Menschen den du neu kennen gelernt hast machst über den Punkt hinaus, wo ein gesunder einfach Stopp sagt. Zeigt das er sehr wohl merkt das du auch Kompromisse machst, wenn er druck in seinem Sinne macht.Doch echte Liebe kennt keinen Druck. Ich empfehle einmal von Jiddu Krishnamurti den Text "Liebe" zu lesen. Der zeigt sehr schön wo wir in unserer Gesellschaft anhaften an Verhalten das nichts mit Liebe zu tun hat.
Ich ging in die Wälder,denn ich wollte Leben wohl überlegt Leben. Damit ich in der Stunde meines Todes nicht inne würde, das ich nicht gelebt habe.(H.D. Thoreau)
ZitatGepostet von katha82 das geht ein, zwei, drei oder vier abende gut, dann nicht mehr. so ähnlich ist es auch bei einer beziehung...ich kann mich ein paar wochen relativ unbeschwert fühlen, dann schaffe ich es einfach nicht mehr und drifte ab in angst, sorgen und selbsthass.
Das kenne ich auch. Ich gerate in eine Beziehung hinein und lasse mich treiben. Ich nehme, was da ist und was ich kriegen kann und gebe, was das Zeug hält, um geliebt zu werden. Ich behalte meine Energie nicht bei mir, ich liebe mich nicht selbst zuerst.
Ich löse mich auf, verliere an Kontur, bin nur noch Teil einer gewünschten Einheit, des platonischen Kugelmenschen, und fühle mich hälftig, anstelle ganz, weil ich meine Grenzen nicht kenne. Weil ich von vorneherein mich nicht vollwertig fühle, wenn ich keinen Partner habe. Für diese 'zweite bessere Hälfte' gebe ich mich auf, und wenn die Sympbiose nicht erlebbar, fühlbar, spürbar, in extatischer Einheit nicht grenzenlos vermittel- und aufnehmbar ist, bin ich leer, hälftig, ein verlorener Teil, etwas Ausgespucktes, Vergessenes... vielleicht war ich noch nie da und spüre das dann, wenn ich innerhalb einer Beziehung mich restlos auflöse und den Schmerz der Substanzlosigkeit wahrnehme... und ich dann die Substanz wieder bei einem anderen suche.
Ich glaube, nasse Alkoholiker und andere psychisch Gebeutelte sind deshalb nicht beziehungsfähig, weil sie grenzenlos sind, wertgemindert von sich selbst und nicht sich selbst. Wer keinen eigenen Standpunkt, keine eigenen Bedürfnisse und Gefühle artikulieren kann, wird in einer Beziehung auf Dauer nicht glücklich werden können. Nur wer ein Ich ist, kann sich auf ein Du beziehen. Nur wer zu sich selbst in guter Beziehung steht, kann eine Beziehung zu anderen eingehen.
Ich will geliebt sein, oder ich will begriffen sein. Das ist eins.
von: Bettina von Arnim
wenn ich mir das so überlege, hat die situation tatsächlich ähnlichkeit mit der suchtgeschichte.
so wie du es beschreibst, erinnert mich das an kontrollverlust bzw die angst davor.
zitat:
...ich fühle mich in etwas reingezogen, dass mich nicht mehr loslässt und wo ich gleichzeitig auch schon wieder rauswill, wobei ich mich gleichzeitig gefangen fühle. klar, zwischendurch sind auch die positiven gefühle da und diese sind teilweise sogar auch wirklich sher rauschaft, jedoch zermatere ich mich direkt wieder, fühle mich verlassen und hilflos, sobald der jeweilige partner mir (in meiner sichtweise) nicht mehr gibt, was ich brauche.....
hmmmm... beziehungen sind toll und erfüllend
aber der partner ist nicht dafür verandwortlich das ich bekomme was ich brauche und er hat auch nicht die macht mich in etwas hineinzuzuiehen wo ich gar nicht freiwillig hin will.
wenn ich mir alles durchlese was du über diesen mann geschrieben hast, und weniger auf den inhalt, den sinn des geschriebenen achte sondern auf die worte die du benutzt hast, ........ dann sehe ich keine liebesgeschichte sondern einen kampf
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
ich seh da keinen kampf. ich seh da ohnmacht und hilflosigkeit. so als ob jemand mit dir etwas macht und du die kontrolle verloren hättest. als du dich "entschieden" hast, dich auf diese beziehung einzulassen, hattest du überhaupt richtig lust darauf? will sagen: warst du verliebt?
ich sehe alles drei: kampf, hilflosigkeit und ohnmacht...aber wie gesagt, das war bei mir zumeist so (zumindest zeitweise) in beziehungen...
und ja, war ich verliebt?! schwer zu sagen...es gab definitiv große sympathie die über rein freundschaftliches empfinden hinausging, aber, ob es wirklich verliebtheit war, kann ich gerad schwer sagen. und sobald das ganze dann intimer wird (sowohl emontional als auch körperlich) kann ich eh nicht mehr klar sagen, ob es mir speziell um den mann geht, oder ob ich mich nur in etwas verstrickt habe, wo ich nicht mehr richtig rauskomme.
..wenn Du dir bei "alten" Beziehungsmustern und deren Verlauf ein Bein ausreisst...
wirst du bei den "neuen, richtigen, schönen, tollen, geilen" immmer humpeln..
klasse gesagt!!!
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
ZitatGepostet von katha82 hm, ja...aber das bein habe ich mir dann quasi ja schon diverse male ausgerissen, bzw sicher dann bereits beide beine;-)
heißt das, dass ich dann nun für immer humpeln muss...?
Hmm.....Du kannst Dich aber auch auf Händen tragen lassen.
LG
Manuela
[ Editiert von septembersonne am 10.03.12 9:49 ]
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.