so lange ich keinen Alk in mir hatte, musste ich nicht trinken. Nach dem ersten Schluck dann schon, dann hatte ich keine Kontrolle mehr, dann musste ich, bis es mal wieder aufhörte.
Aber vor dem ersten Glas war es meine Entscheidung. Wie bei Ulli - ich wollte manchmal zwar nicht, aber getan habe ich es trotzdem. Das mit dem Schalter - hab ich auch gesagt, aber wenn ich ganz ehrlich war, wußte ich, das ich das entschieden habe und kein anderer. Zugeben konnte ich das erst viel später.
Ich finde es schade, dass Du noch trinkst. Wahrscheinlich brauchst Du das noch. Alternativen kennst Du, wenn es auch nicht die heiß ersehnte Therapie ist. Gruppe, bevor Du trinkst. Telefonieren, bevor Du trinkst. Hier schreiben, bevor Du trinkst.
Erst trinken und dann Dir hier die Zuwendung holen kann fürchterlich in die Hose gehen und effektiv ist es auch nicht.
Liebe Grüße Uta
"Großer Gott, laß meine Seele zur Reife kommen, ehe sie geerntet wird!"Selma Lagerlöf
ZitatGepostet von Ulli Q Eher bin ich ein Mensch, der nicht trinken wollte und es trotzdem getan hat. Oft, wenn einmal anfangen, habe ich nicht aufgehört, bis zum Blackout. Um erleichtert zu sein, Ruhe zu finden, abzuschalten usw., usw., es gab da immer Erklärungen.
ZitatGepostet von Ulli Q Aus meiner Sicht - habe auch Depressionen - überfallen mich die nicht so einfach... Bei beiden - Depressionen und Alk - muss ich aktiv dagegen steuern.
Das kann ich so unterschreiben.
Interpunktion und Orthographie dieses Beitrages sind frei erfunden. Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt. :zwinker1:
Liebe Freunde, vielen dank für die Rückmeldungen, besonders an Ulli, quasi aus dem Herzem gesprochen und auch von Dirk. ich bin auf keinen fall hier um mir Zuwendung zu holen oder so. Ich habe den Wunsch mit dem trinken aufzuhören und hoffe hier auf Hilfe und Unterstützung auf diesem Weg. Heute bin ich wieder raus aus dem Sumpf, werde gerade wieder nüchtern sozusagen und gehe später in die Gruppe, die ich brauche.
Ich habe den Wunsch mit dem trinken aufzuhören und hoffe hier auf Hilfe und Unterstützung auf diesem Weg.
hallo kati,
den wunsch hatte ich mindestens 10 jahre, nur erreichte er nicht mein inneres ich. erst wenn du dir diese krankheit verinnerlichen kannst, hast du ne chance.
Uwes Beitrag triffts genau. So war das bei mir auch immer. Ich wusste schon, dass Saufen Mist ist. Wollte und konnte nicht eher aufhören, bis ich am normalen Leben nicht mehr teilnehmen konnte. Ich hab das so gebraucht. Hier spielt die Persönlichkeit eine tragende Rolle. Vielen ist es in dem Stadium auch egal und kündigen lieber ihre Arbeitsstelle um weitersaufen zu können.
Ich hatte mich ernsthaft gefragt, was aus mir nur geworden ist. Ich war immer am saufen und trotzdem erfolgreich und konnte nicht mehr beides miteinander vereinbaren. Ich musste mich entscheiden. Verstanden hatte ich noch nicht alluviel, aber ich wollte was ändern. Ich wollte mein Leben nicht wegschmeissen.
ZitatGepostet von Kati1972 Ich habe den Wunsch mit dem trinken aufzuhören, muss ich das begründen?
ich sülze mal da noch was dazu.
Du musst gar nichts begründen. Es ist nur leichter, sich zu ändern, wenn man ein starkes Motiv hat. Und das starke Motiv bei Alkis ist oft das, dass es ihnen ziemlich schlecht geht, wenn sie trinken. Dazu muss es aber erst mal schlecht gehen und das kann bekanntlich dauern, bis es soweit ist oder bis man begreift, wie sehr die eigene miese Laune mit der Sauferei zusammenhängt.
Ich meine, es will kaum einer aufhören, so lange er sich beim Trinken noch wohl fühlt oder das Rauschgefühl haben will...da macht man halt ne Pause, bis sich das schlechte Gewissen beruhigt hat, dann schmeckts wieder. Ich sprech aus Erfahrung.
Du hast geschrieben, dass Du jeden Tag ohne Alk geniessen willst. Dazu fällt mir ein, dass es auch nüchtern nicht nur schöne Tage gibt. Shit happens.
Da ist Deine Erwartung an die Trockenheit vielleicht nicht realistisch. Das Leben ist nun mal kein Wunschkonzert, es ist nüchtern zwar anders und auf lange Sicht gesehen zumindest bei mir bedeutend glücklicher, aber manchmal muss ich auch was "aushalten" - sonst gehts nicht.
Zitatals ich den Wunsch hatte, mit dem Trinken aufzuhören, hab ich aufgehört.
genau so war es bei mir.
Davor habe ich öfters versucht meine Trinkgewohnheiten zu ändern (auch kontrolliertes Trinken genannt) aber ganz aufhören konnte ich mir davor nicht vorstellen.
Gruß Ralf
Zufriedenheit hängt nicht davon ab, wer du bist oder was du hast; es hängt nur davon ab, was du denkst.
Innerhalb einer Maske erfahre ich mich vielleicht angenehmer, wer weiß?
Ich fühle mich gut... ein bissl angestrengt sicher... ich wünsche mir Menschen, die ihre Ziele konkret äußern und entsprechend handeln? Wie geht es dir damit?
ich komme gerade von meiner Gruppe und es gibt immer solche und solche Menschen. Großen Rspekt habe ich natürlich vor Menschen, die es lange Zeit schaffen nüchtern zu leben. Ich bin froh dort gewesen zu sein. Viele können meine Geschichte nachvolziehen, manche nicht, das erwarte ich auch nicht. Bei dem Thema kontrolliert trinken kann ich nicht nachvollziehen und will ich auch nicht.Eigentlich möchte ich den Zwang zu trinken in den Zwang nicht zu trinken umkehren. Ich spüre ich bin auf dem richtigen Weg dazu. Denn ich will mir nicht schaden zufügen wie ich es von klein auf gelernt habe. Danke füe die Antworten.
"Der Zwang nicht zu trinken" kommt (erst?!) mit der "nüchternen" Routine. KB hat es in seinem Karussell-Thread - so finde ich - ganz gut beschrieben. Sicherlich wünsche ich mir manchmal die Möglichkeit, mich "abzuschießen". ABER: Sobald sich bei mir ein körperliches Gefühl von "benebelt" einstellt, was ja auch mal durch mangelnde Nahrungszufuhr, ein Medikament, Übermüdung, ein kurze Unterzuckerung oder was weiß ich auftreten kann, gerate ich nahezu in Panik. Ich HASSE heute dieses Gefühl der Schwummerigkeit, das ich früher als erstrebenswert ansah. Also der Zwang nüchtern zu sein, tritt ein. Vielleicht nicht immer, nicht bei allen und nicht in jeder Situation. Bei mir aber schon.
ZitatGepostet von Kati1972 Großen Rspekt habe ich natürlich vor Menschen, die es lange Zeit schaffen nüchtern zu leben.
warum? dann mußt du ja mal großen respekt vor dir selbst haben. wenn man wie ich genug gesoffen hat, und das haben andere auch, dann brauch man doch keinen respekt zu haben. mit dieser denkweise verbaust du dir was. es ist der glaube daran, dass du es auch schaffen kannst. es ist der berühmte schalter, der sich im kopf umlegt, nichts weiter. ich habe respekt vor leuten, die es vorher schaffen, wo der verstand vorher sagt, entzugserscheinungen möchte ich nicht haben und mit der sauferei aufhören. nur gibts da nicht viel.
ZitatGepostet von Kati1972 ....Eigentlich möchte ich den Zwang zu trinken in den Zwang nicht zu trinken umkehren.
..das klappt aber m.E. nur dann, wenn der Zwang zum Trinken nachhaltig so unangenehm ist, dass der Zwang zum Nicht-Trinken sehr bald zum Bedürfnis wird!