halt dich an denen fest die es geschaft haben, denk darüber nach wie die es machen und warum es bei ihnen funktioniert. [b]und fühle dich dieser gruppe zugehörig !!!
so mach ich das auch
gruß vera
Wer seinen Hafen nicht kennt,für den ist jeder Wind der falsche (Seneca)
ZitatGepostet von minitiger2 ............. Das "permanent an der Trockenheit arbeiten" ist für mich persönlich ausgemachter Bullshit.
............. Ich bin da eher für ein bisschen Lockerheit. Die meiste Zeit (ca. 364 Tage im Jahr) denke ich sowieso nicht ans Saufen, und den einen Tag im Jahr, wo ich gerne mal täte bring ich schon rum.
Minitiger, nicht, das ich Deine Einstellung teile, aber wie lange geht das bei Dir schon gut? Wie oft bist du wieder angefangen? Oder hast Du diese Erfahrungen nicht gemacht oder verdrängt, wie das ist, wenn Du aufhören willst und es nicht schaffst. heute nicht, vielleicht morgen oder übermorgen....?
Ich bin für Wachsamkeit, nicht anstrengend aber immer wieder.
Natürlich kann ich nie sicher sein, rückfällig zu werden.
Auf der anderen Seite kann ich auch nie sicher sein, dass ich nicht
- heute von einem Auto überfahren werde - heute einen Herzinfarkt bekomme - heute die Diagnose Krebs bekomme - ...
Und so, wie ich beim Überqueren der Straße meistens aufpasse, nicht überfahren zu werden, beschäftige ich mich mit dem Problem Alkohol, um nicht rückfällig zu werden.
Ich persönlich kann mit dem Rückfall-Restrisiko gut leben. Es macht mir auch keine Angst.
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
ZitatGepostet von minitiger2 (...) Das "permanent an der Trockenheit arbeiten" ist für mich persönlich ausgemachter Bullshit.
In Anbetracht der vielen Gesichter der Krankheit, der vielen Situationen die ein erhöhtes Rückfallrisiko bergen ist für mich die permanente Arbeit an meiner Trockenheit eine Notwendigkeit.
Konkret ist diese Arbeit ja ziemlich unanstrengend: mittlerweile war ich etwa 6oo Mal in einer SHG und habe da von anderen lernen können, was ich tun oder unbedingt lassen soll, wo ich aufpassen muß und so weiter.
Ohne das hätte ich noch einige Krankenhäuser von innen kennengelernt, so ist es stationär bei einer Entgiftung plus LZT mit 12jähriger zufriedener Trockenheit geblieben.
Die Ewigkeit dauert lange, besonders gegen Ende (Woody Allen)
ich hab vor 10 Jahren und ein paar Tagen mit dem Saufen aufgehört.
Ich war noch nie rückfällig.
Da ich davor jahrelang Trinkpausenkünstler war - der nicht aufhören wollte, sondern das eben so weit im Griff haben wollte dass er weitertrinken kann - hab ich mir nie Illusionen gemacht, wo das hinführen würde, wenn ich wieder anfange.
ZitatGepostet von minitiger2 Wenn die Trockenheit nun auch in Arbeit ausartet, wozu soll sie dann gut sein.
Jo
ZitatGepostet von minitiger2
Ich hatte nen guten Grund, mit dem Saufen aufzuhören, nämlich dass es verdammt anstrengend war.
..da hast Du verdammt recht! Und um Mir genau das nochmals zu ersparen, sehe ich ein wenig ständige Arbeit/Pflege an der Abstinenz nicht als zu anstrengend....und schon gar nicht als Bullshit an!
Dann würde ich nämlich denken, ich wäre geheilt...oder stünde über der Krankheit
ZitatGepostet von dry68 Und um Mir genau das nochmals zu ersparen, sehe ich ein wenig ständige Arbeit/Pflege an der Abstinenz nicht als zu anstrengend....
Da gebe ich dir recht und meine Arbeit mit meiner Sucht ist es, in diesem Forum zu schreiben und (in letzter Zeit eher) zu lesen.
Die Intensität, wie viel sich jeder mit seiner Sucht noch auseinandersetzen muß, ist wohl individuell verschieden.
Bedenklich fände ich, wenn ich es nach einer gewissen Zeit immer noch als Kampf empfunden hätte - dann wäre grundsätzlich was im Argen mit meiner Abstinenzentscheidung gewesen. Ich denke, es sollte so sein, daß das trockene Leben irgendwann einfach zur Nomalität wird, daß ohne große Anstrengung gelebt wird, weil ich mich ja dafür entschieden habe.
Vielen Dank für die hilfreichen Antworten. Sie holen mich auf den Boden der Tatsachen zurück, ich bin nämlich gerne mal ein "Was-wäre-wenn"-Mensch und male mir gerne Katastrophen-Szenarien aus.
Allerdings ist für mich das Trockensein (noch) nicht selbstverständlich oder leicht im Alltag.
Wie ihr auch schreibt, gibt es viele Situationen, Anlässe bei denen ich früher gerne getrunken habe.
Und, ja: Ich bin auf jeden Fall (noch) kampftrocken. Meine Angst dabei ist, dass ich des Kämpfens müde werde...
ZitatGepostet von obi68 [quote]Gepostet von dry68 Die Intensität, wie viel sich jeder mit seiner Sucht noch auseinandersetzen muß, ist wohl individuell verschieden.
Also, seit ich mich t a t s ä c h l i c h mit MIR auseinander setze und nicht mehr über mein 'der Sucht ausgeliefert sein' lamentiere, habe ich keinen Saufdruck mehr.
Dieses 'nach vorne schauen', dieses 'heute tun, was ich tun kann' steht mir gut zu Gesicht und ich komme in kleinen Schritten vorwärts.
Ich achte darauf, mich nicht zu überfordern und gleich alles zu wollen. Ich gehe einen Schritt nach dem anderen und konzentriere mich immer auf den nächsten Schritt.
Das ist unendlich befreiend. Dass ich niemals wieder mit Alkohol umgehen können werde und um mir nicht zu schaden das erste Glas stehen lassen 'muss', ist mir einfach mein Scheinwerfer geworden, über den ich auch mein Leben beleuchten kann und im Grenzfall 'muss'.
Meine wöchentlichen 2 Gruppenbesuche in unterschiedlichen AA-Gruppen gehören für mich dazu wie Kegeln gehen. (wobei ich jetzt niemas Kegeln gehen würde:gruebel, ich treffe Leute, die mein Damoklesschwert teilen und wir mahnen uns gewissermaßen stets aufs Neue, achtsam zu sein.
Huhu Ulli, Ich hab es schon wo anders geschrieben, dass ich nach 3 Jahren Abstinenz, wieder angefangen hatte zu trinken, unfreiwillig. Ich hatte einen Kaffee mit Alkohol drin, nicht bestellt. Eh ich mir dessen bewusst war, hatte ich ihn getrunken. Und dann hab ich den entscheidenen Fehler gemacht. Nach dem das 1. Kopfkino überstanden war, dachte ich, man ist doch gar nicht so schlimm, also, ab und zu mal, das geht schon. Und aus dem ab und zu wurde, ein "nicht-wieder-aufhören-können".
Der Unterschied zu heute war und ist, ich hatte mich damals nicht mit der Krankheit auseinander gesetzt. Ich hab nicht getrunken und gut. Hab mich zurückgezogen, mit niemanden darüber geredet, keine Gruppe, kein Forum, keine Beratung, nichts, also allein versucht, mit diesem "Problem" zu leben.
Nach dem Rückfall, brauchte ich einige Anläufe, um zu begreifen, dass es allein nicht zu schaffen ist, nicht für mich. Und nachdem ich dazu bereit war, Hilfe anzunehmen, ist es nicht weniger leicht, weil das Thema immer noch stark im Kopf ist, aber es ist doch anders. Die Einstellung ist anders, ich will einfach nicht mehr. Und wenn ich jetzt noch irgendwann dahin kommen, dass ich halt Situationen nicht nur überstehen, sondern vielleicht sogar geniessen kann, beispielsweise grosse Feiern, oder angespannte Situationen, Konflikte, löse, ohne gleich an Alkohol zu denken, weil er mir dafür immer zu Seite stand, dann brauch ich ihn auch nicht mehr. Noch ein langer Weg, ich weiss, aber dennoch, der Wille nicht trinken zu wollen, die angenehmen Seiten des Nüchternseins, die machen mich optimistisch es auch dauerhaft zu schaffen.
GlG Usa
Es ist besser, geringe Taten zu vollbringen, als große zu planen. (Chinesisches Sprichwort)
Bei Dir les ich das so, als ob Du saufen würdest, wenn Du Dich frei entscheiden könntest. Also doch kampftrocken[/b]
Da irrst Du Dich, Rolf,
auch ich lege - genau wie Du - ziemlich großen Wert darauf, dass es nach wie vor Meine freie Entscheidung bleibt, ob ich wieder saufe.
Aber: um diesen Ist-Zustand des Nicht-Saufen-Wollens zu erhalten, muss ich (so glaube ich) ständig an Mir arbeiten - gerade wenn es Mir sehr gut geht....damit ich Mich nicht in (falscher) Sicherheit wiege
Wenn das für Dich Kampftrocken bedeutet? Bitteschön!
ZitatGepostet von minitiger2 Ansonsten beschäftige ich mich sowieso mit Lust und Hingabe mit dem Thema,(…)
Achja, und wenn es Spaß macht isses keine Arbeit, oder wie? Manchmal klaubst du schon gerne Worte bloß um dagegenreden zu können, gell.
ZitatGepostet von Ulli Q Tja, das ist ja die Frage, ob ich mir wohl das Richtige aussuchen werde
Du kannst dich jetzt entscheiden und davon überzeugen was das Richtige für dich ist, dann mußt du nachher, wenn die Situation vielleicht eh total brenzlig ist, nicht danach suchen.
Die Maus steht für den inner groove, für ne einwandfreie Sache, für den Wunsch, daß es einen so richtig erwischt. aus Koppstoff von Feridun Zaimoglu
Ich habe das ja hier schon öfter breitgetreten. Ich hab keine Ahnung, ob ich wieder saufen werde. Es interessiert mich einfach nicht.
Ich weiß aber, dass es mir nur weiterhin gut geht, wenn ich nicht trinke. Und ich habe inzwischen ein stark ausgeprägten Wunsch, dass es mir gut geht. Also verhalte ich mich dementsprechend. Mehr gibts dazu nicht zu sagen.
ZitatGepostet von dry68 Aber: um diesen Ist-Zustand des Nicht-Saufen-Wollens zu erhalten, muss ich (so glaube ich) ständig an Mir arbeiten - gerade wenn es Mir sehr gut geht....damit ich Mich nicht in (falscher) Sicherheit wiege
Was meinst du damit? Hast du Angst, daß du die Anzeichen, die auf einen kommenden Rückfall hinweisen, übersehen könntest?