auch wenn ich mich jetzt bei Müttern unbeliebt mache - von den Infos ausgehend, fänd ich es für die Kinder eindeutig besser, beim Vater zu bleiben im gewohnten Umfeld. . . .
Machst Dich nicht unbeliebt, jedenfalls nicht bei mir, obwohl ich auch Mutter bin, eine Mutter, die ebenfalls getrunken hat. Meine Kinder haben immer bei mir gelebt, auch nach der Trennung, die Frage hat sich seitens des Vaters nie anders gestellt.
Natürlich sollte immer zum Wohle des Kindes entschieden werden, aber meist wird es dies nicht, zuviele Emotionen, zuviel Uneinsicht, gerade wenn die Probleme einen noch sehr im Griff haben.
GlG Usa
Es ist besser, geringe Taten zu vollbringen, als große zu planen. (Chinesisches Sprichwort)
Ich trinke zwar seit einem halben Jahr nicht mehr, bin aber trotzdem heilfroh, dass es noch eine Mutter gibt, die im Falle eines Falles meine Tochter ganz nehmen könnte.
Natürlich habe ich ein Bedürfnis, mit meiner Tochter zu leben und tue das auch. Aber ich will auf gar keinen Fall, dass sie womöglich durch mich unter die Räder kommt, egal wie.
Ich habe mich mit meiner Trockenheit auch dafür entschieden, meiner Tochter ein berechenbarer, bewusster und emotional zugewandter Vater zu sein. Wenn ich wieder saufe, ist das alles hin. Dann ist es besser, wenn sie nicht mehr bei mir ist.
Ich hab das aus Kindersicht betrachtet, aber das Problem ist, dass Kinder ja auch manipuliert werden und im voraus sich manchmal schlecht entscheiden lässt, was nun wirklich das beste ist. Das sind Verantwortungen, die ein Kind normalerweise nicht übernehmen muss.
Mir scheint aber alles besser als dieses "in-der-Luft-hängen"... Scheidung ist schon in "normalen" (also nicht suchtbegleiteten) Umständen eine enorme Belastung für die Kinder, wie belastend wird es erst, wenn die Faktoren Abhängigkeit und Co-Abhängigkeit noch hinzukommen. Die beiden Abhängigen können ja nicht mal für sich selbst klare Entscheidungen treffen... die Kinder laufen da so mit nebenher... werden sicher oft als Blitzableiter oder "Kuscheltier" benutzt. Natürlich nicht bewusst-absichtlich, aber das machts auch nicht besser.
Auweia, das klingt jetzt arg wertend und war eigentlich gar nicht meine Absicht. seit ich mich aber mit der Thematik beschäftigt hab, fallen mir plötzlich wieder Situationen aus der Kindheit ein, die ich damals nicht einsortieren konnte, jetzt aber schon. Als Kind, das nicht mal selbst betroffen war, hab ich erstaunlich gut instinktiv und schnell gespürt, dass in den Familien etwas nicht stimmt.
Ich bin da ganz automatisch auf der Seite der Kinder, weil die eben nicht wählen können, weil sie nicht aussteigen können und im Prinzip die Weichen für ihr weiteres Leben in dieser Zeit (fremdbestimmt) gestellt werden... meist zu ihren Ungunsten.
Schade eigentlich, dass sich so wenig Männer trauen, die Rolle des Alleinerziehers zu übernehmen. Wird das bei Scheidungen überhaupt thematisiert, wenn ein Elternteil alkoholkrank ist? Oder spielt das keine Rolle für den Kinderverbleib, solange es nicht von einem Ehepartner hochgeholt wird? Andererseits werden ja Kinder auch nicht automatisch aus Alkoholikerfamilien genommen, zumindest nicht so einfach.
Sehr schwieriges Thema, bei dem eigentlich alle immer die Verlierer sind.