Wenn mich zu Saufzeiten jemand mal etwas deutlicher auf die Sucht hingewiesen hat, habe ich komplett zugemacht und erst recht gesoffen, bis mir die Brühe aus den Ohren wieder rauslief.
Ich fahre deshalb eher die für viele vielleicht "weichere", verständnisvollere Schiene. Ganz einfach auch deshalb, weil ich weiß, wo ich herkomme. Ich kann da einfach nicht so umschwenken und urplötzlich so tun, als hätte ich die Weisheit mit Löffeln gefressen. Dafür stand ich zulange auf der anderen Seite. Vielen Äußerungen hier im Forum kann ich entnehmen, dass ich das vielleicht nicht richtig sehe.
Wenn mich zu Saufzeiten jemand mal etwas deutlicher auf die Sucht hingewiesen hat, habe ich komplett zugemacht und erst recht gesoffen, bis mir die Brühe aus den Ohren wieder rauslief.
ich kann mir vorstellen, dass du zwar in dem Augenblick dicht gemacht hast, das unterbewusst aber schon auf die Kostenseite addiert hast.
so wie ich Dich lese, hältst Du dich irgendwie für "austherapiert" und räumst Dir selbst keine trockene -gedankliche- Zukunft ein.
Nun, es ist Dein Arsch, und den kannst auch nur Du bewegen, und das weisst Du. Völlig abgeklärt und schmerzfrei.
Wärest Du so abgeklärt wie Du versuchst zu schreiben, nun, dann würdest Du hier aber gar nicht schreiben, eben weil es Dir am selbigen vorbei ginge - so zumindest meine Erfahrung.
Nun, Du schreibst aber, und das alleine sollte Dir Anlass zur Hoffnung sein, doch noch einmal tiefer in die Materie einzusteigen, und -vielleicht mit einer sauberen Entgiftung beginnend?- einen erneuten, ernsthaften Versuch zu unternehmen, Dich selbst vom Gegenteil zu überzeugen.
Ich konnte mir früher ein trockenes Leben auch nicht (und schon gar nicht dauerhaft!) vorstellen, und heute will ich es um keinen Preis der Welt mehr hergeben...
Wieder mal onboard? Ich kenn dich noch aus meinen wilden Tagen hier. Ja du warst immer der gute, melancholische, noch sehr junge Trinker mit vielen guten Ideen. Bist mit den Ideen aber nicht besonders weiter gekommen. Aber dennoch schon mal positv. Du meldest dich wieder hier. Willst Veränderung?
Was soll man dir schon sagen. Von meiner Warte und meinem Erlebten aus bist oder warst du noch zu jung. Irgendwann kommt aber die Krankheitseinsicht und du hörst auf über den Supermarkt und die Bierwerbung zu jammern, hälst auch schon mal konsequent, ohne wenn und aber, am Anfang dem Suchtdruck aus (mussten wir alle) oder du stirbst. Das ist kein Witz! So wie du schreibst, dauert das nicht mehr lange und wenn ich das Lied im anderen Thread von dir anhöre, glaube ich bald schon an Suizid. Hatte auch schon solche wirren Gedanken. Saufen und einfach nicht mehr aufwachen. Bei einigen meiner Sauf-Freunde hat es doch auch geklappt. Hab sogar schon Testament geschrieben und alles auf meinem PC gelöscht so dass er am nächsten Tag, (God thanks ich wachte wieder auf) die Kiste nicht mehr funktionierte, was wiederum erstmal mit Bier begossen werden musste usw. usw. usw.
Also was tun? Probiere es mit deiner Idee, anleiern aller notwendigen Schritte. Beratungsstelle, nochmal LZT beantragen (so einfach ist das nicht mit der Genehmigung) und dann WG. Machen etliche die ich aus der LZT kenne und scheint gut zu gehen wie ich hörte.
Alles Gute
Andy
PS: Nehme wohl an du trinkst im Moment wieder weil du dich nicht meldest. Hoffe aber du liest in einem lichten Moment mal nach!
Zitatich kann mir vorstellen, dass du zwar in dem Augenblick dicht gemacht hast, das unterbewusst aber schon auf die Kostenseite addiert hast.
ja sicher, war auch so. Ich wollte es aber nicht wissen und hab auch den Kontakt mit solchen Leuten abgebrochen, die meinten ich solle mal was gegen meine Sucht tun oder so was ähnliches.
Bin ja als Gruppenleiter einer SHG auch immer wieder mal auf den Entgiftungsstationen, so auch gestern abend. Diesmal wars echt heftig. Eine junge Drogenabhängige, die nach der Entgiftung dringend Betreuung braucht, kann die Hilfe nicht annehmen. Die hält alleine keinen Tag durch und das wird wohl ihre letzte Entgiftung sein. Ich war und bin noch richtig betroffen.
sorry das ich mich nicht mehr gemeldet habe. Seit Mittwoch trinke ich keinen Alkohol mehr. War beim Arzt, er hat mich rückwirkend krankgeschrieben. Habe dann meine Arbeitsstelle angerufen, ich wurde nicht gekündigt. Das ist eine Arbeitsstelle die mir super gefällt. Vor Jahren habe ich schonmal geschrieben das, wenn es mir gutgeht, ich alles mache damit es mir (wieder) schlechtgeht. Mir fiel wieder nichts besseres ein als es hier raus zuschreien und rumzujammern. Das war nun seit langem mal wieder so, ich dachte wieder alles ist aus und habe es nicht anders verdient u.s.w. Habe mich auch nicht gemeldet weil ich mich geschämt habe was ich da wieder geschrieben habe und wie ich drauf war. Wie sooft hier...
Wenn ich das alles lese was ich diesmal, und auch vorher geschrieben habe, kommt mir das so vor als wenn das ein anderer Mensch ist der ich nicht sein will.
Einer meiner Fehler ist das ich nichts gegen meine Sucht unternehme wenn es mir dann wieder gutgeht.
Danke für die Antworten
Gruß Andi
Der einzige Respekt der zählt ist der Respekt vor Dir selbst.
Ging mir genauso. Je besser es mir ging umso weniger glaubte ich, dass ich eigentlich nicht wirklich krank bin. Naja, vielleicht ein bisschen, aber das hat man doch im Griff, oder? In die Gruppe brauch ich auch nicht mehr jede Woche und überhaupt wirds schon dunkel am Abend, das Sofa lacht und im Sommer will ich lieber ins Schwimmbad usw.
Und irgendwann lief es mal wieder nicht so wie ich wollte,oder es haute mich wie dich damals mit deinem Freund, so dermaßen aus der Bahn und aus den leichtsinnigen Spielereien wurde solch ein massiver Suchtdruck,dass es schöner war wieder im Jammertal zu landen. War es wirklich so? Sucht nach Jammertal?
ja ne, als ob man das manchmal noch geil finden würde, wenn man wieder in der Kacke hockt. Aber wenns soweit ist, dann ja doch wieder nicht.
Mir schrieb vor kurzem jemand (ich glaube Mary war es, ), ich solle mich doch mal darüber freuen, dass es mir gut geht. Also, freuen wir uns doch darüber.
Ja,ich freue mich,das es mir zufriedenstellend gut geht....und ich bin dankbar dafür,jeden Tag auf´s neue
LG
Manuela
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
Einer meiner Fehler ist das ich nichts gegen meine Sucht unternehme wenn es mir dann wieder gutgeh
das ging mir genauso..und das ist typisch für suchtkranke!! kaum gehts einem wieder einigermaßen ist ja alles nicht sooooooo schlimm. aber irgendwann ist es doch schlimm. dann ist es vielleicht zu spät. leberzirrhose, bauchspeicheldrüsen krebs, taube beine, delirium..such dir was aus softeis! ich hatte gottsei dank vorher schon die schnauze voll. dieses jammertal ,von dem du schreibst, ging mir am meisten auf den sack. nur noch jammern, winseln, selbstbemitleiden und alle und jeder waren ja so schlecht. da blieb einem ja nur saufen! wie sollte man sonst das elend dieser welt ertragen? typischer säuferwahn eben. der begriff kommt nicht von ungefähr. alle noch trinkenden haben eine völlig verzerrte selbst-warnehmung, bzw. die ihrer umgebung. und immer entscheidet man sich dann für das weitertrinken. perpetomobile der sucht!! du musst dieses gedankliche hamsterrad durchbrechen. das erste glas stehen lassen. nur das ist jetzt wichtig. alle anderen probleme können sich ruhig noch mal hinten anstellen.
Einer meiner Fehler ist das ich nichts gegen meine Sucht unternehme wenn es mir dann wieder gutgeht.
Hallo Softeis (Andy),
das dürfte wohl der springende Punkt sein. Vielleicht schaffst du es diesmal, ich drück dir alle Daumen. Gut ist schon, dass du im Saufnix Hilfe suchst, mir bringt es sehr viel. Ich wünsch dir alles Gute
Lb.Grüße Galini
Wer ein WOFÜR im Leben hat der kann fast jedes WIE ertragen....