wenn ich zurückdenke,wie ich am schluß mich selbst fertiggemacht habe, und mich als letzter arsch der welt, bezeichnete. bleib dran,und mach diese, scheiss hintertüren zu. ist schon ein kampf im kopf,gell.
ich habe mir vor der Selbsttrockenlegung gesagt, ich bin Chef in meinem Leben. Ich sage, wann Schluss ist und dann muss dieses >Ziel< das vorläufig Einzige sein. Alles andsere habe ich zurückgestellt.
Dass das ab und an wieder neu erarbeitet werden muss, da, das Leben nicht alleine aus Abstinenz besteht, ist klar.
ja ne, als ob man das manchmal noch geil finden würde, wenn man wieder in der Kacke hockt. Aber wenns soweit ist, dann ja doch wieder nicht.
Mir schrieb vor kurzem jemand (ich glaube Mary war es, ), ich solle mich doch mal darüber freuen, dass es mir gut geht. Also, freuen wir uns doch darüber.
In diesem Sinne ein schönes, trockenes WE
Bei mir war es oft tatsächlich so. Als ich dann trocken war hatte ich manchmal eine tiefe Sehnsucht nach dem Elend des Entzugs. Mir ging es innerlich so schlecht, ich konnte es aber weder zeigen noch formulieren. So ein Entzug mit allem drum und dran hätte dann das Aussen irgendwie authentisch gemacht glaube ich.
Ist schon komisch, wie ich manchmal ticke
"Großer Gott, laß meine Seele zur Reife kommen, ehe sie geerntet wird!"Selma Lagerlöf
sowas hab ich mich noch nirgends getraut zu sagen, aber das ist eben bei mir auch gelegentlich so. Wenn ich das an entsprechender Stelle anbringe hab ich immer Schiss, dass ich gesagt bekomme "dann sauf doch wenn du saufen willst und 'freu' dich auf den Entzug" oder sowas in der Richtung und riecht ein bisschen nach Suizid auf Raten (weil man so halt mehr davon hat).
ich kann nur so ehrlich sein weil ich das schon lange nicht mehr hatte
Und saufen wollte ich nicht, ich wußte nur, das ich mich entzügig oft endlich auch außen so elend gefühlt habe wie innen. Dann war ich endlich mal stimmig.
Ich fühle mich - weil ich dann eben nicht gesoffen habe - heute innerlich um vieles besser und wenn mal nicht, kann ich es äußern. Allerdings bekomme ich immernoch gerade wenn ich mich ganz elend fühle, zu hören wie gut und erholt ich aussehe und ob ich im Urlaub war
"Großer Gott, laß meine Seele zur Reife kommen, ehe sie geerntet wird!"Selma Lagerlöf
"Als ich dann trocken war hatte ich manchmal eine tiefe Sehnsucht nach dem Elend des Entzugs." Ja, bei mir ist das auch so.
Danke für die Antworten.
Letzten Samstag habe ich gesehen das die Türe von meinem Nachbarn von der Polizei verplombt ist. Nach nachfragen habe ich erfahren das er verstorben ist. Er war nur 3 Jahre älter als ich. Seit 2 Jahren war er mein Nachbar. Wir hatten uns auf Anhieb gut verstanden, grillten im Sommer, tranken bei Musik und Plattenspieler bei mir "ein Bier". Wir waren auf einer Welle. Seit ich wieder arbeite habe ich Ihn öfters auf dem Nachhauseweg beim einkaufen gesehen. Es waren immer 2-3 Flaschen Wein in seinem Einkaufswagen. Im August habe ich Ihm angesehen wie er schwitzt und "drauf" ist. Wir redeten dann nur von meiner neuen Arbeit und wie gut das jetzt ist, fast nie wie es Ihm geht. Habe Ihn gefragt wie er das macht mit Hartz4 und ob er zufrieden ist. Er sagte "Wenn sie mich einladen schreibe ich mich krank, bis dann die nächste Einladung kommt das dauert." Ich bohrte dann nicht weiter nach. Die Saufabende hatten wir auch nicht mehr seit ich arbeite. Ich habe Ihn fast schon vergessen. Vor 1 1/2 Monaten erfuhr ich das er beim Nachhauseweg umge- kippt ist. Notarzt wurde gerufen, er ging aber am selben Tag auf eigene Verantwortung wieder heim. Habe Ihn dann auf dem Nachhauseweg wieder gefragt was da los war als ich Ihn traf. Er sagte das war die Hitze. Wollte schon was sagen wegen Alkohol und was das immer für Wein da ist, ich kenns ja wenns den Kreislauf zamhaut. ABER ICH DEPP HABE ES NICHT ANGESPROCHEN !!!
das letzte mal habe ich Ihn wieder beim heimradeln von meiner Arbeit im Supermarkt gesehn. Sein hund war aussen angebunden da wusste ich das er beim einkaufen ist. Wir gingen dann wie gewohnt zusammen heim. Und ich habe über MEINE Arbeit geredet und wie es MIR geht.
Das er aber so kaputt ist das er bald stirbt habe ich nicht erkannt, er war so wie ich Ihn kannte.
OK. Als wir oben an der Treppe ankamen sagt er "Woa, ich als Raucher muß schon ganz schön viel schnaufen nach der Treppe". - Habe mir aber nichts dabei gedacht, fand das war so eine Art "Smalltalk", so wie man halt redet. Ausserdem war ich gedanklich eh schon beim Duschen und der Feier- abendplanung. Und morgen ist ja auch noch ein Tag.
UND MORGEN IST JA AUCH NOCH EIN TAG. VERDAMMT !!!
Naja.
Das wäre ein Grund mich richtig volllaufen zu lassen, die Ungerechtigkeit der Welt zu beschwören. Die Arbeit fallen zu lassen, mich in Selbstmitleid zu ertränken.
Ich hätte doch. Ich. Immer nur Ich.
In der Arbeit lief das Lied im Radio: Still <-KLICK Da bin ich aufs Klo und hab geheult.
Er erlebt den Winter nun nichtmehr, vom Frühling ganz zu schweigen.
Aber ich erlebe ihn.
ICH
Naja, ich mache halt weiter, mir ist das alles nun nichtmehr so ernst. Ich lebe jetzt so wie ichs mag, auch in der Arbeit, und schere mich nicht darum was andere von mir denken (könnten).
Es ist nichts wichtiger als das Leben.
Gruß Andi
Der einzige Respekt der zählt ist der Respekt vor Dir selbst.
na, so hart das jetzt auch klingen mag - ich denke, du hast genug mit dir selbst zu tun, oder? ich will damit sagen, kümmer du dich erstmal um deine eigene trockenheit, bevor du dir auch nur ansatzweise den kopf um andere machen solltest. da biste noch ne ganze weile gut beschäftigt. meine meinung. und gerettet hätte es deinen nachbarn sowieso nicht. wie denn auch?
ich glaube, dass hat bei dir ne ordentliche Wirkung hinterlassen, Andi. Ich finds gut, dass du das aufgeschrieben hast und auch wie du das aufgeschrieben hast. Du hast was für dich mitgenommen und das ist gut so.
Da trifft es doch wirklich Jemanden eher als einen selbst,weil der Andere auch nicht davon ablassen konnte.
Das ist Selbstmitleid pur!
Letztendlich betrauert der Mensch sich selbst,auch wenn er vorgibt,die Trauer gilt einem Mitmenschen.
Der hat es doch überstanden, das Martyrium der Sucht,das selbstzugefügte Leiden ist vorbei, dieser Mensch muss doch endlich nicht mehr leiden.
Die Trauer um Bekannte,deren Schicksal einem zu deren Lebzeiten am Arsch vorbeigeht, empfinde ich als falsch,um es mal gelinde auszudrücken.
Vielleicht habe ich als Altenpfleger auch ein anderes Verständnis von der Erlösung der Qualen,durch den Tod.
Es ist sehr viel menschlicher und barmherzig,den Mitmenschen zu deren Lebzeiten etwas Gutes zu tun,etwas Nettes zu sagen,ihnen das Gefühl geben,dass ihr Dasein nicht sinnlos ist und war. Und das sie es wert sind-jedem -ihnen zuzuhören und nicht wegzugehen,weil es unbequem ist,sich damit zu beschäftigen.
Im Nachhinein sich hinstellen und dem Selbstmitleid freien Lauf zu lassen....das halte ich schon für ein- leider weitverbreitetes- Gehabe unter uns Menschen,insbesondere neigen wohl wir Süchtige dazu,da wir auch den Spiegel vorgehalten bekommen. So wird es uns auch ergehen,wenn es uns nicht gelingt,uns als Süchtige ernst zu nehmen,wird auch unser Umfeld am Ende dastehen,ein wenig Trauern und....uns langsam vergessen.
LG Peter
_______________________________________________ Ich bin,wie ich bin,die Einen kennen mich,die Anderen können mich.... C.Adenauer
Wie geht's mit dir weiter? Ich mein, man kann sehen, dass du hin und wieder hier rein kuckst, aber es kommt halt nichts. Heißt für mich soviel, wie ich es selber früher machte: "Ok.ich trinke, schau aber trotzdem, weil ich ja nicht wirklich will, sondern muss, aber vielleicht hilft mir ja was aus dem Forum".
ich guck ob wer was geschrieben hat. Das hier war ja wieder- mal komplett im besoffenen zustand geschrieben bis auf den letzten Post. Am liebsten möchte ich davon nichts mehr wissen. Ich gehe ganz normal meiner Arbeit nach. Das mit dem Nachbar vergisst sich auch langsam. Ich habe keine Lust trocken gegen meine Sucht was zu machen. Wollte schon oft aber dann doch nicht. Lieber TV gucken. War mal beim Blauen Kreuz und habe meine Geschichte erzählt, ich war den ganzen Abend das Thema. Sie meinten ich soll zu einem Psychiater gehen und das er hilft. Ich hatte in meiner Kindheit und Jugend schon Psychiater und ich habe immer erzählt und nie kam was, kam mir wie ein Versuchskaninchen vor. Ich fragte immer nach dem Ergebnis aber nie wurde es gesagt. Nur das ich gut bin und viel verstehe und Hoher IQ usw. Aber um die Bedürfnisse was mir fehlt wurde nie gesagt oder was mit mir los ist. Ich sehe Psychiater als Leute die zu hören, aufschreiben und nette Worte sagen. Ich bräuchte aber einen der mir mal sagt wo mein blinder Fleck ist. Ich dachte oft der denkt ich weiß das doch eh schon und er brauchts nicht sagen.
Daher war das nichts mit dem Blauen Kreuz obwohl sie recht nett waren.
Gruß Andi
Der einzige Respekt der zählt ist der Respekt vor Dir selbst.