ich guck ob wer was geschrieben hat. Das hier war ja wieder- mal komplett im besoffenen zustand geschrieben bis auf den letzten Post. Am liebsten möchte ich davon nichts mehr wissen. Ich gehe ganz normal meiner Arbeit nach. Das mit dem Nachbar vergisst sich auch langsam. Ich habe keine Lust trocken gegen meine Sucht was zu machen. Wollte schon oft aber dann doch nicht. Lieber TV gucken. War mal beim Blauen Kreuz und habe meine Geschichte erzählt, ich war den ganzen Abend das Thema. Sie meinten ich soll zu einem Psychiater gehen und das er hilft. Ich hatte in meiner Kindheit und Jugend schon Psychiater und ich habe immer erzählt und nie kam was, kam mir wie ein Versuchskaninchen vor. Ich fragte immer nach dem Ergebnis aber nie wurde es gesagt. Nur das ich gut bin und viel verstehe und Hoher IQ usw. Aber um die Bedürfnisse was mir fehlt wurde nie gesagt oder was mit mir los ist. Ich sehe Psychiater als Leute die zu hören, aufschreiben und nette Worte sagen. Ich bräuchte aber einen der mir mal sagt wo mein blinder Fleck ist. Ich dachte oft der denkt ich weiß das doch eh schon und er brauchts nicht sagen.
Daher war das nichts mit dem Blauen Kreuz obwohl sie recht nett waren.
Gruß Andi
Hallo Andy, Du schreibst, du hast einen hohen IQ , warum benützt du ihn nicht? du hast keine Lust trocken gegen deine Sucht was zu machen?, ja wie denn sonst??? Ich hoffe, du baust nicht nur darauf, dass dir endlich mal ein Psychiater deinen "blinden Fleck" zeigt, du kennst dich doch selber am besten. Ich wünsche dir, dass du den richtigen Weg für dich findest, du kennst ihn doch!!! LG Galini
Wer ein WOFÜR im Leben hat der kann fast jedes WIE ertragen....
Du schreibst: "Hallo Andy, Du schreibst, du hast einen hohen IQ , warum benützt du ihn nicht?" Neee. Das haben die gesagt. Weiter: "du hast keine Lust trocken gegen deine Sucht was zu machen? , ja wie denn sonst???" Das frage ich mich auch oft. Wenn ich besoffen bin und es mir dreckig geht. Und: "Ich hoffe, du baust nicht nur darauf, dass dir endlich mal ein Psychiater deinen "blinden Fleck" zeigt, du kennst dich doch selber am besten." Manche sagen ne Freundin wäre ganz gut. Aber weiß nicht ob ich das aushalten kann solange nicht zu saufen...
ich bin hier die letzte, die dir großspurig erzählen kann, was für dich das beste ist. Ich habe erst 7 abstinente Monate hinter mir. Aber meine eigenen Erfahrungen kann ich dir mitteilen: Ein erster Schritt ist getan, wenn man sich eingesteht, dass man alkoholkrank ist. Der zweite Schritt ist, man muß gewillt sein, damit Schluß zu machen. Mir hat es geholfen, dass ich im Krankenhaus und danach Menschen begegnete, die mir Mut machten, weil sie wussten, worums ging. Ich bin gerne im Forum. Andere Meinungen, Erfahrungen und Hilfe, wenn man darum bittet. Nimm Hilfe an! Wenns dir gelingt, dass du den Alkohol nicht mehr brauchst, findest du auch die richtige Freundin für dich! Du schaffst es, du mußt nur anfangen!
LG Galini
Wer ein WOFÜR im Leben hat der kann fast jedes WIE ertragen....
Das beste was ich in letzter Zeit gemacht habe, habe ich ja gar nicht hier geschrieben. Ich war seit über 20 Jahren beim Zahnarzt! Das war schon ein Thema in der Therapie, habe mir aber immer gedacht "Ich? Zahnarzt? Ha! - Nie!" Mein Ziel war es aber schon.
Nun am Anfang der neuen guten Arbeit vor 3 Monaten hatte ich wieder so arge Zahnschmerzen... -ach Zahn war garnicht- mehr da: Wurzelresteiterschmerzen das es unmöglich war SO zu arbeiten. Am 18.8.11 habe ich angerufen und konnte sofort hingehen. Insgesammt waren es dann 7 Termine.
Der letzte Termin war vor 3 Wochen. Der nächste ist erst im April und das ist eine ganz normale Routinenachschau.
Ich finde das so gut das ich das gemacht habe. Wenn ich mit der Zunge drüberstreich ist alle eben. Auch hinten. Ich hätte nie gedacht das das mal was wird. Das kam alles nur durch die neue Arbeit. Und die Zahnschmerzen natürlich... Nun kann ich in einen Apfel beißen und vor allem alles was ich abbeiße und kaue landet im Magen!
Und dann schreibe ich so einen Unsinn wie im 1. Post hier. Saufe mich voll.
Ich glaube ich hab echt einen an der Klatsche.
Aber das ist genau das was schon immer bei mir ist: Wenns mir gut geht tue ich alles das es mir wieder schlecht geht. Weil wenns mir schlecht geht, gehts mir gut. Kennt jemand diese verhalten? Habe das nie angesprochen bei nem Psychiater, da war ich immer der coole, gute... wiegeschrieben. Nur beim Blauen Kreuz hab ichs gesagt und sie rieten mich ja zu nem Psychiater...
Ich hab Angst was das wohl sein könnte.
Bis zum 2. Lebensjahr war ich bei meiner Großmutter die ich nie kennengelernt habe. Dann bei Pflegeeltern bis zum 9. Lebensjahr. Dann bei meiner Mutter und Stiefvater. Beide habe getrunken, der Stiefvater schlug mich oft, einmal so arg das ich blaue Augen hatte und 2 Wochen nicht zur Schule durfte (damit es keiner sieht). Mit 13 im Heim bis 15. Mit 15 bei Mutter mit neuen Stiefvater der normal war, aber da habe ich dann angefangen zu trinken. Ich weiß da nichtmehr viel, nur das ich autos geklaut habe und besoffen extrem randaliert habe. Das ging soweit bis ich mit 17 im Knast war. Nach dem Knast dann Lehrlingsheim wo ich meine Lehre zum Maschinenbaumechaniker gemacht habe. Dann Zivi. Seit da dann auf mich alleine gestellt. Kontakt zur Mutter nur sporadisch. Vater auch, erst beim Zivi kennengelernt (Brief kam vom Amt habe angerufen). Sein erster Satz war "Ach du scheiße!" Wir sind nie richtig warm geworden.
Die Zeit bei Pflegeeltern, Heim, Lehrlingsheim und Knast war besser als die Zeit bei meiner Mutter. Und nun alleine halt. Ist auch besser.
Mit 15 hatte ich meine erste und letzte Freundin. Die Zeit war super. Nur meine Mutter war dagegen, wir mussten uns verstecke aussuchen weil wir uns daheim nicht treffen konnten. Sie machte dann "Schluß" da bin ich dann so ausgetickt und das führte dann zum Knast. Danach hatte ich nur Kontakt zu Männern weil das Sauf- kumpanen waren und der Druck war groß. War auch mal verliebt aber für ihn wars nur Saufen und nett.
Naja, seit damals war nix mehr, meine Letzte Frau war die Erzieherin im Lehrlingsheim 1991. Das alleine ist ja schon krass.
Ich habe Angst mich wieder jemanden anzuvertrauen weil ich dann ja eh wieder verlassen werde. Weils ja immer so war.
Soviel wollte ich nicht schreiben, es sprudelte raus. Vielleicht ergibt es so einen Sinn warum das so ist wenns mir schlecht geht, gehts mir gut? Ich will nämlich das es mir gut geht wenns mir gut geht. Vielleicht hat da jemand Ahnung und kann das nachvollziehen.
Bevor ich wieder schiss habe sowas zu schreiben drücke ich schnell auf "Antwort hinzufügen".
Bis dann
Der einzige Respekt der zählt ist der Respekt vor Dir selbst.
lass es ruhig sprudeln, das schadet nicht. Du wirkst sehr unentschlossen. Was ich nicht verstehe ist, dass du hier im Forum bist, aber dennoch nicht trocken leben willst. Was soll ich dir jetzt schreiben. Willst du hören, dass du vielleicht doch nicht so abhängig bist und deshalb weitertrinken darfst... Wir sind hier ein trockener Haufen und wissen um unsere Sucht. Du solltest zumindest verstehen, dass der Alk dir mit Sicherheit nicht hilft, deine Probleme zu lösen. Er verschleiert sie zwar kurzzeitig, aber das Elend kommt im Anschluss noch viel heftiger. Um zu psychischem Wohlergehen zu kommen, solltest du den Stoff weglassen. Das ist die Grundvoraussetzung und du weißt glaube ich auch ganz gut über die Hilfsangebote bescheid.
Hey. Du scheinst Jemand zu sein,es wohl gelernt hat,sich eher mit den Widrigkeiten der eigenen Sucht und dem, was anscheinend dazu geführt hat, zu arrangieren, der es im Grunde verlernt hat,im Leben auch die guten Tage als positiv hinzunehmen...
Allein der Satz, Du hattest bei den Pflegeeltern ein besseres Leben,als bei Deiner eigenen Mutter,ist schon krass.
Meine Geschichte war anders,aber die Folgen ähnlich..
Als meine Mutter vor 2 Jahren starb,änderte sich das schnell.
Ich denke bei mir liegt es einfach daran: Wenn meine eigene Mutter mich nicht wollte,warum sollte ich ich mich jemals mögen oder gar lieben?
Diese Prägung, zu einem-nicht narzistischen -aber sich selbst verzeihenden,sich selbst liebenden Mensch,der es sich Wert ist,dass es ihm auch einmal gut gehen darf,diese Prägung fehlt mir durch fehlende Mutterliebe,meine eigene These....
Um aus diesem nicht gerade einfachen Zustand auszubrechen,begann ich,mein "angesoffenes Fett" in Muskeln umzutrainieren,und irgendwann gefiel ich mir wieder morgens im Spiegel..usw,kleine Schritte zu Zufriedenheit?
Wie sonst auch?
Das gelingt nur,wenn Du trocken ist,
bist Du eigentlich trocken?
LG Peter
_______________________________________________ Ich bin,wie ich bin,die Einen kennen mich,die Anderen können mich.... C.Adenauer
Erinnerst du dich noch an MaxmX? Der schrieb oft vom "vertrauten Elend", in dem jemand verharrt, weil es ihm bekannt ist und er vor Neuem Angst hat. Ich denke nach dem, was du über dein Leben geschrieben hast, ist es dir ziemlich oft schlecht gegangen. Also ist dir dieses Gefühl vertraut. Vielleicht ist es so, dass du vor dem dir weitgehend unbekannten Gefühl "gut gehen" erstmal Angst hast und du deshalb dafür sorgst, dass das vertraute Gefühl wieder eintritt. Falls es so ist, brauchst du vermutlich therapeutische Hilfe, um das zu ändern.
Friedi
____________________________________________________________________________________________________ Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können. Marc Aurel
ZitatGepostet von Galini Ein erster Schritt ist getan, wenn man sich eingesteht, dass man alkoholkrank ist. Der zweite Schritt ist, man muß gewillt sein, damit Schluß zu machen.
Tja, wie einfach sich das ganze doch reduzieren lässt. Man muss es einfach nur tun. Sonst nix.
@Softeis: ist doch gut, dass Du alles rauslässt und auch tatsächlich auf den "Antworten"-Button gedrückt hast. Das klingt nach einem harten Leben was Du hinter Dir hast und nach einer ganzen Menge Du aufzuarbeiten hast.
Bzgl. Psychiater/Therapeuten: Das ist nunmal so - der Therapeut ist dafür da Dir die richtigen Fragen zu stellen, damit Du auf die richtige Antwort kommst. Kein guter Therapeut geht so weit um Dir zu sagen was Dir schmerzt, was Du zu tun hast und was für Dich das Richtige ist. Denn darauf kannst Du nur selber kommen. Er kann Dir aber dabei helfen den blinden Fleck sichtbar zu machen - allerdings muss man sich darauf einlassen.
Und: wenn man den blinden Fleck entblößt heißt es nicht, dass von jetzt auf gleich alles gut ist. Wohlmöglich tut es dann erstmal richtig weh und so oder so braucht es dann einfach Zeit das Erkannte zu verarbeiten - es zu akzeptieren und dann auch nach vorne schauen zu können.
Das alles kostet ne Menge Zeit und Geduld.
Womit Du allerdings sofort anfangen kannst ist
ZitatGepostet von Galini Ein erster Schritt ist getan, wenn man sich eingesteht, dass man alkoholkrank ist. Der zweite Schritt ist, man muß gewillt sein, damit Schluß zu machen.
Also - einfach anfangen und von da Schritt für Schritt weitergehen.
Wie alt bist Du eigentlich? Vielleicht steht es hier schon im Thread, aber ist mir gerade nicht präsent.
[ Editiert von drosera am 24.11.11 7:42 ]
lg, Drosera
To begin the journey of change we must pull on the boots of selfawareness.
habe das alles nochmal durchgelesen, das ist ja wie aus einem anderen Leben. Da sieht man mal wie kaputt ich war und in Selbstmitleid versunken bin. Gut dass das noch da ist.
Gruß Andi
Der einzige Respekt der zählt ist der Respekt vor Dir selbst.
habe das alles nochmal durchgelesen, das ist ja wie aus einem anderen Leben. Da sieht man mal wie kaputt ich war und in Selbstmitleid versunken bin. Gut dass das noch da ist.
Gruß Andi
Hallo, Andi
"Versunken....bin" ?
Wie sieht Deine Gegenwart aus?
LG
Manuela
--------------------------------------------------------------------------------------------------------------- Das Leben ist schön, von " einfach " war nie die Rede.
da ist kein selbstmitleid aber jede menge verzweiflung.
ist das heute tatsächlich alles schon vergangenheit?
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
ja, da war ich doch total kaputt. Also wenn ich das so durchlese... mann mann mann.
Meine Gegenwart schaut so aus das ich noch bei der guten Arbeit bin, nicht mehr Rauche und körperlich fitter geworden bin.
Nun ist aber was eingetreten, das war auch der Grund warum ich hier nochmal nachgelesen habe, was alles verändert.
Vor 3 Wochen ist mein bester Freund in den Bergen tödlich verunglückt. Link
Nun weiß ich den unterschied zwischen "ins Jammertal fallen" und echter Trauer. Ich war weiterhin in der Arbeit, nur am Nächsten Tag einen Tag nicht. Lenkt ab.
Kontakt hatten wir 2 Tage bevor es passiert ist. Wir hatten sonnst fast täglich Kontakt, er hatte mir auch in der Tönissteiner Therapie eine Aufgabe geschickt, nämlich die wie ein enger Angehöriger einen sieht. Da hatte er einen langen Brief geschrieben der hilfreich war.
Nunja, es ist so das ich nicht den Druck verspüre mich zu besaufen oder die Arbeit fallen zulassen. Das wundert mich ehrlich gesagt.
Seine Freundin rief mich an und sagte wenn ich mich noch verabschieden will soll ich herkommen. Er war daheim aufgebahrt.
Ich funktioniere einfach in seinem Sinne. Er war stolz das ich zum Rauchen aufgehört habe und das Saufen eingeschränkt habe. Und das es mir in der Arbeit so gut geht.
Naja was soll ich sagen. Normal müsst ich mich ins Koma saufen. Aber es ist anders. Es ist echte Trauer.
Geschockt bin ich immer noch. Habe mir gedacht ich könnte ja zum Arzt und das sagen. Aber er verschreibt ja dann sicher nur Valium oder so und schreibt mich krank. Die Arbeit lenkt ab, wie geschrieben, habe es da auch nur einem gesagt.
Vielleicht kann einer einen Tip geben wie man mit sowas umgeht.
Auf keinen Fall will ich saufen oder in die Mitleids- schiene fallen.
Es ist so als wenn wir gestritten hätten und wir für eine Zeit keinen Kontakt mehr haben. Das war mal so, das Gefühl ist ähnlich.
Es ist einfach so unfassbar.
Gruß Andi
Der einzige Respekt der zählt ist der Respekt vor Dir selbst.