es hilft alles nichts. Seit fast 10 Jahren bin ich hier angemeldet, habe soviele gute Ratschläge bekommen. War in ein Dutzend Entgiftungen, habe eine Therapie in Tönisstein gemacht (2008), war in einer Selbsthilfegruppe. Die ganze Arbeitswoche will ich nichts trinken, trinke auch nichts. Sogar am Feierabend am Freitag nehme ich mir fest vor keinen Alkohol zu trinken, aber auf dem Heimweg hole ich IMMER Alkohol. Trinke bis Samstag abend, Sonntag "ausnüchtern", Montag wieder in die Arbeit. Gefährlich sind Feiertage wie jetzt und Urlaube. Dann kann es passieren das alleine ausnüchtern nicht mehr reicht und ich eine Entgiftung machen muss. Mittlerweile kennen mich die Ärzte und Pfleger hier. Hatte auch mal eine gute Idee mit den Ärzten: Am Wochen- ende komme ich am Samstag früh zur Alkoholkontrolle. Das hat gut geklappt. Ca. 1 Monat, dann ging ich am Samstag nicht mehr hin. Das ausnüchtern fällt mir immer schwerer, mittlerweile wird mir dabei oft Schwindlig, denke ich kippe um. Herz- rasen, Hitzewallungen. Kurz gesagt, mein Körper macht das nicht mehr lange mit habe ich das gefühl.
Nun habe ich wiedermal meine Arbeit verloren, beim Arbeits- amt war ich nochnicht, muss demnächst gehen. Da kennen sie mich auch schon als Alkoholiker, habe das gesagt.
Ich habe eine Idee wie es vielleicht klappen könnte: Wieder zur Suchtberatung und evtl. in eine Wohngruppe ziehen. Seit 13 Jahren wohne ich hier alleine, das macht es nicht gerade leicht trocken zu bleiben. Es hindert mich niemand wenn ich trinken will. Ich weiß, mich kann auch in einer WG keiner hindern wenn ich wirklich trinken will, aber da habe ich zumindest Zeitnah Hilfe VOR dem trinken. Oder zumindest einen Umzug in eine andere Stadt. Wenn ich es mal schaffe nichts zu trinken und ich einkaufen gehe, erinnern mich die Läden sofort wieder ans trinken weil ich da oft was geholt habe. Es kam auch oft vor das ich nur essen einkaufen wollte, im Supermarkt aber doch Alkohol geholt habe.
Eine neue Stelle zu finden wäre kein Problem, bisher hat es immer geklappt wenn ich wollte. Oft dachte ich das eine neue Stelle das Alkoholproblem aufhebt.
Es ist einfach so das eine Riesen Macht kommt und ich Alkohol hole, komme was wolle. Ich finde es ehrlich gesagt blöde das man durch unser Sozialsystem immer wieder aufgefangen wird. So habe ich die ganze Zeit nie meine Wohnung verloren und konnte dann umso mehr trinken. Es ist klar das ich Schuld bin, vielleicht habe ich sogar unbewusst die Arbeit aufgegeben um trinken zu können.
Mir erscheint es auch oft unlogisch das ich aufhören will, aber trotzdem trinke. Warum trinke ich nicht einfach. Dann kommt sicher der Punkt wo sich das mit der Arbeit eh erledigt und Frührentner bin. Dann kann ichs mir nochmal geben und dann ist Ruhe.
Sorry wenn das so hart klingt, aber das sind meine Gedanken.
Ich hoffe diesmal klappt es mit dem Aufhören. Obwohl ich da nicht mehr so daran glaube...
Hier ist viel Selbstmitleid geschrieben, aber ihr wisst ja wie das ist... Wenn ich halt mal endlich die Schnauze voll vom Alk hätte..
Gruß Andi
Der einzige Respekt der zählt ist der Respekt vor Dir selbst.
du weisst doch gar nicht, was du hier geschrieben hast!!! was hindert dich daran , mal ein paar nächte bei minus temperaturen , oder im nassen draussen zu pennen. nur mal so.
sauf doch oder lass es. aber schreib nicht so einen müll.
gibt genug die draussen schlafen müssen(unfreiwillig)
Ich finde es ehrlich gesagt blöde das man durch unser Sozialsystem immer wieder aufgefangen wird. So habe ich die ganze Zeit nie meine Wohnung verloren
___________________________________________________ muss es immer erst zappenduster werden,bevor uns ein licht aufgeht
ist schon bitter,was der alk aus einem macht. das herzrasen,der kreislauf, sind jetzt schon akute vorzeichen bei dir. ißt du noch regelmäßig? mein herz hat am ende auch gestreikt, der kreislauf immer mehr versagt. die gedanken rabenschwarz. die gedanken an der gabelung: entweder noch mal rauf,oder nach unten weg, mit allen konzequensen egal was andere denken, ich glaub es wird zeit bei dir, eine endgültige entscheidung zu treffen. leben oder tod, um den heißen brei brauchen wir wohl nicht mehr herrumreden,glaub ich. packs noch mal an.
ja, ich kann das alles nachvollziehen was du geschrieben hast. Lange Zeit habe ich es hinbekommen, in der Arbeitswoche nicht ganz soviel zu saufen, so dass ich halbwegs zu gebrauchen war, lediglich ein paar "Anlaufschwierigkeiten". An den WE's hab ich mich meist so dermaßen abgeschossen, dass ich ab Sonntagmittag rum irgendwie ja wieder runterkommen musste. So 7 Jahre hab ich mich immer selbst entgiftet und lauwarm entzogen, damit ich nicht die Wände hochrenne. Vor zwei Jahren hab ich die Flügel gestreckt und ich erinnere mich insbesondere an solche Wochen mit nem Feiertag drin. Ich habs absolut nicht gepeilt und hab öfter draußen genächtigt. Hab mich dann gar nicht mehr zu Arbeit getraut.
Ich hab bislang nur eine stationäre Entgiftung gemacht, obwohl ich schon etliche nötig gehabt hätte. Eine LZT im Anschluss und stehe jetzt kurz vorm 2jährigen. Es ist nicht immer leicht mit der Trockenheit, aber es ist besser als saufen. Der Stoff hilft nur mal kurz, die Gier nach immer mehr ist für mich nicht mehr zum aushalten gewesen. Ich rannte wie ferngesteuert zur Tanke... Dann lieber doch nüchtern bleiben, auch wenn die Sucht hin und wieder mal drückt. Ich lebe mein halbes Leben lang alleine, ich verstehe deine Gedankengänge nur zu gut.
@pueblo bist aber sehr deutlich heute. Aber du kennst das doch sicher auch, oder...
dirk: rumgeier kenne ich. aber wenn ich geeiert bin hab ich mir auch keine hilfe gesucht , oder rumgejamert in sachen trockenheit.
da hab ich gesoffen und gut.
hilfe ja: im jahr 2000 , da ging es auch , mit dem nicht trinken. als ich wieder anfing, und ich es eh nicht mehr ernst meinte , höhrte auch keiner mehr was von mir.
auch während meiner trinkpausen , die bis zu ein paar monaten hin anhielten , redete ich nicht drüber, wusste ja irgentwo im unterbewusstsein , das ich wieder zu lange.(obwohl es mir ,dann anfangs auch ernst war, redete ich mir zumindest ein)
ne mir gehts hier auch nur um diese eine aussage. die ich einfach nur verachtend finde
___________________________________________________ muss es immer erst zappenduster werden,bevor uns ein licht aufgeht
das schlimme am Quartalssaufen, so wie Du es betreibst ist, das Du in Selbstmitleid zerfliesst. Du bist für Dich verantwortlich und schaffst es ansatzweise mit Deiner Arbeit.
Warum willst Du aufhören?
Was sind Deine persönlichen Ziele?
Hast Du Bindungen zu Menschen um Dich heruum?
Warum gehst Du nicht einan anderen weg nach Hause, so kommst Du nicht an dem Laden vorbei, an dem Du Dich mit Alk eindeckst?
Was bist Du Dir wert, diese Strapazen auf Dich zu nehmen?
Wenn Du zu allen Fragen Deine passenden Antworten findst, gehe in ärztliche Betreuung, besuche eine Gruppe mache Sport, suche Dir eine Freundin und arbeite an den grossen Lücken in Deinem eigenen Sozialsystem.
Ich schreibe das, weil es mir zigmal so ging wie Dir und der zarte Handschuh der Mitmenschen nicht einen Deut geholfen hat.
Heute ist der beste Tag anzufangen mit Deinem neuen Leben.
Ich bin am Freutag drei Jahre trovcken und sehe mich immer noch am Anfang meiner neuen Entwicklung.
... besuche eine Gruppe mache Sport, suche Dir eine Freundin und arbeite an den grossen Lücken in Deinem eigenen Sozialsystem...
LG Agua
Dem ist nichts hinzuzufügen! Aber dafür muss man es auch wirklich 100% ernst meinen mit dem nicht mehr trinken wollen! Außerdem muss man bereit sein sich zu einem gewissen Maße zu "outen" und die Krankheit als existent und dauerhaft zu begreifen, und wo es nötig ist sein Umfeld miteinzubeziehen, das dann auch zu tun...das ist nicht einfach und ich habe auch ein "Weilchen" gebraucht, bis ich wirklich verstanden habe, was zu tun ist! Natürlich ist das ein langer Weg und ich bin auch erst am Anfang meiner Abstinz!
alle Dinge so einfach umkrempeln geht wiederum auch nicht so nach dem Motto, jetzt hör ich auf mit saufen und morgen mache ich alles anders. Funzt nicht und du überforderst dich damit auch sicher. Du musst es langsam "wachsen" lassen und du musst für dich herausfinden, was wichtig ist für deine Trockenheit. Ich weiß bei mir, warum ich noch trocken bin. Weil ich Freunde gefunden habe, die auch trocken leben und gemeinsam bleiben wir halt trocken, auch wenn es mal schwerer ist. Klar hat auch mal jemand einen Rückfall, aber auch der säuft dann nicht ständig weiter, sondern kommt wieder zurück zur Trockenheit. So alleine und auf sich selbst gestellt glaube ich, wird das nichts. Ich habe zu Saufzeiten sehr isoliert gelebt, weil ich nur noch den Stoff wollte und brauchte. Das ist es, was ich nicht mehr will. Kontakte pflegen und aufrechterhalten ist sehr wichtig für mich. Eine Beziehung hingegen ist mir zuviel, ich kanns mir halt nicht vorstellen und das kannst du nicht erzwingen. Aber auch dass musst du akzeptieren können. Mir fällt auch vieles schwer, aber ich trinke trotzdem nicht.
Gruß Dirk
@pueblo ja stimmt, rumjammern weil ich leider wieder saufe... ist schon heftig. Wenn ich druff wäre, wäre ich bestimmt nicht hier.
dirk: und ich hatte private einbrüche ,(und habe noch) die ich gar nicht alle schreiben möchte.
und meine trockenheit stand auf messers scheide. suchtberatrein , plus psychologe von der ambulanten, wollten mich schon übers wochende in einer entgiftung sehn.
als reinen schutz, das man nicht rückfällig wird. die wussten schon ,was auf mich zukommen könnte. gerade an den wochenden.
ich nahm das nicht in anspruch. aus dem grunde weil ich da auch tagsüber, nicht rausgekommen wäre, und ich hatte tagsüber reichlich zu erledigen.
ich hätte im nachhinein hören sollen. ich bin nicht rückfällig geworden.
aber nur , weil ich abends leute aus meiner shg besucht habe , und zahlreiche telefonate führte , auch mit vielen leuten aus diesem forum.
wie gesagt es war sehr schwerr, sehr schwerr, aber es ging .
ich wollte auch nicht in den alkohol zurückfallen, das kenn ich alles zur genüge.
der ekel vor mir selbst, den ich zum schluss beim saufen hatte, diente mir noch als zusätzliches schutzschild.
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muss aber dabei sagen , das ich auch nicht unbedingt die lust auf saufen hatte ,in der zeit, sondern einfach nur mal, einige zeit nichts zu fühlen, nichts zu merken. da hätte es was anderes ,auch getan, vom arzt verschrieben , oder andere drogen .
aber wie gesagt , es ging auch völlig ohne
ohne in selbstmittleid zu versinken, ohne anflug von deppressionen, usw.
trauer ja, auch das erst brachte mir hier aus dem forum, eine freundin bei.
das man trauer ruhig zulassen darf usw . musste ich erst lernen
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So wie Du Deinen derzeitigen Zustand beschreibst,habe ich es 20 Jahre lang betrieben.
Saufen,Pause machen, keinen Sinn sehen im pausieren,ausserdem hat es nie jemand bemerkt,wenn ich nüchtern war...
und in Kauf genommen,dass alles was man so sagt über die Folgen des Alkoholmißbrauchs- Leberschaden,cerebraler Abbau mit Gedächtnisverlust, Wahnvorstellungen,delirante Zustände und das Verlangen nach immer mehr,mehr,mehr...bis der Kopf und Körper so vergiftet waren,dass selbst Alk nicht mehr wirkte, darauf dann Benzoes,Cannabis, Atosil, Schmerzmittel..- bei mir auch eintreten können.
Es gibt wohl auch nur einen Weg daraus, Entgiftung -nicht weil es sein muss ,sondern weil Du es willst- und von da aus gleich eine LZT anleiern, mit dem Ziel, herauszufinden,was Dir fehlt,was Dich quält,warum Du Dir selbst so gleichgültig bist.
Mir fällt kein anderer Weg ein.
Du wärst nicht der Erste,der an dieser Krankheit stirbt oder mit dem Korsakov-Syndrom, für den Rest seines Lebens, nur noch mit Betreuung leben kann.
Wenn das eine Option für Dich ist..........
Und es ist nicht so, dass so etwas Anderen passiert, und Dir vielleicht nicht. Der Kelch,welcher Art auch immer, wird nicht an Dir vorbeigehen,wenn Du so weiterlebst.
Die Entscheidung liegt allein bei Dir.
LG Peter
[ Editiert von Jetzisabergut am 02.11.11 18:48 ]
_______________________________________________ Ich bin,wie ich bin,die Einen kennen mich,die Anderen können mich.... C.Adenauer