ich hab das alles gerade im Schnellflug überflogen.
Du bist gern betrunken? ...oder fühlst Du nur gern diese Leichtigkeit des Seins, die Du nüchtern bisher nicht erreicht hast?
Hallo Boe,
danke für Deine freundliche Antwort. Es ist eher keine Leichtigkeit sondern schon schwere Trunkenheit. Aber sie war nicht oder selten unangenehm, nur als ich zu viel mit nach Hause genommen hatte, dann.
ZitatGepostet von Boe Dir schmeckt´s - ´nen Schokopudding schmeckt auch gut oder?
Ja. Bin schoko-orientiert. Aber das ist nicht zu vergleichen mit Alk.
ZitatGepostet von Boe ...für mich war ein großer Knackpunkt zu lernen, an welchen Punkten mich mein eigenes Bewusstsein belügt. Es heißt ein Alkoholiker lügt. Ich musste feststellen, dass ein Alkoholiker vor allem sich selbst belügt, das macht es so schwierig - zu erkennen an welchen Punkten der inneren Weisheit die Fehler stecken.
Ich weiß. Aber dadurch geht der Appetit nicht weg. Ich denke deshalb, es ist besser zu diesm Drang zu stehen und ihm nicht nachzugeben, als sich was vorzumachen und es nicht offen zu sagen. Dann würde ja doch nur heimlich weiter leben. Daher gebe ich es offen zu, dass ich noch Lust drauf habe, und sage auch, dass ich weiß, dass Konsum derart viele Nachteile mit sich bringt, das ich ihn entgegen meinen Gefühlen sein lassen muss. (Ekel beispielsweise war für mich nie dabei. Eher maßlose Gier.) Und ich habe auch keine Co's, denen ich etwas aufgelastet hätte und die daher ein Recht auf Entschuldigung hätten.
Die anderen Mitglieder hier im Forum sehen das anders. Die einen meinen, man müsse - um dauerhaft trocken bleiben zu können - nicht nur den Konsum einstellen, sondern auch die Entstehungsbedingungen der Sucht ändern. (Bei mir war es immer eine bewusste Entscheidung, einfach drauf los zu trinken, wie ich wollte. Aber ich habe bestimmt auch irgend was an der Waffel, das sehe ich ein! Ismir aber egal.) Viele hingegen meinen auch, dass man wirklich nur trocken bleiben könne, wenn man eine Therapie gemacht hat oder in eine SHG gegangen ist, um sich dort auf Kurs bringen zu lassen. Andere wieder herum verweisen darauf, dass sie gesehen haben, dass dauerhafte Abstinenz in fast allen Fällen nur dann entstanden ist, wenn man soweit unten ist, dass man nicht mehr anders kann als einzusehen. Andere denken, man müsse den Stolz einer Person brechen. Manche Mitglieder rieten mir dann, einfach weiter zu trinken und ... vielleicht warten sie auch drauf.
Ich möchte keine von diesen Ansichten und ihren Konsequenzen und denke, dass ich es mit vernünftiger Entscheidung und Willenskraft schaffen werde. Es kann aber sein dass ich mich irre.
Sicher ist aber, dass ich, egal wie es weiter geht, hier immer mal vorbei schaue und es ehrlich sage. Also es kommt garantiert heraus, was geworden ist. Aber ich kann auch gleich vorhersagen, dass mein Wille zur Abstinenz stabil ist.
ZitatGepostet von Boe Weißt ich hab ein einfaches Ziel - zu erlernen mich ohne Alkohol so frei zu fühlen, wie ich es mit Alkohol manchmal geschafft habe.
Viel Erfolg auf Deinem Weg
Vielen Dank für den gewünschten Erfolg.
Endlich jemand der das versteht. Dass man erst lernen muss, sich nüchtern genau so zu fühlen. Die hier im Forum erwarten, dass man nach einem Monat Abstinenz schon alles so sieht wie andere nach drei Jahren Rückfall-Achterbahn, krassen Klinikentzügen und 8 Jahren Trockenheit. Ich meine, was soll ich auch von mir erwarten, ich habe zum ersten Mal einen Entzug gemacht, vorher habe ich da nie auch nur dran gedacht. Ich versuche es jetzt erstmal auf meine Weise und ich werde es ja auch schaffen!
ZitatGepostet von carus Die hier im Forum erwarten, dass man nach einem Monat Abstinenz schon alles so sieht wie andere nach drei Jahren Rückfall-Achterbahn, krassen Klinikentzügen und 8 Jahren Trockenheit.[/b]
wie kommst du darauf das hier einer von dir etwas erwartet und was könnte das sein?
wie könnte jemand nach drei Jahren Rückfall-Achterbahn, krassen Klinikentzügen und 8 Jahren Trockenheit die dinge wohl sehn?
und warum sollte es einen unterschied machen wie lange jemand trocken ist oder wie der weg dahin war zu seiner einstellung oder ansichten der krankheit gegenüber?
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
zitat:...." Die anderen Mitglieder hier im Forum sehen das anders. Die einen meinen, man müsse - um dauerhaft trocken bleiben zu können - nicht nur den Konsum einstellen, sondern auch die Entstehungsbedingungen der Sucht ändern"
ich kann nicht für boe sprechen aber ich lese da das er dir genau das sagt.
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
Ich habe auch immer drauflos getrunken, wie ch wollte. Aber, Carus, genau wie bei dir, konnte ich nicht aufhören, wenn ich einmal angefangen hatte. Und dann habe ich oft bis zum Umfallenn gentrunken. Und hinter diesem Wegballern steht eben mehr als ein einfaches: Mir schmeckt's halt.
ZitatGepostet von Ulli Q Ich habe auch immer drauflos getrunken, wie ch wollte. Aber, Carus, genau wie bei dir, konnte ich nicht aufhören, wenn ich einmal angefangen hatte. Und dann habe ich oft bis zum Umfallenn gentrunken. Und hinter diesem Wegballern steht eben mehr als ein einfaches: Mir schmeckt's halt.
Ich fürchte, Du hast Recht, Ulli. Deshalb geht es auch nicht, wie es mir erhofft hatte, mit gelegentlichem Konsum. Es könnte durchaus passieren, dass ich aus so einer Situation heraus an einer Alkoholvergiftung sterbe, obwohl ich eigentlich was die Leber betrifft noch garnicht "dran" bin.
Mir ist das damals 2000 passiert, als ich einen halben Liter 40prozentigen auf ex getrunken hatte, weil ich nach vorhergehendem Genuss einfach die Kontrolle nicht mehr hatte. Da habe ich in der Nacht atemringend auf dem Bett gelegen, das waren bestimmt mehr als 4 Promille. In den letzten Tagen ist mir auch bewusst geworden, dass ich meine Angewohnheit - keine Vorräte zu halten, immer jeden Tag frisch zu kaufen und eine Art Trinkprogramm zusammen zu stellen - schon als Anpassung auf den Kontrollverlust vorgenommen habe. Wenn ich nämlich mehr bevorratet hätte, so hätte ich das auch getrunken. Das ich diese Strategie damals angenommen habe ist mir in den 13 Jahren danach nicht aufgefallen, weil ich faktisch diese gesamten 156 Monate (!) nach diesem Erlebnis ununterbrochen im Nebel war!! Erst jetzt, als ich das erste Mal seit ich denken kann eine längere Zeit am Stück nüchtern bin, ist mir das bewusst geworden.
Ich darf wirklich nie wieder einen Schluck trinken, sonst rauche ich total ab!
Das gefährliche an meiner Sorte Sucht scheint mir, dass ich das Gefühl des Betrunkenseins und auch den Vollrausch als positiv empfinde, keinen Ekel habe und nichts negativ besetze. Und dass ich das, was ich jetzt denke, nicht mehr denken würde, wenn ich wieder betrunken sein sollte oder eine Rückfalphase hätte. Und wie ich mich kenne, würde ich nach so langer Abstinenz dermaßen heftig und derart gierig trinken, dass ich dann nicht mehr so leicht davon kommen würde wie vor einem Monat.
hallo carus es wird schlimmer werden,wenn du wieder anfangen mußt zu trinken,und das ungeheuer will auch den stoff,den du ihm in der nüchternen zeit verweigert hat. wegen meinem beitrag nr:143: ""ich denke sein stolz ist noch nicht gebrochen,er wird wieder trinken"" ich hatte am schluß nichts mehr aufzubieten,was mich am trinken hindern konnte,es war dauerzustand. also ein armutszeugniss,hilflos ausgeliefert dem alk. der gebrochene stolz,also nur das loslassen,oder die kapitulation,ein 100% nein zum alk, keine hintertüren mehr,war die wende,oder neuanfang. ich hatte auch sämtliche strategien ausprobiert,aber nichts funktionierte mehr.es war nicht mehr zu steuern,in bezug auf alk. ein griff zur flasche und ich bin wieder da,wo ich aufgehört habe.auch nach 3 jahren und du wärst wieder beim 10.juli glaube ich. vielleicht verstehst du uns eines tages,warum wir so auf unsere art dir gleich die wahrheit hier so beschrieben haben. du mußt deinen weg finden um aus diesem labyrinth herauszufinden.
Vielleicht ist es auch von Vorteil, wenn man eine interessante Arbeit hat, die einem Spaß macht und Halt gibt, wenns mal kritisch werden sollte.
Es kann sein dass es im nächsten Urlaub kritisch wird. Der Urlaub war für mich immer eine Zeit, wo ich selbst den Trink-rytmus bestimmten konnte. (Wo macht man bei Rhythmus die Ha's? Ach ich mach einfach überall welche!) Das heißt 7/24, da habe ich ja schon mit Sekt am Morgen angefangen. Angenommen ich schaffe es über den ersten trockenen Urlaub zu kommen, dann habe ich einen großen Schritt geschafft. Oder wenns kritscih aussieht, verzichte ich auf den Urlaub.
ZitatGepostet von carus Das gefährliche an meiner Sorte Sucht scheint mir, dass ich das Gefühl des Betrunkenseins und auch den Vollrausch als positiv empfinde...
Carus
Neee, imho ist der Mehrwert des nüchternen Durchschreitens dieser Welt als positives Gefühl Dir unbekannt.Und da liegt der Hase im Pfeffer.
Das bischen Schiß vor Leberwerten oder Alkoholvergiftung als Abstinenzmotivation, pffft...
Wenn Du den (Voll-)rausch magst, lebe ihn,und wenn Dir die Welt benebelt besser gefällt,warum willst Du Dich nüchtern durch selbige quälen??
Akademisch nicht durchzuhalten Deine Argumentation
findet jedenfalls
der
Michael
Alkohol ist ein hervorragendes Lösungsmittel: Es löst Familien, Ehen, Freundschaften, Arbeitsverhältnisse, Bankkonten, Leber- und Gehirnzellen auf. - Es löst nur keine Probleme.
… unsere Narben haben die Angewohnheit uns daran zu erinnern, daß die Vergangenheit einmal Realität war … :sly: H.L. "Roter Drache"
ZitatGepostet von wert52 hallo carus es wird schlimmer werden,wenn du wieder anfangen mußt zu trinken,und das ungeheuer will auch den stoff,den du ihm in der nüchternen zeit verweigert hat.
Ja genau!! Das ist genau das was ich vorhin auch dachte. Schönes Bild. Hallo wert.
Letzendlich war es vielleicht nicht so gut, so unvorbereitet in den Entzug zu gehen. Aber andererseits .... wenn ich meinen Zustand von vor 4 Wochen zurück denke, wäre ich garnicht in der Lage gewesen irgend was zu organisieren oder so.
Allerdings erscheint es auch gut, es als "Ungeheuer" zu sehen, das sein "Recht verlangen" wird. Das macht Angst und erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass ich den Spalt nicht öffne.
Der kriegt eben garnix mehr, selbst wenn er sich auf den Kopf stellt!
ZitatGepostet von wert52 wegen meinem beitrag nr:143: ""ich denke sein stolz ist noch nicht gebrochen,er wird wieder trinken"" ich hatte am schluß nichts mehr aufzubieten,was mich am trinken hindern konnte,es war dauerzustand. also ein armutszeugniss,hilflos ausgeliefert dem alk. der gebrochene stolz,also
Ich hatte es so verstanden, dass die Wahrscheinlichkeit des Rückfalls höher ist, wenn der eigene Stolz nicht gebrochen ist.
ZitatGepostet von wert52 nur das loslassen,oder die kapitulation,ein 100% nein zum alk, keine hintertüren mehr,war die wende,oder neuanfang.
Das scheint mit dem überein zu stimmen, was Logo von seiner Arbeit geschrieben hat. Dass es einem so schlecht gehen muss, damit man keine Alternative mehr hat. Dann würde man zu 100% nein sagen.
Ich glaube das aus meiner Sicht eher nicht. Ich denke es gibt auch andere Wege raus zu kommen.
ZitatGepostet von wert52 ich hatte auch sämtliche strategien ausprobiert,aber nichts funktionierte mehr.es war nicht mehr zu steuern,in bezug auf alk. ein griff zur flasche und ich bin wieder da,wo ich aufgehört habe.auch nach 3 jahren und du wärst wieder beim 10.juli glaube ich.
Ja ich bin sicher, dass Du da Recht hast.
Obwohl jetzt gerade, wenn ich das so schreibe, alles in mir schreit "nein!! nicht das! bloß nicht das!", weil ich nicht möchte, dass es so ist. Ich hatte heute im Auto schon wieder einen kleinen Panikanfall bei dem Gedanken, dass ich nie wieder eine Sauftour durch England machen darf. Wieso soll ich dann überhaupt hinfahren? Soll ich zum Touriste werden oder was? Was ist das für ein sinnloses Leben?!?
Nach all den vielen Jahren ist Alkohol irgendwie mein Lebenssinn geworden. Es fehlt gerade in meinem Leben ein riesengroßer Faktor. Ich habe noch nichts gefunden, was an seine Stelle passt. Und ich habe, ehrlich gesagt, auch kaum Hoffnung, dass es überhaupt etwas gibt, dass ihn ersetzen kann. Dass auf der Welt überhaupt etwas exisitiert, dass ihn ersetzen kann.
ZitatGepostet von wert52 vielleicht verstehst du uns eines tages,warum wir so auf unsere art dir gleich die wahrheit hier so beschrieben haben. du mußt deinen weg finden um aus diesem labyrinth herauszufinden.
zum nachdenken: wahre begebenheit vor jahren. fragestellung an mich?: warst du auf einem stuhl gefesselt,und wurde dir der alkohol mit einem trichter eingeflößt,oder hat deine hand die flasche oder das glas zu deinem mund geführt? ich war dann erstmal sprachlos.