nach dem, was ich von dir gelesen habe, hast du dir zumindest dein (virtuelles) Selbstbewußtsein noch nicht kaputtgesoffen....
Was das Trockenwerden angeht, glaube ich allerdings auch, dass du noch einen viel weiteren Weg vor dir hast, als du denkst.
"seit einer Woche, den genauen Tag weiß ich nicht mehr, trinke ich nichts."
Ich habe noch keinen wirklich trocknungswilligen Alki getroffen, der nach zwei Wochen nicht mehr wußte, wann er den letzten Schluck getrunken hatte. Und ich kenne inzwischen viele!
Als Motivation für dich:
Gestern habe ich erfahren, dass der Gruppenleiter der Shg, die parallel zu der von mir besuchten stattfindet, gestorben ist. Er war langjährig trocken, dann vor etwa einem Jahr Rückfall und leider die Kurve nicht mehr gekriegt.
Leberversagen mit 59 Jahren.
Hallo Grufti,
mein Selbstbewußtsein ist gar nicht so unantastbar, aber ich schaffe oft recht schnell, mich wieder aufzurichten. Vielen Dank übrigens allen, die mich unterstützt haben, ich habe das wohl bemerkt, wollte aber nicht extra kommentieren, um die Wellen nicht noch höher schlagen zu lassen.
Ob es überhaupt ein Weg ist, trocken zu bleiben, das ist eine Frage, die mir derzeit durch den Kopf geht. Vielleicht klingt das jetzt wieder überheblich, doch ich mache mir halt meine eigenen Gedanken.
Wenn der Weg, trocken zu bleiben ein Weg mit Anfang aber ohne Ende ist, dann erscheint mir die Vorstellung aussichtslos. Denn dann habe ich es ja erst geschafft, wenn ich tot bin.
Ich könnte mir eher vorstellen, dass es eine Entscheidung ist, an die ich mich halte. So wie ich mich einmal für etwas ganz tolles entschieden haben, was ich auf gar keinen Fall wieder aufgeben wollte.
Dass ich mich nicht mehr genau an den Tag erinnere, an dem ich zuletzt getrunken habe mag daran liegen, dass ich Urlaub hatte. Aber ich weiß noch, wie schlecht ich mich fühlte.
Das mit Deinem Gruppenleiter tut mir leid.
Vor einiger Zeit traf ich einen Bekannten, der normalerweise immer mit seiner Frau unterwegs war. Seine Frau war starke Trinkerin, sie trank auch tagsüber, man sah es, man hörte es, man roch es.
Auf meine Frage, wie es seiner Frau ginge, antwortete er mir: "Der geht es jetzt gut. Sie ist vor 3 Wochen gestorben."
Er erzählte mir alle schrecklichen Details, ich war so schockiert, dass ich Angst bekam. Sie war in meinem Alter.
Ab da fing ich an, mich selbst beim Trinken zu beobachten und jetzt bin ich hier.
LG Nico
Erfahrung bedeutet nichts, jeder kann etwas jahrelang falsch machen ohne es zu merken.
....Auf meine Frage, wie es seiner Frau ginge, antwortete er mir: "Der geht es jetzt gut. Sie ist vor 3 Wochen gestorben."
Er erzählte mir alle schrecklichen Details, ich war so schockiert, dass ich Angst bekam. Sie war in meinem Alter.
Ab da fing ich an, mich selbst beim Trinken zu beobachten und jetzt bin ich hier.
das dir das einen gewaltigen schrecken eingejagt hat glaub ich dir gerne.
wenn alles so einfach wäre ,..... meinst du nicht diese frau würde noch leben?
diese frau wollte auch leben und hat irgendwann mal genau da gestanden wo du heute bist.
was ist der unterschied zwischen dir und ihr, warum konnte sie das glas nicht einfach so stehen lassen wie du?
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
Du zitierst gern Dieter Nuhr. Vielleicht ist das gar nicht Deine Meinung, sondern Du findest den Typen einfach nur toll. Wenn Du mir einen Rat geben kannst, der aus Deiner eigenen Feder stammt, werde ich vielleicht darüber nachdenken, ob was dran ist, was ich brauchen kann.
LG Nico
Erfahrung bedeutet nichts, jeder kann etwas jahrelang falsch machen ohne es zu merken.
das dir das einen gewaltigen schrecken eingejagt hat glaub ich dir gerne.
wenn alles so einfach wäre ,..... meinst du nicht diese frau würde noch leben?
diese frau wollte auch leben und hat irgendwann mal genau da gestanden wo du heute bist.
was ist der unterschied zwischen dir und ihr, warum konnte sie das glas nicht einfach so stehen lassen wie du?[/b]
Mary, ich weiß nicht, warum sie getrunken hat und warum sie nicht aufhören konnte, dafür kannte ich sie zu wenig und nicht lange genug. Aber ich mochte sie sehr. Sie war einfach nett.Ich weiß auch nicht, ob sie jemals versucht hat aufzuhören.
Erfahrung bedeutet nichts, jeder kann etwas jahrelang falsch machen ohne es zu merken.
wenn ich dich richtig verstehe, dann ist alkoholismus eine art von carakterschwäche der man recht einfach mit willen begebnen kann.
du sagst zb das du nicht trinken mußtest, genauso wie du einfach nur das glas stehen lassen brauchst. dinge wie therapie sind dann natürlich zeitverschwendung.
warum sollte irgendein alki,..... ....diese frau zum beispiel..... ....sich dann zu tode saufen?
ZitatGepostet von NoNico ....Er erzählte mir alle schrecklichen Details, ...
wenn es so schrecklich war, warum hat sie nicht einfach aufgehört?
niemand erleidet doch gerne schreckliche dinge, oder läßt seinen geliebten partner mitleiden.
vor allem wenn die lösung doch so einfach ist.
ich denke nicht das dies der wille oder der lebensplan dieser frau war und ich denke nicht das sie gerne diese schrecklichen details durchlebte.
warum denkst du, hat sie das glas nicht stehen lassen? sie wußte doch das sie daran sterben könnte und auch das ihr mann leidet, sie hatte vermutlich genauso große angst wie du, und doch hat sie sich ins grab getrunken ...
worin liegt der unterschied zwischen dir und ihr?
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
Ich bin mir auch nicht ganz im Klaren, Nico, wie es so bei dir läuft. "Nur" das Abendbier oder doch dann mittags die Weinflasche. Ich denke auch, dass das "Sichwegballern" Ausdruck eines anderen Problems und nicht lediglich überzogener Genuss ist. Daran zu kommen, ist für mich nicht einfach. Ist ein Prozess, ein Weg, bin immer noch dran. Wie es auch schon oft gesagt wurde: nur den Alk weglassen reicht auf Dauer nicht.
Hallo Ulli,
richtig weggeballert habe ich mich das letzte Mal vor etwa 2 Jahren. Und den Grund dafür kannte ich sehr genau! Danach war ich 3 oder 4 Monate ohne Alkohol. Auch wenn jetzt wieder ein Raunen durch den Saal der versammelten 'Alkoholikerweisen' geht, ich weiß es nicht, ob es 3 oder 4 Monate waren. Ich zähle die Tage, Wochen und Monate nicht so genau wie vielleicht andere.
Danach habe ich langsam wieder angefangen mit Bier, die Woche über abends, am Wochenende ab mittags. Wein habe ich die letzten 2 Jahre keinen mehr angerührt. Doch moment, einen Versuch hatte ich noch, da habe ich noch einmal mit Rotwein gekocht, das 'Glas für die Köchin' habe ich allerdings nach dem 1. Schluck ausgegossen, ein Viertel kam in die Soße und die restliche halbe Flasche steht immer noch in meiner Küche.
Ich habe übrigens in meiner Kehle gerade das Gefühl, als ob ich Rotwein getrunken hätte. Kennt Ihr das auch, dass das Gefühl zurückkommt, wenn man intensiv daran denkt?
LG Nico
Erfahrung bedeutet nichts, jeder kann etwas jahrelang falsch machen ohne es zu merken.