dank dir, dass du deine Geschichte hier aufgeschrieben hast.
Ich bin jetzt erst eine Woche wirklich ohne Alkohol. In deinen Worten kann ich mich aber sehr gut wiederfinden. Meine größte Sorge ist auch, dass ich durch Leichtsinn etwas trinken könnte. Außerhalb des Forums kommt es mir fast vor, als hätte ich kein Alkoholproblem, als wäre es nie dagewesen. Alles scheint so normal zu sein.
Mal wieder ein update von mir: Diese Woche konnte ich meinen neunmonatigen Trockengeburtstag feiern. Ich hoffe, ich werde irgendwann nur nach Jahren zählen, aber zur Zeit freue ich mich wirklich noch über jeden Monat.
Im Moment habe ich eine sehr schwere Zeit. Ich habe wieder stundenweise angefangen zu arbeiten nach meinem Burnout. Es fällt mir sehr, sehr schwer. Ich mag nicht mehr hingehen, finde die ganze Situation dort sehr schwierig. Früher hab ich die ganzen negativen Umstände eben so hingenommen und hab mir am Wochenende dafür einen eingeholfen, das fällt jetzt aus und ich muss mir natürlich andere Strategien suchen, um damit umzugehen. Im Augenblick weiss ich noch nicht wie und bin die erste Woche auch in ein sehr tiefes Loch gefallen. Mittlerweile hoffe ich aber, dass ich mit klarem Kopf doch noch eine Lösung finde, wie ich entweder dauerhaft damit klarkomme oder eben doch noch einen Antrag auf Erwerbsunfähigkeitsrente stelle. Wenn es gar nicht anders geht und meine Trockenheit gefährdet wäre, würde ich das auf jeden Fall machen. Aus den Erfahrungen der letzten 9 Monate weiß ich zumindest, dass es immer eine Lösung gibt und wenn ich dabei selbst aufgrund Trockenheit aktiv bin, kann mir nicht viel passieren.
@ Anja, vielen Dank für Deine Worte. Im Moment bin ich aufgrund der schwierigen Situation von Leichtsinn sehr weit weg. Das passiert wohl eher, wenn alles so easy vor sich hin plätschert und das Leben einfach nur schön ist.
ich gratuliere dir zu deinem 9-Monatigem Jubileum.Erst waren es 9 Tage dann 9 Wochen und jetzt 9 Monate toll wie du das hinbekommen hast.
Dein Problem mit deiner Arbeit ist heftig. Meiner Schwester ging es eben so. Über 3 Monate war sie krankgeschrieben, der Horror vor der Arbeit wurde immer schlimmer.Man konnte garnicht mehr reden mit ihr bei den kleinsten Sachen fing sie an zu weinen und niemand konnte ihr so recht helfen. Im Januar wurde ihr gekündigt, zuerst fand sie es nicht so gut, aber jetzt ist sie sehr erleichtert. Ihr behandelnder Arzt hat erst mal eine Kur beantragt und dann wird man sehen wie es weitergeht. So ein Horror vor der Arbeit, wo man ja nicht wenig Zeit verbringt kann einem die ganze Lebendsfreude rauben und das ist sehr schade. Warum ist den die Arbeit dort so schwierig? Wirst du gemobbt oder bist du überfordert mit dem Arbeitspensum?
Ich werde nicht gemobbt und fühle mich leider auch nicht überfordert. Ganz im Gegenteil, es ist immer weniger zu tun und die Zeit wird mir echt lang. Den ganzen Tag da sein und kaum eine Herausforderung zu haben, deprimiert mich total. Das führt leider auch dazu, dass sich unsere Führung eine Menge Quatsch einfallen lässt, um die Leute doch noch zu beschäftigen und einen Eindruck von Geschäftigkeit zu vermitteln. Du ahnst es schon, ich bin nicht direkt in der freien Wirtschaft angestellt. Wenn richtig viel Arbeit da ist, macht mir mein Beruf viel Spaß, zumindest war es früher mal so. Leider ist es auch nicht absehbar, dass irgendwann wieder mehr Arbeit kommt. Das beste ist dann auch noch, wenn Du von Deinem Vorgesetzten aufgefordert wirst, darzustellen, was Du eigentlich den ganzen Tag machst und zu verstehen bekommst, dass das zu wenig ist. Ja, wenn nicht mehr da ist? Eigentlich ist es ja Aufgabe des Vorgesetzten, dafür zu sorgen, dass die Mitarbeiter genügend zu tun haben. Also das nervt mich wirklich.
ich kann dein Problem gut nachvollziehen. Ich habe mal in einer Werkstatt (im Verkauf) gearbeitet, die darauf spezialisiert war, Reifen zu wechseln. Zu Saisonzeiten war es super dort, viel Arbeit, angenehme Kollegen. Aber dann kam die ruhige Zeit, da gab es kaum etwas zu tun, teilweise konnte ich mich in die LKW-Abteilung schleichen, dort wurde mir gezeigt, wie man LKW-Reifen wechselt, durfte auch selber mal tätig werden, das fand ich super. Bis ich nach einer mündlichen Abmahnungen und Verbot an einen fast leeren Schreibtisch gefesselt wurde (immer noch unverständlich für mich). Da hat es auch keinen gestört, wenn ich den ganzen Tag nur sinnloses Zeug über Reifen gelesen hatte, dazu schien es selbstverständlich zu sein, da ich als einzige Frau dort war, den Verkaufsraum sauber halten. Zum Schluss hatte ich schon Magenschmerzen auf dem Weg zur Arbeit.
Ich wünsche dir, dass du einen Weg findest, da endlich hinauszukommen.
ich glaub mal Unterforderung ist ätzend und unbefriedigend. Man ist zwar abends müde, weiß aber nicht warum und hat keine Erfolgserlebnisse.Nur die Zeit absitzen ist höchst unmotivierend und jeder Tag ist gleich langweilig. Vielleicht kannst du dich versetzen lassen und manchmal gibt es ja auch interne Stellenausschreibungen auf die man sich bewerben kann.
ich kann Dich wirklich ganz gut verstehen, auch ich musste das einmal durchmachen. Ich kann dir nur den einen Rat geben, suche dir für dein kopfkino ein paar Gedanken die dich zufrieden fühlen lassen. Ich weis das klingt blöd doch es hilft, bei mir war das so. Ich habe mir z.b. vorgestellt dass ich im Wald bin und ein n paar schöne Steinpilze gefunden habe, oder das ich mit meinem Hund einen tollen Spaziergang mache. Glaube mir es bringt nichts sich den Kopf zu zermartern ob das alles einen Sinn macht was die alles veranstalten.
Ich hoffe es geht bald für dich wieder besser und es ist nicht mehr so schwer für dich.
Halt die Ohren steif und lass das erste Glas stehen!
etwas spät, aber trotzdem lieben Dank auch für Deinen Beitrag. Momentan weiss ich allerdings noch nicht, wie ich Deinen Vorschlag umsetzen soll, bin da sehr streng mit mir selbst.
Ansonsten will ich mal wieder berichten, wie es mir inzwischen ergangen ist. Die Situation war und ist sehr schwierig, ich habe die ersten beiden Wochenenden richtig Saufdruck gehabt, Freitag abend und Samstag, meine klassischen Trinktage. Frust von der Woche wegtrinken. Es hat mich richtig genervt, kenn ich so aufdringlich eigentlich gar nicht. Die weiteren Wochenenden habe ich mich dann gewappnet und hab mir ein bisschen Naschkram besorgt. Hat in meinen Trockenheitsanfängen gut geholfen und auch jetzt, und das ist die Hautpsache. Vergangenes Wochenende hab ich nichts mehr von Saufdruck gemerkt, auch wenn sich die Situation selbst nicht geändert hat. Allerdings hat sich meine innere Einstellung geändert, ich seh es wirklich als Lernaufgabe an, dieses für mich existenzielle Problem nüchtern und klar zu lösen. Und zwar nicht auf der sachlichen Ebene, sondern mit allen meinen Gefühlen und Ängsten, die mich hierbei begleiten. Im Moment macht es mir wirklich Freude, mich dabei neu kennen zu lernen, obwohl die Erkenntnisse manchmal schon ganz schön hart sind. Ist ja auch kein Wunder, ich hab immer das meiste auf der Verstandesebene gelöst und auf meine Wünsche und Bedürfnisse wenig bis gar keine Rücksicht genommen. Jetzt lass ich die Bedürfnisse zu Wort kommen. Ich bin nach wie vor in therapeutischer Behandlung. Ich hab zwar nicht unbedingt das Gefühl, dass das so das Superding ist, aber ein wenig Unterstützung habe ich schon, das brauch ich auch.
Also gilt auch weiterhin, das erste Glas bleibt stehen.
Im Moment weiß ich gar nicht so richtig, was ich schreiben soll. Ich arbeite jetzt wieder Vollzeit, die Situation mit der wenigen Arbeit ist leider unverändert und es zeichnet sich auch keine Lösung ab.
Trotzdem hab ich mich erstmal arrangiert, versuche mein Privatleben möglichst ausgeglichen zu gestalten, trotz wenig Zeit fast jeden Tag Sport zu machen. Alkohol trinken ist kein Thema für mich, das freut mich sehr. Ansonsten plätschert es so vor sich hin. Da ich bald Urlaub habe, ist der Leidensdruck im Moment nicht so groß.
Schön, das Du eine kurze Nachricht hier gelassen hast. Auch wenn die berufliche Situation nicht so optimal ist. Dann ganz besonders: Ich wünsche Dir einen tollen Urlaub!
habe jetzt erst gelesen, dass Du wieder was geschrieben hattest. Finde ich gut das du weiterhin trocken geblieben bist und das erste Glas stehen lässt.
Ja das Leben aushalten wie es ist und ohne Alkohol oder ähnlichen, ist eben die Kunst, es bringt ja sowieso nichts auf die Dauer auch mit Beteubung.
Ich kenne da ein älteres Ehepaar, sie ist 76 und er 80 Jahre alt und die tricken ganz schön, habe ich gar nicht so wahr genommen bisher. Doch als ich erst kürzlich von der Frau eingeladen wurde, habe ich das volle Aussmaß des Trinkens beider Eheleute gesehen und ich war ganz schön schockiert und weiß gar nicht so recht wie ich damit umgehen soll. Eigentlich gehören beide in Betreuung ist ja ganz schön heftig, die haben keine Kinder, haben aber schon viel Kontakt mit anderen Menschen aber keiner sagt was, wie immer. Einsicht in diesen Alter ist auch ganz schwierig, wundert mich eh, dass, das solange gut gelaufen ist.
Vieleicht kann mir jemand einen Ratschlag hier geben. Ich muß mich natürlich zu allererst selbst schützen, denn ich bin ja gerademal 3 Jahre Trocken und will mich nicht gefährden und die Psyche ist ganz. ganz verletzlich, da ich ja keine Medikamente dafür nehme. Aber wissen und wegschauen ist für mich auch schwer zu ertragen. Darum esse ich auch kein Fleisch mehr, weil ich mich an all den Tierleid selbst nicht schuldig machen möchte.
Ich merke liebe Mara ich sollte in diesem Fall mein eigenes Thema eröffnen, entschuldige bitte, dass ich abgeschweift bin.