Dass die Menge meines Alkoholkonsums nicht als „normal“ bezeichnet werden konnte, war mir schon lange Zeit bewusst. Auch dass ich süchtig war, vermochte ich mir selbst gegenüber irgendwann nicht mehr verleugnen. Ich trank jeden Abend zwei Flaschen Wein, am Wochenende oft sogar mehr. Und die Menge meines Konsums hatte sich im Zeitverlauf stetig gesteigert. Darüber hinaus begann ich zeitlich immer früher mit dem Trinken.
Immer wieder hatte ich versucht, weniger zu trinken. Und stets aufs Neue musste ich feststellen, dass sich dies als ein Ding der Unmöglichkeit erwies, wenn ich einmal mit dem Trinken begonnen hatte.
Der klassische Kontrollverlust eben.
Dass Sucht kein unabwendbares Schicksal ist, hatte ich bereits beim Ausstieg aus der Nikotinsucht erfahren. Ich hatte beim Rauchstopp gelernt, dass man ein klares Ziel vor Augen haben muss, sich keine Hintertürchen offen lassen darf und darüber hinaus eine gewisse Leidensfähigkeit mitbringen muss, um stur durchziehen zu können, was man sich vorgenommen hat. Ich hatte auch gelernt, dass die Schmacht/der Suchtdruck umso größer ist, je weniger man in Kopf und Seele verankert hat, dass man auf dem eingeschlagenen Weg keinesfalls umkehren wird. Nachdem ich felsenfest davon überzeugt war und auch spürte, dass ich -egal was auch immer passieren mochte- auf keinen Fall mehr rauchen und die Schmacht einfach aussitzen würde, war es relativ schnell mit dem Suchtdruck vorbei.
Bis ich so weit war, ging allerdings mehr als ein halbes Jahr ins Land.
Beim Ausstieg aus der Alkoholsucht war ich besser vorbereitet, da ich auf meine Erfahrungen aus dem Rauchstopp zurückgreifen konnte. Insofern ist es wahrscheinlich kein Wunder, dass alles reibungsloser als beim Rauchstopp über die Bühne ging. Da ich weder eine Suchtberatungsstelle aufsuchte, noch eine Therapie machte, tat ich nur das, was ich für richtig hielt. Mit Begriffen wie Kapitulation, Demut, Suchtgedächtnis usw. wurde ich erst konfrontiert, nachdem ich mehr und mehr im Internet und ich Fachbüchern über die Alkoholsucht las. Da befand ich mich jedoch schon ein gutes Stück auf meinem Weg. Und da dieser erfolgreich war, ging ich ihn unbeirrt weiter. Ich glaube nicht -und ich erfahre das auch nicht- dass man sich dem Alkohol/ der Sucht gegenüber klein machen muss. Man ist nicht machtlos. Man kann Entscheidungen treffen und entsprechend handeln. Ich glaube auch nicht, dass man sein Leben lang rückfallgefährdet ist. Im Gegenteil: Anders als Menschen, die nie süchtig waren, weiß der ausgestiegene Alkoholiker, dass der Weg in die Sucht schleichend verläuft. Das Suchtmittel bietet anfangs gewisse Vorteile, die jedoch mit immer gravierender werdenden Nachteilen erkauft werden. Erst wenn die Nachteile zu groß werden, bemerkt man die Falle, in der man sitzt. Die ist jedoch schon viel früher zugeschnappt.
Ich habe mich schon beim Rauchstopp gefragt, warum Menschen trotz dieses Wissens rückfällig werden. Vieles wird mit dem Suchtgedächtnis begründet. Das ist jedoch m.E. nicht stichhaltig. Denn im Bewusstsein hat der Ausgestiegene ja schließlich die Erfahrung verankert, dass sein Leben ohne das Suchtmittel besser verläuft. Man kann das bei Suchtdruck immer wieder durchspielen: Kurzer beglückender Moment …und dann Tage, Wochen, Monate, Jahre des Leids. Vielleicht sogar ewiges Leid.
In den mehr als sechs Jahren, in denen ich nicht mehr rauche, und in den gut 16 Monaten, in denen ich nicht mehr saufe, ist es stets so gelaufen, dass im Kopf das Irrationale vom Rationalen gerade gerückt wurde.
Suchtmittel passen nicht mehr in das Leben, das ich führe (und das ich führen will, weil es ein gutes Leben ist).
Das ist ein ganz einfacher Satz. Und dieser Satz beinhaltet eine so einfache Konsequenz, dass im Kopf kein Platz für Diskussionen mit dem „Suchtteufel“ bleibt.
ZitatGepostet von Katro In den mehr als sechs Jahren, in denen ich nicht mehr rauche, und in den gut 16 Monaten, in denen ich nicht mehr saufe, ist es stets so gelaufen, dass im Kopf das Irrationale vom Rationalen gerade gerückt wurde.
Suchtmittel passen nicht mehr in das Leben, das ich führe (und das ich führen will, weil es ein gutes Leben ist).
Das ist ein ganz einfacher Satz. Und dieser Satz beinhaltet eine so einfache Konsequenz, dass im Kopf kein Platz für Diskussionen mit dem „Suchtteufel“ bleibt.
Na denn mal herzlich hier. Mit deinen Aussagen passt du gut zu Carus, der sich auch eher mental in die Knie zwingt und mich hin und wieder erschaudern lässt ob der menschlichen Kälte, die ich in seiner Einstellung sich selbst gegenüber zu erkennen glaube. Frei nach dem Motto: Geht nicht gibt's nicht, los, weiter, nicht schlapp machen hier... *peitschenknall*
Ich selber war damals nicht so kopfgesteuert, ich war ein heulsusiges Weichei, das viel übers Gefühl machte und in die erfolgreiche Abstinenz erst reinwachsen musste.
ZitatGepostet von Katro In den mehr als sechs Jahren, in denen ich nicht mehr rauche, und in den gut 16 Monaten, in denen ich nicht mehr saufe, ist es stets so gelaufen, dass im Kopf das Irrationale vom Rationalen gerade gerückt wurde.
Suchtmittel passen nicht mehr in das Leben, das ich führe (und das ich führen will, weil es ein gutes Leben ist).
Das ist ein ganz einfacher Satz. Und dieser Satz beinhaltet eine so einfache Konsequenz, dass im Kopf kein Platz für Diskussionen mit dem „Suchtteufel“ bleibt.
Na denn mal herzlich hier. Mit deinen Aussagen passt du gut zu Carus, der sich auch eher mental in die Knie zwingt und mich hin und wieder erschaudern lässt ob der menschlichen Kälte, die ich in seiner Einstellung sich selbst gegenüber zu erkennen glaube. Frei nach dem Motto: Geht nicht gibt's nicht, los, weiter, nicht schlapp machen hier... *peitschenknall*
Ich selber war damals nicht so kopfgesteuert, ich war ein heulsusiges Weichei, das viel übers Gefühl machte und in die erfolgreiche Abstinenz erst reinwachsen musste.
Was erwartest du dir von diesem Forum?
LG Ave
Ich bin amüsiert ob der Unbedingtheit des Statements mit dem ersten Beitrag.
Bämm!
Ich habe eine ganz andere Erfahrung gemacht, nämlich, dass die Ratio bestenfalls dazu geeignet war, den emotionalen Weg aus der Sucht zu suchen. Und meine Trockenheit dankt es mir, "rational", da bin ich sicher, hätte ich mit meinen neuronalen Windungen mit sicherheit Argumente gefunden, wieder rückfällig zu werden.
ich bin verblüfft wie selbstsicher du bist und wie du dir selber rückfälle erklärst und sie für dich ausschließt.
16 monate abstinens sind schon mal eine leistung, gratulation dazu und in dieser zeit hast du ja auch erfahrungen gesammelt
ich kann das leider für mich nicht so einfach ausschließen bleibe lieber wachsam und achte auf mich.
meine erfahrung ist das dieses sicherheitsgefühl sehr trügerisch ist und das die rückfallquote steigt um so mehr man sie ausschließt.
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
Zitatch glaube nicht -und ich erfahre das auch nicht- dass man sich dem Alkohol/ der Sucht gegenüber klein machen muss. Man ist nicht machtlos. Man kann Entscheidungen treffen und entsprechend handeln. Ich glaube auch nicht, dass man sein Leben lang rückfallgefährdet ist
wenn mir allein der glaube geholfen hätte trocken zu werden...hätte ich mir zwar einige an die substanz gehende erfahrungen erspart, aber die herzliche wärme die mich heute durchströhmt, wenn ich mich mit lieben menschen die ich mag und noch besser... -die mich mögen- umgebe...diese wärme wäre ich nie in der lage gewesen überhaupt ansatzweise zu spüren... so sehr war ich von reinen rationalen gedanken gesteuert...
bloß keine gefühle an mich ranlassen geschweige denn zu zeigenviele viele jahre hab ich durch meine sucht darauf verzichten müssen... wenn ich mir vorstelle wieder so sein zu müssen...
Bei Deiner Geschichte fehlt natürlich die ganze "Sozialanamnese", schade , dass Du diese weggelassen hast.
Ich bin auch nicht der Meinung, dass jeder meiner Fehler im Leben bestraft werden muss und dass mein leider wenig feudaler und wenig umsorgter Einstieg in das Leben überhaupt, nicht ein Garant sein mussten, für lebenslanges Leiden und süchteln, oder zumindest nur so lange, bis ich mich aus meinem graudreckischblubbernden SeelenSumpf- und damit endlich auch aus der Alksucht- befreit habe.
Nur ,mit 13/14 wusste ich noch nicht, dass ich besser das wirklich erste Glas stehen gelassen hätte!
Hätte ich gewusst, dass ich einfach nur hätte aufhören müssen...mit 30...oder 40..oder 54!,was hätte ich mir alles erspart!!
" Ich hatte beim Rauchstopp gelernt, dass man ein klares Ziel vor Augen haben muss, sich keine Hintertürchen offen lassen darf und darüber hinaus eine gewisse Leidensfähigkeit mitbringen muss, um stur durchziehen zu können, was man sich vorgenommen hat."
ob das auch bei anderen seelischen Störungen klappt?
z.B. Depressionen oder Zwänge und dergl.?
wäre ja doll...
Ich finde es schon stark, wie lange Du schon so staubtrocken bist! Davon schon 16 Monate ohne Alk!
...nur, wer sich in einem Alkohol-Forum fragt,warum Menschen wider besseren Wissens rückfällig werden und das sooft zitierte Suchtgedächtnis anderen wohlwollend zugesteht, für sich aber in Anspruch nimmt, dem Wahnsinn Sucht kraft mentaler Disziplin entronnen zu sein....
Sorry,aber ich weiss nicht, was Du mir sagen möchtest...ausser, dass es bei Dir alles ganz anders ist!
Aber schön, Deine Geschichte!
LG Peter
_______________________________________________ Ich bin,wie ich bin,die Einen kennen mich,die Anderen können mich.... C.Adenauer
Alkohol ist eine persönlichkeitsverändernde Droge, anders als z.B. Nikotin.
Kommt mir bei solchen Wunderstories immer irgend wie zu kurz, dass es Jahre dauern kann, bis sich das wieder legt - wenn es sich in jedem Fall überhaupt wieder legt.
Aber schön zu sehen dass es immer noch Menschen gibt, die der Meinung sind, dass Alkoholismus eine Willensschwäche ist.
Dann könnten ja eigentlich die Krankenkassen frohen Mutes das "Krankheitsbild" Alkoholismus ad acta legen und Dinge wie Langzeittherapien, Entgiftungen & Co fürderhin nicht mehr bezahlen - es genügt doch die Willenskraft des Trinkers, mehr braucht es nicht.
Und die ist bekanntermaßen "for free".
So, und nicht anders...
Alkohol zerstört so vieles - warum nicht auch die menschliche Dummheit????? Kann man das nicht irgendwie mit einbauen, als separaten "Wirkstoff"? Wäre doch mal ein hehres Ziel für unsere Genforscher...
Danke für eure Willkommensgrüße und Beiträge. Auch wenn ich nicht alle konstruktiv fand. Aus Zeitgründen möchte ich nur auf einen Beitrag Bezug nehmen.
ZitatSorry,aber ich weiss nicht, was Du mir sagen möchtest...ausser, dass es bei Dir alles ganz anders ist! Aber schön, Deine Geschichte!
Genau das war mein Motiv zur Anmeldung in diesem Forum. Ich wollte meine Geschichte, d.h. meinen Weg aus der Sucht darstellen. Vielleicht hilft das ja dem einen oder anderen auf seinem Weg aus dem Suff. Ob nun kopfgesteuert oder wie auch immer. Jeder erfolgreiche Weg aus der Sucht ist ein guter Weg. Denn er beendet ein Leben, in dem der jetzt Befreite ein Sklave seiner Sucht war.
mich täte ja auch ungemein interessieren wo Du so herkommst,was Dich dann letztlich zum Ausstieg bewogen hat.
Das hab ich nicht so recht verstanden.
Bei mir war es auch ne kopfsache zu sagen ich trink nix mehr....aber das hatte ich ja schon öfter
dennoch hab ich ich mir Hilfe geholt,weil ich ahnte,das kein Stein auf dem anderen bleiben würde beim endgültigen cut.
Hab ich doch den Alkohol eingesetzt als Tröster,Stimmungsmacher,Schlafmittel,Wegbeamer er war mein bester Freund und zuverlässiger Begleiter in Krisenzeiten und davon gab es reichlich
Ich möchte mal behaupten,der trockene Alkoholiker entwickelt sich erst langsam in mehreren Jahren zurück zu seinem Ursprungscharakter, den er vor der Sucht mal inne hatte. Manchmal hilft da eine Gruppe oder andere Hilfe von außen durchaus, klarer zu sehen.
Ich beginne gerade eine Ahnung davon zu erlangen,wie ich mal gewesen sein könnte früher,warm, weich, großherzig und auch viel geduldiger,offener für viele Menschen......statt ängstlicher Abgrenzung,Kopfstress und Selbstverurteilung.
Mein innerer Antreiber muß gerade ausziehen und ich genieße das Leben wieder in allen Facetten.
Ich bin froh darum,das Neid und Mißgunst, Angst vor anderen, Unstimmigkeiten in meinem Umfeld ,Streitsucht gar, Arroganz und Ignoranz und andere Altlasten mein Leben nicht mehr groß tangieren.
Ich komme langsam von der Gier und der Angst,nicht genug zu bekommen ,also vom Nehmen ( des Süchigen Grundthema) ins Geben und zurückgeben,die Gewissheit das ich immer versorgt bin und mich entspannen darf,da ich immer genug habe. Abzugeben,zu teilen,mitteilen mit Freude nicht aus Berechnung und Bündniszwecken...schööön
Alles löst sich aber das ist nicht von alleine passiert,da hab ich hart dran gearbeitet aufhören zu trinken ist meines Erachtens nur der erste Schritt,wenn auch der grundlegende
Gratulation zu 16 Monaten,das ist stark
....wenn ich das versoffene Charakterschwein bzw.dessen noch vorhandene Anteile in mir nicht auch konsequent schlachten würde, hätte sich mein Leben garantiert nicht so herrlich entwickelt. also weiter ran an den Speck und herab vom hohen Roß
Einen guten Austausch hier
Vera
[ Editiert von trollblume am 06.09.13 8:41 ]
Wer seinen Hafen nicht kennt,für den ist jeder Wind der falsche (Seneca)
Hallo Katro, auch von mir willkommen im Forum und Klasse, 16 Monate sind gut. Bin davon überzeugt, dass es vielfältige Wege aus der Sucht gibt und alles was wirkt......ist gut. Bei mir war das mit dem Willen nicht so einfach. Ich hätte schon gewollt, bis ich die ersten Entzugserscheinungen hatte dann war das mit dem Willen irgendwie doch vorbei....hätte schon gewollt, bis mich meine Erinnerungen überrollt haben, auch das wollte ich nicht aushalten und brauchte wirklich erst Handwerkzeug um da gegensteuern zu können. Musste erst meine Angst in den Griff bekommen und mein Leben total ändern, erst dann konnte ich aufhören. Alles Gute dir. Hast du eigentlich auch das Gefühl, du willst dich hier noch austauschen oder ging es nur um den Bericht deiner Geschichte?
aus deinen erfahrungen von 16 monaten einzelkampf plus das angelesenes (halb)wissen aus dem net, hast du dir ja auch einen weg zusammengebastelt und erklärst dir selber überzeugend alle offenen fragen.
hmmm....
du gehst mit deiner "trockenheit" um wie mit deinem suff privatsache, ohne hilfe und sich selber die welt erklärend ....
rauchen und trinken zu vergleichen ist übrigens, ( wie nonick sagen würde ) äpfel und birnen zusammen zu schmeißen und sich wundern das das pflaumenmuß beschissen schmeckt.
ich habe den eindruck das du dir wahnsinnig erfahren und abgeklärt und sicher vor kommst. diese sicherheit ist das trügerische, du bist noch lange nicht am ende deines weges und du hast wichtige unerlässliche dinge unterschlagen und unbearbeitet gelassen. ich denke das sich das rächen wird.
die seele kannst du nicht dauerhaft austriksen oder mit stärke und willenskraft langfristig zum schweigen bringen.
--------------------------------------------------------------------------------------------------- "Begehe nicht den Fehler, nicht zwischen Persönlichkeit und Verhalten zu unterscheiden. Meine Persönlichkeit ist wer oder was ich bin..... ..... Mein Verhalten hängt davon ab wer du bist."
ZitatGepostet von trollblume (...) Ich möchte mal behaupten,der trockene Alkoholiker entwickelt sich erst langsam in mehreren Jahren zurück zu seinem Ursprungscharakter, den er vor der Sucht mal inne hatte. (...)
Das habe ich über die Jahre in den Gruppen auch so beobachtet.
Allerdinx bin ich heilfroh, nicht allzu sehr zu meinem VorDerSucht-Ursprungscharakter zurückgekehrt zu sein; der war in meinem Fall ein totes Gleis, weit weg von Authentizität; von Hilflosigkeitsgefühl, selbstmitleidiger heulsusiger Opfermentalität geprägt. ... um nur die Spitze des Eisbergs zu nennen ...
Ansonsten ein echt toller Beitrag, der zeigt, wo's langgehen kann.
Gruß crenzy
Über die Ernte der Abstinenz sollten wir auf'm SN-Teffen noch mal reden, interessantes Thema...
[ Editiert von crenzy am 06.09.13 10:01 ]
Die Ewigkeit dauert lange, besonders gegen Ende (Woody Allen)
"Willensschwäche" das mag tatsächlich auf manch einen zutreffen. Jedem das seine individuelle.
In den letzten Monaten waren einige dabei, die einfach mal aufhörten und sich wie bei einer Diät gegenseitig Mut zusprachen ohne an Kern der Sucht zu werkeln. Eine Ernährungsumstellung quasi. Ob die Diät aktuell noch auf Tagesplan steht? Ob man ewig Diät halten kann? ... ich wollt das auch
Gelernt habe ich, wie wenig ich in meinen Kopf unter Kontrolle hatte. Von supermotiviertem "ich trinke nie wieder" bis zu einem völlig anderen Ich, das all das Negative von Bord schmiss waren es oft nur Minuten.
Schizophren fühlte ich mich zeitweilig. Konnte mir das Geeier selbst nicht erklären. Wie kann das angehen von jetzt auf gleich...ist das Willensschwäche?
Auch heute weiß ich wie schmal der Grad ist. In welchen gefährlichen Modus ich fähig bin umzuschwenken. Daß das Unerwartete in mir ruht. Daß das zur Flasche greifende Ich ein Bestandteil in mir ist, den ich kontrollieren lernen, aber weder rausschneiden noch totsaufen kann.
"Willensschwäche" das mag tatsächlich auf manch einen zutreffen. Jedem das seine individuelle.
In den letzten Monaten waren einige dabei, die einfach mal aufhörten und sich wie bei einer Diät gegenseitig Mut zusprachen ohne an Kern der Sucht zu werkeln. Eine Ernährungsumstellung quasi. Ob die Diät aktuell noch auf Tagesplan steht? Ob man ewig Diät halten kann? ... ich wollt das auch
Gelernt habe ich, wie wenig ich in meinen Kopf unter Kontrolle hatte. Von supermotiviertem "ich trinke nie wieder" bis zu einem völlig anderen Ich, das all das Negative von Bord schmiss waren es oft nur Minuten.
Schizophren fühlte ich mich zeitweilig. Konnte mir das Geeier selbst nicht erklären. Wie kann das angehen von jetzt auf gleich...ist das Willensschwäche?
Auch heute weiß ich wie schmal der Grad ist. In welchen gefährlichen Modus ich fähig bin umzuschwenken. Daß das Unerwartete in mir ruht. Daß das zur Flasche greifende Ich ein Bestandteil in mir ist, den ich kontrollieren lernen, aber weder rausschneiden noch totsaufen kann.
[ Editiert von Boe am 06.09.13 10:07 ]
Entscheidend ist NACH dem Aufhören eben, die Bedingungen erst mal sich offen vor Augen zu führen, die dazu geführt haben, dass ich mich stufenweise "wegmachen" wollte. Das hört auf der rationalen Ebene ganz schnell auf und erfordert dann ne ganze Menge "Eier in der Hose", meine ganzen seelischen Verrenkungen wirklich anzuschauen und wenn möglich zu heilen. Da darf man dann auch feststellen, dass es nicht darum geht, welch toller, lieber Mensch man eigentlich ist, sondern schlicht die Bedingungen zu erkennen, die insgesamt mich in eine vorwärts gerichtete emotionale Entwicklung vor allem hin zu Verantwortungsfähigkeit und ... Resilienz überzeugter Art bringen. Schlicht: Erwachsen zu werden. Mit allem, was ich habe und auch allem, das so in meiner Umwelt an Anfechtungen kommt.
Geht ja nicht ums "Himmelreich". Sondern darum, sich endlich mal selbst davon zu überzeugen, dass man selbst schlicht gesagt "so weit ok ist, wie man ist. Rational ist in der Hinsicht schnell Ende. Irgendwann löckt der Stachel wieder, wenn ich mein Inneres nicht renoviert habe...