Zitat von Zwitscherer im Beitrag #45kriegt man doch von den Theras bei der LZT immer wieder eingepleut ... Gell heute ist Freitag und ich bin am genüßlich picheln :))))) Würde aber nie drauf kommen, mir irgendwann die Lampe auszulöschen.
warum macht jemand der genüßlich picheln kann eine LZT? War dir langweilig?
Gruß Ralf
Zufriedenheit hängt nicht davon ab, wer du bist oder was du hast; es hängt nur davon ab, was du denkst.
Mir geht es auch nicht schlecht so und ich bin ja auch froh, dass ich weitaus besser mit mir klar komme, als bei meinen ersten Versuchen hier. Ich will ja auch gerne Ich verfüge einfach nicht so über die Lockerheit. Es gibt ja auch Gründe, die in der Persönlichkeit eines jeden Süchtigen liegen, warum es soweit gekommen ist. Die sind ja jetzt nicht verschwunden. Von daher bin ich genügsam und freue mich allein schon darüber, dass es bei mir überhaupt funktioniert.
Zitat von funkelsternchen im Beitrag #57Und ich denke, dass es auch jeder anders empfindet. Ich finde mein Leben ehrlich gesagt auch nicht superdupergeil. Das kann ich noch so gerne fühlen wollen, das ist einfach nicht so, weil ich per se ein Mensch bin, der zwar sehr empfindsam und sensibel ist, aber eher zur Melancholie als zur Hyperaktivität und Dauergrinsen neigt. Ist halt so. Deswegen liebe ich mein Leben meistens trotzdem, irgendwie. Und die Trockenheit ist für mich klare Sache, da gibt's nichts dran zu rütteln.
morgen, ihr zwei! mir geht es genau so. ganz genau so. aber ich erinnere mich daran, dass unterschiedliche Stimmungen auch schon vor dem trinken da waren. ist für meine Disposition also wohl normal. und so denke ich daran, das morgen schon wieder alles viel fröhlicher aussehen kann und lenk mich ab. aktuelle filme und serien sind da gut, kaffee ist sehr gut, stadt Spaziergang mit der kamera usw. eine gepflegte melancholie ist auch ein Lebensgefühl.
Es ist doch völlig normal, verschiedenene Stimmungen zu haben. Es sind nur Stimmungen und die Aufgabe ist, mit ihnen "gleichberechtigt" umzugehen und so langsam durch Üben immer besser und gelassener darin werden.
Natürlich sind mir aber auch die "Guten" lieber.
Aber egal, welche Stimmung, gesoffen wird nix!
Schönen Tag euch Allen
Viele Wege führen nach Rom - aber nicht "Alle"
Achte auf Deine Worte, sie könnten Wirklichkeit werden
Die Wahrheit macht Dich frei, aber vorher macht sie Dich fertig
Ratschläge sind auch Schläge
Dankbar frei von Alkohol-Nikotin-Medikamenten und anderen Drogen, auch frei von vielem Anderen - Frei eben.
betrunken hatte ich gar kein Lebensgefühl mehr. die ersten flaschen brachten noch Euphorie oder zumindest Erleichterung. die 3 flasche ging schon mit bedenken und schlechtem gewissen einher. danach einfach nur noch nachkippen und einschlafen. so kann man lebenszeit auch verschwenden.
du hast ein sehr stilvolles foto. gefällt mir gut.
Wenns mal nicht so gut läuft, versuche ich mich bewusst an die Dinge zu erinnern, die nicht mehr funktioniert haben. Ich konnte nicht mehr schlafen, nicht mehr essen, nicht mehr rausgehen, nicht mehr arbeiten. Konnte ich überhaupt noch was? Viele elementare, wichtige Dinge waren kaputt. Diese Probleme habe ich heute nicht mehr.
Unangenehm finde ich manchmal solche Erinnerungen an die Vergangenheit, wo es echt auch Laune gemacht hat. Das kommt einfach schonmal durch. Spüre dann mehr Verlangen nach Drogen als nach Alkohol. Alkoholwirkung ist tatsächlich primitiv, gut ausgedrückt, Randolf. Wenn ich aber anfange, besaufe ich mich trotzdem, schön blöd oder? Aber kein Thema, damit kann ich umgehen. Mit der Drogensucht ist es einfach schwieriger, dauert vielleicht auch länger bis ich mal genug Abstand dazu habe. Ich kann da auch nirgends hingehen, wo was genommen wird, da käme ich nicht nüchtern zurück. Alkohol wird in meiner Gegenwart öfters getrunken und das geht prima.
Zitat von MichaelKleeberg2 im Beitrag #64betrunken hatte ich gar kein Lebensgefühl mehr. die ersten flaschen brachten noch Euphorie oder zumindest Erleichterung. die 3 flasche ging schon mit bedenken und schlechtem gewissen einher. danach einfach nur noch nachkippen und einschlafen. so kann man lebenszeit auch verschwenden.
du hast ein sehr stilvolles foto. gefällt mir gut.
Danke Michael, alles nur Tarnung, Maske
Die Maske trug ich über lange Strecken meines Lebens und die vertane Lebenszeit macht mir gelegentlich auch zu schaffen.. mir fehlen einfach mehrere Jahre und das ist durchaus zu betrauern.
Aber es ist vorbei Heute lebe ich im Hier und Jetzt und das natürlich mit wachsender Begeisterung
Viele Wege führen nach Rom - aber nicht "Alle"
Achte auf Deine Worte, sie könnten Wirklichkeit werden
Die Wahrheit macht Dich frei, aber vorher macht sie Dich fertig
Ratschläge sind auch Schläge
Dankbar frei von Alkohol-Nikotin-Medikamenten und anderen Drogen, auch frei von vielem Anderen - Frei eben.
Zitatdas leben mit klaren kopf ist für mich viel geiler...
kann da überall mitgehen. Ich tue mich nur mit obigem einfach schwer. Wenn dem ja so ist, warum hast du das eigentlich nicht erkannt, bevor du süchtig wurdest. Alle sind doch zunächst mal nüchtern und kommen nicht besoffen zur Welt. Sorry, ich komm da manchmal einfach nicht mit.
naja, ich bin damals halt von der gewohnheit über den mißbrauch in die abhängigkeit geraten...ich hab den stoff damals nicht bewusst oder auch unbewusst für irgendwas benutzt...kannst du in meiner geschichte auch nachlesen...
das das leben heute für mich viel geiler weil erfüllender ist, hängt hauptsächlich mit der ungefilterten wahrnehmung zusammen... ich hab jederzeit einen klaren kopp, der jederzeit mein handeln eigenverantwortlich steuern kann...das ist mir das wichtigste... außerdem hat mein trockenes leben eine wirkliche wende zu meinem nassen dasein genommen...
zur verschiedenen emotionalen wahrnehmung meinerseits ein kleines beispiel...
1989 war ich mit freunden in berlin zum "the wall" open air, wo wohl 200000-300000 menschen zusammen gekommen waren, um ein geinsames fest zu feiern...ich war damals auf trip und hatte die ganze zeit über das gefühl mich über der menge auf einer wolke zu befinden...nur musik die mich in trance versetzte und jede menge bier und joints die mich bewegungsunfähig dem sound auslieferten...ein wahnsinniges erlebnis, aber nur was meinen bewusstseinzustand angeht...keine erinnerung an ein gitarrenriff..gesang..oder daran wer sich alles auf der bühne tummelte...
2013 besuchte ich mit meiner frau das "the wall" concert von roger waters im berliner olympiastadion...stocknüchtern setzte ich mich auf meinen platz und erlebte ein absolut einmaliges musikerlebnis,von dem ich mich heute an jede noch so unbedeutende kleinigkeit erinnere und das von einer 2-stündigen dauergänsehaut geprägt war...das ich dies mit meinem liebsten menschen an meiner seite genießen durfte, ist der hammer...
beide erlebnisse waren einmalig für mich...aber das zweite war geiler, weil mit klarem kopp gefühlt...
ich war auch bei Roger Waters und habe "The Wall" in Hamburg in der O2-World gesehen. War das nicht 2012? Ich weiss es nicht mehr genau, aber ich war bei dem Konzert auch nüchtern. Ich fand das auch super. 2013 war ich bei Eric Clapton, auch Hammer, da war ich aber nicht so wirklich clean aber da gings so halbwegs mit dem Konsum. Hatte da irgendwann auch mal in Eigenregie entzogen. Aber ich denke auch schonmal so. Wenn so ein Künstler wie Clapton heute nicht sauber wäre, hätte ich ihn nicht mehr live sehen können. Jetzt im März gehts zu Joe Bonamassa. Da freu ich mich auch total drauf.
Nachdem sich mein Thread ziemlich verselbständigt hat, nun auch noch ein paar Worte von mir.
Mir ist beim Lesen in diesem und anderen Foren aufgefallen, dass viele Benutzer ihre Sucht als lebenslange Disposition betrachten. (Okay, ist ja auch die offizielle Meinung der Suchthilfe in unserem Land; insofern befindet man sich in „guter“ Gesellschaft.) Entsprechend wird auch nicht zwischen Vergangenheit und Gegenwart differenziert. Bsp. aus den vorangegangenen Posts: Wenn man in der Vergangenheit erlebt hat, dass man nicht nur zwei Bier trinken kann, weil vom Empfinden her vier doch viel geiler sind, dann scheint man das auch heute noch so zu denken. Und statt daran zu arbeiten, einen anderen Blick zu bekommen, beschließt man, jede Situation zu meiden, die dieses Verlangen auslösen könnte. Dabei geht man unterschiedlich konsequent vor. Die wohl konsequenteste Variante besteht meines Wissens darin, noch nicht einmal aus Gläsern zu trinken, die für den Alkoholgenuss gedacht sind.
Das ist sicherlich eine Möglichkeit, um die Basis für ein Leben zu schaffen, das nicht im Alkoholnebel verschwindet. Und wenn man sich dann anschließend um die Sucht als solche kümmert, ist ein solches Vorgehen sicherlich auch in Ordnung. Allerdings bin ich der Meinung, dass bei einer erfolgreichen Auseinandersetzung mit der Sucht, die Vier-statt-zwei-Glas-Bier-Geschichte gegessen sein müsste.
Ich habe wirklich große Probleme damit, die übliche Vorgehensweise bei der Suchtbewältigung als gut und richtig zu empfinden. Wirklich frei von Sucht scheinen die wenigsten Abhängigen dabei zu werden. Zumindest liest sich das in den Foren oftmals so.
Zitat von Diepaula im Beitrag #73Ich habe es so erlebt, ich war zwischendurch 10 Jahre trocken und bin dann wieder reingerutscht. Mit genau deiner Argumentation: "Geht doch".
Es geht mir nicht darum, Abhängige zum Trinken zu überreden. Deshalb ist das „geht doch“ auch nicht meine Argumentation und entspricht auch nicht meiner Überzeugung.
Es geht natürlich nicht, wenn ich mein altes Suchtmittel zu mir nehme, um mit seiner Hilfe zu erreichen, was ich schon früher mit ihm erreichen wollte, aber letztendlich nicht erreichen konnte. Nämlich die Befriedigung einer Sucht, die sich -sonst wäre es keine Sucht- nicht befriedigen lässt. Und wenn es mir nicht gelingt, frei von süchtigem Verlangen zu werden, dann kann ich mich nur vor einem tieferen Versinken in meine Sucht schützen, indem „trocken“ werde.
Wenn es richtig ist, dass sich Sucht nicht auflösen lässt, dann gibt es tatsächlich nur den Weg der „Trocknung“. Und wer sich als „Trockener“ rundum wohlfühlt, der braucht auch nichts ausprobieren. Er mag zwar nicht suchtfrei sein, hat aber einen Weg gefunden, sich mit seiner Sucht zu arrangieren und mit ihr zu leben.