Tja, da bin ich nun. Soeben kamen die Zugangsdaten. Dann kann ich von mir erzählen....
Ich bin fast 40 Jahre alt, zweifache Mama und stehe auch sonst mit beiden Beinen fest im Leben......wäre da nicht der verfluchte Alkohol.
Alkohol, ein fester Bestandteil meines Lebens. Er spielt schon seit ich denken kann eine großes Rolle. Beide Elternteile waren ihm verfallen. Meine Mama starb 1986 (ob es daran war oder in Verbindung mit dem Missbrauch von Tabletten - werde ich wohl nie erfahren) Papa war Wochen vor dem Tod meiner Mutter in den Entzug gegangen - ERFOLGREICH TROCKEN - bis er dann 2012 an Lungenkrebs verstarb - mein Genickbruch! Mein Papa, mein Ein und Alles, 1 Jahr nach bekanntwerden der Diagnose Lungenkrebs habe ich ihn gepflegt - TOT....einfach tot. Mit ihm starb ein Teil von mir. Nur 1 Jahr später, stirbt meine große Schwester - ebenfalls Alkoholmissbrauch in Verbindung mit einem hartnäckigen Brustkrebs. Wir sind im Streit auseinander gegangen. Sie machte mit allen Familienmitgliedern vor ihrem Not noch ihren Frieden - ich habe leider nicht die Gelegenheit dazu bekommen.
Da stand ich also....und mein Freund der Alkohol "half" mir mit meiner Trauer klar zu kommen.
Wer mich kennenlernt, denkt sicherlich - Mensch, was ne Frohnatur. Chronisch gute Laune, schlagfertig, Mutter Theresa in allen Lagen und immer für alle anderen da. Das ich selber aber manchmal eine Schulter zum ausweinen brauchen könnte - das glaubt niemand....Außer Mr. Alkohol, der hat das Spiel schnell durchschaut und mich ab 2012 kontinuierlich in eine "warme Decke" eingemuckelt und mir fadenscheinig Trost gespendet. Ich hab einen tollen Mann an meiner Seite, ich wollte ihn wegen eines Burn Out jedoch nicht auch noch belasten. Also "half" ich mir selber!
2 Flaschen Wein am Abend, keine Seltenheit. Manchmal auch was hochprozentiges dabei - Filmriss danach inklusive. Wie oft ich in den letzten Jahren den Vorabend versucht habe zu rekonstruieren - keine Ahnung. Aber geschämt hab ich mich oft genug, wenn mein Mann dann wieder gefragt hat - "Mensch was hast du dir denn gestern wieder alles reingefahren?" Das letzte Jahr ist dann komplett ausgeartet. Mittlerweile nahm mein Mann dann auch den Ein oder Anderen Schoppen mehr zu sich. Wir haben uns nach der Arbeit schon ein Gläschen gegönnt. Ein befreundetes Paar beginnt täglich um 16:05 Uhr, das Dorf spricht über sie. Deren Kinder leiden zusätzlich unter deren verbalen und mittlerweile auch körperlichen Streitigkeiten - DAS MÖCHTE ICH FÜR MEIN KINDER NICHT!
....und somit haben mein Mann und ich eingesehen, dass wir dem Alkohol den Rücken kehren müssen/wollen! Heute ist der 7. Tag ohne, das erste Wochenende seit Jahren ohne und es fühlt sich gut aber auch ungewohnt an.
Ich bin schon offen mit meinem Plan umgegangen und habe es erstmal als Diät deklariert - Bis zu meinem 40. Geburtstag trinke ich keinen Alkohol mehr. Viele haben mich belächelt, ob sie keine Ahnung haben wie tief ich schon drin stecke oder ob sie es mir einfach nicht zutrauen? Egal so darf es nicht weiter gehen.
Eine SHG oder ärztliche Unterstützung habe ich aktuell nicht in Betracht gezogen.
7 Tage ohne Zittern, Schwitzen ist doch schon etwas.
Das ging bei mir zum Schluss nicht mehr. Nicht mal 7 Stunden. Nachts nachfüllen, um weiter schlafen zu können. Gekühlten Wein in der Thermoskanne auf dem Schreibtisch. Funktionierender Alkoholiker. Anstrengend, sag ich Dir.
Steig jetzt endgültig aus. So genannte Tiefpunkte sind anstrengend. Erspar Dir das. L G
Ich habe nur am Wochenende schon tagsüber angefangen. Sonst immer erst nach der Arbeit zwischen 17 - 18 Uhr. Gezittert hab ich zum Glück auch nie. An der Arbeit direkt hab ich auch nie Alkohol zu mir genommen. Da ist die Hemmschwelle doch noch zu hoch. Aber unkontrolliertes trinken hat sich in den letzten 5 Jahren definitiv eingestellt - zumindest daheim in geschütztem Rahmen. Auswärts und auf Partys hab ich mich immer im Griff gehabt. Zumindest seit die Kinder (17 und 14 Jahre)auf der Welt sind 🙄
herzlich Willkommen...ich bin auch neu (heute Tag 13 trocken) und deine Schilderung hat mich getroffen - Mensch, ganz schön schwerer Rucksack an Altlasten, Trauer, Verlust, den du da trägst. Für mich so nachvollziehbar, dass betäuben wohl getan hat
schön, dass du da bist!
ZitatDas ging bei mir zum Schluss nicht mehr. Nicht mal 7 Stunden. Nachts nachfüllen, um weiter schlafen zu können. Funktionierender Alkoholiker. Anstrengend, sag ich Dir.
darin finde ich mich sehr wieder...dauernd trinken, 24h um nicht entzügig zu werden - enorme Anstrengung!
************************************************ "wer noch atmet, ist mehr gesund als krank" (Hirschhausen)
Hallo Mystic herzlich Willkommen hier im Forum ich bin mittlerweile über 12 Jahre trocken , und das Forum ist wirklich eine Bereicherung für einen der Hilfe sucht. Bleib am Ball und lese dich hier mal so richtig durch.
LG Frank
Die Kraft des Geistes ist grenzenlos, die Kraft der Muskeln ist begrenzt.
Ja - gemeinsam. Sein Konsum ist längst nicht so bedenklich wie meiner (gewesen) jedoch hat auch er schon früh mit dem Thema Alkohol Erfahrung gemacht (Vater) und ebenfalls eingesehen, dass wir JETZT SOFORT die Reißleine ziehen müssen. Unsere Große ist auch vom Plan eingeweiht und wacht mit argus Augen über uns - und das ist gut so!
Zur Verfolgung und Erreichung Deiner Ziele wünsche ich Dir viel Kraft und Erfolg.
Du schreibst: "Bis zu meinem 40. Geburtstag trinke ich keinen Alkohol mehr." Das ist nicht mehr so lang hin, nicht wahr? Vielleicht wäre es eine gute Idee, wenn Du Dir überlegst, wie es danach weitergehen könnte.
Ich drücke Dir die Daumen, viele Grüße, Susanne
----------------------------------------- Optimismus ist, bei Gewitter auf dem höchsten Berg in einer Kupferrüstung zu stehen und »Scheiß Götter!« zu rufen. (Terry Pratchett)
Hallo Susanne, mein Geburtstag ist in einem halben Jahr. Ich hoffe bis dahin so gefestigt und überzeugt zu sein, dass ich offensiv sagen kann - ich habe dem Alkohol lebe wohl gesagt! Ich bin auch gesundheitlich belastet und nehme täglich Medikamente - normalerweise müsste das schon Grund genug sein mit dem Alkohol aufzuhören.
Ich merke nach einer Woche jedoch schon starke Veränderungen.
* ich schlafe viel besser - Träume aber intensiv * ich bekomme viel besser Luft * hab Energie * der Bauch ist nicht so angespannt
Vielleicht klappt es jetzt auch das Gewicht zu reduzieren. Aber erstmal ein Schritt nach dem anderen. 🙂
Zitat von Mystic im Beitrag #8Unsere Große ist auch vom Plan eingeweiht und wacht mit argus Augen über uns - und das ist gut so!
Für euer Vorhaben wünsche ich euch viel Kraft und Erfolg!
40 ist ein gutes Alter für einen Richtungswechsel im Leben Da kommen noch viele gute Jahre und man kann den Balast aus der Kindheit dann auch loslassen. Nicht dass das leicht wäre. Ich habe es selbst als gute Zeit dafür empfunden. Habe meine Mutter wie du auch sehr früh verloren (mit 9 Jahren. Sie war depressiv und Alkoholikerin. Nach mehreren Selbstmordversuchen hat sie es dann eines Tages geschafft, sich selbst umzubringen). Ihr Vater und Bruder waren auch Alkoholiker und sind kurz vor ihr gestorben. Das hat ihr glaub das Herz gebrochen.
Du hast deine Mutter ja glaub noch früher verloren. Meinen Vater habe ich mit 22 an Krebs verloren und ihn in den letzten vier Monaten gepflegt. Es ist schon sehr hart. Dass du zusätzlich auch noch deine Schwester verloren hast, ist unvorstellbar. Das tut mir sehr leid.
Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du nun deine Vorsätze umsetzten und in ein gutes, gesundes und neues Lebensjahrzehnt starten kannst. Ich bin mittlerweile 7 Monate trocken. Nach mehreren Phasen des Aufhörens, mal für ein, zwei Monate, oder auch ein halbes Jahr, habe ich im Juni 2017 die Reissleine gezogen.
Zitat von Mystic im Beitrag #1Ich bin schon offen mit meinem Plan umgegangen und habe es erstmal als Diät deklariert - Bis zu meinem 40. Geburtstag trinke ich keinen Alkohol mehr. Viele haben mich belächelt, ob sie keine Ahnung haben wie tief ich schon drin stecke oder ob sie es mir einfach nicht zutrauen? Egal so darf es nicht weiter gehen.
Warum willst dich dann bei einem Neujahrsempfang im Team überreden lassen, wenn der Entschluss feststeht bis zum Geburtstag im Sommer nichts mehr zu trinken? Und warum um alles in der Welt willst du an einer Faschingsveranstaltung teilnehmen, bei er Trinken ja wirklich im Zentrum steht. Ganz ehrlich, ich würde das sehr gut abwägen und allenfalls nicht hingehen, wenn ich nicht ganz fest entschlossen wäre, absolut nüchtern wieder nach Hause zu fahren und trotzdem einen Nutze aus den Veranstaltungen zu ziehen. Für mich klingt dein Trockenheitswunsch doch der vage, wenn du so schnell umzustimmen bis.
]Das schreibe ich, obwohl ich sofort zu Beginn meiner Trockenzeit auch auf Veranstaltungen gegangen bin, auf denen es Alkohol gab. Aber nur, weil es eigentlich verlangt war, dort teilzunehmen. Und ja, ich hab mir dort auch Alkohol teilweise einschenken lassen, aber ich war fest davon überzeugt. keinen Schluck zu trinken. (@Vianne) Daher hab ich das Einschenken nicht permanent abgelehnt. An machen Veranstaltungen habe ich deutlich gesagt, "ich trinke nicht" "ich trinke heute nichts", oder "ich möchte nichts trinken, danke"! Das war ne je nach Situation anders. Ich habe jeweils abgeschätzt, was für mich besser ist. Manchmal kostest ablehnen einfach mehr Energie, weil die anderen dann einen anquatschen, da nehme ich eins, trinks einfach nicht und gut. Mir war immer bewusst, wenn ich jetzt ein Glas trinke, dann kann ich es evt. bei dieser Veranstaltung dabei lassen. Spätestens in zwei Wochen hänge sich aber wieder so dermassen drin, dass es mein Ende ist. Daher fand ich den Vorwurf, ich würde denken, dass alles wieder in Butter ist und dass ich es im Griff hätte kürzlich hier im Forum sehr verstörlich. Ich bin und war mir immer bewusst, dass ich ein Scheiss Problem habe/haben werde, wenn ich wieder was trinke. ich vermuten, dass dies mein ganzes Leben so sein wird. Daher strebe ich an, mein restliches Leben auf Alkohol zu verzichten. Ausüben kann ich das aber nur im Jetzt, weil der Drink im Jetzt die Gefahr ist, nicht der morgen oder übermorgen. Daher sage ich mir jeden Tag dass ich nichts trinke, sollte an diesem Tag eine Veranstaltung mit Alkohol sein.
Ich merke jetzt schon, dass ich an vielen Veranstaltungen gleich gefragt werde "Cola Zero"? Oder "Apfelschorle" oder "Wasser mit"? Daran merke ich, dass sich dieses Muster bereits etabliert. Andere haben sich schon daran gewöhnt, dass ich nichts trinke. Und, so wird es immer einfacher. Bei den Neujahrsempfängen, war auf drei bisher, war es gut zu sagen, dass ich gerade meine Ergänzung umstelle und daher auch keinen Alkohol trinken. Bingo, Kittel geflickt.
Ich habe schon oft "aufgehört", für einen Monat, für zwei, für 6 Monate usw. Was ich heute weiss und diese Erkenntnis konnte ich durch das Lesen der Beiträge hier im Forum gewinnen (ich habe mich durch viele Threads und viel Vorstellungen und Geschickten der Mitglieder hier gelesen), dass ich im Grunde immer "kampftrocken" war. Dieser Begriff respektive deren Bedeutung war mir vorher nicht bewusst. Wenn ich mich mal wieder trocken gelegt habe, dann habe ich Diät gemacht, oder viel Sport et. Das Umfeld hat dann immer gesagt, oh, du siehst toll aus. Innerlich hat es mir ehrlich gesagt nichts gebracht. Doch nun seit Juni 2017 ist es anders. Ich bin trocken, weil ich das will und weil es mit guttut. Es fühlt sich ganz anders an. Und wenn ich sage, dass es mit gutgeht, dann ist das kein Trockenrauch, sondern sie Feststellung, dass es einfach sehr gut ist, ohne Alkohol zu leben. Nicht immer einfach, aber gut. Vielleicht kann ich daher auch Veranstaltungen gehen, ohne was zu trinken. Ich empfinde es für mich nicht als Verlust, nichts zu trinken. Ich habe ausschließlich wegen der Wirkung getrunken. Geschmeckt hat es mir eigentlich nicht wirklich. Das Bewusstsein, dass ein Glas der Absturz sein wird, ist so deutlich, dass es einfach keine Option ist, wieder eins zu nehmen.
Lange Rede, kurzer Sinn: Ich würde nie auf eine Fachingsveranstaltung gehen, wenn ich nicht dermassen überzeugt wäre, da nüchtern rauszukommen, ohne den ganzen Abend zu leiden. Du hast deine persönliche Situation zuhause als so drastisch beschrieben und die Veränderung als so notwenig und sagst nun, dass dich hoffentlich niemand überredet? Sorry, ich erkenne da keinen Willen, ernsthaft aufzuhören. Die Feuertaufe ist reine Koketterie. Wer ernsthaft aufhören will, sollte nicht kokettieren. Sorry!
Kokettieren heißt auf sich aufmerksam machen zu wollen - den Eindruck vermittle ich? Dann wäre ich hier wohl völlig fehl am Platz. Ich frage nach Hilfe, Rat und euren Erfahrungen. Sicherlich wiederholen sich bei Süchtigen Schemata bzw. Verhaltensmuster, dennoch muss man immer das gesamte Bild betrachten und kann es nicht verallgemeinern.
Diese Faschingsveranstaltung besuche ich nicht weil ich gleich austesten möchte wie safe ich bin oder nicht, sondern weil ich die Organisatorin bin! Die war ich schon bevor ich den Entschluss gefasst habe. Da kann ich nicht so einfach sagen ich komme jetzt nicht (es sei denn ich würde krank machen). Ich war aber bis heute niemals unzuverlässig und das wird auch so bleiben. Ich gehe dorthin und werde nichts trinken! Ich kann ja nicht immer vor solchen Momenten flüchten. Irgendwann kommt Tag X.
Ich habe heute das Gespräch zu meinem Teamleiter gesucht und ihm die Wahrheit gesagt. Er ist aus allen Wolken gefallen und wollt es mir erst nicht glauben. Somit scheine ich ja gut geschauspielert zu haben und zumindest an der Arbeit hat niemand etwas gemerkt. Wir haben gemeinsam einen Termin bei unserem Amtsarzt gemacht und somit geh ich jetzt den offiziellen Weg - die anderen Kollegen werden aber erstmal nicht davon erfahren.
Der Neujahresempfang war völlig harmlos. Das mir angebotene Glas Sekt habe ich abgelehnt und keiner hat gefragt warum.
"Kokettieren heißt auf sich aufmerksam machen zu wollen - den Eindruck vermittle ich?"
Liebe Mystic
Kokettieren nach Duden heisst auch: "mit etwas nur spielen; sich nicht wirklich auf etwas einlassen", diese Bedeutung meinte ich.
"Ich frage nach Hilfe, Rat und euren Erfahrungen"
Habe keine Frage nach einem Rat oder Erfahrungen gesehen. Du hast geschrieben, dass du nun ein halbes Jahr nichts trinken möchtest. Und in diesem Thread, dass nun Feuertaufe sei und du hoffst, dass dich niemand überredet. Wir haben dann darauf einfach ungefragt einen Rat gegeben
"Ich habe heute das Gespräch zu meinem Teamleiter gesucht und ihm die Wahrheit gesagt. Er ist aus allen Wolken gefallen und wollt es mir erst nicht glauben. Somit scheine ich ja gut geschauspielert zu haben und zumindest an der Arbeit hat niemand etwas gemerkt"
Einfach so das Gespräch gesucht, ohne dass es dafür eine Notwendigkeit gab? Krass. Darf ich fragen, warum du das gemacht hast? Mit welcher Intention? Geschauspielert? Hast du auch bei der Arbeit getrunken?
Ist nur reine Neugierde. Musst nicht antworten, wenn du die Frage blöd findest.