"Hast du denn Erfahrungen mit Aufstellungen? Wie erlebst du sie denn?"
Nein, ich habe keine Erfahrung mit Familienaufstellungen. Aber seit meiner Therapie ist mir der Begriff immer mal wieder untergekommen (z.B. in der SHG), und ich habe inzwischen einige Menschen kennengelernt, die dem durchaus was abgewinnen können. Bei Gelegenheit werde ich mir etwas Literatur dazu besorgen und mich in die Thematik einlesen.
Was du schreibst über Familienaufstellungen, klingt interessant, aber auch irgendwie bedrohlich, finde ich. Es ist ja fast, als würde man bei der Aufstellung alle Abgründe seines Lebens mit voller Wucht um die Ohren gehaut bekommen. Ich finde, es müssen ja im Familienkreis nicht alle unangenehmen Wahrheiten ausgesprochen werden, es reicht manchmal auch, wenn es alle wissen.
Zur Zeit geht es mir ja ausgesprochen gut und ich habe kein gesteigertes Bedürftnis, irgendwas aufzuarbeiten. Aber wenn sich mal eine Gelegenheit ergibt, würde ich auch bei einer Familienaufstellung mitmachen.
Weil ich generell ein eher skeptischer Mensch bin, bin ich auch skeptisch, was das "Trinken müssen und nicht anders können" deiner Mutter angeht. Wenn die Stellvertreterin deiner Mutter zum Ausdruck brachte, dass sie trinken muss und will (wie das "zum Ausdruck bringen" konkret geht, kann ich mir immer noch nicht recht vorstellen), heisst das doch noch nicht, dass es bei deiner Mutter auch so gewesen sein muss. Ich will aber keine Diskussion deswegen vom Zaun brechen, ich war ja nicht dabei und frage wirklich nur aus, wenn du so willst "wissenschaftlichem Interesse".
Jedenfalls danke für deine Antwort und auch danke an Illusion, dass wir ihren Thread für diesen kleinen Exkurs benutzen durften...
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
Ich fands mal ganz interessant, würde es aber nicht mehr machen. Hellinger macht es ganz krass. Langjährige und verantwortungsbewusste Therapeuten begleiten diese doch recht brachiale Gruppengeschichte, in dem sie die einzelnen Mitglieder nachbetreuen und auch nicht an diesen komischen Klischees von Hellinger festhalten, der Vater hat Vorrang und so ein Schmarrn.
Lieber Gruss, auch an Illusion, dass wir deinen Tread nochmal für den Abschuss des Ausflugs in die Familienaufstellung benutzen durften. Julia
Als noch nicht therapierter suchtkranker Mensch eine Familienaufstellung zu machen, ist ein gefährliches Spiel mit dem Feuer...dabei können emotionale Krisen ausgelöst werden, die eine Abstinenz massiv gefährden würden...ein verantwortungsvoller Therapeut würde immer darauf drängen, zuerst die Suchterkrankung nachhaltig behandeln zu lassen, um die Persönlichkeit zu stabilisieren...