jaja, klar, ist schon gut. Jeder probierts auf seine Art - ich meine das sich selbst helfen und das den Freunden helfen. Jedes oder fast jedes Mittel ist recht. Bin grad etwas empfindlich, da ich ziemliche Sorgen habe mit meinem Nachwuchs, was mich aber bis jetzt noch nicht in die Nähe von Alkohol getrieben hat. Ich mach mir nur SCHRECKLICHE Gedanken. Weiss jemand Bescheid über Liebesleid bei 17jährigen?? Ich bin mit meinem Latein am Ende und hoffe auf eine Eingebung von irgendwoher.
seit einigen Tagen schaue ich immer wieder mal in diese Forum, und es gefällt mir. Ich bin seit vielen Jahren Alkoholiker, und nunmehr seit über 3 Jahren trocken. Das aufhören alleine kann aber nicht alles sein, denn wenn ein Alkoholiker einfach aufhören könnte zu trinken, und zufrieden leben, dann wäre er kein Alkoholiker! Meine persönliche Überzeugung ist, hinter jeder Sucht steckt eine seelische Erkrankung. Die Abstinenz gibt dem Alkoholiker die Möglichkeit diese seelische Erkrankung zu finden. Kenne ich diesen Punkt finden sich viele Möglichkeiten der Hilfe. Bei manchen Suchtkranken Menschen kommen sogar mehrere Erkrankungen zum tragen. Mein Verhalten mir selbst gegenüber ist oftmals der Schlüssel zum weiterkommen. Wie gehe ich mit mir um? Mag ich mich eigentlich wirklich? Fühle ich mich auf dieser Welt Willkommen? Diese Fragen sind äußerst wichtig, und jeder Alkoholiker sollte sich diese Fragen stellen. Andere Fragen können sein, was macht der Alkohol mit mir, und wozu brauche ich ihn?
Mittlerweile ist der Alkoholismus für mich eine ganz normale Krankheit geworden, ich muss wie bei jeder Krankheit aufpassen. Manchmal aber wirklich nur manchmal kommt der kleine „Teufel“ mal wieder mit irgendwelchen Tricks. Ich sehe es gelassen, und manchmal sogar etwas amüsiert. Bisher konnte ich ohne sehr große Anstrengung widerstehen. Es ist aber auch klar das der kleine „Teufel“ zu mir gehört, wie mein Kopf. Für mich ist aber auch sehr wichtig, dass ich diesen kleinen „Teufel“ in mir sehr mag. Wenn ich nicht Alkoholiker geworden wäre, hätte ich wahrscheinlich nie die noch tiefer liegende Krankheit erkannt. Das hat mir die Chance gegeben dagegen etwas zu tun, mich behandeln zu lassen. Das war für mich die einzige Möglichkeit zufrieden abstinent zu leben.
Rückfall ist für viele ein wichtiges Thema. Ich hatte glücklicherweise keinen Rückfall ins saufen, sehr wohl aber in mein altes Verhalten. Das kann auch sehr schlimm sein, da es sehr schleichend passiert, und ganz schnell hängt der Alkoholiker wieder an der Flasche.
Rückfall gehört zum Krankheitsbild des Alkoholikers, wird aber m.E. oftmals als Hintertür missbraucht.
Was ich eigentlich sagen möchte ist: Jeder der aufhören will, sollte sich ganz schnell Hilfe suchen, und am allerbesten ist ein gute Langzeittherapie. Was sind ein paar Monate, wenn Du dafür zufrieden weiterleben kannst. Oder wie in meinem Fall das erste mal im Leben zufrieden leben! Alkoholismus ist ein tödliche Krankheit!
Ich wünsche allen viel Erfolg, und ein glückliches leben
Mir gefällt dieses Forum auch, deshalb schreibe ich hier
auch meine Meinung.
Für mich ist aber auch sehr wichtig, dass ich diesen kleinen „Teufel“ in mir sehr mag.
Bis zu diesem Punkt bin ich auch Deiner Meinung. Doch nun
trennen sich unsere Wege. Ich bin gar nicht froh dass so
ein Geist in mir schlummert, unberechenbar und in der End-
konsequenz sogar tödlich. Ich würde ihn am liebsten raus-
reißen und sehr weit wegwerfen.
Ich hatte glücklicherweise keinen Rückfall ins saufen, sehr wohl aber in mein altes Verhalten Das kann auch sehr schlimm sein, da es sehr schleichend passiert,
Wie recht Du hast!!! Ist mir selbst so gegangen und ich hab
es nicht allein gemerkt. Erst meine Suchtberaterin in der
Nachsorge hat mir die Augen geöffnet. Ich habe mich danach
gefragt: Wie konnte das passieren?
Ich war damals so emsig damit beschäftigt die Zeit, die ich
früher mit Saufen verbracht habe, auszufüllen daß ich
garnicht gemerkt habe wie nahe ich der Flasche schon stand.
Mittlerweile ist der Alkoholismus für mich eine ganz normale Krankheit geworden, ich muss wie bei jeder Krankheit aufpassen.
Kann ich nicht nachvolziehen. Für mich istAlkoholismus
eine ganz gemeine und heimtückische Krankheit weil sie
nicht berechenbar ist.
Wenn ich nicht Alkoholiker geworden wäre, hätte ich wahrscheinlich nie die noch tiefer liegende Krankheit erkannt.
Nun sag mal im Ernst: Muss ich denn erst Alkoholiker werden
um meine Krankheiten zu erkennen? Ich glaube eher diese
Krankheiten wie seelische Erkrankungen und ä. sind erst
durch die Alkoholkrankheit enstanden und wurden mit der
Aufarbeitung Deiner Geschichte mit diagnostiziert.
Jeder der aufhören will, sollte sich ganz schnell Hilfe suchen, und am allerbesten ist ein gute Langzeittherapie.
Dem kann ich nur beipflichten, denn ich bin mir 100%sicher
ohne dem hätte ich es nicht geschafft.
Detlef übrigens bin ich seit dem 16.07.2000 trocken
Hallo, hier spricht die nach wie vor ratlose Miezekatz,
Alkoholismus ist eine geistig-seelisch-körperliche Krankheit. Sie betrifft den ganzen Menschen, nunja, wie eigentlich andere Erkrankungen auch. Es ist immer der ganze Mensch krank, nicht nur ein Körperteil oder Organ. Das sehe ich auch so, wenn ein Unfall die Ursache eines Leidens ist. Aber das ist ein anderes Thema. Eine Suchterkrankung bringe ich in Verbindung mit "Suche". Ich suche nach etwas und die Suche driftet ab, weil ich etwas anscheinend ganz falsch mache, und ich werde süchtig. Ich verlagere meine Suche in Bereiche, die mich betäuben und mich aus der Realität heben. Ich kann diese Realität nicht ertragen und muss in die Sucht fliehen. Wenn ich vor dem Alkohol kapituliert habe und mir selbst sagen kann, da ist etwas, das ist stärker als ich und ich kann mit diesem stärkeren, allerdings vernichtenden Part nicht mehr zurechtkommen, kann ich mich der Realität stellen. Ich kann - wenn ich grosses Glück habe - ein relativ gesundes Verhältnis zu meiner Realität bekommen. Es ist keineswegs selbstverständlich. Ich habe schon viele Leute kennengelernt, die wohl den Willen hatten, aber die diesen entscheidenden Schritt nicht geschafft haben. Und es gibt eben leider keine Garantie, nicht wieder zurückzufallen in diese dunklen Bereiche. Es ist eine lebenslange Arbeit und Aufgabe, die keineswegs bequem ist aber die auch eine grosse Herausforderung sein kann. Es gehen Türen auf, wo ich keine vermutet hätte, nicht einmal im Traum daran gedacht hätte. Ich erlebe allerdings auch viele Steine, die auf meinem Weg liegen. Und jedesmal habe ich wieder die freie Entscheidung, gehe ich den unbequemen Weg und räume die Steine weg, oder lasse ich mich abheben durch meinen "Stoff", dann spüre ich die Steine nicht. Es ist einfach ausgedrückt "das Leben", mein Leben. Das Leben ist lebensgefährlich, hat mein Kinderarzt mir einmal gesagt. Später hab ich gelesen, dass das Zitat ursprünglich von Erich Kästner stammt. Es hat mir schon sehr oft geholfen.
Ich wünsche uns allen einen guten Freitag heute, ein schönes Wochenende und viel Zufriedenheit mit dem was wir erreicht haben, und Geduld für das, was wir noch erreichen wollen. Und einen ganz festen Willen!!
Hallo, na, da hab ich ja eine umfangreiche Diskussion ausgeloest. Selbstanalyse, ich versuch's mal: Eigentlich nur ein einziger bekannter Satz (aus dem Schuh des Manitu):
Ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden.
Mir ist auch klar, das es eine verdammt gefaehrliche Situation ist, in der ich mich momentan befinde, aber ich hab ja leider keinen Schalter im Hirn, den ich einfach umlegen koennte, um das Leben anders zu sehen. (und dann ist da ausserdem der Unzufriedenheitskobold, der davon ausgeht, dass mir das Leben nur rote Rosen zu bringen hat, weil ich doch so brav bin und nichts trinke.)
hab mir irgenwie vorgestellt, dass die zweite Woche leicher werden würde, aber is net so. Meine Haut ist dünn wie Papier und ich könnt wegen jedem Scheiß anfagen zu heulen. Ich wünsch mir, und vor allem auch dir Richie, das nötige Durchhaltevermögen weiter trocken zu bleiben. Irgendwie hab ich wohl auf ne Art Belohnung gewartet, in einer Art von Hochgefühl die Kraft aufgebracht zu haben das erste Glas stehn zu lassen. Ich würd am liebsten den ganzen Tag im Bett bleiben und warten dass dies Gefühl der Hilflosigkeit weg geht. Das wär aber wohl der falsche Weg. Heute bin ich auf eine Familienfeier eingeladen und muss wohl oder übel hingehen. Der Alk wird dort wie immer reichlich fließen. Ich hab lange hin und her überlegt, was besser ist, zu Hause bleiben oder mich der Konfrontation stellen. Aber es wird immer Situationen geben in denen ich NEIN zum Alk sagen werden muss. Also hingehen,Augen zu und durch.
auch ich rate dir ab, auf diese Familienfeier zu gehen. Das ist nichts für dich, noch nichts. Das ist wirklich gefährlich.
Mein Tipp zu den Belohnungen: belohne dich selbst, kauf dir was, oder gönne dir was. Eine CD, einen Blumentopf, ein Parfüm... Du hast es verdient. Leg dich in die Badewanne, creme dich nachher schön mit einem duftenden Zeugs ein (das ist gut gegen dünne Haut - symbolisch) HALTE DURCH!!
war wohl wirklich ein Spiel mit dem Feuer ausgerechnet jetzt auf eine Familienfeier zu gehen, ist aber alles gut gegangen und JETZT fühl ich mich endlich besser. Wenn ich will kann ich auch auf freier Wildbahn NEIN zum Alk sagen, dass weis ich jetzt zumindest. Ich hab mir vorher eure Postings durchgelesen und mein Verstand hat gesagt bleib zu Hause. Mein Gefühl hat mir gesagt, geh hin und beweise dir dass du es kannst. Durch eure Bedenken ist mir glaub ich erst klargeworden, welches Risiko so eine Konfrontation bedeutet. Also hab ich ein wenig gemogelt und bin mit dem Auto hingefahren, so hat ich zumindest immer eine Ausrede nichts trinken zu wollen, weil ich ja noch fahren muss.... ...ja ich weis, durch die Mogelei war das kein richtiges NEIN zum Alk, aber solange meine Haut noch so dünn ist komm ich so besser klar. Aber der Wunsch nur "ein" Gläßchen zum lockerwerden zu trinken war schon heftig und hat mich einiges gekostet ihn zu unterdücken.
Ich wünsch euch allen ein wunderschönes, trockenes Wochendende Gruß Scary Lady
Hi Scary Lady! ich muss jetzt natuerlich auch noch meinen Senf dazugeben: 1) ich stimme Reiner voll zu, am besten ist es, gleich mit offenen Karten zu spielen, wenngleich das am Anfang nicht immer leicht ist (vom Eingestaendnis mir selbst gegenueber, dass ich Alkoholiker bin, bis dahin, es oeffentlich zuzugeben, ist es manchmal auch noch ein laengerer Weg). Aber es erspart kritische Situationen - ich werde z.B. am Institut, wenn jemand eine Runde ausgibt, schon automatisch gefragt, ob ich lieber Kaffe oder Cola will. Und was die Familie betrifft: bist du dir sicher, dass es ihnen noch nie aufgefallen ist, dass du gern trinkst? 2) allgemein bin ich mir nicht so sicher, ob die Wahrscheinlichkeit eines Rueckfalls wirklich von sogenannten "Anlaessen" abhaengt - ich glaube, es hat eher mit der psychischen Situation zu tun. Als ich das erste Mal in meiner trockenen Zeit auf eine solche Feier musste, hatte ich vorher auch einen Riesenbammel, war aber kein Problem. (bei mir ist's eher ein Problem, wenn ich allein bin). Und ein (zugegebenermassen extremes) Beispiel: in Heiligenblut (an der Glocknerstrasse) gibt's einen seit vielen Jahren trockenen Alkoholiker, der Barkeeper ist. 3) (in eigener Sache): schoen langsam geht's mir wieder besser - die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht aendern kann, kommt wieder zurueck. (ich hab neamlich bis Ende August noch einige Dinge fuer eine konferenz vorzubereiten, und die Zeit wird mir ziemlich knapp - bin auch jetzt grad am ESI arbeiten)
hi scary lady!hi auch alle anderen Ich lese mit großem Interesse eure antworten und schließe mich den Meinungen von Miezekatze und Rainer an.Aber es wäre wirklich besser wenn Scary Lady Professionelle Hilfe in anspruch nehmen würde,wir betroffenen sind keine Therapeuten,wir können nur aus unseren Erfahrungen erzählen,aber die Entscheidung liegt ganz alleine bei Ihr was sie daraus macht,man wird es sehen oder auch nicht.Ich verstehe nicht warum sie keine Gruppe besuchen will es gibt doch kontaktadressen von SHGs. Sie kann doch erst einmal ein alleingespräch führen und dann immer noch entscheiden wie Sie vorgehen kann.
ich habe nur ein Leben,was ich daraus mache liegt ganz alleine bei mir!