Wenn Du schon im Forum gelesen hast wirst Du ja wissen, daß sich hier Menschen treffen die in irgendeiner Form mit dem Alkohol Probleme hatten oder haben. Ob nun als Betroffener, Ratsuchender, oder Angehöriger eines Alkoholkranken. Lies Dir in Ruhe die Beiträge durch und dann entscheide ob Du hier richtig bist. Ich glaub schon. Du schreibst daß Du süchtig bist. Was für eine Sucht wenn ich fragen darf? Wenn du Hilfe brauchst oder einige Ratschläge dann frag doch einfach. Vieleicht können wir Dir helfen Deine Angst zu überwinden. Bis Montag ist ja noch genug Zeit. Wenn Du offen und ehrlich bist steht doch einer Freundschaft nichts im Weg. Ich glaube zu wissen daß viele von uns Deinen Weg schon gegangen sind und Dir bestimmt dabei helfen können.
Falls wir nichts mehr von einander hören wünsht Dir auf
am besten du entscheidest selbst ob du "richtig" hier bist. Lese dich einfach durch ein paar Themen des Boards und/oder der Homepage. Das wird dir eine Entscheidung darüber einfacher machen.
Für deine Entgiftung (Alkohol ? ) wünsche ich dir alles erdenklich Gute und für die Zeit danach viel Freude beim Entdecken der "neuen Welt".
also postete ich doch an der richtigen stelle... ich bin alkoholsüchtig.. und ich werde am montag in eine klinik gehen zum entgiften... ich will leben und nicht sterben!! doch ich hab grosse angst was danach ist! ich sollte glücklich sein über meine neue einstellung und mich freuen, dies tu ich auch irgendwie, doch um so näher der tag rückt um so nervöser werde ich..!! ich habe grosse angst,...nicht so sehr vor der klinik eher vor dem .. was danach auf mich zukommt!!! ich habe meine ""freunde"" verlassen...da mir das alle sagten...breche alles ab fang neu an....such neue freunde..und so... das ist auch eine angst,...dann niemanden mehr zu haben...die sorge anschluss zu finden bei menschen wo nicht trinken... die angst nicht standhaft zu bleiben... die angst vor der angst die angst..(klingt nun komisch) ja aber selbst die angst abschied zu nehmen vor der gewohnheit... dann immer wieder die frage will ich überhaupt nüchtern sein?? ich antworte mir selbst immer wieder mit : ja sicher !!!...doch suche ich schon fast gleichzeitig in dieser antwort eine rechtfertigung ; entschuldigung.... ich wiederspreche mir oft selbst...und ich bin sehr durcheinander... ich habe 2 kinder und bin alleinerziehende mutti... ich bin 28 jahre alt..und ich will es schaffen !!! nach den 21 tagen klinikaufenthalt werde ich wieder nach hause kommen und dann regelmässig gespräche haben bei unserer beratungsstelle... und ich suche wie gesagt nun auch neue freunde... gespräche...,ich suche einfach gewissheit,besser gesagt etwas halt... das da jemand da ist wenn ich rauskomme, wenn ich jemand brauche zum reden!!!
nein, das klingt absolut nicht wirr. Ganz im Gegenteil. Du machst dir Gedanken über das "danach", fragst dich wie es sein wird trocken durch's Leben zu gehen. Das habe ich mich damals auch gefragt. Eine (sehr erfreuliche) Antwort darauf habe ich mir selbst durch mein Leben ohne den Alkohol gegeben. Bei mir hat sich seitdem viel geändert, meist zum positiven hin. Auch wenn mir vieles - so ganz 'trocken' betrachtet - erst nicht zu gefallen schien. Im Endeffekt stellte es sich als 'gut für mich' heraus. Seitdem erlaube ich mir eine Art positiven Egoismus, mit Alkohol ein Ding der Unmöglichkeit.
Natürlich hast du Angst. Ist doch klar. Es kommt etwas Unbekanntes und Neues auf dich zu. Davor keine Angst zu haben wäre doch fast schon 'unnormal'. Vor einem musst du - meiner Ansicht nach - aber keine Angst haben: vor deiner Entscheidung dich entgiften zu lassen und anschließend professionelle Hilfe in Anspruch zu nehmen. Nun lasse diese Hilfe auch zu !
Es ist toll dass du den Alkohol nicht mehr als deinen Freund, sondern als Feind ansiehst. Und bei einem bin ich mir ganz sicher: Freunde wirst du hier finden. Einen hast du jetzt schon: mich.
Ich persönlich war 4 Mal in einer Entgiftung. 1 X wurde ich hineingetragen (wortwörtlich). 1 X wurde ich dorthin gefahren. 2 X ging ich selbst dorthin. Ich bin nun 12 Jahre rückfallfrei trocken / clean.
Das schaffst Du auch !
Nur: nimm Hilfe an ! Auch nach der Entgiftung. Wie ich es sehe, wäre es gerade bei Dir besonders wichtig, schnell eine GUTE Selbst- hilfegruppe zu finden, die Dich begleitet. Dort kannst Du Freunde finden.
Du fängst nun an, die Verantwortung für Dich und Deine Kinder wieder zu übernehmen.
mir fehlen im moment die worte... ich zerfliesse in selbstmitleid... ich weiss auch nicht.. will ich mich drücken davor?? menno ...ich mache in meinen gedanken sachen eben durch... ich blicke es nicht mehr!! bin ich psychisch krank?? warum verzweifel ich?? warum jammer ich rum?? mein gott bin ich tief gesunken! ich bin besoffen!!
tu dir selbst einen Gefallen und drücke dich nicht davor, falls du damit deine Entgiftung meinst. Das hört sich jetzt vielleicht an wie ein blöder Spruch, den ein Vater seinem halbwüchsigen Sohn gibt, ich schreib's trotzdem: du wirst es später einmal einsehen, sehen dass es die richtige Entscheidung war/ist.
Kann Tommies Worte nur unterstützen, möchte es aber aus meiner Sicht noch etwas verdeutlichen:
will ich mich drücken davor?? Ich glaube ja! Warum glaube ich das? Weil auch ich bis zur letzten Sekunde ganz genau die gleichen Gedanken und Gefühle gehabt habe wie Du.
Nur über eines mußt Du Dir im Klaren sein: Den Weg wirst DU gehen müssen. Davon bin ich überzeugt. Nur kannst DU ihn HEUTE mit enormer Willenstärke (vieleicht mit etwas eigezogenem Kopf) ganz allein gehen und Dir die Richtung ganz allein aussuchen. Die ersten Schritte hast Du getan also geh ihn auch weiter. Denn es ist der richtige Weg!
Dein Post von gestern und heute hätte auch von mir vor kurzem sein können. Ich bin noch nicht lange "trocken" und habe noch viel vor mir, aber vor der Entgiftung habe ich ganz genauso gedacht und weiß jetzt das der Schritt in die Entgiftung das beste war was ich seit langem gemacht habe. Es gehen kurz davor viele Gedanken durch den Kopf, auch Selbstmitleid, Verzweiflung, Angst... "Was kommt danach - bin ich noch der "gleiche"...".
Ich kann Dir sagen das bis jetzt zmindest nur gutes kam.Mir gings lange nicht mehr so gut.
Hallo Liebesw, kann mich softeis nur anschließen. Hab mich selbst bemitleidet und hatte Angst vor dem Leben ohne Alk. Angst besonders davor, dass mein Leben nicht besser sein würde, dass sich nichts wirklich ändern wird in meinen Leben und das alles auch noch nüchtern miterleben muss. Aber glaub mir, das Leben ist nüchtern 1000 mal schöner und was nicht so schön ist, kannst nüchtern besser bewältigen.
nachdem ich es schon vergeblich in einem "chatroom" versucht habe, ein erneuter versuch. Ich habe ein alkoholproblem, will nix mehr trinken, schwanke seit 2 jahren zwischen vorsatz und scheitern, kenne mich aber mit diesem ganzen computerkram nicht aus, verstehe eure sprache schlecht, wenn es um "links", "boards" usw. geht.bin akademikerin, mutter, hausfrau, niemand traut mir meine innere hölle zu:mein vater war zeitlebens nass und ist früh daran krepiert. trinke immer "nur" abends, will mich wegmachen, weil ich einfach alle bin, sonst würde ich wahrscheinlich immer weiter schuften wie an trockenen tagen. es ist schwer, sich einzugestehen, daß man nicht trinken kann wie andere, obwohl ich weiß, daß alkoholismus eine krankheit ist, schäme ich mich so entsetzlich - außerdem hat das sowas endgültiges. hannah
Hallo Hannah, gut, daß du hierher gefunden hast und schön daß du da bist! Leider hab ich grad ganz wenig Zeit und bin selber noch völlig neu in diesem Forum. Ich bin seit mehr als 3 Jahren trocken und kann mir gut vorstellen, wo du gerade bist. ...>außerdem hat das sowas endgültiges.< schreibst du. Das hört sich so trostlos an, fast wie ein Todesurteil. Aber nicht du bist es der es an den Kragen geht, sondern dem Alkohol und dem alten Leben mit ihm, das ja sowieso für dich nicht mehr funktioniert, sonst würdest du nicht hier schreiben. Ich konnte mir am Anfang keine 2 Wochen vorstellen und sowas wie Jahre war völlig utopisch und dennoch bin ich hier.
In einer Therapie hab ich öfters diesen Spruch gehört: Nur Du kannst es, und du kannst es nicht allein. In diesem Sinne fühl dich herzlich willkommen und du bist auf dem richtigen Weg, wenn du dir von außen Hilfe suchst. Viele Grüße von ursel
Auch ich habe in etwa den familiären Hintergrund, den du schilderst. Zu meinen "Anfängen", also als ich einfach nicht mehr wollte und konnte, gab es noch kein Internet, also da konnte ich mir keine Hilfe suchen. Ich sass nachts auf dem Sofa und wusste nicht mehr aus noch ein. Irgendwie spürte ich, dass ich an einem Wendepunkt angelangt war, an dem ich nicht mehr sagen konnte "das wird schon wieder", sondern ich fühlte, dass etwas ganz Konkretes passieren musste. Ich habe eine AA-Telefonnummer gewählt. Eine Nummer, die ich von einer ganz freundlichen und mitfühlenden Dame von der Auskunft bekam, die ich nachts gegen 3 Uhr anrief. Nach einigem Zaudern, aber dann in absoluter Ohnmacht meinem grässlichen, beschämenden Zustand gegenüber und Gott sei Dank mit einem relativ klaren Kopf, da ich nichts getrunken hatte, sondern mich in einem Entzugsstadium befand - wie ich das später rekonstruieren konnte - habe ich dann dort angerufen. Am frühen Morgen, so gegen 4 Uhr. Diese Frau, die ich da anrief, hat sich trotz der unmöglichen Uhrzeit Zeit für mich genommen, hat mir von sich erzählt, ich konnte ihr von mir erzählen, und sie hat mich gebeten "komm in das nächste AA-Meeting am Ort". Das Tel.Gespräch war Samstag morgens, das Meeting Dienstags. Ich habe es wirklich irgendwie geschafft, nichts mehr zu trinken, eigentlich war ich zu schwach, um mir Alkohol in irgendeiner Form zu besorgen, und bin tatsächlich an diesem Dienstag Abend, voller Scham, voller Schuldgefühle und wie gesagt in totaler Hilflosigkeit und Ratlosigkeit zu diesem AA-Treffen gegangen. Es hat mich trotz meiner Lage eine entsetzliche Überwindung gekostet dahinzugehen. Ich kann es heute noch fühlen, wie ich restlos mit meiner Weisheit am Ende war, wie leer und krank ich mich gefühlt habe. Aber mir ist dort geholfen worden. Mit Worten, mit Blicken, mit Mutmachen und mit der Gewissheit - ich konnte es ja mit eigenen Augen sehen - dass ich nicht allein war mit meinem Problem. Das waren Leute, die gut aussahen, die sehr herzlich miteinander umgingen, die klug reden konnten und die trocken waren und zufrieden. Die die unglaublichsten Geschichten hatten. In jeder Geschichte fand ich ein Stückchen von mir. Zum Schluss sagten sie zu mir : komm wieder. Und das tat ich. Irgendwann konnte ich auch über mich sprechen. Alle Dinge, die drückten - oder zumindest fast alle - nach und nach auf den Tisch legen und mir wurde wohler und leichter ums Herz. Ich musste nie wieder auch nur einen Tropfen trinken seither. Ohne Therapie, ohne ärztliche Hilfe. Ich habe es zusammen mit der Gruppe geschafft. Das war so in etwa mein Weg und ich möchte dir ganz einfach Mut machen, dass es zu schaffen ist. Dass diese Scham und die Schuldgefühle zu überwinden möglich sind. Dass es weitergeht und dass es nichts endgültiges hat. Das Leben bleibt bunt und hat Höhen und Tiefen, die ich nicht immer mit links bewältigen kann. Aber ich muss mich nicht mehr in diese Abhängigkeit bringen, in die Aufgabe der Selbstbestimmung und Selbstverantwortung. Ich kann wieder selbst entscheiden und ich darf mich auch falsch entscheiden und Fehler machen. Ich muss nicht Miss Perfect werden. Das wäre ja furchtbar. Und ich muss nichts mehr trinken. Dieser entsetzliche Zwang, dieses "nicht ich trinke, sondern es trinkt mich"... das fällt weg. Es ist zu schaffen!! Und Selbstbewusstsein, Stolz - gesunder Stolz - und Eigenverantwortung kommen zurück. Ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du deinen Weg findest. In einer Gruppe, in einer Therapie, begleitend hier im Netz.