An irgendeiner Stelle in diesen Foren stand der Satz, dass es leicher sei das erste Glas stehen zu lassen als das zweite. Ich trinke nur am abend und versuche seit ner ziemlichen Weile das erste Glas stehen zu lassen. Bis jetzt ohne Erfolg. Ich nehme mir jeden Morgen fest vor am Abend nichts zu trinken, aber... was soll ich noch sagen? Zumindest ist mir klar geworden dass ich so ganz alleine überhaupt keine Chance habe, darauszukommen. Da wär schon das 2te Problem, ich habe niemanden der mein Problem überhaupt ernst nehmen würde. Kann mir denn jemand sagen wie ich mich heut abend selbst überlisten kann und des erste Glas stehen lasse? So gehts nicht weiter, jedenfalls!
erst einmal: ein allgemein gültiges Rezept habe ich auch nicht. Dazu kommt, dass sich noch folgende Fragen stellen: - trinkst du nur 1 Glas am Abend ; wenn nein, wieviel ? - was trinkst du (Bier, Wein, hochprozentiges) ? - trinkst du jeden Abend und seit wann ? - etc., einfach deine Trinkgewohnheiten.
Natürlich gibt es Menschen die dein Problem ernst nehmen. Ein erster Schritt wäre z.Bsp. eine Selbsthilfegruppe oder einfach ein beratendes Gespräch. ( obwohl, einen 1. Schritt hast du schon gemacht, du schreibst ja hier )
Falls du es versuchen möchtest oder kannst: trinke anstelle von Alkohol heute Abend Mineralwasser (Sprudel), Limonade u.ä. . Bei mir hat komischerweise immer geholfen dazu 1 oder 2 Äpfel zu essen. Aber wie schon erwähnt soll das kein " Rezept " sein, höchstens ein kurzfristiger Tip.
Bei mir war es ja fast ähnlich.Auch nur abends.Und auch nicht immer viel.Doch einfach so hätte ich wohl nie aufhören können.Ich finde es gehört auch ein wenig Mut dazu. Mut nämlich zu einer Beratungsstelle zu gehen(nüchtern). Mfg Miraim
ZitatGepostet von miraim Mut nämlich zu einer Beratungsstelle zu gehen(nüchtern). Mfg Miraim
Zu manchen SHGs kannst auch nicht-nuechtern kommen (vorausgesetzt, du stoerst den Ablauf nicht.) Ich musste nach meinem 1. Besuch bei den AA noch fast 3 Monate weitersaufen, bevor ich eines Tages das erste Glas stehenlassen konnte. Aber ich bin regelmaessig hingegangen. Ich schreibe das deswegen, weil ich weiss, welche Selbstueberwindung so ein 1. Besuch (sei es nun SHG oder Beratungsstelle) fuer manche sein kann, und wenn man sich dabei dann nicht mal Mut antrinken soll, geht man vielleicht erst ar nicht.
auch ich bin nicht nüchtern zu den ersten Einzel- und Gruppengesprächen gegangen. Genauer formuliert: Die ersten Einzelgespräche fanden meist spätvormittags statt. Mein damaliger Promillepegel schwankte um diese Uhrzeit zwischen 1,5 und 2 Promille. Der Therapeut wußte das, allerdings habe ich es ihm auch immer gesagt. Er hätt' s ja eh gemerkt, ausserdem war das der Beginn einer neuen Ehrlichkeit. So stand ich 4 Einzelstunden durch, bei der 5. war ich entgiftet und trocken. Die Gruppengespräche fanden/finden jeweils um 15.30 statt. Mein damaliger Pegel war also über 2 Promille. Das störte niemanden. Das wiederum fand ich gut und motivierte mich auch, endlich zur Entgiftung zu gehen.
Den "Mut" sehe ich nicht so sehr darin zur Beratung / Gruppe zu gehen.
Der eigentliche "mutige" Schritt ist der, sich und anderen gegenüber zu offenbaren dass man ein "Alkoholproblem" hat. Der nächste "mutige" Schritt wäre der, etwas dagegen zu tun und - wie ich finde sehr wichtig - Hilfe zuzulassen. Dieser letzte Schritt ist mir damals am schwersten gefallen.
ich hät mich mal besser erst angemeldet und dann was gepostet, aber egal...
Du fragst nach meinen Trinkgewohnheiten.. Nun ja, ich trink so seit ich etwa 17 bin mehr oder weniger regelmäßig, in letzter Zeit meist nur noch Wein und etwa nen halben liter am abend. Hört sich wenig an eigentlich, aber ich glaube die Menge ist nicht so ausschlagebend. Ich bin mitlerweile 39 und warscheinlich so ne Art Gewohnheitstrinkerin. Morgens fühl ich mich verkatert und auch nach 10 Stunden Schlaf fühl ich mich als hät ich überhaupt nicht geschlafen. Ich nehm mir dann jedesmal vor, abends den Alk stehnzulassen, aber dann.... Ich weis, dass ich da was ändern muss und zwar bald. Eigentlich müsste ich ne Menge in meinem Leben ändern und ich weiss, dass es nur mit dem Trinken aufzuhören nicht getan ist, diese Hoffnung wäre alzu trügerisch. Es wär allerdings ein Anfang (was meint ihr, wärs einer?) Mir fallen jetzt 1000 Sachen ein die ich noch schreiben wollte, aber ich glaub ich hol mir mal noch nen Sprudel...
Eins noch, irgendwie fühl ich mich jetzt mir gegenüber verpflichtet das erste Glas heut stehnzulassen, weil ich mich hier in Forum eingeklinkt hab, is auch bissen verrückt, oder?
schreiben kannst du auch ohne Anmeldung. Das ist das kleinste Problem.
Du fragst ob es ein Anfang wäre mit dem Trinken aufzuhören. Für mich war es DER Anfang schlechthin. Die vielen anderen Änderungen in meinem Leben kamen später. Nachdem ich trocken war habe ich vieles geändert und verändert, mir auch Wünsche erfüllt die ich vorher (nass)teilweise gar nicht hatte. Natürlich ging nicht alles so wie ich es gerne gehabt hätte. Ich hatte nicht mehr daran geglaubt dass es mir einmal so gut wie jetzt gehen könnte. Diese "gut" muss aber jeder für sich selbst definieren. Auch bei mir ging es nur in kleinen Schritten "bergauf". Aber - ich brachte die Geduld auf und denke auf dem richtigen Weg zu sein. Natürlich gibt es Dinge die ich noch nicht "geschafft" habe, aber - man muss auch etwas zum träumen haben. Und zum Schluss - ich sehe nichts verrücktes dabei das erste Glas stehen lassen zu wollen. Ganz bestimmt nicht. Denn so fing das bei mir auch an.
Hi Scary Lady, ich moechte dazu auch noch anmerken, dass seit ich trocken bin, sich auch einige Probleme geloest haben, von denen ich in meiner nassen Zeit beim besten Willen keinen Zusammenhang mit dem Alk erkennen konnte. Ich denke, trocken hat man einfach eine bessere "Problemloesungskapazitaet". (Bei den AA heisst eine der "12 Verheissungen": Ohne lange nachzudenken, werden wir nun mit Problemen fertig, die uns frueher umgeworfen haetten.)
naja zum Thema Beratungsstelle... im Grunde weis ich was ich dort hören würde, ich habe Sozialarbeit studiert und auch die Diplomarbeit zum Thema Alkoholabhängigkeit geschrieben. Also theoretisches Wissen ist auch nicht so mein Problem. Das Problem ist eher, dass ich es nicht schaffe all die Theorien für mich in meinem Leben umzusetzen. Ich kann jedenfalls nicht Menschen erzählen, wie sie ihr leben in den Griff bekommen, wenn ichs nicht mal mit meinem schaffen kann. Zur Zeit bin ich arbeitslos, und ich sollte mir eigentlich eine neue Stelle suchen....
Jedenfalls bin ich zu diesem Zeitpunkt definitiv nicht bereit eine Beratungsstelle aufzusuchen. Ich hab mich gestern riesig gefreut, dass ihr mir geantwortet habt, das bringt mich schon ein bissl weiter.
Zumindest hab ichs gestern geschafft das erste Glas stehenzulassen :-) elend fühl ich mich trotzdem, weil heute Abend soll das erste Glas auch stehenbleiben...
ZitatGepostet von scary lady Jedenfalls bin ich zu diesem Zeitpunkt definitiv nicht bereit eine Beratungsstelle aufzusuchen.
Zumindest hab ichs gestern geschafft das erste Glas stehenzulassen :-) elend fühl ich mich trotzdem, weil heute Abend soll das erste Glas auch stehenbleiben...
...und was spricht gegen eine SHG ? Uebrigens, das erste Glas stehenlassen ist am 2. Tag nicht mehr ganz so schwer wie am ersten....
Sorry scary lady, aber irgendwie kommen mir Zweifel an der Ehrlichkeit Deiner Postings. Studium: Sozialarbeit Diplom: Alkoholabhängigkeit Ich weiß auch nicht warum ich so misstrauisch bin? Hab ich da eine falsche Denkweise: Das kann doch so einem/einer nicht passieren.Und vor allen Dingen wie kann man/frau mit so einer Ausbildung in so eine Sch....geraten. Deinem Alter nach müsstest Du ja schon ein paar Jährchen in diesem Job arbeiten. Vieleicht kannst Du meine Zweifel zerstreuen. Trotzdem freue ich mich für Dich daß es gestern geklappt hat das erste Glas stehen zu lassen.
tja, hab auch gedacht das mich die Ausbildung vor dem ganzen Sch...(wie du sagst) vernhalten könnte, war aber leider ein Irrtum. Zu deiner Information war der Sch... schon vor der Ausbildung da. Ich hab erst 1997 angefangen zu studieren, dann 2001 Diplomarbeit und bis Mai 02 Anerkennungsjahr gemacht. Genützt hats nicht viel der ganze Sch... is immernoch da, und Zweifel an der richtigen Berufswahl obendrein.. Vieleicht wars son bisschen der Versuch den Teufel mit Belzebub auszutreiben, ist schon möglich... meinst du eigentlich Ausbildung oder soziale Herkunft schützen vor dem ganzen Sch...? Da irrst du dich gewaltig.
Sorry, bin jetzt irgendwie angefressen ...is nicht so weit her mit meiner Kritikfähigkeit zur zeit.
Hi-scary lady, hätte ich eher von den Umständen und dem Zeitpunkt deines Studiums gewusst wären diese Zweifel bei mir wahrscheinlich gar nicht erst aufgekommen. Die Geschichte mit dem Teufel und dem Belzebub ist sehr interessant. Werde mal darüber nachdenken. Zu meinem Misstrauen: Besser ein GESUNDES Misstrauen als BLINDES Vertrauen. Es gibt ja genug Spinner und Fakes die sich in Foren oder Chaträume einklinken um mit unseren Hoffnungen, Ängsten und alles was mit unseren Gefühlen zu tun hat zu spielen. Deshalb noch mal (viele, viele Kniefixe mach)Tschuldigung. Zur Kritikfähigkeit poste ich heut abend noch mal. In der Hoffnung auf einen trockenen Abend.