Erstmal Hallo an alle Mitglieder hier! Ich habe seit einiger Zeit erkannt, dass ich ein Alkohol-Problem habe und möchte dieses nun lösen. Meine Freindin unterstützt mich sehr dabei, kann aber nicht immer bei mir sein, da sie ein Praktikum absolviert. Sie brachte mich aud die Idee mir in diesem Forum Hilfe und Denkanstöße zu holen.Gleich vorneweg: Ich will den Entzug zu Hause durchführen und höre euch natürlich schon alle sagen: "Das wird nichts, dass geht nur stationär". Ich hoffe, dass Gegenteil unter Beweis stellen zu können. Ich kann auch nichts mit kirchlich motivierten Programmen wie " die 12 Schritte.. "anfangen, womit ich hier aber niemand zu nahe treten will. Sicher ist vielen von euch dadurch sehr geholfen worden, nur MEIN Weg ist es halt mit Sicherheit nicht. So, ich hoffe ihr schreibt mir was, würde mich freuen. Skar
erstmal willkommen an Board. Also das mit deinem Selbstentzug, darüber gibt es unterschiedliche Meinungen, wie du auch richtig erkannt hast *gg* ... ich selber hatte auch mal "versucht" mich alleine vom Alkohol loszubekommen. Weil die Scham, andere über meine Sucht zu informieren damals einfach zu groß war. Meine Trockenheit hat damals max. 6 Monate angehalten, mag für einige viel sein, war es für mich anfangs auch. Nur wie gesagt, es waren nur 6 Monate, dann kam der Rückschlag und der kam heftig. Ich habe mich zu einem stationären Enzug entschieden, weil ich es ohne professionelle Hilfe nicht geschafft habe. Es waren 21 Tage und einer anschließenden Therapie, die mir sehr geholfen hat/haben, mich nicht nur vom Alkohol abzuseilen, sondern auch hinter die Fassade zu schauen, warum ich getrunken habe. Und das ist wichtig ... wir machen Fehler und lernen daraus.
Ich weiß ja nicht, wie weit deine Sucht dich in Beschlag hat, aber bedenke die Folgen die auf dich treffen können, wie Krampfanfälle, Delirien ... etc. Und da deine Freundin dich nicht immer unterstützen kann, durch ihre Abwesenheit, wäre es ratsamer dir Hilfe einer kompetenten Person zu holen.
Ich wünsche dir einen guten Start ins trockene Leben.
Ein Selbstentzug zu Hause ist sehr gefährlich ! Ein Alkoholentzugsdelirium ist lebensbedrohlich und hat eine Letalität (Sterberate) von 5 %. Auch kannst du einen Krampfanfall beim Alkoholentzug bekommen. Noch dazu ist es mit einem rein körperlichen Entzug lange nicht getan. Du solltest dir schon Gedanken machen wie es weitergeht. Außerdem sind die 12 Schritte nicht kirchlich orientiert sondern das Programm der AA, die damit nichts zu tun haben. Da muß man nicht an Gott glauben. Es gibt genügend andere SHG die auch nicht an eine "höhere Macht" glauben, wie zb die Freundeskreise etc. Auch ich gehe in eine Gruppe (obwohl Kreuzbund) die nichts religiöses an sich hat. Informiere dich !
...hm..ich nehme mal an Du bist(oder willst es zumindest sein) ein verflucht harter Hund.
Bin ich auch.
Entzug ja...aber zuhause und allein.
Soweit alles klar.
Also erspar ich mir jegliche Comment's mit Hinweisen auf Hilfsanbebote.
Eines jedoch musst Du mir schon gestatten SKAR:
Da Du ja hier gepostet hast und auf ein Replay hoffst will ich Dir wenigstens folgenden Satz mit auf den Weg geben oder besser gesagt was ich dir wünsche:
Bitte denke daran, dass sich beim "Russisch Roulette" immer eine Kugel in der Trommel befindet und ich wünsche Dir ganz ehrlich, dass sie sich nicht vor den Lauf schiebt wenn Du den Hahn spannst!! Mehr kann und will ich eigentlich zu Deinem Beitrag nicht sagen.
Eins noch SKAR:
ZitatIch kann auch nichts mit kirchlich motivierten Programmen wie " die 12 Schritte.. "anfangen,
...ich auch nicht SKAR...trotzdem habe ich unter ärtzlicher Aufsicht entzogen!
die Gründer der Anonymen Alkoholiker Bill Wilson und Bob Holbrook machten die Entdeckung, solange sie mit anderen Alkoholikern über Alkohol und die damit verbundenen Probleme sprachen, der Trinkwunsch völlig verschwand. Der Versuch, anderen zu helfen, erwies sich als größte und wirksamste Selbsthilfe beim Trockenbleiben.
Über die 12 Schritte mag man denken wie man will - ich persönlich fand das am Anfang eigentlich ganz toll, weil sie mir eine gewisse Ordnung und damit Sicherheit gaben. Niemand ist gezwungen, sich strikt daran zu halten - sie bieten lediglich eine Orientierungshilfe. Worauf es ankommt, ist der Austausch mit Gleichgesinnten. Abgesehen davon lernt man auch sehr nette Menschen kennen. Und das ist immer eine Bereicherung.
Wow, so viele Antworten in so kurzer Zeit, dankeschön. @ karotte: Krampfanfälle und Delirien sind nicht zu erwarten.Wenn ich die fürchten würde, wär ich natürlich in ein Krankenhaus zum Entzug gegangen, denn ich häng an meinem Leben. Ich hab schon öfter mal 4,5 Tage nichts getrunken, bekomme dann "lediglich" Händezittern, Unruhe und bin sehr schnell gestresst. Für Deinen lieben Wunsch möchte ich dir danken.
@ Beachen: Das es mit dem körperlichen Entzug nicht getan ist, sondern im Grunde erst richtig los geht, dessen bin ich mir bewußt. Ich hoffe, dass in meinem Fall eine ambulante Therapie ausreichen wird. Und ja, Du hast recht: Ich sollte mich besser informieren und mich nicht gleich durch Inhalte abschrecken lassen, die mir für mich als unpassend erscheinen.
@ Reiner: Sehr nett wie du deine Texte aufpeppst, Kompliment! Zum inhaltlichen: Nein, ich halte mich nicht für einen harten Hund, auch wenn ich im Leben schon einiges mitgemacht habe. Ich war auch schon 6 Monate in stationärer Behandlung zum Kokainentzug. Damals war das der einzig richtige Weg. Diesmal habe ich meine Situation etwas früher erkannt. Natürlich kann ich mich auch irren. In dem Fall habe ich wohl noch nicht tief genug in der Sch... gesessen. Jedenfalls danke für deine Antwort, hab mir mal paar andere Posts von dir durchgelesen und muß sagen: RESPEKT!
@ ameise: Tu mir mit sowas sehr schwer, deshalb ist für mich dieses Forum auch so eine Art "Vorbereitung" auf spätere Gesprächsgruppen o. ä.. Und das man unter Leuten die sich intensiv mit ihrer Sucht - und damit auch mit ihrem Leben - auseinandergesetzt haben, sehr nette Menschen treffen kann, das stimmt hundertprozentig. Vielleicht deshalb weil viele dieser Menschen begriffen haben, was für ein Geschenk das Leben eigentlich ist.
nachdem ich gelesen habe, was du bisher geschrieben hast, rate ich dir bei deiner 'Vorgeschichte' dringend von einem Selbstentzug ab ! Bitte mache das unter strenger ärztlicher Aufsicht, ich habe Delirien und Krampfanfälle auch nach 'schon' 8 trockenen Tagen mitansehen müssen. Glaub mir, damit ist nicht zu spassen,du willst dich auf sehr, sehr dünnes Eis begeben, vor allem mit deiner Sucht-Vorgeschichte.
Also ich kann dir nicht sagen ob du erfolgreich bist, aber was ich toll an dir finde ist dass du noch nicht den "selbstmord des ichs" gemacht hast, denn nichts anderes sind die zwölf schritte, weswegen du sie als "kirchlich" bezeichnet hast. Doch ich finde du musst nicht versuchen zu hause zu entgiften um was zu beweisen, denn eine entgiftung im Krankenhaus zahlt ja die Krankenkasse, nicht du, und du musst nicht deinen stolz aufgeben wenn du was kostenlos in anspruch nimmst was dir hilft. Danach die Zeit ist sicherlich das problem, wo sich zeigen wird ob du stark genug bist, oder dein ich "töten" musst und deine sucht geistig über dich siegen läßt.
Hi Skar, du willst allein zu hause entziehen? Bei deinem Motto fällt mir doch nur eins dazu ein:
Always look on the bright side of life...
I mean - what have you got to lose? You know, you come from nothing - you're going back to nothing. What have you lost? Nothing!
Dir beweisen dass es geht brauchst du nicht, das hab ich schon hinter mir. Habe auch nicht mit größeren Problemen gerechnet und dann doch das große Zappeln bekommen. Es hat nicht wirklich Spaß gemacht. Aber wenn du es unbedingt durchziehen willst hole dir doch wenigstens Rat von einem entzugserfahrenen Arzt. Ohne SHG wird das trockenbleiben auf die Dauer wohl nicht klappen, Auswahl gibt es ja genug, auch die einzelnen AA-Gruppen unterscheiden sich nach meinen Erfahrungen sehr, ich habe mir die Gruppen ausgesucht, in denen ich mich wohlfühle. Interessant wäre ja auch, welche Erfahrungen es mit Kreuzbund,Blauem Kreuz, Guttemplern, Freundeskreisen und anderen gibt.
ZitatGepostet von Thomas [Gast] ... aber was ich toll an dir finde ist dass du noch nicht den "selbstmord des ichs" gemacht hast, denn nichts anderes sind die zwölf schritte, weswegen du sie als "kirchlich" bezeichnet hast. Doch ich finde du musst nicht versuchen zu hause zu entgiften um was zu beweisen, denn eine entgiftung im Krankenhaus zahlt ja die Krankenkasse, nicht du, und du musst nicht deinen stolz aufgeben wenn du was kostenlos in anspruch nimmst was dir hilft. Danach die Zeit ist sicherlich das problem, wo sich zeigen wird ob du stark genug bist, oder dein ich "töten" musst und deine sucht geistig über dich siegen läßt.
was ist Dir denn bei AA ueber die Leber gelaufen ?
Uebrigens, mich duerfte es eigentlich gar nicht geben, denn ich bin bei AA und Atheist
jomei, das kann gut, aber auch schlecht gehen. Das mit dem Russisch Roulette vom Reiner passt eigendlich irgendwie... Ich will dir jetzt auch ned viel Glück oder so wünschen, weil wenn was schiefgeht dann heists vielleicht das ich dir da doch n bischen Mut für den "kalten Entzug" gemacht habe.
Thomas(Gast): du schreibst da was von Stolz aufgeben... also ich hatte am Schluß keinen Stolz mehr, ganz im Gegenteil, eher sowas wie n kleinens Häufchen S!?#@. Du schreibst auch noch "dein "ich" töten musst und deine Sucht geistig über dich siegen lässt." Vielleicht versteh ich da was falsch aber die Sucht hat schon laaaaaaaange über mich gesiegt. Das ist alles gaaanz komisch was du da schreibst, irgendwie checkst du die Lage hier ned Wenn ich deine Posts lese fallen mir immer die Leute ein die überall stänkern wollen. Seis im internet die Superhacker- checker, im Verkehr die Jeep Fahrer mit Vokuhila, am Stammtisch die, die am lautesten brüllen... Aber warum schreib ich dir überhaubt... hab noch soviel anderes zu tuhn.
@ tommie: Das macht mich schon sehr nachdenklich, was Du da schreibst. Ich habe mich persönlich so in die Vorläufer-Phase eingeordnet und bin davon ausgegangen das daher dieses Risiko für mich nicht besteht. Aber wer beurteilt sich schon selbst wirklich objektiv? Ich werd auf jeden Fall mal über meinen (vermeintlich stolzen) Schatten springen und mit meinem Hausarzt darüber sprechen. Danke dir.
@ Thomas: Meine Informationen über die "12 Schritte" reichen nicht aus, um zu deiner Meinung darüber Stellung zu beziehen. Was der Kostenfaktor mit Stolz zu tun hat, erschließt sich mir auch noch nicht. Vielleicht schreibst Du ja nochmal was dazu?
@ Wolfgang: Würde mich freuen, wenn Du mir noch etwas mehr über deinen Selbstentzug schreiben würdest, vielleicht hilft mir das für meine eigene Situation. Auf das Lied passt meiner Meinung der Spruch "Komik ist Tragik in Spiegelschrift" recht gut. Und das eine Gesprächsgruppe nach dem Entzug das absolute Minimum an Nachsorge sein sollte, dass stimmt natürlich.
@ Softeis: Dazu habe ich schon tommie etwas geschrieben, ich glaube das deckt sich ungefähr mit der Antwort für dich. Ich habe jetzt knapp 2 Tage nichts mehr getrunken und spür keine "besonderen" Entzugserscheinungen. Das muss aber nichts bedeuten, soviel habe ich schon mal begriffen.
Abschließend möchte ich allen die gepostet haben danken, mir hilft das wirklich sehr. Habe in den letzten zwei Tagen viel im Forum gestöbert und bin froh das es sowas gibt. Ist das einzige in dieser Qualität, das ich im I-Net gefunden habe.
habe deine Beiträge gelesen und mußte da natürlich an meinen eigenen Entzug denken. Weil mir das alles so furchtbar peinlich war, habe ich mich zu Hause so weit heruntergefahren mit dem Alkohol, daß ich am letzten Abend vor der Einlieferung nur noch 1 Glas Wein getrunken habe. Ob das jetzt gut war oder schlecht, ist mir egal, jedenfalls würde ich so etwas nie wieder tun. Zuviel Angst!!! Ich drücke dir für deinen für dich richtigen Entschluß ganz fest die Daumen.
Kurz zu mir, ich habe auch keine Therapie gemacht. Mir reichte meine tiefe Erkenntnis das ich so nicht mehr möchte, das meine Saufereien doch sehr auch mit meinem minderen Selbstwertgefühl, meinen ständigen alkoholjammerigen Depressionen und unsäglichen Aktionen zu tun haben. Ich spürte das ich das nicht mehr wollte, so nicht. Das mein Leben ein ganz anderes hätte sein können, wenn ich diese Einsicht schon früher gehabt hätte. Dieses "Opferdenken" als Trinkgrund, ich sah das genau anders herum ein Schuh draus wird, das es mir so schlecht geht weil ich trinke. Diese Erkenntnis und die Änderung der Lebenseinstellung dadurch, das war es. Denn trocken zu leben ist nicht nur nicht zu trinken, diese Erkenntnis saß. Und veränderte mich, machte mich so zufrieden wie ich es nicht zu erträumen wagte, und das ist nicht übertrieben. Deswegen denke ich habe ich auch keinen Saufdruck seit 9 Monaten. Und ich langte gerne zu !
Ich fand auch den Mut in eine Gruppe zu gehen, das unterstützt mich und ich fühlte mich dort gleich wohl, aber heute - nach einigen Monaten - denke ich das wichtigste war diese Einsicht (s.o.), dieses "klick".
Ich war auch nicht körperlich abhängig, trank eher anfallsmäßig 3-4 tägig.
Damit wollte ich dir auch Mut machen dich einmal zu hinterfragen, was du vom Leben, außer durch dieses benebelt zu gehen, sonst noch erwartest etc. Und ob der betrunkene skar wirklich der skar ist wie er sich selbst sieht und wohl fühlt.
Es wünscht dir alles Gute Bea <--- auch eine Schwäbin *g*