Tja ... Diese ständige Gefahr der inneren Rückschläge und Einbrüche ... Doch der Alkohol ist momentan kein Thema für mich ... Es ist eher meine Depression, die mich seit letztem Sonntag verstärkt bedroht ... Depression der inneren Erschöpfung ... Depression der Trauer und Traurigkeit.
ZITAT: "Manchmal werde ich zu einer angepassten Persönlichkeit, die den Erwartungen der anderen Menschen entspricht ... Diese Erwartungen der anderen Menschen lassen mich selbst unterdrücken und ich verliere mich dabei."
Ja ... Dies ist ein gewichtiges Thema ... Die IDENTITÄT des ICH ... Die innere Unabhängigkeit von den Erwartungen und Forderungen der anderen Menschen ... Das eigene Loslassen von den Bewertungen durch die anderen Menschen. Dieses Thema gehört zu den Top 3 meiner Wichtigkeitsskala.
Doch zunächst heißt es für mich, dieses depressive Tal zu überstehen ... ohne innere Kämpfe ... ohne innere Selbstverdammnis ... Die Depression akzeptieren und respektieren ... als meinen alter Mechanismus von Schutz und Flucht.
Di, 28.09.04 ... Tag 53-von-90 ..."Mein depressiver Einbruch"
Gespürt und gefühlt habe ich die Gefahr meines depressiven Einbruches seit letztem Sonntag ... Am heutigen Dienstag bin ich ihm nun erlegen ... oder soll ich besser schreiben: Heute habe ich mich ihm hingegeben???
Die Depression ... Sie ist mein alter Mechanismus von Schutz und Flucht ... Aber dieser depressive Einbruch ist nicht nur das Resultat meiner inneren Erschöpfung von den letzten Wochen ... Er ist auch das Resultat meiner Trauer und Traurigkeit: Diese zarte Bande einer frischen Beziehung zerreißt mehr und mehr ... all ihr Handeln und all ihr Nicht-Handeln in den letzten Wochen lässt diese Trennung zu einer realen Gewissheit werden ... Ich habe diese Entwicklung schon vorher abgesehen ... und wollte sie doch nicht wahr haben ... Ich habe dabei nicht auf mein Wissen und meine Erfahrung gehört ... Nun schreit mir meine innere Stimme ins Gesicht: "Lass sie endlich los! Lass deine irrationalen Hoffnungen und Erwartungen endlich los ... Mache diese Trennung zu deiner Realität!!!"
Erschöpfung, Anriebsarmut, Niedergeschlagenheit ... Es ist der depressive Schleier, der mich umhüllt und einschließt ... Wie ein dichter und trüber Nebel legt er sich über meine Gefühle ... und wird so zu einer undurchdringlichen Barriere ... Meine Gedanken verschwimmmen dabei ... werden unklar und undeutlich. Doch unter diesem Schleier empfinde ich noch die Einsamkeit ... die Trauer und Traurigkeit ... Unter diesem Schleier tobt und wütet es ... Da ist diese tiefe melancholische Traurigkeit ... ohne jegliche Tränen ... und da ist diese totale innnere Anspannung, bei der Kopf und Herz zu zerbrechen scheinen ... Diese innnere Anspannung vermag den depressiven Schleier nicht zu durchdringen ... Er hält mich fest in seiner Umklammmerung. Ich wehre mich nicht dagegen ... Ich warte nun auf die innere Leere, die mich nach einer solchen inneren Anspannung erfüllt ... und ich warte sehnsüchtig auf den tiefen Schlaf, der mich dann endlich in seinen Armen empfängt.
nun sabbelst Du wieder und sabbelst und sabbelst. Ändern wird sich aber so nichts. Du kannste es noch so wortreich umschreiben, das bringt Dir nichts: Du mußt etwas ändern. Depression als Schutzmantel? Na toll, glaubst Du nicht du soltest mal rausfinden wovor Du Dich "schützt"? Nach wie vor versuchst Du dir die Dinge rational zu verklickern. Ich sage Dir aber, so kommst Du alleine nicht weiter. Dein Kopf hat nämlich tatsächliche Schutzmechanismen (wenn man es denn so sagen möchte), die es schlicht verhindern, dass Du die tatsächlichen Probleme siehst.
…….muss mich auch mal einklinken und meinen Senf dazugeben …..weil ich auch die Würstchen liefern kann….grins… Ich lese hier schon eine ganze Weile mit und würde diesen Tread statt 90 Tage nur ... ??? eher Der Tanz auf dem Drahtseil oder Wie verarsche ich mich selbst? nennen. Ist nicht böse gemeint Hoffnung….aber irgendwie habe ich den Eindruck , dass Du wieder mal dabei bist Dir richtig selber in die Taschen zu lügen oder wie es Merryl schon sagte…..du sabbelst und sabbelst… Roswitha hat da vollkommen Recht wenn Sie schreibt:
Zitat gar nichts mit Depris zutun hat,sondern mit einem Samba-tanzenden Saufdruck!
…….nur in schön klingende Worte verpackt und sehr gut formatiert hier ins Forum gestellt.
Es ist mir auch unerklärlich, dass Du, der noch nich mal die letzte Flasche Bier richtig ausgepinkelt hat, schon schreiben kannst:
Zitat... Doch der Alkohol ist momentan kein Thema für mich ... Es ist eher meine Depression, die mich …..
Gerade der Alkohol oder die Sucht isses oder müsste es für Dich sein, der Dich immer wieder zu diesem Tanz auf dem Drahtseil veranlasst. Warum musst Du Dir alles sooooo kompliziert machen frag ich Dich….? Warum versuchst Du es gerade da oben ?….wenn wir schon beim Drahtseil sind..male Dir mit Kreide einen Strich auf den Boden und gehe da Deine Tippelschritte, denn da tut ein Schritt daneben nicht so verflucht weh….wenn Du verstehst…? Schnell noch ein Zitat wie ich nasses Denken interpretieren würde:
Zitat Die feuchtfröhliche Stimmung steigt und steigt ... Gespräche ... Gelächter ... Tanzen ... Nein ... Ich kann diese ausgelassene Fröhlichkeit nicht teilen ... nicht daran teilhaben ... Traurigkeit ... Frustration ... Depression.
……das sagt mir wo Du stehst. Wären wir Hier in einem Lyric’s-Forum würde ich Dir nen Preis zuerkennen….aber bei uns gibt es keine Preise….leider …da zählt nur nass oder trocken….körperlich sowie im Denken Hoffnung…..und dazu braucht’s bei Dir noch ein ganzes Stück…..nur liegt’s an einem Selbst wie schwer der Weg wird…..?
für mich hat dieses "Tagebuch" auch etwas selbstverliebtes, das das Ganze auch etwas davon hat sich "bewußt anders" zu fühlen und darauf auch noch stolz ist. So als ob Hoffnung sich auch als französischer Existenzialist sieht, der minutiös die eigenen Leiden beschreibt. Als ob das der einzige Fokus ist. Ohne wirkliche Veränderung. Mich stört das schon von Beginn an ganz gewaltig.
warum geht ihr so auf Hoffnung los? Er beschreibt doch nur offen und ehrlich, wies ihm geht, und das in sehr guter, lesenswerter "Form". Ich verfolge sein, fast könnte man sagen Werk mit Interesse und etliche Passagen mit Genuß. Ist doch nirgends gefordert, daß Beiträge immer kurz und knapp oder gar platt sein müßten! Wie von einem, der permanent ans Saufen denkt, kommt mir das auch nicht vor. Dieses Nicht-weiter-wissen, diese diffuse Unzufriedenheit, der Verlust einer Beziehung läßt mich, als Leser, ratlos daneben. Helfende Kommentare kommen mir nicht. Ich _hoffe_ immer, _hofentlich_ hat das ganze ein HappyEnd Aber das ist zum jetzigen Zeitpunkt (von Hoffnungs Story) nicht versprochen...
@Hoffnung
ich drück dir beide Daumen! Bißle Pragmatismus, Schlichtheit ins Gemüt einpflanzen, könnte dir sicher helfen. Aber, ob du dazu fähig wärst Versuchs doch mal mit Wut!? Dein (ver)ständiges Hinnehmen muß doch immer wieder in Depression führen, oder?
Schreib alles raus, da es dir ja hilft, und laß dich nicht verschrecken, wünscht, fallada
ich möchte mit meinem Post nicht Hoffnung verletzen, sein Schreibstil, seine tagebuchähnliche Erzählungen und Ausführungen sind ja auch lesenswert.
Lediglich reagiere ich sehr ungeduldig auf diese Auszüge, erkenne ich mich selbst in denselben. Dieses sich Winden, Aalen und nicht vorankommen Kommen, das nicht Anpacken oder Losschreiten in neue Welten, "lieber im alten Elend verharren, ist einem doch bekannt" (oder so ähnlich, Max :grins2 das ist es wohl, was mich so aufwühlt, weil eben aus persönlicher Erfahrung bekannt und dadurch schon Jahre verloren .
Hoffnung, wenn es dir hilft zu schreiben, dann tu das weiterhin, aber ich habe schon bald gemerkt, dass ich mich davon distanzieren muss, meiner selbst Willen.
"erbaulich" ist der Bericht für jemand depressives wahrlich nicht, da gebe ich dir recht. Wer düster drauf ist, sollte ihn meiden. An Hilfe hat sich Hoffnung doch alles geholt, was seinen Umständen entsprechend geht: Ambulante Thera. wegen depris, zwei SHG wegen Alk und demnächst beginnend ambulante Thera. wegen Sucht. Und Widerstandskraft gegen Alk hat er doch bisher bewiesen. Welche Wendung würdest du denn der Geschichte geben, und vor allem wodurch?
Viele Grüße, fallada
PS: Hoffnung, wie ich ihn hier lese, definiert sich über seine Arbeit und Erkrankung(en). Private soziale Kontakte gehen gegen Null. Aber, ein depressiver Mensch, der das nicht verstecken kann, ist für andere höchstens "interessant", aber kaum attraktiv. Es sei denn, er trifft auf jemanden mit Helfersyndrom... Wär das gut, schlecht oder egal...
[f1][ Editiert von fallada am: 30.09.2004 12:32 ][/f]
Ja ... die Depression ist ein Mechanismus von Flucht und Schutz ... sie springt unwillkürlich und unbewusst an ... automatisiert ... als Schutz vor psychischer und körperlicher Erschöpfung ... als Flucht vor vermeindlich unerträglichen Empfindungen ... Sie ist ein Mechanismus von Schutz und Flucht, den man auch positiv interpretieren könnte ... aber diese Form der Darstellung gelingt mir nicht. Alkoholismus ... Depression ... Ängste ... Workaholism ... Helfersyndrom und Geltungssucht ... Das ist alles die gleiche Wichse ... denn alles dient nur einem Ziel ... zu VERBERGEN ... zu VERHEIMLICHEN ...zu VERDRÄNGEN.
Ansonsten hast du völlig recht mit deinen Zeilen an mich.
Mein depressives Tief zu Beginn dieser Woche hat mich zu der Entscheidung gebracht, dass ich momentan etwas Abstand zu einigen "Angelegenheiten" brauche. Diese Distanz bringt mir Zeit und Raum, um mich den Aufgaben und Zielen in meiner realen Welt zu widmen ... in meinem Tempo ... Daher werde ich mich auch für einige Wochen von diesem Board zurückziehen.
Ich danke dir für deine bisherigen Worte der Achtsamkeit und für deine kritischen Anmerkungen ... LG ... Hoffnung
Hallo Biene-Roswitha ... Tja ... Diese verbalen Schnellschüsse ... Ein "erstaunliches" Phänomen dieser schnellen Schüsse aus der Hüfte ist, dass sie meist ihr vermeindliches Ziel verfehlen ... Vor einer Diagnose sollte doch immer noch der Befund stehen! ... Hoffnung
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Saufnix-Chat
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, nur was ändern seine achso lyrischen Ergüsse in seinem Leben? 
Aber das ist zum jetzigen Zeitpunkt (von Hoffnungs Story) nicht versprochen...
Versuchs doch mal mit Wut!? Dein (ver)ständiges Hinnehmen muß doch immer wieder in Depression führen, oder?
das ist es wohl, was mich so aufwühlt, weil eben aus persönlicher Erfahrung bekannt und dadurch schon Jahre verloren 
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