ich hab zwar mit dem trinken und mit dem Rauchen aufgehört, bevor ich interessehalber doch noch den Carr gelesen hab. Aber auch ich hab vom ersten Tag an gemacht, wozu ich Lust hatte.
Bei mir wars halt so, daß ich vom Saufen und von meinen gescheiterten Kontrollversuchen dermassen die Schnauze voll hatte, das ich einfach beschlossen hab, jetzt ist Schluss, ein für alle Mal. Und wenn der Saufdruck kommt, dann mach ich irgendwas dagegen, aber nachgeben kommt schlichtweg für mich nicht in Frage.
Diese Einstellung hat auch die unmittelbare Folge, das ich mich nicht lang mit dem Gedanken beschäftigt hab, obs denn nun schön wär, vielleicht doch mal wieder. Nein, kommt einfach nicht in Frage, Ende der Diskussion.
Ich hab mich allerdings gehütet, zu arrogant - für meinen eigenen Fall - zu werden und bin immerhin noch in die Suchtberatung marschiert und hab da auch einige gute Gespräche führen dürfen. Ich wollte einfach sichergehen, dass ich nix wichtiges übersehe.
Aber ich bin auch ein paar Wochen später allein in Urlaub gefahren, als meine Lebensgefährtin nicht mitkonnte und bei mir ein neuer Job vor der Tür stand. Ich war dann mehrere Tage auf einer Berghütte, und da war ich auch so ziemlich der einzige, der abends nix getrunken hat.
Ja und? Solang ich nüchtern bin und solang ich weiss, was ich will, hab ich das doch in der Hand. Könnte noch mehr Beispiele nennen, und natürlich hatte ich auch öfter mal Saufdruck, vor allem am Anfang. Aber ich wollte einfach nicht.
Man sollte sich von seiner Sucht nicht einschüchtern lassen. Ich wiederhol mich, aber die Brühe ist machtlos und kann mir gar nix tun, wenn ich sie mir nicht reinschütte und ihr diese Macht gebe.
Besoffene langweilen mich allerdings auch und die Gelegenheiten sind selten geworden, wo ich mir eine trinkende Umgebung antu.
Ihr habt alle so recht und dennoch muss ich "meinen Weg" finden. @Beachen, du hast recht, dass ich eben nicht zum Dartspielen war. Nein, ich war in der alten verrauchten und nach Alk stinkenden Bahnhofskneipe wo ich bis vor einer Woche noch "anderst" verkehrte. Eben auch wieder, zum Feierabend-O-Schorle. Verrückt, ich weiß, aber ich musste es einfach nochmal sehen und wissen, dass ich absolut nix verpasse. So, und jetzt weiß ich's. Da brauch ich nicht mehr hin. Das halt ich im nüchternen Kopf nicht mehr aus.
@Max mX "Aber bitte mit Gruppe, im Gespräch mit seinesgleichen..." Danke, bin ja dran. Habe nächste Woche einen Termin bei der psychosozialen B-Stelle und werde mir ganz sicher eine SHG aussuchen! Vielleicht fange ich das Reiten wieder an oder suche mir noch was mit Sport. Volleyball oder so. Jedenfalls etwas ohne Kneipe!
Und Danke fallada, (ein Schwöble oder ein Badenser/in???) Das mit dem Suchtgedächnis werde ich mir noch ganz groß hinter die Ohren schreiben!Danke
ZitatGepostet von Andy1 "Kneipe" ?? Da bin ich aber ganz anders informiert. Statt die Kneipen zu meiden soll man hingehen laut Alan Carr.
hey, das find ich gut. diese art von selbsthilfegruppe gibt es sogar bei uns im dorf.vielleicht fasse ich mir jetzt doch ein herz und wage es endlich mal...
ps. mir hat mal jemand das carr buch "endlich millionär" empfohlen, hat da jemand erfahrung ?
Bremser "ps. mir hat mal jemand das carr buch "endlich millionär" empfohlen, hat da jemand erfahrung ?"
Warum so zynisch? Habe ich etwas noch nicht gelesen. Habe ich was übersehen? Hast du was gegen Alan Carr? (Ich verdanke ihm u.a. meine Gesundheit nach 25 qualvollen Jahren des sich Vergiftens durch Nikotin und bin seit 4 Jahren "glücklicher" Nichtraucher!!!) Gruß Andy1
In dem Punkt hat der Carr halt recht, wenn man sich sagt, ich habs ohne Kompromisse hinter mir und ich häng dem nicht lange nach, dann ist der Kopf frei, sich damit zu beschäftigen, was denn ansonsten Spass machen könnte.
Und man sollte an alkohlfreiem Spass auch mitnehmen was geht. Damit sich gleich festsetzt, das das Leben auch oder überhaupt erst nüchtern schön sein kann.
Die Durchhänger kommen irgendwann sowieso, die muss man nicht fördern. Aber auch da hilft es dann, wenn man schon mal weiss, daß Nüchternheit nicht nur so trübe aussieht.
Aaaaber glaube mir, die Nüchternheit sieht nicht trübe aus! Das ist es doch was einem der Carr sagen will. Trinker wie Nichtrinker haben gute und schlechte Tage. Wenn Alkohol wirklich glücklich und den Tag heller machen würde, hätte kein Trinker Probleme. Seine Botschaft ist "Zweifeln sie nie an ihrer Entscheidung und freuen sie sich des Lebens"
ZitatGepostet von Andy1 Aaaaber glaube mir, die Nüchternheit sieht nicht trübe aus
Keine Sorge, soweit hab ich Dich schon verstanden.
Was ich mein ist, bei mir waren die ersten ein, zwei Jahre Trockenheit erst mal ziemlich locker und vor allem dadurch geprägt, dass halt Alles viel besser ging wie zu den Zeiten als ich noch getrunken hab. Ich habs genossen.
So nach zwei Jahren Trockenheit ist dieser Gegensatz aber verblasst und dann musste ich nüchtern mal an mein allgemein negatives Lebensgefühl ran. Es hatte sich nämlich gezeigt, daß das von der Trockenheit nicht einfach so weggeblasen war. Hatte nix mit Saufdruck zu tun, ich hab nur meine allgemeine Unzufriedenheit ziemlich deutlich gespürt und wegbeamen war halt nicht mehr.
Es ist aber auch wieder vorbeigegangen, ohne dass ich getrunken hab. Ich glaub dass solche Phasen wiederkommen können und das mein ich mit Durchhänger.
Ja minitiger2, So verstehe ich dich. Bin jetzt aber auch ein wenig.. naja...(nicht wegen dir!)
Eigentlich hatte ich mir auf diesen Tread ein paar objektive Antworten zu Campral erwartet. Schade. Bin nun doch etwas ausgebremst worden. Naja. Muss ich halt auch noch üben. Zum Verständniss: Außer mit meinen Saufkumpanen hatte ich nach "drausen" (höchstens mit meiner damaligen Freundin) kaum Kontakt und freute mich natürlich rießig hier verstanden zu werden.
Mein Fall wär medikamentöse Unterstützung auch nie gewesen, dafür hab ich schon zu viele Drogen konsumiert und ich hab auch mal ne Alkoholikerclique gekannt, da war ein Arzt dabei, der die Distras pfundweise angeschleppt hat und die wurden da eingepfiffen, weil es wohl noch viel lustiger ist, Alkohol UND Distras gleichzeitig zu nehmen. Zum Glück war ich da mit den Drogen schon durch und hatte keinen Bock mehr auf zusätzliche Experimente.
Also wenn, dann ganz ohne, alles andere sind höchstens halbe Sachen für mich.
ich habe was gegen leute, die sich mit den leiden anderer eine goldene nase verdienen. wenn nun ein ehemaliger wirtschaftsprüfer auf die idee kommt ein buch gegen das rauchen zu schreiben, dann finde ich das in ordnung. wenn das buch dann zum bestseller wird, weil millionen dadurch das aufhören ermöglicht wird auch.(auch wenn es keine belege für derlei zahlen gibt.) wenn dann aber noch ein zweiter schinken nachgeschoben wird, mit dem ultimativen knallertitel "für immer nichtraucher", dann fängt bei mir die scharlatanerie an. soso, da wird der autor also noch mal freiwillig zum raucher, um zu beweisen wie wirksam seine methoden sind...
endlich die goldader getroffen? da schiebt er gleich noch nach: endlich wunschgewicht, endlich erfolgreich, endlich keine flugangst mehr....
sorry, sowas regt mich auf.
und wenn du nun sagst , na und, ich bin "glücklicher" nichtraucher, wen schadet es? der schaden ist der, dass es mitlerweile eine ganze industrie von quatschköpfen gibt, die uns vorgaukeln, wir müssen nur das richtige buch kaufen, die richtige diät machen und pling, alles ist bingo. da werde ich hibbelig...
so genug, passt wohl auch alles nicht so recht hierher.
Dieses Campral war hier immer wieder mal Thema, im großen und ganzen sind die meisten dagegen, will man da ja gegen seine Krankheit eine Pille schlucken und alles scheint wieder gut zu sein. So geht das eben nicht, so gerne die Pharmaindustrie das auch hätte.
ich kenne das Buch zwar nicht aber wenn dort solche Aussgen stehen
ZitatWenn Alkohol wirklich glücklich und den Tag heller machen würde, hätte kein Trinker Probleme.
hat dieser Herr Carr wohl einiges nicht verstanden ! Alkohol macht am Anfang jeden glücklich und den Tag heller, sonst würde man ja nicht immer wieder trinken wollen, wäre die Trinkerei von Anfang an scheiße würde man ja sicher diesen Zustand nicht wiederholen wollen, oder ? Und die Sch... kommt ja erst nach Jahren der Abhängigkeit !
Da fehlt mir auch die massive Gesundheitsschädigung durch den Alkoholmißbrauch.
Carr versteht nix von Alkohol, denn er hatte nie ein Problem damit.
Er überträgt nur seine Erfahrungen als Raucher. Und dann mixt er halt eine bissel Motivatinsgehopse dazu und fertig ist für ihn der Salat. Er hat ja auch kein Problem, wenn seine Konzepte nicht funzen, das Problem haben seine Kunden und ihr Geld haben sie dann auch schon ausgegeben.
Irgendwie verständlich, dass das für ihn ziemlich heiter aussieht, oder?
Trotzdem ist was dran, dass es nur von Vorteil sein kann, wenn man dran glaubt daß mans schaffen kann und daß Trockenheit positiv fürs weitere Leben ist.
Dazu sag ich besser nichts mehr. Gegen soviel Neid, Hass und Borniertheit will ich in meiner erst 5 tägigen trockenen Phase nicht ankämpfen. Da habe ich anderes zu tun und wechsel lieber das Board.
Trotzdem danke. Hat mir mal wieder die Augen geöffnet wie Menschen "auch" sein können.
Tschau
PS: Erinnert mich an die Zeit in einer SHG in der die "alten Hasen" die "Neulinge" mit teilweise privaten und neugierigen Fragen haben auflaufen lassen, so dass diese dann nicht mehr kamen.....und ergo wieder mit Saufen anfingen.
Danke!
PS2: Das PS war nicht auf mich bezogen. Das habe ich einfach bei anderen erlebt. Ich war schonmal in einer SHG
Außerdem zur INFO: Ich nehme kein Campral mehr seit dem Tag 2 weil mich die Nebenwirkungen nerven. Ich wollte nur die INFO!!!