Ich wünsche dir von Herzen, dass du bald die Zeit der dankbaren Erinnerung erreichst.
aber eben dann, wenn es wirklich auch in dir ist
Seinen Seelenfreund zu verlieren, ist defintiv sich selber auch verlieren- ich hoffe, du findest dich, wie du schon in vielen Beiträgen dich auf den Weg gemacht hast ...
Meine posts machen nicht immer Sinn für jemanden, der gerade eben erst dazukommt. Soll ich jetzt nur mehr in Räumen posten, zu denen ausschließlich Mitglieder Zutritt haben? Was will ich? Exklusiviät in begrenztem Rahmen? Nein.
Auch habe ich wertvolle Antworten erhalten von „Gästen“. Ich steh’ auf die „Transparenz der Gefühle“. Voyeurismus ist mir fremd und ich unterstelle ihn auch niemandem. Ich möchte meinen Part zu Ende denken und dies hier auch ausdrücken. Ein wenig verschlüsselt, ich gebe es zu, manchmal poetisch verbrämt, aber immer ganz bei mir, sehr, sehr unmittelbar. Wenn jemand Probleme hat, diesem Fluss zu folgen, verstehe ich das. Ciao.
Ich trete jetzt in einen inneren Raum, wo es wirklich ans „Eingemachte“ geht. Stochern in meinem „heißen Brei“.
Ich glaube, jetzt erkannt zu haben, wo so ein wunder Punkt bei mir liegt. Schlussendlich ist es doch das Thema Nummer eins, um das sich alles dreht: „Beziehung“.
Alles wahr, was ich gesagt habe, aber auch alles falsch, wenn’s um die reale Umsetzung geht. Ich bin so mutig, wenn’s darum geht, meine theoretischen Gesichtspunkte darzulegen, und so feige, wenn’s darum geht, dies auch in meinem realen Leben umzusetzen.
Applaus, Applaus, endlich einer, der sich traut, zuzugeben, dass man im Grund genommen nur der eigenen Versorgung nachrennt.
Ich habe, nach allem, wieder eine Frau, die sagt, sie steht an meiner Seite. Die zweifellos mit mir lebt und auch einiges an Problemen aushält. Die sich der gar nicht leichten Aufgabe gestellt hat, mit mir leben zu wollen. Die Existenz meiner Lebensgefährtin ist ebenso ohne Zweifel bequem für mich. Deshalb genießt sie auch meine Dankbarkeit. Sie liebt mich. Sagt sie. Ich liebe sie auch. Sag ich.
Aber tatsächlich liebe ich ein Phantom, einen Geist, der nicht mehr in meiner Welt lebt. Dabei ist es noch nicht einmal meine verstorbene Frau, die ich so sehr liebe, dass da nichts und niemand mehr dagegen aufstehen kann, es ist vielmehr meine Vorstellung von der ultimativen Frau, die seitdem jede künftige konkrete Realisierung, jedes wieder Erleben von zielgerichteter, personenbezogener Liebe verhindert. Ich liebe meine Phantasien.
Ich kämpfe mich in Richtung der totalen Aufgabe. „Kapitulation“ als Stichwort, hab’ ich einmal gehört hier im Forum, gut, an anderer Stelle, in anderem Zusammenhang, aber vielleicht gültig auch hier! Wo bleibt der Widerspruch!?
Ein globales Konzept? Bin ich denn wirklich nur Marionette im großen Theater? Ist die Unterwerfung unter ein „Schicksal“ wirklich das letztlich „Gelbe vom Ei“?
Meine Geschichte zeigt mir, dass nichts unlösbar ist. Sie zeigt mir auch, dass nichts lösbar, beeinflussbar ist, letztendlich. Sie zeigt mir jedoch auch, dass ich in jeder unscheinbaren Situation eine Weiche stelle, die mein künftiges Leben ab diesem Zeitpunkt in völlig andere Bahnen lenken wird.
Chaostheorie. Kann damit jemand was anfangen? Das ist eigentlich die Antwort auf die Frage, wie wesentlich ist die nicht gesagte Beleidigung, oder das Schweigen auf ein Friedensangebot, oder die schüchterne Bemerkung über die kleidsamen Schuhe, oder die gar nicht so scherzhafte Bemerkung beim Chef über die längst fällige Gehaltserhöhung, oder das erste nicht getrunkene Achterl. Der Flügelschlag eines Schmetterlings in Australien kann einen Orkan in Europa auslösen. Nix Genaues weiß man nie nicht.
Hab ich jetzt irgendeine Aussage getroffen? Habe ich ein Credo von mir gegeben? Habe ich gesagt, wenn du diesen Weg gehst, wirst du in den Himmel der Glückseligkeit eintreten?
Wenn du dieses herausgelesen hast, dann habe ich mich unzureichend ausgedrückt, dann waren die Worte vergebens. Ich bin ein nichts wissender Niemand und die Wahrheit ist nicht das Glück. Dieses versteckt sich irgendwo und du wirst es nur zufällig irgendwo aufstöbern, aber nur dann, wenn du wachen Blicks nach möglichen Verstecken suchst. Oder es rennt dir einfach über den Weg und du stolperst darüber. Oder es ist einfach nicht vorgesehen für dich.
Alles sehr kryptisch und sehr schwierig zu verdauen, ich weiß. Ich folge einfach meinen Assoziationsketten und schreibe sie nieder. Nicht mehr und nicht weniger. Gedanke für Gedanke, so wie sie hintereinander kommen, nicht aufbereitet, nicht geordnet, zum Mitdenken oder Aussteigen, ganz wie’s beliebt. Zum was drauf Sagen, oder Verstummen, zum Drüberlesen, weil’s einfach unverständlich ist oder zum Mitdenken, weil’s doch was anspricht, so ganz tief drin. Ich versuche, mich selber dafür aufzubereiten, dass ich die letzten Schranken zu meinem Innersten überwinde. Hier wartet Unaufgearbeitetes, das ich möglicherweise sogar selbst noch nicht kenne.
Heute ist Dienstag, der 14. Dezember 2004. 14h und mein Computer spinnt wie mein Leben. Ich schreib das jetzt einfach auf, speichere es und stelle es ins Forum, wenn ich wieder ins Netz kann.
Was ich hiermit mache, vorerste ohne Bezug zu minitriger, Absti und Schneefrau
das war überhaupt kein Angriff, kein Bisschen von gereizt. Ich habe einen Gedanken aufgenommen und ihn in meiner Küche weiterbrodeln lassen. Ohne jedes beleidigt sein, ohne etwas sezieren zu wollen. Nicht böse sein, ich habs auch überhaupt nicht so gemeint.
Schneefrau, Absti, williemaus und alle, die mitlesen, ich danke euch auch. Zur Zeit ist das, was ich schreibe wirklich so eine Art innerer Monolog, absolut nicht kontroversiell zu irgendwelchen Antworten, es ist der Versuch, mich selbst aus meiner Reserve zu locken, mich zu zwingen, die Dinge anzugehen, die wirklich tief sitzen und schmerzen. Ich möchte auch nicht, dass das als gscheit daherreden interpretiert wird. Ich versuche, dort zu bohren, wo es mir weh tut.
Warum bohrst du denn so hartnäckig allein? Schau dir doch zumindest mal den Beitrag von Merryl (1.12. - 4. Absatz) an. Da habe ich schon mit einer Reaktion von dir gerechnet. Ich selbst hätte sicher vorsichtshalber per NMail nachgefragt. Ängstlich sicher, aber furchtbar neugierig wäre ich schon geworden.
Irgendwie ist es nicht dazu gekommen, dass ich hier nachgefragt habe, das war ein Fehler, es ist mir schließlich einfach entgangen. Jedenfalls bin ich unglaublich beeindruckt davon, wie du diesen Thread liest. Meine große Hochachtung.
@ Merryl: Wenn du nicht restlos böse bist auf mich, weil ich nicht reagiert habe, möchte ich dich jetzt bitten, dies näher zu erklären, ja?
Ihr seht mich alle nicht, wie ich jetzt dreinschau. Das ist ein Nachteil der rein schriftlichen Kommunikation. Es ist nahezu nichts geblieben von meiner trotzigen Einstellung: "ich weiß selbst, was am Besten ist für mich". Ich sitze vor einem Haufen Wissen, von dort was und von da was, kann immer noch meine Querverbindungen herstellen und mich an erstaunlichen Erkenntnissen erfreuen. Ich bin auch nicht gebrochen, nur gedemütigt. Das ist jetzt wieder so ein Wort, das in unserer Gesellschaft einen ganz merkwürdigen Beigeschmack hat. Negativ besetzt, oder? Aber eigentlich heißt es doch bloß, dass die Umstände einen zur Demut gebracht haben, und dann liest sich das schon wieder ganz anders. Denn Demut an und für sich ist nicht abzulehnen. Unsere Gesellschaft basiert auf Sieg und Niederlage und somit hat gedemütigt werden etwas mit verlieren zu tun. Aus dieser Anschauungsweise lohnt es sich, auszubrechen. Ich sage also jetzt: Ich nehme die Tatsache, gedemütigt worden zu sein an, als einen positiven Schritt in eine lebensnahere Zukunft.
nö bin Dir nicht böse. Ich hab nur meine Sicht nochmal dargestellt.
Neulich hab ich mal irgendwo gelesen, die Flower-Power-Zeit war das Zeitalter der Visionen und Phantasien.
Wenn ich das jetzt mit dem kombiniere, dass meine eigene Trinkerei und Drogengeschichte meinen pubertären Zustand in gewisser Weise konserviert - oder meine seelische Entwicklung behindert - hatte und diese Überlegung nun auf Dich übrtrage, dann stehst du vielleicht auch vor der Aufgabe, Teile Deines damaligen Ichs nun in Deine heutige Wirklichkeit nachzuholen.
Die Seele ist zurückgeblieben und möchte nachgeholt werden, oder so..
so was Ähnliches hab ich hier auch schon mal formuliert, nämlich dass ich den nüchternen Waldschrat so ungefähr mit 15 aus den Augen verloren habe. Ich fühl mich teilweise auch richtig pubertär, na ja, die Zeit in der die midlife-crisis hätte stattfinden sollen ist ja auch schon vorbei, einen zweiten Frühling kann ich auch nicht so richtig feststellen, was ist es dann? Ein Fortsetzten, ungefähr dort, wo ich damals aufgehört habe? (Halt mit einem Berg Lebenserfahrung mehr) Auch nicht so schlecht, wer hatte schon als 15-jähriger die Chance, mit der Lebenserfahrung eines 50-jährigen den Sinn des Lebens zu erforschen? So gesehen ist die Chance einmalig. Ich fühle mich gedrängt, die Überlegungen eines 15-jährigen anzustellen (wenn er solche überhaupt hat), kann das aber mit er Lebenserfahrung von heute tun. Jeden Tag, den ich aufwache, stehe ich am Anfang meines Lebens.
*eine kleine Schneeweibliche Stimme flüstert in den Blitzlicht-Monolog im Inneren des Waldschrats zur Vision der "perfekten Gefährtin" leise: "aber pass auf, dass du nicht ein "Grosser Gatsby" wirst und die Illusion, verliebt zu sein liebst *
lauter und lächelnd: Fortsetzung folgt und auf weiteres Geblitze wird gehofft- irgenwann setzt dein Aufmachen für das, was hier angeboten wird, ein - ganz sicher- und in Demut wirst du dann vielleicht mit Rührung sehen können, das viel von dem, was du aufgemacht hast, sehr wohl wahrgenommen und verstanden wurde- auch jenseits von "Harmonie" oder offenbarter Zustimmung *kann einfach nicht sehen, woher du meinst "gedemütigt" worden zu sein übrigens! - aber egal
Na genau das isses ja was ich meine, Schneefrau, gedemütigt wurde ich von niemandem, sondern vom Fluss der Ereignisse, hier unserer Korrespondenz und du fällst genauso, wie es unser allgemeiner Sprachgebrauch vorsieht, in die Falle des Bedeutungsinhalts "unter der Ausnützung der eigenen Macht und Größe, jemanden anderen hilflos und klein zu machen" Ich hab hier ganz sicher niemandem den Vorwurf gemacht, dieses mit mir zu tun, ich nehme nur in Demut an, dass ich mich nicht zu wehren brauche. Schwierig zu erklären, vielleicht wars jetzt verständlich ausgedrückt. Und zum Thema "Illusion" im Zusammenhang mit verliebt sein, muss ich noch einiges sagen, was ist eine "Illusion", wenn ihre Auswirkungen ganz real sind, warum soll es dann wichtig sein, ob es eine ist, wieso muss es überhaupt eine sein, worin ist man denn eigentlich verliebt, wenn man dies gerade ist, usw. usw. Sorry, hab auch grad keine Zeit mehr, dies ausfüghrlich genug (gibts das?) zu behandeln
Liebe Schneefrau, noch ein Wort zum "Großen Gatsby": Die Selbstdarstellung hat ihre Wichtigkeit, da wie dort, Romantiker, ja, aber eben auch Physiker, Realist. Krinminell? Nein. Und Dreiecksgeschichten schon gar nicht. Trotzdem: Schmunzel zurück, weil überhaupt und ganz besonders.
Gestern habe ich die schlimmste aller vorweihnachtlichen Feiern (fast) heil überstanden, die betriebliche Weihnachtsfeier. Mir ist jetzt noch ganz komisch von den vielen Almdudlern. Und das "fast" bezieht sich darauf, dass ich in meiner Verzweiflung zu einer Zigarette gegriffen habe (auch nicht ideal, aber immerhin besser). Eins muß ich allerdings schon sagen: Wenn man nicht selber zu den Vorreitern der Alkoholvernichtung mit Entsorgung über die Leber gehört, ist so eine Feier ab einer gewissen Stunde nicht mehr lustig. Ist mir nie aufgefallen, für mich ist es sonst immer noch lustiger geworden, bis die Erinnerung aussetzt. Was aber ganz deutlich zu sehen war, das ist die gewaltige Toleranz, die andere Nichttrinker den Alkoholisierten entgegenbringen.Mir wird ganz schlecht, wenn ich daran denke, dass dies wohl bei allen Weihnachtsfeiern so gewesen sein wird und ich immer an vorderster Front mitgetrunken habe. In meiner Erinnerung waren alle solchen Feiern eigentlich lustige Gelage... Ein recht nachdenklicher und zerknirschter
"Die Sau rauslassen" nennt man das Szenario, das dir da widerfahren ist.Ist schon krass, was in einem Menschen so steckt ! Bei mir hat sich das Untier seit meiner Absti allerdings nicht mehr gemeldet, glaub es hat sich aufgelöst - dachte erst, daß 'die Energie irgendwo hin muß', aber ist nicht.
Animalischer Teil des Selbstes+Schattenseiten des Egos,was es auch war, weg isses.
besonders krass sehe ich die Tatsache, dass ich da normalerweise life dabei war, es war heuer nicht anders, als die Jahre zuvor, ich habs nur anders erlebt. Schockiert bin ich darüber, dass ich da ganz offensichtlich voll integriert mitgemacht habe. Mir fehlen die Worte, weil das alles ganz weit weg von dem ist, was ich eigentlich als lebenswert empfinde, weit weg von Sensibilität, weit weg von meinen Prinzipien. Die hab ich offenbar früher ganz einfach über Bord geworfen, was solls, ist ja nur heute. Aber heute war fast alle Tage, Pink Panther lässt grüßen.