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Saufnix  
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Dieses Thema hat 196 Antworten
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 Ganz, ganz viele Fragen
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miezegelb Offline




Beiträge: 2.677

15.01.2005 09:08
#151 RE: Selbsterkenntnis Zitat · Antworten

Hallo Kate,

wünsch dir weiterhin alles Gute.
du hast es erfast, du musst deine Zeit sinnvoll ausfüllen.

liebe Grüße
Ramona


ben bremser Offline



Beiträge: 955

15.01.2005 14:10
#152 RE: Selbsterkenntnis Zitat · Antworten

hi kate,

zum glück ist hier am board ja noch keine anwesenheitsliste eingeführt worden, aber nach deinem letzten post und der darauffolgenden pause, kann man sich ja schon mal gedanken in form von sorgen machen.

dachte gerade beim lesen deiner wasserstandsmeldung, dass man ja auch nicht alle (un)befindlichkeiten auf den alkohol oder deren abwesenheit abschieben kann. so kommt mir jetzt eben mal wieder in den sinn, dass ich schichtarbeit auch für eine art von körperlicher und seelischer vergewaltigung halte, die ihre spuren hinterlässt.

gratulation zu deinem dann neuen rekord, obwohl ich dieses wort nicht mehr gerne lese.
hmm ...missverständlich, ich meine es geht nicht mehr nur darum eine neue bestmarke an tagen zu setzen, sondern...

muss jetzt weg und lass dich mal mit dem sondern allein.


Kate39 Offline




Beiträge: 217

17.01.2005 00:02
#153 RE: Selbsterkenntnis Zitat · Antworten

Ich war wieder mal schwach !!!

Warum ???

Ich weiß es nicht....., weil, weil, weil....

ist auch egal warum !!!

Im Moment geht es mir garnicht gut....., aber schließlich weiß ich warum, (ohne Worte), Ihr sicher auch.

Morgen gehe ich in die SHG und werde "hoffentlich" morgen Abend schlauer sein als heute !!!

Gruß Kate


Erdmann Offline




Beiträge: 356

17.01.2005 07:53
#154 RE: Selbsterkenntnis Zitat · Antworten

Oh Mann Kate! Irgendwie hab ich das Bedürfnis dich in die Arme zu nehmen. Dein Post am Samstag tönte noch so gut und als ichs gelesen hab, hab ich mir gedacht. Sie hats jetzt gecheckt und gepackt. Nimm dir ein Beispiel an ihr.

Bitte gib nicht auf Kate. Ctrl / Alt / Delete und sofortiger Neustart. Schreib dir auf, wieso es dazu kam, damit du das wieder nachlesen kannst und deine Schwächen erkennst.

Ich wünsche Dir alles Gute

Erdmann

[ Editiert von Erdmann am 17.01.05 8:07 ]


miezegelb Offline




Beiträge: 2.677

17.01.2005 09:18
#155 RE: Selbsterkenntnis Zitat · Antworten

Hallo Kate,

mensch gerade hab´ich noch den daumen hochgehalten...
Es ist nicht einfach wirklich zu kapieren das man überhaupt nicht mehr darf vor allem dann wenn es einem sauwohl geht.

ich find auf alle Fälle sehr gut das du heute trotzdem in die SHG gehst.
Mach weiter Kate

liebe Grüße
Ramona


Kati55 Offline



Beiträge: 119

17.01.2005 09:43
#156 RE: Selbsterkenntnis Zitat · Antworten

Hallo Kate,

du bist nicht schwach! Du bist krank ... süchtig.

Die Frage nach dem "Warum" ist damit beantwortet. Nimm' Anlauf und starte von Neuem. Ich kenne niemanden, der es auf Anhieb geschafft hat.

LG Kati


Kate39 Offline




Beiträge: 217

17.01.2005 11:38
#157 RE: Selbsterkenntnis Zitat · Antworten

Hallo Ihr Lieben,

die Frage nachdem warum hat mir Kathi wohl schon beantwortet, trotzdem muss ich das für mich selber analysieren.
Lieber Erdmann, danke für das virtuelle in den Arm nehmen, hätte wohl eher eins "hinten drauf" verdient.
Ramona, Dir ein Danke fürs Daumen drücken, leider ist es nicht im rechten Moment bei mir angekommen.

Ich weiß selber nicht, welcher Teufel mich da wieder geritten hat, eigentlich ging es mir total gut und ich war auf dem Wege für mich selbst "Wohlfühlstrategien" zu entwickeln. Aber wahrscheinlich bin ich wohl nicht einmal in der Lage mit "mich wohl fühlen" umzugehen. Von Zeit zu Zeit muss ich dann wohl erst wieder die Erfahrung machen, wie es ist, wenn es mir schlecht geht. Tommys riesengroß, in rot geschriebenes "Laß die Finger davon", bildlich vor meinen Augen und was tue ich, ich setze das Glas an und trinke, eigentlich unglaublich, aber doch wahr.
Vieleicht hat mein Kopf das "wirklich entgültige" noch nicht begriffen, denn er war es, der das Bier wollte, nicht mein Körper, er sträubt sich, das merke ich alleine schon daran, weil er diese Menge nicht mehr mag und das trinken mit Kopfweh bestraft, als ich regelmäßig getrunken habe hatte ich nie Kopfschmerzen, jetzt reichen schon 4 Flaschen Bier, um mich mit einem furchtbaren Kater aufstehen zu lassen.
Am Samstagabend nach der Arbeit war ich noch bei einer Bekannten, ich hatte etwas mit ihr zu erledigen, eine Bekannte, die auch immer gerne süffelt und mir schon seid vor Weihnachten die Ohren vollhängt mit "wir wollten doch mal wieder gemütlich zusammen sitzen, plaudern und ein Bier dabei trinken".......
Samstagabend habe ich dann zunächst abgelehnt und nur ein Glas Saft getrunken, jedoch immer ihr Bier dabei vor meinen Augen habend. Im Laufe von einer Stunde gingen mir dann wieder Tausend Gedanken durch den Kopf, warum, wieso, weshalb etc., bis ich mir dann letztendlich eingeredet hatte, wie solide ich doch die letzte Zeit bin und wieviel "ich arme" doch alleine zuhause sitze.
Die Worte "okay, ich trinke doch ein Bier mit" kamen fast wie von allein über meine Lippen, es hat dann auch noch eine Weile bis zum ersten Schluck gedauert, aber mein Kopf hatte ja eh schon entschieden.
Bei meiner Bekannten habe ich dann zwei Flaschen Bier getrunken, auf dem nachhause Weg habe ich mir dann weitere drei Flaschen Bier gekauft, mit dem Gedanken im Hinterstübchen, ich könnte ja während ich diese trinke meine Bügelwäsche wegbügeln (altes Verhaltensmuster, mit Bier kann ich arbeiten wie ein "Tier")!!!
Zuhause angekommen, habe ich mir dann ein Bier aufgemacht, mein Bügeleisen angeschmissen und losgelegt, allerdings habe ich mich nach weiteren zwei Flaschen Bier dann schon so betrunken gefühlt, das ich es dann vorgezogen habe schlafen zu gehen. Für meine Kopfschmerzen gestern morgen, brauchte ich dann natürlich erstmal wieder jede Menge Aspirin, schließlich musste ich ja arbeiten.
Gestern Abend kam ich dann mit dem Wissen nachhause, das ja noch eine Flasche Bier in meinem Kühlschrank liegt, diese eine Flasche gab mir dann wiederrum den Ansporn weitere 4 Flaschen zu kaufen, natürlich wieder mit diesem "gewissen" Gedanken, was ich ja noch alles an diesem Abend tun könnte. Der Witz der Sache ist wiedermal, das ich nicht wirklich viel getan habe, alleine wohl schon deshalb, weil mich mein schlechtes Gewissen geplagt hat, statt das trinken aber dann sofort zulassen, musste ich erst die vierte Flasche Bier aufmachen, irgendwo, dann schon leicht beduselt hat es wohl "Klick" in meinem Kopf gemacht, das war der Zeitpunkt, als ich letzte Nacht mein Post hier geschrieben habe. Den Rest meines "heiß geliebten" Biers habe ich dann vor dem Schlafen gehen in den Abfluss gekippt, so ist mein Kühlschrank nun wieder "gesäubert"

Mit Hilfe von Aspirin habe ich meine Kopfschmerzen auch heute wieder in den Griff bekommen, und mein "Hirn" ist in der Lage soweit zu denken, das jetzt wieder Schluß sein muss, ich werde heute wieder anknüpfen und noch einmal mit "Tag 1" beginnen, in der Hoffnung, das ich es nun gerafft habe.
Ich mache heute Abend früher mit der Arbeit Schluß, da ich noch Überstunden abzubauen habe, werde dann in die SHG fahren, obwohl ich im Moment nicht weiß, ob ich dort den Mut haben werde, von meinem Trinken an diesem Wochenende zu berichten, Ihr dürft mich nun ruhig "Feigling" nennen.

Was ich unter anderem nun garnicht erwarte, ist das Ihr mich hier mit "Samthandschuhen" anfasst, ich glaube diesen Part habe ich inzwischen verstanden, ich denke ich brauche eher ein paar auf den "Detz"......


Liebe Grüsse Kate


ben bremser Offline



Beiträge: 955

17.01.2005 14:00
#158 RE: Selbsterkenntnis Zitat · Antworten

hi kate,
du depperter oberdepp, du alte sauftüte, willst du wirklich bald mit aufgequollen fingern von deinem nächsten absturz berichten, schreiben wie dich die roten äderchen auf deiner nase irritieren, bis zu dem tag wo die knolle im gleichen masse anfängt zu wachsen wie die leber schrumpft? ...usw usw.....

äh, meintest du sowas in der art?

weiß nicht , ob dir das wirklich weiter helfen würde, hatten wir doch auch schon. nach deinem auftritt bei erdmann, und so wie du das mit der shg durchgezogen hast, dachte ich wirklich, man, die will's jetzt aber wirklich wissen. an motivation fehlt es dir weiß gott nicht.

also, ich bin ja kein fachmann, aber ich glaube, gerade bei dir kann man sehen, du bist wirklich machtlos gegenüber dem alkohol.null chance, saufen bis der arzt kommt.
siehst du das auch so?
wenn nicht dann sauf weiter , bis du es so siehst, wirst dann zwar schon übel zugerichtet sein, aber dann gehts leichter und du schaffst es vielleicht.

mal aus meiner eigenen erfahrung:
heute sind es genau 3 monate, seit meinem letzten bier. bitte keinen beifall, lieber eine watschen, wie die südländer sagen, bleib wachsam bremser.

ich habe gemerkt, dass es für mich wichtig ist, mir erst überhaupt mal die chance zu geben den saufdruck auszuhalten. das suchtgedächtnis ist ja übervoll mit gelegenheiten, sei es eine tätigkeit-bügeln-, eine situation -wie bei deiner freundin-, oder einfach nur die jahreszeit...dann denkst du eben wirklich nur mal für ein paar stunden, soviel licht ist doch noch im oberstübchen, nein heute nicht, jetzt nicht...aber gib dir ersteinmal die chance es auszuhalten, und du wirst sehen....na, auf jeden fall habe ich gesehen, der druck vergeht, dauert gar nicht mal so lange, und das schöne ist es wird einfacher, weil man jedesmal lernt, es ist auszuhalten.

manchmal gilt es wirklich hart zu sein, aber meist , und das mag dir fürs kommende ein trost sein, sind dies nur kurze augenblicke...aber das sind eben die entscheidenen, die es braucht die hand auszustrecken.

ps. finde ich gut, wie ehrlich du bist.


malo Offline




Beiträge: 1.799

17.01.2005 22:22
#159 RE: Selbsterkenntnis Zitat · Antworten

hallo kate,

die sucht hat nun mal ihren eigenen mechanismus.
es gibt nur sehr wenige menschen die alleine ihre
abhängigkeit besiegen können.

siegen kann übrigens nur wer kämpft,aber dieser kampf
sollte nicht ewig dauern,weil er dann irgendwann verloren
werden muss!

jede/r ist seinen eigenen weg in die sucht gegangen.auf
diesen weg spielen viele faktoren eine unterschiedliche
rolle.

wesentlichen anteil an dieser rolle hat nun einmal die
entwicklung von der geburt bis zum erwachsenen menschen.
dabei muss es nicht zwangsweise um traumatische erlebnisse
wie sexueller missbrauch oder gewalt gehen.

es kann sein,dass einem zu wenig liebe gegeben wurde.
es kann sein,dass einem zu wenig aufmerksamkeit geschenkt
wurde.
es kann sein,dass zu viel von einem verlangt wurde.
es kann sein,dass die scheidung der eltern nicht überwunden
wurde.
es kann sein,dass man zu viel allein gelassen wurde.
es kann sein,dass man nie etwas gut genug gemacht hat.
es kann sein,dass der vater gesoffen hat.
es kann sein,dass die mutter gesoffen hat.
es kann sein,dass zu viel angst erlebt wurde.
es kann sein,dass man nie jemanden vertrauen konnte.
es kann sein,dass zu früh verantwortung getragen werden
musste.

diese liste kann sicherlich noch ellenlang weiter gehen.

alle diese erfahrungen oder eine kombination derselben,
und dazu noch dinge die ausserhalb der familie erlebt
wurden machen uns zu dem menschen der wir sind.

zu unserem ICH.

dazu kommt dann noch der einsatz des suchtmittel's.

irgendwann wird der erste alkohol konsumiert.
meistens in der clique aus gruppenzwang,oder auch nur aus
neugierde.dabei wird bewusst oder unbewusst die erfahrung
gemacht,das unangenehme gefühle die aus unserer entwicklung
heraus resultieren nur noch gedämpft oder gar nicht mehr
wahrgenommen werden.

hat das unterbewusstsein diese erfahrung erst abgespeichert,
ist sie im hirn fest programiert.das heist aber noch lange
nicht,dass man süchtig werden muss.

die sucht entsteht erst über jahrelangem missbrauch,der zu-
erst in die seelische abhängigkeit führt und letzt endlich über die körperliche abhängigkeit oft auch mit dem tod endet.

wir menschen sind in den meisten fällen gar nicht in der
lage diese ganzen geistigen und emotionalen zusammenhänge
in uns zu erkennen,geschweige denn zu analysieren.

um wieder gesund zu werden müssen wir unser ICH genau
durchleuchten.

wir müssen lernen auf unsere gefühle zu achten,ja sogar
wieder zu entdecken.wenn wir das gelernt oder wieder gelernt haben,müssen wir auch noch damit umgehen können.

und das geht nicht mal eben so aus dem stehgreiff.dazu
langt auch kein internetforum.dazu muss professionelle hil-
fe zu rate gezogen werden.die beste form dieser hilfe wird
einem in der therapie zuteil.

hier lernt man sich wieder selbst kennen.und nur wer sich
selbst kennt,kann sich auch verstehen.

diesen schritt zu gehen fällt uns süchtigen sehr schwer.
wer möchte schon gerne wissen was für abgründe sich in einem
alles auftun.wir haben sie ja schließlich aus angst vor ih-
nen über jahre hinweg dicht geschüttet.

wenn wir uns auf eine therapie richtig einlassen,kommt
meistens ein ganz anderer mensch -das wahre ICH- heraus.ein mensch der sich wieder lieben und annehmen und verstehen kann wie er ist.

genau deshalb ist es ja auch oft so schwierig wieder in sein
leben zurück zu kehren.auch manche ehe geht gerade dann
auseinander wenn der süchtige sich weiter entwickelt hat,
der partner aber stehen geblieben ist.er hat dann eben nicht
den menschen wieder bekommen wie er ihn gerne gehabt hätte.
oder der trockene erkennt mit wem er da jahrelang nebenein-
ander her gelebt hat.

so das waren jetzt jede menge "man's".
ging aber nicht anders.

liebe grüße kate,und weiter geht's mit dem aufhören.

wie auch immer!

lg malo
[ Editiert von malo am 17.01.05 22:23 ]

[ Editiert von malo am 17.01.05 22:23 ]


Hoyo Offline



Beiträge: 17

18.01.2005 11:08
#160 RE: Selbsterkenntnis Zitat · Antworten

Hallo Kate,

das mit dem Trinken, wenns einem eigentlich richtig gut geht, kenn` ich sehr gut aus eigener Erfahrung.

Mir kam es dann oft so vor, daß ich mir das Glücklich- und Zufriedensein irgendwie garnicht zugestehen konnte und mit der nötigen Menge Alk wieder auf null drücken musste. Es fällt schwer, sich zu erlauben -ohne Alk- glücklich zu sein; wie wenn man mit diesem Scheisszeug einen Pakt geschlossen hätte und die größte Illusion dabei ist: wenn ich jetzt das Bier trinke, dann bin ich noch viel glücklicher(wobei man eigentlich genau weiß, daß das Gegenteil der Fall ist!).

Da sind einfach ganz feste Abläufe zu verschiedenen Situationen im Gehirn eingebrannt und werden mit jedem neuen Alk-"Genuß" tiefer eingegraben.

Ich habe für mich die Strategie entwickelt, in Momenten des Verlangens nach Alk mich zu einer kurzen Bestandsaufnahme zu zwingen!!! eine + - -Rechnung gegenüber dem Alk aufzumachen und dann zu entscheiden:
wie entscheide ich mich: entweder ich trinke jetzt wieder(und vielleicht für immer!) oder ich entscheide für diesen(!!!) Moment das Verlangen nach Alkohol auszuhalten- das ist zwar nicht angenehm, aber auszuhalten!

Es ist fast so, daß Verlangen nach Alk zu einem Bekannten zu machen: so nach dem Motto: "ahja, da bist du ja wieder- ich kann Dich aber gut aushalten- ich bin stärker als Du!". Im Laufe eines feuchtfröhlichen Abends können viele solche Begegnungen mit dem Verlangen nach Alk kommen, aber sie sind immer auszuhalten und ich entscheide mich immer bewußt für den jeweiligen Augenblick, das Verlangen auszuhalten(in dem Buch, aus dem ich diesen Ansatz habe, steht sogar: "das Verlangen willkommen zu heißen"- das kommt aber wohl erst später!)

Bei mir funktioniert das gut, wobei ich es auch total wichtig finde, den Ursachen für den eigenen Alkoholmißbrauch nachzugehen: Überforderung, Umgehen mit Streß, Nichtaushalten von unangenehmen Gefühlen etc.

Ich denke, wir Trinker(zumindest ich reagier so) neigen eh dazu, die unangenehmen Gefühle im Leben schlechter auszuhalten- mit Alk waren die ja auch immer so leicht rosarot einzufärben; mir ist aber mittlerweile das "echte" Leben mit allen "Höhen und Tiefen" viel lieber- wenn ich jetzt glücklich bin, dann wirklich und nicht von 5 Bier künstlich suggeriert und wenn ich traurig bin, dann bin ich halt traurig und kann das auch aushalten!

Ich wünsch` Dir viel Kraft auf Deinem Weg!

Liebe Grüße Hoyo

[ Editiert von Hoyo am 18.01.05 11:09 ]

[ Editiert von Hoyo am 18.01.05 11:29 ]


Kate39 Offline




Beiträge: 217

19.01.2005 12:44
#161 RE: Selbsterkenntnis Zitat · Antworten

Hallo Ihr lieben Saufnixen,

es ist wieder mal an der Zeit Farbe zu bekennen
schäääm.............

Es scheint, als lauere bei jedem Hoch das ich so erlebe, gleich um die Ecke das nächste Tief, und genau dieses ist es was ich nicht aushalten kann, wie auch, schließlich habe ich es ja über 2 Jahrzehnte "fleißig" mit Bier ertränkt.
Leider habe ich am Montag nicht wieder angeknüpft, obwohl ich in der Gruppe war, es war genauso wie ich es vorraus gesehen hatte, ich habe meinen Mund nicht einen mm aufbekommen, ich war nicht in der Lage mein erneutes Verhängnis einzugestehen.
Ich sehe ein, das eine SHG bei meinem Verhalten auch gar keine Chance hat zuhelfen, da ich diese ja garnicht erst gebe.
Obwohl, ich hatte das Gefühl, das es mir alle ansehen konnten "die hat wieder getrunken", auch hatte ich das Gefühl, das die anderen dort mich aus der Reserve locken wollten, mit Worten und mit ihrer Mimik, aber was tue ich, ich schweige
Ich war jetzt dreimal dort, alle haben mich Superlieb aufgenommen und trotzdem hatte ich am Montag das Gefühl unter all den anderen ganz alleine zusein.
Zwei Stunden lang habe ich da gesessen und überlegt "sage ich was oder sage ich nichts" und viel wichtiger, wenn ich etwas sagen würde "was könnte ich sagen" ???
Das Chaos in mir war so groß, ich hätte garnicht gewußt wo ich anfangen sollte, es ist einfach alles zuviel und ich kann das nicht in so kurzer Zeit erzählen, in meinem Kopf versuche ich mein Verhalten zu analysieren, ich erkenne da auch bestimmte Schwächen, diese kann ich aber leider nicht in kurzen Sätzen einer Gruppe von mir fast fremden Menschen berichten.
Nach der Gruppe am Montag bin ich dann über eine Stunde mit dem Auto durch die Gegend gefahren und habe innerlich mit mir gekämpft, ob ich nun Bier kaufe oder nicht, leider hat mein innerer Schweinebuckel mal wieder gesiegt, "ich hab`s gekauft und ich hab`s getrunken", an einem gewissen Punkt, geschah es fast wie von alleine.
Auch gestern bin ich wieder los um Bier zu kaufen, abends nach der Arbeit, jedoch habe ich dann im Chat jemanden angetroffen, so das ich von meiner Trinklust ein wenig abgelenkt wurde, trotzdem habe ich aber in der Nacht die vierte Flasche auch noch getrunken
die fünfte liegt noch im Kühlschrank, jedoch ist mir klar das diese im Gulli besser aufgehoben wäre.
Wenn ich nun darüber nachdenke, warum ich an diesen vier Abenden wieder getrunken habe, komme ich zu dem Ergebnis, das ich mich alleine abends wohl nicht aushalten kann.
Immer wieder kommt das Gefühl des alleinseins und der Einsamkeit hoch, dieses blöde Bier gibt mir "den Anschein" nicht so sehr alleine zu sein, irrwitzig aber wahr.
Solange ich am Tag sinnvolle Beschäftigungen habe, die mich auch zufrieden machen und abends mein Bett dann ruft, da ich ja am nächsten Morgen früh raus muss, ist alles okay. Die Abende nach der Spätschicht sind für mich gefährlich, ich kann ja lange aufbleiben, da ich länger schlafen kann, durch das länger schlafen am Morgen bin ich ja denn auch nicht so früh müde und dann sitze ich hier in meiner Wohnung und meine Gedanken kreisen wieder um dieses Scheißßß... Bier.
Dies ist ein Gedankengang, für den ich einen Ersatz finden muss, ein Fehler von mir in der letzten Zeit war, das ich auch nicht mehr soviel hier am Board war, demnach auch nicht mehr auf dem laufenden und auch von dem was in mir vorging nicht immer berichtet habe.
Jetzt habe ich wieder ein paar Tage frei, werde es auf ein neues Versuchen, denn aufgeben gibt es nicht, wenn es sein muss fange ich immer und immer wieder bei Tag 1 an, bis ich es irgendwann geschafft habe.
Ich war auf so einem guten Weg, die meiste Zeit ging es mir echt gut, traurig ist, das ich mir dies alles selber in nur wenigen Minuten wieder zerstöre, statt zu akzeptieren "mir geht es gut", es kommt mir fast so vor, als wenn ich mir dieses "mir geht es gut" nicht erlauben würde, als wenn ich es für mich nicht zulassen könnte.
Es ist so, wie hoyo es in seinem Post geschrieben hat.
Wie kann ich lernen "gut" zu mir selber zu sein und zwar dauerhaft, denn die Erkenntnis, das es so nicht geht, wie ich es viele Jahre gemacht habe, zumindest diese ist da.
Mein chatten gestern Abend war auch recht interessant, mir wurde vermittelt, das es keine Probleme gibt, sondern nur "Herausforderungen", also gehe ich nun die nächste Herausforderung an und die wird sein "nicht mehr zu trinken" !!!

Ich hoffe Ihr habt den Glauben an mich nicht ganz verloren, denn wenn ich mir das so recht überlege, so habe ich doch schon "ein wenig" was geschafft, mit Eurer Hilfe hier, insgesamt habe ich seid dem 6. Dez., 33 Tage nichts getrunken, das hat es in den letzten 20 Jahren nicht gegeben.
Interessant ist auch wenn ich diese 33 Tage in Bierflaschen umrechne, durchschnittlich habe ich 5 am Abend getrunken, macht bei 33 Tagen, 165 Flaschen Bier die ich meinem Körper und meiner Seele weniger zugemutet habe.

UPS......

Ups..., ich möchte jetzt nicht weiter rechnen, diese Menge war mir nie bewußt, ich habe ja immer nur 5 Flaschen pro Abend gesehen, möchte das jetzt nicht unbedingt auf 20 Jahre hoch rechnen.

So das war denn meine neueste Niederlage, ist mir nicht leicht gefallen, diese hier einzugestehen, aber ich denke nur indem ich ehrlich bleibe kann ich meinem Ziel immer ein Stückchen näher kommen.


Liebe Grüße Kate


wilma ( gelöscht )
Beiträge:

19.01.2005 13:09
#162 RE: Selbsterkenntnis Zitat · Antworten

Liebe Kate,

ich denke keiner hat den Glauben an Dich verloren und Du darftst es auch nicht!!!
Wenn es so einfach wäre mit dem Aufhören ,ohne dass man (auch mehrere Rückfälle) hat dan gäbe es ja nicht so viele Alkoholkranke und Alkoholtote.Was natürlich keine Ausrede für ein Rückfall sein soll sondern eine Erklärung warum man wieder von vorne anfangen muss und nicht aufgibt.Ich habe die letzten beiden Abende wieder meine 4 Bier getrunken,ein Todesfall in der Familie hat mich aus der Bahn geworfen.Auch das soll keine Ausrede sein,denn andere müssen ja dann auch nicht Trinken,war mal wieder ein gefundener Anlass für mein süchtiges Gehirn.
Ich fange heute wieder an .Tu du es auch.Dann sind wir schon zwei.

Liebe Grüsse
wilma


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

19.01.2005 13:17
#163 RE: Selbsterkenntnis Zitat · Antworten

Hi Kate,

Die Sucht gibt sich nicht so leicht geschlagen, und da bist Du jetzt quasi gespalten.

Die eine will trinken, die andere endlich nicht mehr abhängig sein. Daher kommt das Kopfkino.

Letzlich bringt Dir die Analyse der Gründe nicht übermässig viel, denn wenns drückt, musst Du in erster Linie entschieden sein - egal was kommt, trinken kommt nicht in Frage.

Solang Du die Gründe rausfinden willst, wird Dein süchtiger Anteil immer neue Gründe erfinden, und Du drehst Dich ewig im Kreis, denn die Gründe gehen einfach nicht aus.

Erst wenn Du dich entscheidest - Nein, trinken kommt nicht mehr in Frage, egal was passiert - wird Dein süchtiger Anteil nach und nach anfangen zu akzeptieren, daß es einfach nix mehr gibt. Schluss, aus.

Gib nicht auf, jeder Mensch musste das Laufen erst lernen.
Aber behalte den Punkt im Auge, wo Du nicht mehr nachgibst.

Was Du anderen erzählst, ist nicht das wichtigste, das wichtigste ist daß Du in Dich gehst was Du eigentlich willst.
Willst Du auf Dauer ein trockenes Leben führen, kannst Du Dir vorstellen, daß das besser ist wie jetzt, oder hoffst du insgeheim immer noch, daß du mal wieder normal trinken kannst.

Wünsch Dir was

der minitiger


Beachen Offline




Beiträge: 3.654

19.01.2005 13:18
#164 RE: Selbsterkenntnis Zitat · Antworten

Hi Kate !

Zitat

als wenn ich mir dieses "mir geht es gut" nicht erlauben würde, als wenn ich es für mich nicht zulassen könnte



mal andersherum gefragt:
geht es dir schlecht, wenn du trinkst ?
Trinkt man nicht eigendlich, das es einem dann (vermeintlich) besser geht ?
Und wenn du trinkst, das es dir schlecht geht .... warum tust du das ?
Weil du denkst du bist ein schlechter Mensch und dann passt das doch ?

Ich glaube es sind genau die Denkschemata, von denen man sich verabschieden muß, um zufrieden trocken sein zu können, da muß man an einen Punkt kommen, wo man sich und seine Selbstlügen quasi selbst entlarvt.
Heute denke ich, es gibt keine Gründe um zu trinken, auch nicht das Denken, ich kann nicht zulassen das es mir gut geht.
Es ist Abhängigkeit, man trinkt, weil man abhängig ist.
Punkt.

Grüßle
Bea


Merryl Offline




Beiträge: 822

19.01.2005 13:37
#165 RE: Selbsterkenntnis Zitat · Antworten

ich glaube, das was Bea gesgt hat ist so nicht ganz richtig. Man trinkt auch, weil man abhängig ist. Irgendwann kann man die Sucht ganz alleine aus sich heraus erklären.

Dennoch gilt (für mich) auch: kein gesunder Mensch säuft. (Was wiederum nicht heißt, dass Menschen, die nicht trinken gesund sind...). Da wird schon irgendetwas sein, was nicht funktioniert, was der Sucht ermöglicht, mächtig zu werden. Irgend welche Mechanismen, die fehlen, um mit seinen Problemen, "Herausfoderungen" und dem ganzen restlichen Leben klar zu kommen. Minderwertigkeitsgefühle, fehlendes Selbstgefühl, Übersteigerung der Person, Angst, Depressionen...es gibt da so vieles.

Nur Kate, eines gilt, Du mußt erst mal die Sucht überwinden, du mußt das aushalten und dafür gehört der feste Entschluss, es auch zu machen. 90 Prozent des lebens ist Wille, sagen sie in Amiland und das gilt hier ganz besonders. Erst dann, aus der trockenen Perspektive kann man sich dran machen und sich überlegen: was paßt eigentlich in meinem Leben nicht, was mag ich, was mag ich nicht und, natürlich: was will ich.

Alle menschlichen Fehler können natürlich zu einem "Saufgrund" werden, aber es gibt da keine Kausalität, weil sonst würden ja alle saufen.

Mir persönlich hat es viel gebracht, mich mit mir trocken zu beschäftigen, ich habe einiges gelernt, es hat Spaß gemacht und es macht Spaß, auch wenn es manchmal etwas anstrengend ist. Das geht aber nur aus der trockenen Sicht.

Und dazu gehört das feste Verschließen aller Hintertüren. Das hast Du noch nicht gemacht Kate, es ist alles noch Vorsatz und Wunsch, so als ob die Dinge passieren, wenn man sie sich ganz doll wünscht. Sie geschehen aber nur dann, wenn man sie auch wirklich macht.

Ich drück Dir die Daumen.
Merryl


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