Genau vor einem Jahr saß ich hier. An meinem Schreibtisch im Büro. Was war? Tag 3 ohne Alkohol. Warum? Wie habe ich diesen Gewaltschritt für mich geschafft? Meine Seele war doch auf Grundeis?
Verlassen, betrogen und verarscht von dem Menschen der mir alles bedeutete. Betrogen und verarscht von einer Droge die mir alles bedeutete. Verarscht von mir selbst. Alleine mit selbst zerstörerischen Schamgefühlen.
Ich verdrängte meinen Schmerz in zweierlei Hinsicht. Einerseits musste ich den sozialen Verlust einer verlorenen Liebe verdauen, andererseits seit längerem erkennen, nicht mehr mit Droge Nr. 1 umgehen zu können, die mir wiederum einerseits behilflich bei der Verdrängung des ersten Problems war. Für die meisten Menschen bedeutet Liebeskummer etwas, über das man nicht gerne spricht. Dummer Sprüche, ein paar Schnäpse, vielleicht ein paar Bettpartner was soll’s. „Quatsch mir bloß nicht die Ohren voll, du Weichei!“ Was geht jedoch in einem Menschen vor, der glaubt gerade mal die Midlife crisis gemeistert zu haben und jetzt nach etlichen Jahren der Zweisamkeit alleine da steht?
Ziemlich wirr alles, ich weiß. Aber es ist auch jetzt oftmals noch komisch und als muffige Leiche im Keller präsent. Aber nicht mehr so wie letztes Jahr. Ich habe sie mir wirklich wieder angesehen und es tat wieder weh, aber nicht mehr so sehr. Was tun?
Ein Jahr ist vergangen seit diesem Eintrag am 12.1.2005 Ein schlimmes Jahr für mich und dennoch ein Neuanfang. Manchmal weiß ich immer noch nicht wie alles kam. Ich schwimme und rudere manchmal mit. Manchmal habe ich Oberwasser und spiele den Johnny Depp in Piraten der Karibik, einmal bin ich abgesoffen und spiele den Dean Martin in Rio Bravo und manchmal bin ich nur der Andy, der ich bin. Und als diesen fühle ich mich, wenn ich ehrlich bin, nun doch ganz wohl. Ich muss mir das nur mehr bewusst machen, dass ICH „Okay“ bin und mein Streben zu mir Selbst und die erfolgreiche Suche zur inneren Freiheit im letzten Jahr, der einzig richtige Weg war und ist. Und das das nur ohne Droge Alkohol geht, brauch ich nicht zu erwähnen.
Wenn auch zweimal gestolpert, war es diesbezüglich ein erfolgreiches Jahr und ich bin froh hier ein ernst genommenes, engagiertes Mitglied zu sein. Ich möchte mich bei allen Mitgliedern und Freunden bedanken, die keine Zeit und Mühe scheuten mir zu schreiben, mich zu besuchen, mit mir zu reden, mir auf die Beine zu helfen und mir ihre Sichtweisen mitteilten ob nett oder ruppig.
Ich möchte mich bei allen Mitgliedern und Freunden bedanken, die keine Zeit und Mühe scheuten mir zu schreiben, mich zu besuchen, mit mir zu reden, mir auf die Beine zu helfen und mir ihre Sichtweisen mitteilten ob nett oder ruppig.
Hi Andy,
bitte,bitte...gern geschehen.
Darf ich mein Geschreibsel jetzt nachträglich doch noch als Karma-Pluspunkt für meine nächsten 3 Leben verbuchen?
Wie dem auch sei...ich freu mich,daß es dir mittlerweile so gut geht.
Du hast mir vor gar nicht langer Zeit mal geschrieben:
ZitatDu bereitest bereits deine Genesung auf fruchtbarem Boden.
Wie's aussieht, machst du das auch! Dazu gratuliere ich dir ganz herzlich. Auf ins zweite Jahr der Beackerung!
Und als kleinen Trost für die dunkleren Stunden, die in jedem Leben gelebt werden müssen, noch ein kleines irisches Märchen (du darfst das Wort Gott gerne ersetzen - das mach' ich auch )
Eines Nachts hatte ein Mensch einen Traum. Er träumte, er ginge den Strand entlang mit Gott, am Himmel leuchteten die Szenen aus seinem Leben auf, und für jede der Szenen bemerkte er im Sand zwei Fußspuren: eine war von ihm, die andere von Gott. Als die letzte Szene vor ihm aufgeleuchtet war, blickte er zurück auf die Fußspuren und bemerkte, dass eine lange Zeit des Weges nur ein Paar Spuren im Sand zu sehen war. Und er bemerkte, dass dies geschehen war während der schwersten und traurigsten Zeit seines Lebens. Dies machte ihm ernstliche Sorgen und er sagte zu Gott: "Als ich mich entschied, dir zu folgen, sagtest du, du würdest den ganzen Weg mit mir gehen. Aber mir ist aufgefallen, dass während der schlimmsten Zeit meines Lebens nur ein Paar Spuren da war. Ich verstehe nicht, dass du mich verlassen hast, als ich dich am meisten brauchte..." Gott antwortete: "Mein kostbares Kind, ich liebe dich und habe dich niemals verlassen. Während deiner Zeit voller Last und Leiden, als du nur ein Paar Spuren sahst, da war es so, das ich Dich getragen habe."
Zitat: Darf ich mein Geschreibsel jetzt nachträglich doch noch als Karma-Pluspunkt für meine nächsten 3 Leben verbuchen?
Gerne Roswitha Ich schäme mich zu Tode was ich dir teilweise für Stuss an den Kopf warf. Aber wie dem auch sei. Manchmal sag ich ja auch den "alten Hasen" "Was nutzt alle Weißheit, wenn der Patient noch auf dem Schlauch steht" Ist oft nicht einfach, was? Ich hoffe bald auch mit meiner Erfahrung mal helfen zu können. Aber momentan möchte ich mich noch zurück halten. Es tut mir besser denke ich.