alles richtig, verwundbar bin ich immer noch, ich WILL mir auch kein dickes fell anschaffen. es ist schwierig, auf diesem dünnem grat entlangzuwandern. offen und empfindlich zu sein und sich dennoch abgrenzen zu können.
wenn du 20 jahre lang deine grenzen weggesoffen hast und nicht mehr weisst, wo sie eigentlich sind, sein sollten, wo du sie neu steckten könntest und solltest - ohne dich abzugrenzen von anderen....schwierig das. und mein problem.
anscheindend schätzen mich andere vollkommen anders ein, als ich mich fühle.
beispiel: meine 2 polit-gruppen (1 x gewerkschaft, 1 x partei) kaum erscheine ich 2 mal dort werde ich für bundesdelegiertenkonferenzen nominiert und auf reise geschickt - äähh..
immer wieder dasselbe: ich wecke erwartungen, hochtrabende, ob in beziehung, beruf, familie, vereinen oder polit und kann diesen dann nicht entsprechen - nicht so, wie ich sie anscheinend geweckt habe.
tja, und dann saufe ich halt...
Fürchte dich nicht vor dem langsamen Weitergehen, fürchte dich nur vor dem Stehenbleiben.
Hallo Leona, wow-typisches Belohnungssaufen. War bei mir genauso, immer, wenn´s mir besonders gut ging, wenn mir was aussergewöhnliches gelang, habe ich mich "belohnt".
Im nachhinein und nüchtern betrachtet waren diese Dinge doch nicht so aussergewöhnlich, um das Saufen zu rechtfertigen-es waren halt "vorgeschobene" Gründe. Ich wollte einfach Trinken!
Mittlerweile belohne ich mich mit Schokolade-schmeckt auch besser als stinkendes Bier!
das passende Wort für dein Beispiel heisst wohl : ablehnen. In zweierlei Sinn ...
Du kannst ablehnen ... ich will nicht sagen, z.Bsp. ...? Du meinst andererseits vielleicht auf Ablehnung zu stossen wenn du nicht annimmst?
Alkohol als Belohnung zu nehmen, in deinem "Fall", ist ja eh etwas kontraproduktiv, denn wenn der Fall "Belohnung" eintreten soll fühlst du dich mies ...
tommie
Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehört, etwas zu werden.
najaa, najaa, irgendwie ist es ja auch ganz nett, auf partei- geschäfts- oder gewerkschaftskosten in berlin, münchen oder sonstwo interessante leute zu treffen, konzepte zu entwickeln, die visitenkarte auf den hoteltresen zu knallen und mal woanders zu sein.
die überforderung merke ich erst im nachhinein. hier meine grenzen auszutesten, finde ich absolut schwierig. ich kenne sie nicht.
Fürchte dich nicht vor dem langsamen Weitergehen, fürchte dich nur vor dem Stehenbleiben.
ich bin auch mal gern "woanders", deshalb hab ich u.a. ne Bahncard und ein "Konto" bei ner bestimmten Fluggesellschaft ... dafür brauchts doch keine Partei oder sonst was .
Eigene Grenzen ausloten ist so ne Sache. Vielleicht probierst du es mal mit unter- anstatt überfordern und pendelst dich so allmählich auf ein Level ein das dir gut tut?
tommie
Wer glaubt, etwas zu sein, hat aufgehört, etwas zu werden.
Du hast es schon vor ein paar Tagen kommen sehen - oder?
Kein Sicherheitsnetz aufgespannt?
Das mit den Grenzen - das kaufe ich Dir so nicht ab.
Klar, wenn Du jetzt aufhörst, hast Du in 2-3 Tagen wieder alles im Griff... Habe ich auch gedacht, jahrelang. Mit Abstinenz und zufriedener Trockenheit hat es aber nicht viel zu tun.
Wie sieht es denn mit einer SHG aus?
LG Bernd
"Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher und die Intelligenten voller Zweifel sind. "(Bertrand Russell)
klaro bin ich in einer shg, einer netten frauen-shg in frankfurt. jaaa, und ich habe dort gejammert und nun hier gejammert, und nachdem alle hier und dort gesagt und gemeint haben, dass ich das ja alles mit sicherheit gut hinbekommen werde, so wie es ausschaut, und ich eben NICHT dieser meinung war, nehme ich mir heute diesen ausstand - oder so.
... und jetzt kauft mir BITTE gefälligst ein paar handschuhe, damit es mich nicht mehr so friert, gell??
Fürchte dich nicht vor dem langsamen Weitergehen, fürchte dich nur vor dem Stehenbleiben.
werde ich, werde weiterwusteln, dann, morgen, wenn die flasche leer ist.
stehauffrauchen ich. am montag wird es wahrscheinlich kein problem mehr sein. wahrscheinlich, hoffentlich. und dann weiter im text, zuversichtlich, taff.
...bis zum nächsten mal, in einem dreiviertel, halben, viertel-jahr??
naja, aus-zeiten sind nix ungewöhnliches, am wochenende. ich funktioniere ja noch - nur für wen oder was?
Fürchte dich nicht vor dem langsamen Weitergehen, fürchte dich nur vor dem Stehenbleiben.
Dein Leben klingt so, als könntest Du Dich darin rasch selbst verlieren: Äußere Erwartungen, Komplimente, hohe Anforderungen, viel Wirbel und Trubel.
Mir wurde klar, dass ich erstmal mich finde musste. Das Nicht-mehr-trinken ist doch nur ein erster Schritt, der ohne neues inneres Leben eigentlich fast zwangsläufig zum Rückfall führt. Wer bin ICH, was tut mir gut, was will ich? Das ist meine spannende und lebenslange Aufgabe und Frage geworden: Weg vom "Außen", mich auf den Weg nach "Innen" zu machen. In meine eigene innere Mitte.
Ich war früher auch so ein "netter" Solidaritätsmensch. Heute habe ich gelernt, auch mir selbst gegenüber solidarisch zu sein. Einsatz für andere nutzt nix, wenn man selbst bei drauf geht.
NL
Wenn meine Oma ein Bus wäre, könnte sie hupen. (Dieter Eilts)
nein, ich will nicht taff sein. hmm, aber ich kann es auch nicht ertragen, wenn dinge schief laufen, die eigentlich nicht schief laufen müssten.
und dann mache ich mir mir gedanken, komme auf ideen, bringe vorschläge. die reaktion allüberall: klasse, prima, machen sie mal...
und das überfordert mich dann: keine traute hilfe zu holen oder einzufordern - frust - enttäuschung - überforderung- alleinewursteln - nachfragen - frust - saufen.
schön-schrecklicher kreislauf...
Fürchte dich nicht vor dem langsamen Weitergehen, fürchte dich nur vor dem Stehenbleiben.