...habe ich lieber schuldgefühle, angst, sorgen und warte bibbernd auf die schlimmen dinge, die da noch kommen werden...
Hallo Leona,
auf diese Art und Weise bastelt "man" sich die schönsten Saufgründe...
Seit ich definitiv mit der Pulle abgeschlossen habe,lasse ich es gar nicht erst soweit kommen,daß ich mich mit solchen Gefühlen rumschlagen muss.
Früher war ich auch eine Meisterin darin,Dinge vor mich herzuschieben oder Probleme quasi selbst zu kreieren...wo ich doch genau wusste,daß ich mich früher oder später tierisch über mich selber ärgern würde.
Heute packe ich lieber die Dinge bei den Hörnern...und hab meine Ruhe.
tja, den stier bei den hörnern packen, gleich auf alles angemessen reagieren und endlich mal mit diesem schuldgefühle-auftürmen aufhören können - nichts würde ich lieber tun...
ich denke mittlerweile nicht mehr, dass ich dabei ständig am saufgrund basteln bin, habe absolut keine lust auf rausch oder betäubung. dieses gefühl, "ich habe meine schularbeiten nicht gemacht" ist etwas ganz altes und bekanntes für mich, nicht als ständiger begleiter, aber als einen, dem ich gerne endlich mal endgültig adee sagen möchte.
nichts ist schwerer zu ertragen, als eine reihe von guten tagen - dieser spruch scheint auf mich gemünzt zu sein
aber ich bin mittlerweile hartnäckig geworden und werde weiterhin meine nachsorgegruppe, meine therapeutin und euch solange nerven, bis ich diesen blöden schalter finde....
Mönsch, deine Ex ist ja eine richtig Assel! Ich spar mir jetzt ne Schimpftirade über solche Ausnutzertypen, die es glatt schaffen, das sie "spring hoch" rufen und man es liebend gerne auch noch tut, weil man denkt, das wäre das Ei des Kolumbus des Lebensglücks...
Und ich kenn das auch und ebenfalls und mags auch überhaupt nicht: dieses sich überrumpelt fühlen und baff sein und neben sich stehen - um dann im nachhinein diese Hilflosigkeit und so als Wut/ Ärger über sich selbst reinzufressen...
Mir haben dann immer Briefe geholfen, die ich auch in den seltesten Fällen abgeschickt habe
Bei einer Bindung war das mit der "Ungleichzeitigkeit" meiner Wut und dann hochfahrenden Schlagfertigkeit ( also dem Moment, wo ich dann endlich meine Position auch gefunden hatte) so krass, dass ich nach einer Begegnung die Wut/Postition tatsächlich erst so 3 Monate später hatte... Wat ne Schnecke in dem Fall, was! Passte zur Zeitlichkeit der Bindung, denn ich sah dieses Exemplar Mensch sehr selten...
Dann bin ich schier an den PC gerannt, um meine Worte auf die Tastatur einzuhämmern und mich zu ordnen... und dann war´s wieder erledigt.
Grade diese Briefe an den Herrn habe ich aber nie bis kaum abgeschickt- mann- der konnte mich echt so was von rausbringen, dass ich das nie vergessen werde, was son überrumpeltes Blockiertsein doch mit einem manchen kann.
Also- bei dem Tempo, was ich da selber brauchte, um mich immer dann gut wieder zu finden ( und das war dann jedes Mal auch wieder ein echtes Triumphgefühl, endlich bei mir wieder angelangt zu sein :grins2- was ist da schon ein Jahr- und dann noch ein Jahr, wenn keinerlei Kontakt bestand
Ich find´s supi im Grunde, dass du den Satz: "da rede ich mit dir net drüber" rausgegegeben hast- und was wollte die Chaosbraut denn nu genau? Noch mal gucken, ob sie noch nen klitze kleines Eisen im Feuer bei dir hat, ein verquerer Abschiedsmelancholie, da nu 500km weiter wegziehn ( ihr habt euch doch eh nicht gesehen oder gesprochen) ... ist doch dennoch erstaunlich, wie gut trotz Überrumpelung die grundsätzliche Grenzsetzung doch funktioniert bei dir oder?
Angerührt hat mich dieser Satz von dir:
"Das blöde ist halt, dass sie im grunde genommen das richtige gemacht hat – aber aus den falschen gründen."
Wenn du das so meinst, wie ich meine zu hören, dann biste ja ganz bei dir angekommen bzw. kannst dieser Scheisserfahrung etwas positives für dich selber abgewinnen, was ich grossartig finde, wenn du es kannst.
So eine Ausnutz-Dauergebe-Ernährerrollespiel-Bindung hast du nämlich wirklich nicht nötig, um dich gebraucht, geliebt und gemocht zu fühlen, oder?
Also wirklich Rotekarte allen Ausnutzerfrauen, die sich bei dir nen warmen Winter/kühlen Sommer/ gut genährten Herbst machen wollen für die Zukunft , und dafür ein bisschen Frühlingsgefühle massieren mit Herzflattern und bissel gut Wetterchen bieten mögen, oooddääää?
Such den Schalter solange du magst, liege Leona, sodass dieses Gefühl von nicht gemachten Hausaufgaben nen ganz normales, kleines ärgerliches Mass annehmen, wie es im Satz: es drückt mich der Schuh passend ist- und dann auch hurtig den Hintern hochbekommst, die lästigen Alltagspflichten um Geld und Bürokratie und Co auch schneller anzugehen... ist doch schon nen super Schritt, dass deine Vogelstrauss-Zeiten immer kürzer werden
Ich bummel mir da auch ab und an was zusammen und kenn das also auch gut, wenn sich mal liegengeblieben was türmt... ist immer nur nen "Symbolhandlung" für was anderes bei mir, wo ich nicht ranmag - seit Thera weiss ich das wenigstens
hihi, die potenziellen ausnutzfrauen würden sich böse umkucken bei mir, weil es momentan ja so garnix zum ausnutzen gibt... so mit meinen halbtagsjob verdiene ich geradeso knapp für mich alleine.
und ich denke auch, dass diese verzweiflunganfälle immer noch nachwirkungen der doch bösen umstellung von gutverdienend zu nichtsverdienend, zu krankengeld und harz4 sind. aber eine vollzeitstelle würde ich im moment noch nicht schaffen - muss irgendwie auch so gehen und mein seelenfrieden ist mir da auch wichtiger.
aber komisch ist es schon, dass ich mir solches immer dann antue, wenn ich was wichtiges geschafft habe, da wird meine therapeutin noch ein weites feld zum beackern bekommen.
gut, gut, dass ich euch von diesem anruf erzählt habe, irgendwie gibt mir eure resonaz das gefühl, wirklich und endgültig mit dieser frau "durch" zu sein.
meine zimmerpflanzen und meine katze haben jetzt ein jahr begossen und gepflegt von mir durchgehalten, und wenns nach den AA's geht, darf ich ja dann nächstes jahr mein single-dasein beenden...
und wenn schon früher amors pfeil seinen weg finden sollte, muss ich halt meine katze ein bischen schneller gießen
nachdem ich gestern nach dem rückfall am sonntag meinen weinbrand-schädel auskurieren musste , ist heute der kopf wieder so einigermaßen klar. fühle mich zwar immer noch etwas zerknautscht mit leisen kopfschmerzen aber schaue wieder aus dem loch heraus.
weia, welcher teufel hat mich da geritten? naja, rückwirkend betrachtet so klar wie kloßbrühe: ich habe nicht mehr auf mich aufgepasst. das ganze wochenende im stillen kämmerlein gehockt und mich mit dieser dummen abrechnung herumgeschlagen. meine therapeutin hat gestern nur den kopf geschüttelt, warum ich mich überhaupt mit diesem kram belastet habe - rein rechtlich gesehen bin ich dazu überhaupt nicht verpflichtet.
was mich immer noch verblüfft, ist dieser automatismus: innerhalb weniger minuten tauchte der gedanke an die bar meines vaters auf und ohne halt war ich unten und stürzte das erste glas hinunter - danach gab es dann sowieso kein halten mehr.
denke, ich habe schon tage zuvor mehrere warnsignale und stoppschilder überfahren. ein dialysepatient muss auch, um zu überleben 3 x die woche zur blutwäsche und ich muss mir mindestens 3 x die woche was nettes antun, mit jemandem eine latte machiato trinken und im straßencaffe schwätzen, ein neues buch in der hängematte lesen, eine klitzekleine radtour zum eiscaffee mit riesen-erdbeer-becher. hört sich doch garnicht so schwer an....
ich hoffe wirklich, dass ich aus diesem schaden ein stückchen klüger hervorgehe
wohl wahr, dass ich mich einfach zu sicher gefühlt habe. ich war so heilefroh, keinerlei bedürfnis mehr nach alk oder betäubung zu haben. da war kein heimliches bedauern, kein gedanke "vielleicht doch mal so ausprobieren" NIX - geschwört.
und da ich jetzt die ganze zeit kein bedürfnis nach saufen hatte, warum sollte ich mir da absichtlich saufgründe basteln ? ich denke eher, dass ich meinen "warnlämpchen-mechanismus" feiner justieren muss. belastende sachen nicht alleine heben wollen und sich durchwuseln, sondern sie entweder ablehnen oder hilfe suchen. meine zumutbarkeitsgrenzen tiefer legen.
und das habe ich in diesem fall eben nicht getan - und prompt die rechnung präsentiert bekommen.
innerhalb weniger minuten tauchte der gedanke an die bar meines vaters auf
DAS stach mir so ins Auge. Warum ist die Bar deines Vaters nicht tabu für dich?
Du hast ja schon geschrieben, dass du dich überfordert hast, keine Rücksicht auf dich genommen hast (ich kenne das auch gut von mir früher). So wie ich das lese, führte das bei dir zu einem Verhaltensrückfall - nämlich keine Verantwortung mehr für dich selbst tragen zu wollen, zurückschlüpfen unter Papas Mantel (zumindest in Papas Weinbrandflasche ). Dir fällt es schwer, dich auf eigene Füße zu stellen, dich (innerlich!!!) unabhängig zu machen. Dazu passt auch sehr gut dein finanzielles Desaster. Ich glaube, es könnte dir helfen (auch hinsichtlich der Rückfallgefahr), wenn du dich wagst, dies mal näher zu beleuchten in deiner Therapie. Du hast da vermutlich noch eine ziemlich fiese Leiche im Keller..
Auch ich bin bei mir immer noch am "entrümpeln" - wird auch noch dauern. Aber eines ist sicher: Der einzige Weg mich zu befreien, ist der OHNE Alkohol!!!
ich hoffe wirklich, dass ich aus diesem schaden ein stückchen klüger hervorgehe
Das liegt einzig an dir!
Aber du musst niemandem was beweisen - tue es für dich.
Man denkt eigentlich gar nicht über Alkohol nach...und ist derweil schon fleissig am Basteln. So wars doch bei mir auch...genauso und nicht anders.
Liegt wahrscheinlich auch daran,daß wir Alkoholiker Meister der Verdrängung sind.Das funzt wohl für alles (auch fürs Abnehmen...mal so am Rande :grins2.Da werden dann solche "Saufgedanken" gar nicht weiter beachtet. Und in der Zwischenzeit wird fleissig an den "Gründen" gefeilt.
Aber Einen kennste ja jetzt und auch noch Viele mehr,denke ich. Wenn Du nun hellhörig georden sein solltest,wirste bemerkt haben,daß Du jedes Mal aufpassen musst,wenn Du anfängst,Dir selber auf die Nerven zu gehen und Dir selber Beinchen zu stellen scheinst.
Ja, das mit den Gründen will mir auch nicht in den Kopf.
Warum soll so ein Papierkramdingens ein Grund sein, das ich mir mein Leben wieder anfange zu versauen, mir wieder meine jammrige Alkoholhölle zurückhole ?
Oder anders, was auch immer in der Welt soll mich dazu bringen, mich wieder so klein zu machen ?
Oder nochmal anders, es gibt keinen Grund um zu Saufen !
klaro setze ich mich jetzt nicht hin und jammere, dass diese böse eigentümergemeinschaft, deren abrechnung ich überprüfen sollte, nun die schuld an meinem rückfall trägt.
und ich werfe auch dem weinbrand meines vaters nicht vor, dass er die unverschämtheit besitzt, im hintersten winkel der bar seit monaten unberührt und an diesem abend unbeaufsichtigt, mir aufzulauern.
aber es war wohl genau der "richtige" hebel für gollum, jetzt nicht noch umständlich an die tanke fahren zu müssen.
ein weiteres mosaikstückchen wäre die abschiedsfeier meines 73-jährigen vorgängers, der hochgelobt und seeehr wiederstrebend in den ruhestand gefeiert wurde. habe tapfer mit wasser angestoßen und was von "ich muss ja noch fahren" gemurmelt - allen neuen kollegen wollte ich ja nun doch nicht alles auf die nase binden.
seine ebenfalls anwesende ehefrau hat dann auch mit nassen augen erzählt, wieviel ihm diese arbeit bedeutet hat. nach der feier bin ich mit SEHR gemischten gefühlen nach hause ins wochenende gefahren....
weißt du bea, ich suche keine ausreden ich bin auf der suche nach den ursachen. die alternative wäre zu sagen: es hat am sonntagabend auf einmal "klick" gemacht und ich wollte saufen, ohne rücksicht auf verluste oder konsequenzen.
und diesem "klick" möchte ich nicht ein weiters mal so ausgeliefert sein.
der Wunsch saufen zu wollen ist nach meiner Meinung ein Zeichen, dass eine Situation entstanden ist, die du nicht auszuhalten glaubst und nur die alkoholgeschwängerte "Glückseligkeit" schafft Abhilfe. Ich würde sagen, aushalten lernt man durch aushalten - und zwar nur nüchtern. Irgendwann wird aus "aushalten" ein selbstverständliches bewältigen, ohne Gedanken an den verlogenen "Rettungsanker" Alkohol.
Manchmal denke ich, dass ich von einer nassen Alkoholikerin zu einer trockenen sado-maso Tussie mutiert bin, die sämtliche Hammerschläge unausweichlich kommen sieht, sich treffen lässt und dann froh ist, dass sie das nüchtern erleben durfte - um doppelt und dreifach zurückzuhämmern.
Mit Alkohol könnte ich nichts aushalten, bewältigen oder ertragen. Das schaffst du auch.
finde Laila's Beitrag klasse. Aushalten lernt man durch aushalten. Zusammen mit Spieler's Statement, dass es schon erstaunlich sei, welche Macht der Alkohol hat (über Leben, Liebe, Gesundheit und alles Schöne), ergibt es für mich ein Rezept für ein alkoholfreies Leben.
Seit meinem Rückfall hatte er wieder Macht über mich, psychisch. Nein, hab nix getrunken, aber man hätte doch können...
Und warum? Weil ich noch nicht 100% überzeugt war, dass NIE WIEDER. Weil ich Gründe gesucht habe.
grrrr, merke gerade, dass ich ganz, ganz schnell was loswerden muss, sonst steigt mein frustspiegel wieder gefährlich.
Der erste ärger im neuen job: ich hatte den auftrag, die gewerblichen mietverträge dahingehend zu überprüfen, ob eine mieterhöhung nach preisindex möglich ist. also habe ich mich mit feuereifer hineingegegraben, beim statistischen bundesamt gesurft, ausdrucke gemacht, hin und her gerechnet und das ergebnis (mieterhöhung geht nich...) übersichtlich in einer tabelle zusammengefasst.
als reaktion kam dann zurück: da haben sie sich verrechnet, das kann nicht sein, der anwalt soll das jetzt machen. der anwalt wird auch zu keinen anderen ergebnissen kommen, als ich, habe ich auch schon telefonisch abgeklärt.
könnte mir ja sonstwo vorbeigehen, dass jetzt unnötigerweise für den anwalt nochmal teuer geld ausgegeben wird, aber es wurmt mich ungemein, dass ich nicht ernstgenommen wurde.