ich nehme die sache genauso ernst wie jede andere krankheit. bin neu in der stadt und hab hier eigentlich keinen hausarzt meines vertrauens außer dem, der mir damals den teer aus meinem gesicht gepickt hat, als ich damit bremsen wollte. ansonsten hatte ich scheinbar keine von mir ernst genommenen krankheiten die letzten jahre. ich glaube auch nicht, dass mir ein arzt irgendwie helfen könnte momentan. was will er den tun? zaubern, dass es mir besser geht? dass ich nicht mehr an alkohol denke. ich denke, da muss ich jetzt allein durch. zumindest erstmal. und wenn ich dann erkennen muss, dass du recht hast, dann kann mir vielleicht jemand einen guten arzt in m empfehlen.
ähh, danke für die gutgemeinten ratschläge, aber die tipps von wegen hausarzt aufsuchen usw. bringen mich jedesmal voll auf die palme. wahrscheinlich weil ich schon ahne, dass das nötig ist. wahrscheinlich weil ich es schon ziemlich lange weiss.
es ist das fast jedem bekannte Problem. Ausweichen. Ich brauch keinen Arzt was soll der denn machen. Soll er mir sagen, dass mich das trinken in den Tod befördert. Ja, das soll er dir sagen, aus medizinischer Sicht. Hast du dich schon mal über das dahinsiechen eines Alkoholikers in den letzten Wochen informiert. In meiner Gruppe war mal eine Krankenschwester, Intensivmedizin, die hat es mir folgendermaßen erklärt:
Aus allen Körperöffnungen kommt stinkende Brühe. Und das wochenlang. Und das schönste, du kriegst alles mit und hast Schmerzen, bei denen Valium kaum noch hilft. Nur dies zum medizinischen Teil, über die psychische Belastung will ich gar nicht reden.
Schau deiner Krankheit in die Augen und mach den ersten Schritt, und wenn es "nur" zum Hausarzt ist.
Nicht ablenken und ausweichen. Das ist auch ein Problem von mir, ablenken und ausweichen. Brauchte x schwere Entzüge, bis ich auf die Wies´n kann, und das Bier ist mir wurscht.
jetzt weiss ich auch warum das Fleisch so zart ist. Und danach, du ich kann dir was sagen, wie ein Stier.
Musst du unbedingt mal essen, wenn du zur Wies´n-zeit hier bist. Gibt Kraft und hält jung. Hat soviel Proteine, dass es einmal im Jahr genügt.
Was ähliche wirkung hat, ist Lungerl mit Knödel. Ludwig Thoma hat in seinen Lausbubengeschichten schon bemerkt: ein kräftiges Essen. So werden "gstandene" Bayern gemacht. Harte, kräftige Kerle. Und natürlich darf die Mass Bier nicht fehlen. Gründe gibt´s ja genug eine Mass zu stemmen.
Der wichtigste ist der Feierabend, jetzt hab ich mir eine verdient.
ja es regt dich auf... Warum ?? ..du hattest ja schon Schwierigkeiten um dich hier einzuloggen, nüchtern hat das gar nicht mal geklappt..
Nun müsstest du mal in dir gehen, was macht dir denn solche Angst ??
Nun biste drin im Forum, nun ist auch so ein Forum eine feine Sache, in dem Moment wo man sich ernsthaft mit sich selbst auseinandersetzen will.
Wo ich eben erkannt habe es geht um mich.
Wenn ich sie als Alibi benutze, ich tue doch jetzt was..
Dann hat so ein Forum auch einen großen nachteil der Real Life Selbsthilfegruppe.
In einer Selbsthilfegruppe sitzt du jemand gegenüber oder im Kreis, je nach dem und du kannst eben nicht ausweichen wenn dir jemand den Finger auf deine Wunden legt.
Hier im Forum oder bei einer eingeblendeten WEB-Seit ist das schon anders...hier und dort kann und brauch ich nämlich blos das lesen und mich mit dem "Auseinandersetzen" was mir gerade genehm ist. Was mich unangenehmer berühert, aber vieleicht gerade wichtig wäre mal genauer betrachtet zu werden das überles ich mal...
so gesehen tue ich dann das was ich schon immer gemacht habe, ich flüchte mal vor mir selbst...
toll, dass Du es geschafftbhast auf das Oktoberfest zu verzichten. Da hast Du wirklich Mut gezeigt. den Mut gehört dazu den Kollegen diese Entscheidung mitzuteilen und als Begründung den Alkohol anzuführen. Den gleichen Mu wünsche ich Dir wenn es um die Entscheidung für oder gegen den Arztbesuch geht. Ein Arzt hat durchaus Möglichkeiten Deine Entzugserscheinungen zu mildern. Schämen brauchts Du Dich deswegen auf keinen Fall. Ich leite seit einiger Zeit eine Anfängergruppe in der Suchthilfe. Du wärst wahrscheinlich erstaunt wen Du da alles antriffst. Dort ist der angesehene Herr Doktor ebenso wie der Polizist der gemerkt hat, dass er mehr trinkt als die Alkoholsünder denen er den Führerschein abnimmt. Dort findest Du den Abteilungsleiter des Weltunternehmens ebenso wie den Herrn Studienrat der nicht mehr mit Fahne vor seine Klasse treten will. Mach Dir darüber keine Sorgen.
Ich drück Dir die Daumen auf dem Weg in die Trockenheit.
hallo nochmal, wie gesagt, für mich ist heute der 2. tag am stück, an dem ich nicht trinke. für mich ist grad sehr viel sehr neu. der mut zu sagen, dass ich nicht mehr trinken will. der zorn über ratschläge, die ich nicht hören mag. die angst davor, dass ich es nicht alleine schaffe. dass ich um diese tageszeit noch denken kann (bzw. dass da im kopf sowas zumkribbelt). und dass ich überhaupt emotionen habe.. so viel auf einmal. lg die mutige
Dann mal ein herzliches Willkommen an dich nach nun 4 Jahren untertage- wieder im "hier und jetzt" mit dir selber mitten im licht! Na- und wie findest du biste inzwischen gewachsen?
also Angst zu meiner Hazsärztin zu gehen, hatte ich auch. Aber als ich dann da war und anfing über mein Problem zu reden, sprudelte es nur so aus mir raus. Es war fast wie ne Therapiestunde und ich bin froh da gewesen zu sein. Selbst wenn ich nun mit meiner Tochter zu ihr gehe, weil diese irgendein Weh Wehchen hat, fragt sich mich wie es mir geht. Also gib Dir einen Ruck. Danach geht es Dir besser.
tag auch, also ich bin neu hier, und zwar unter den gleichen umstäden, unter denen mutige hier gelandet ist. also im augenblick blau, aber wird sich schon geben. ist auch nicht mein erster entzug. ich habe mich auch ein wenig hier durchgelesen und guck jetzt erstmal, dass ich mich daran gewöhne. ich werde also dies forum ab jetzt an regelmässig besuchen, nicht zuletzt um mit meiner krankheit in kontakt zu bleiben. bei mutiger fiel mir auf: scham trinken in gesellschaft
find ich beides super wichtig, bei der gesellschaftstrinkerei interessiert mich (von wegen oktoberfest): wie eigentlich nicht trinken, wenn man in gesellschaft sowieso nichts trinkt? ich meine: wenn man gesellschaftlich resistent ist, aber nicht wenn man allein ist. bei vielen von uns ist unter umständen nämlich eher das das problem.
ist ja nur ein denkansatz, ich muss mich glaub' ich auch erstmal hier einfühlen.
ich finde es aber gut und toll und wichtig, dass es dieses forum hier gibt.