für mich gibt es da eine ganz einfache Richtlinie:
Die heißt "Liebe und Verständnis.... " - JA, aber nicht mehr, als derjenige auch für sich selbst aufbringt.
Vielleicht wollte ja der Spieler einfach mal wissen, ob dem Igel seine Selbstliebe jetzt endlich groß genug ist, aus dem Karussell komplett auszusteigen?
Wenn Du für jemanden mehr Liebe und Verständnis aufbringst, als er/sie für sich, dann heißt das nichts anderes, als daß Du Dich selbst nicht genug wertschätzt. Und vielleicht von eigenen Problemen ablenken willst? Typisches Co-Verhalten halt.
ZitatWenn Du für jemanden mehr Liebe und Verständnis aufbringst, als er/sie für sich, dann heißt das nichts anderes, als daß Du Dich selbst nicht genug wertschätzt.
Genau so ist es Das hab sogar ich jetzt kapiert und das will was heißen
Wenn man für einen anderen mehr Liebe und Verständnis aufbringt, als für sich selbst, kann es mit der Wertschätzung der eigenen Person nicht weit her sein.
Hab ich das so richtig verstanden?
Ich denke mal, dass ich genau an dem Punkt stehe, um das für mich erst wirklich zu erkennen.
Sich aus Liebe zu opfern, sich aufgrund falsch verstandenen Verständnisses für die Situation eines anderen, evtl. geliebten Menschen selbst zu verleugen, führt nicht zu einem menschenwürdigen Leben.
Und ewig weiterleiden in der Hoffnung, die Liebe und das leidige Verständnis reißen das Ruder rum, bringt`s ja irgendwo ah net.
ZitatWenn Du für jemanden mehr Liebe und Verständnis aufbringst, als er/sie für sich, dann heißt das nichts anderes, als daß Du Dich selbst nicht genug wertschätzt.
Irgendwann ist mir mal aufgefallen, wie sinnlos es eigentlich ist, wie wir hier mit Rückfälligen und Nassen umgehen.
Jeder Koabhängigen erzähle ich daß es eigentlich egal ist was sie tut, ob sie nun mosert oder Verständnis zeigt, auf einen nassen Alki hat nun mal kaum etwas Einfluss. Der säuft so lange bis er damit fertig ist, ob die Welt um ihn herum untergeht oder ob er gehegt und gepflegt wird, völlig egal.
Ja, und ich bin auch überzeugt von dem was ich da schreibe, trotzdem hat es mich schon geärgert wie blöde und uneinsichtig so ein Säufer sein kann...wahrscheinlich spricht da die Scham aus mir daß ich auch schon mal so ein Idiot war.
Trotzdem find ich es OK, seinen Unmut gegenüber einem Uneinsichtigen zu äussern, denn nachdem es sowieso keinen Einfluss auf denjenigen hat was ich tu kann ich das ja so machen wie es mir selbst am Besten damit geht.
Keiner ist gezwungen das toll zu finden oder sich gar Streicheleinheiten für einen nassen Alki abzuringen, ich persönlich tu mir da schwer, denn ich finde überhaupt nichts Sympathisches an Leuten die saufen bis sie in die Entgiftung einlaufen.
Für mich war es lange psychische Hygiene, seelisches Zähneputzen, wenn ich gesagt habe wie ich das finde. Es hat mir auch deutlich gemacht, wie ich mich selbst finden würde, falls ich je wieder mal meinen sollte eins trinken zu wollen. Ich hab mich auch von dem Gedanken befreit, anderen unbedingt helfen zu wollen, von daher ist mir das ehrlicherweise relativ egal, wie das auf diejenigen wirkt. Entweder sie helfen sich selbst, oder sie sind sowieso nicht zu retten.
Moin Igel! Sehe, du bist online und wuensche dir Geduld und Kraft beim Neueinstieg in das nuechterne Leben. Ich hoffe, dein Rueckfall war eine Bestaetigung fuer dich, dass der Alkohol fuer nichts eine Loesung ist.
erstmal Danke für eure Beiträge und zwar für alle.
Ganz kurz nochmal die Vorgeschichte, habe am 22.12.04 erkannt (und auch mir zugegeben) ein Alkoholiker zu sein, bin dann zum Arzt und habe u.a. eine ambulante Therapie begonnen, welche zur Zeit noch läuft, zeitgleich habe ich das "ich darf nicht mehr" durch "ich wil nicht mehr ersetzt". Habe in dieser Zeit gelernt mit vielen Situationen , auch ohne Alk., umzugehen. Partys, Feste, Belohnungssaufen oder das berühmte "kleine Bier zum Feierabend" sind kein Problem mehr.
Geblieben ist das bewusste ausschalten durch Alk. wenn die Probl.(scheinbar) zu gross oder unlösbar werden. Es ähnelt fast nem parasuizidalem Verhalten welches sich in den beiden letzten Rückfällen wiederspiegelt und mir Angst macht. Ähnlich nem Schnellkochtopf mit nem kaputten Ventil, der Druck baut sich auf und irgendwann fliegt (wenn man Glück hat) nur der Deckel gegen die Decke neben der ganzen Sauerei die solch ein Vorfall sonst noch auslöst.
Auslöser oder der berühmte Tropfen welcher das Fass.. (nicht die Entschuldigung) bei meinem letzten Rückfall war eine plötzlich aufgetretene halbseitige Lähmung meiner Tochter, welche sich mittlerweile Gottseidank zurückgebildet hat.
Bin dann auf der Intensivstation aufgewacht und bekam gerade noch nen Arztgespräch mit "...Alkoholvergiftung,...fast draufgegangen". Wurde dann am 24. entlassen und bin dann direkt zur Entgiftung gefahren und zwar länger als die geplanten 7 Tage (..nich weils beim ersten mal so schön oder easy war Jörg). Bin heute und morgen zu hause um wichtige Dinge zu erledigen und werde am Mittwoch wieder zur Klinik um weitere Massnahmen durchzusprechen oder zu veranlassen, weil ich verdammt nochmal an meinem Leben hänge.
Zum Schluss, wie ich schon in nem anderen Krankenhausthread schrieb (ohne zu ahnen selbst mal dort zu landen) ich denke Prügel/Häme und Vorwürfe sind ebensowenig angebracht oder Hilfreich wie das berühmte Streicheln oder "is doch alles nich so schlimm", denke nen "Gute Besserung" oder so freut einen dann aber doch. Es ist schlimm und hart, verdammt hart, aber es hatte mir keiner ne Infusion gelegt sondern ich habe mir das Zeugs (zumindestens anfänglich) "bewusst" reingeschüttet, obwohl ich auch hier schonmal schrieb "..schütt das Zeugs weg, denn wennste weitertrinkst wirst du dich morgen sehr scheisse fühlen". Habs trotzdem (selbst) getan und fühlte mich scheisse, wie jemand der aus dem vierten Stock springt und genau weiss, es wird dir gleich sehr schlecht gehn. Das macht mir Angst und deshalb werde ich nicht nur besser auf mich aufpassen und "das erste Glas stehn lassen" sondern sowohl mein Umfeld ändern, als auch den "Druck ablassen" und auch weitergehende Hilfe in Anspruch nehmen.
Nochmal Danke für die zahlreichen mails.
..denke werd euch wohl erhalten bleiben ob nun mit Bildchen oder ohne.
Na dann, du bist auf dem Weg und ich wünsch dir gute Besserung. Ich hoffe für dich, dass du deine Rückfälle nun besser verinnerlichen kannst, wenn du gleichzeitig eine ambulante Therapie machst. Mir geht es zumindest so.
Igel, diesem Druck nicht mehr standhalten zu können, kenn ich zu genüge. Hier heißt es für mich anzusetzen. Es sind Gefühle, die diesen Druck verursachen. Gefühle entstehen aber erst durch den Gedanken und vor den Gedanken sind die Situationen. Lassen sich die Situationen nicht ändern, kann ich lernen meine Gedanken in die richtige Richtung zu lenken. Sind die Gefühle schon da, kann ich lernen auf dem Teppich zu bleiben.
Jetzt muss ich mich hier doch zu Worte melden, dieser Beitrag löst in mir absolute Wut und Trauer aus.
Irgendwann ist mir mal aufgefallen, wie sinnlos es eigentlich ist, wie wir hier mit Rückfälligen und Nassen umgehen.
Sinnlos ? Wie sollte man mit DENEN denn umgehen ? Die sind doch eh restlos verloren, es hat doch gar keinen SINN mehr ? Am bestenn einen BANN auf DIE legen oder gleich Boardverbot !! Ja wo sind wir denn hier eigentlich ? Die Auseinandersetzung mit Rückfälligen und/oder Nassen ist ein zwangsläufiges muss. Hier fehlt mir jetzt nur noch der Satz: "Du brauchst doch nur aufhören. Du billst halt doch einfach nur Willensschwach. "
... auf einen nassen Alki hat nun mal kaum etwas Einfluss. Der säuft so lange bis er damit fertig ist, ob die Welt um ihn herum untergeht oder ob er gehegt und gepflegt wird, völlig egal.
Das ist so nicht ganz richtig. Auch bei einem nassen Alki, und bei einem immer wieder Rückfälligen höhlt auch der stete Tropfen den Stein. Genau, er säuft so lange bis er damit fertig ist, so lange bis er seinen Tiefpunkt erreicht hat, solange, bis er nicht mehr will, so lange bis er eventuell auch auf der Bahre liegt und der Deckel sich senkt. Wenn sich einer immer wieder sein Bein bricht, sagst Du dann auch nix mehr zu ihm, oder sagst Du pass doch beim nächsten Mal besser auf, oder bei einem Diabetiker der im Koma liegt, sagst Du dann auch, hättest halt weniger Zucker essen sollen. Also ich glaube so einfach ist es nicht.
.... wie blöde und uneinsichtig so ein Säufer sein kann......
kein Kommentar hierzu, find ich einfach eine unmenschliche Aussage.
... nachdem es sowieso keinen Einfluss auf denjenigen hat was ich tu kann ich das ja so machen wie es mir selbst am Besten damit geht.
es hat sehr wohl einen Einfluß auf Ihn, den Säufer, nur Du wirst nicht sofort einen Erfolg für DICH sehen.
denn ich finde überhaupt nichts Sympathisches an Leuten die saufen bis sie in die Entgiftung einlaufen.
Ich finde niemanden, der in seinem Eiter liegt, und vor sich hinstinkt und auf den Tod wartet sympathisch, aber er hat ein menschliches und würdevolles Behandeln nach wie vor verdient.
Ich hab mich auch von dem Gedanken befreit, anderen unbedingt helfen zu wollen,
... du glückliche
von daher ist mir das ehrlicherweise relativ egal, wie das auf diejenigen wirkt.
Mir ist es sehr wohl wichtig, wie ich auf andere Wirke, denn ich versuche immer die anderen so zu behandeln, wie auch ich, auch als Säufer, behandelt werden möchte.
[k]Entweder sie helfen sich selbst, oder sie sind sowieso nicht zu retten.[/k]
Wie Menschenverachtend ! Ich hör jetzt lieber auf, du hast es doch tatsächlich geschafft, mich stockesauer zu machen. ARGHHHHHHHHH!!!!!
ali
@igel
super, weiter so, du bist auf dem richtigen weg. jeder tag, jede stunde ohne alk bringt dich ein stück weiter. und keiner hat gesagt, das der neue weg ohne löcher und spalten sein wird. pass auf, das du da nicht irgendwo reinfällst, und lerne weiter diese löcher und spalten schon etwas früher zu erkennen und einen bogen darum zu machen.
ich lese an minitigers Beitrag nichts menschenverachtendes.
Ich denke, das erscheint vielleicht sehr bitter und traurig, das so zu sehen, wie minitiger, aber für mich, auch mein eigenes Suchtverhalten betrachtend, leider sehr wahr.