Gestern war ich so besoffen, dass ich nicht mehr ansprechbar war. Heute morgen um 6.00 Uhr stand ich vor der Tankstelle ( 3, 5 km gelaufen eine Strecke ) und habe mir 4 Pikkolo ( habe gekauft. Um 7.30 Uhr nach zwei Pikkolo habe ich den Hausarzt angerufen und um 8.00 Uhr bei der Suchtberatung. Am Montag soll ich hinkommen. Ich möchte unbedingt von dem Zeug loskommen. Ich habe vor mir selber Angst. Wochen und Monate komme ich ohne Alkohol aus und dann wenn sich genug Druck angesammelt hat,denke ich ich könnte ja ein Glas trinken. Aber ich höre nicht mehr auf. Mein Mann verabschiedet sich morgens mit den Worten: "Tschüss und sauf nix!" Ich will aus diesem Teufelskreis raus, aber ich brauche Ermutigung.
au wei...das hört sich ja gar nicht gut an. Bei 3,5Km am frühen Morgen laufen um Nachschub zu holen denke ich direkt an Spiegeltrinken. Deswegen solltest Du auf keinen Fall selber entgiften/nüchtern werden,sondern das unter ärztlicher Aufsicht tun. Da Du auch lange ohne auskommst liegt auch wohl Quartalstrinken vor.Aber all das wird mit Dir dann in der Suchtberatung besprochen.
Als erstes solltest Du jetzt zum Hausarzt gehen,damit er die Ausnüchterung einleiten kann.
Meine Familie denkt, wenn ich eine Theraphie gemacht habe, bin ich gesund. Aber vielleicht komme ich aus diesem schrecklichen Kreislauf heraus, weil ich ständig kontrolliert werde. Mein Mann hat mich jetzt schon dreimal angerufen, um zu kontrollieren, wie ich drauf bin. Dass ich mir heute morgen was gekauft habe, hat er nicht mitbekommen.
was die Familie denkt oder nicht denkt ist jetzt erst mal nebensächlich. Wie Du auf Dauer aus dem Kreislauf rauskommst,wirst Du in der Suchtberatung erfahren.
Wichtig ist jetzt erst mal nur,daß Du so schnell wie möglich zum Hausarzt gehst!
Ich trinke Wochen, auch Monate gar keinen Alkohol, dann kommt ein Problem, das Fass läuft über und ich denke: Trink ein Gläschen und du wirst ruhiger. Ich trinke dann aber die ganze Flasche und dann bis zu einer Woche.
Hallo Linux, Dein Trinkverhlten kommt mir sehr bekannt vor,ich trinke jetzt seit 26 tagen nicht mehr, und bin auch zufrieden, Deine Angst kenn ich auch gut, ich kann nur sagen mir hilft die Suchtberatung sehr, keine Gruppe nur erstmal Einzelgespräche, und natürlich auch die Gewißheit,daß auch hier Menschen für einen da sind. Das mit den Kontrolanrufen kenn ich auch mein Mann hatte manchmal auch Angst nach Hause zu kommen weil er nie wußte was ihn erwartet, ob ich getrunken habe oder nicht,die Anrufe sind eher aus Sorge als wegen der Kontrolle, würde ich mal behaupten, jedenfalls war das bei meinem Mann so. Gruß Aga
schön das Du hier bist, denn hier sind echt tolle Menschen unterwegs, die ein offenes Ohr und ein Herz am rechten Fleck haben.
Da ich Co bin, kann ich zu Deiner Situation nicht wirklich was sagen, ausser, super, dass Du aufhören willst Dir weiter zu schaden! Drücke Dir feste die Daumen!!!
das mit Deine Blessuren ist natürlich nicht schön, aber wenns mit einer der Gründe war, deshalb Du Dein Problem jetzt angehst, gut so!! Deine Eigeninitative finde ich spitze und drücke Dir kräftig die Daumen, das alles so laufen wird, wie Du es Dir momentan erträumst!
Denk daran, hier ist immer jemand, der Dir in schwieriger Situation gerne zur Seite steht!!!
na ja die Blessuren werden mich noch einige Tage an meine Trinkerei erinnen. Ich kann das Geschehene diesmal nicht so einfach von mir abschütteln und sagen: Nie wieder! Ich muß jetzt endlich tätig werden, obwohl mein Mann gerade am Telefon gesagt hat: Du brauchst doch keine Gruppe. Sag doch einfach "nein" zum Alkohol. Aber ich weiß, dass meine Trinkpausen immer kürzer werden, wenn ich nichts unternehmen.
Mein Horror vor dem nächsten Besäufnis ist einfach zu groß. In mir steigt eine richtige Panik auf, wenn ich dran denke.
Genauso war es bei mir auch vor genau vier Jahren und einem Tag. Zu diesem Zeitpunkt erinnerte ich mich daran, dass mir von einem Suchtspezialisten geraten worden war, wenn ich schon keine Therapie machen wollte (was ich aus verschiedenen Gründen damals in Bezug auf meine Lebensumstände für schwierig hielt – heute würde ich das anders beurteilen) ich mir zumindest eine SHG suchen sollte.
Ich bin zu den AA gegangen und habe mir, da ich vorwiegend an den Wochenenden getrunken habe, eine Gruppe Freitagabend und eine Sonntagfrüh ausgesucht. Ich konnte vom ersten Tag an trocken bleiben. Die Meetings besuche ich regelmäßig heute noch. Daneben lese ich AA-Literatur (wenn ich gerade Lust dazu habe) und sehr gerne Lebensgeschichten und Erfahrungsbericht sowie hier im Forum.
Ich möchte niemals vergessen, wie schlimm mein letztes Tage dauerndes Besäufnis war.
Du hast Recht, wenn du nichts mehr auf die lange Bank schieben willst. Versuch es mit einer Gruppe, aber unternimm sofort etwas, wenn du bemerkst, dass du auf diese Weise nicht weiterkommst. Lass dir da nicht hereinreden!
Einen guten Start ins dauerhaft trockene Leben wünsche ich dir. "Wir werden eine neue Freiheit und ein neues Glück kennen lernen" ist eins der Versprechen, die sich bewahrheiten werden.
Gefällt mir sehr gut, deine Tatkraft ... und willkommen hier an Board !
ZitatDu brauchst doch keine Gruppe.
.. verstehe ich das richtig, einerseits "kontrolliert" dich dein Mann ob du trinkst und andererseits findet er es überzogen, das du dir Hilfe suchst ?
Als kleine Anregung, Alkoholismus ist eine oft tödlich endende und anerkannte Krankheit. Eben weil man nicht einfach "nein" sagen kann. Es ist Abhängigkeit -- Sucht.
Und wenn du da wirklich raus willst, kommt wohl auch noch ein bisschen Arbeit auf dich zu. Für irgendetwas hast du den Alkohol ja "benutzt". Wie ich auch.
Aber ich finde deine Schritte, die du machst im Moment, richtig klasse.