ZitatUnd ich werde zukünftig einen anderen Weg wählen. Es fehlt mir schlicht und ergreifend auch an Erfahrung. Dieses war meine erste Beziehung, die ich von Anfang bis Ende nüchtern erlebte. Beziehungserfahrungstechnisch bin ich quasi noch ein Teenager. ;-)
hi markus
ich habe erlebt dass ich ich nicht nur beziehungstechnisch noch ein "teenager" bin, sondern auch in andern dingen, obwohl ich das eigentlich nicht wahrhaben wollte. "ich doch nicht, so kaputt habe ich mich nicht gesoffen"
habe ich doch!
ich merke nun dass das aber nicht so verallgemeinert werden kann. es ist ja nicht ein ganzheitliches kindliches oder teenagerliches verhalten. sondern es ist die unfähigkeit mit konflikten umzugehen, weil ich das nie gelernt habe und später die konflikte mit alkohol "gelöst" habe. auch war da immer dieses "allen leuten rechtmachen" wollen um erstens konflikte zu vermeiden und zweitens achtung zu erheischen, achtung die ich mir eben nicht selber geben konnte.
da ist was dran, dass ein alkoholiker stehenbleibt in der entwicklung. genauer gesagt er hat keine andere möglichkeit gelernt einen konflikt zu lösen ausser ihn zu ertränken.
fällt nun der alkohol weg, steht man bei einem konflikt natürlich ziemlich im schilf.
und dass du jetzt für alles und jedes die schuld bei dir suchst, also wie ralfi es angedeudet hat ,ins andere extrem fällst, ist jetzt so etwas wie eine kompensation.
mach jetzt nicht den fehler und probier einen perfekten supertrockenenalkoholiker aus dir zu machen. ich hab das probiert, es geht nicht. die frustration, die hoch gesteckten ziele nie zu erreichen hat mich fast kaputtgemacht.
ich lerne nun, mich so zu akzeptieren wie ich bin, ich lerne mich zu hinterfragen, warum ich in gewissen situationen so oder anders reagiere und lerne das zusammenspiel zwischen "auslösender situation ---------> entstehendes gefühl ------------> daraus resultierenden gedanken -----------------> möglichen lösungen" zu verstehen und bleibe nicht mehr vor selbstmitleid tropfend beim "entstehenden gefühl" hängen.
diese erfahrung gibt mir eine zuvor unbekannte stärke und selbstsicherheit und lässt mich mit andern menschen auf gleicher augenhöhe kommunizieren und nicht mehr als ein auf dem boden rumkriechenden wurm.
damit dreht sich die spirale endlich wieder mal aufwärts.
Zitatich lerne nun, mich so zu akzeptieren wie ich bin, ich lerne mich zu hinterfragen, warum ich in gewissen situationen so oder anders reagiere und lerne das zusammenspiel zwischen "auslösender situation ---------> entstehendes gefühl ------------> daraus resultierenden gedanken -----------------> möglichen lösungen" zu verstehen und bleibe nicht mehr vor selbstmitleid tropfend beim "entstehenden gefühl" hängen.
.... das geht mir heute noch so.
Womit ich heute noch ein Problem habe, ist wenn mir eine Situation unangenehm ist, ich aber nicht gleich darauf komme, was mir daran nicht gefällt und ich mich überfahren lasse. Hinterher weiß ich dann, ja, es war das *überfahren* und *fremdbestimmen* lassen und es ärgert mich, das ich nicht gleich grenzensetzmäßig schnell reagieren konnte.
Was mir auch noch machmal schwerfällt, sind Entscheidungen zu treffen. Nicht zu wissen, was ist jetzt das Beste. Das betrifft hauptächlich meinen Alltag, nicht jetzt beziehungstechnische Dinge ( obwohl es da neulich auch mal großen Klärungsbedarf gab, zwecks *Zuständigkeiten* ).
Ein Beispiel:
Über Weihnachten fiel meine Heizung aus. Der Notdienst der ortsansässigen Heizungsfirma konnte mir nicht helfen. Den total teuren Junkers Notdienst holte ich dann nicht, was mir der Mann vor Ort vorschlug. Und ich grübelte die gesamte Zeit über Weihnachten darüber nach, ob ich die richtige Entscheidung getroffen habe, und kam darauf, nein, hab ich nicht, weil ich im Kalten saß. Das war wie Zahnweh, ich konnte es einfach nicht vergessen und es ging mir ständig im Kopf rum.
Kennt das jemand ? Dieses hin und her, abwägen, nachdenken ... und wenn eine Entscheidung da ist, kehrt Ruhe ein, ( oder wie in meinem Weihnachten Fall eben nicht )?
hi, "Der Satz "Manchmal fühle ich so, dass mir eine Abhängigkeit lieber ist, als alleine sein"" // ist aber nicht so sehr falsch, es kommt auf die Art der Abhängigkeit an. Wenn jemand von gar nichts abhängig ist, dann ist er absolut vereinsamt. Ich bin z.B. vom Lächeln meiner einer abhängig, und auch sie von meinem Lächeln, und das ist nicht nur gut so, sondern sogar notwendig. Vom Alk abhängig = tot, von der keifenden Ehefrau abhängig = böse, von meiner eigenen Angst abhängig im Sinne von wer weiß was heute auf mich herabpoltert = deprimierend (z.B. unverschuldete Arbeitslosigkeit), . . . . , mit meinem Besuch heute konnte ich überraschend gut sprechen = positiv abhängig, heute fiel mir ein toller Vers ein, den werde ich weiter erzählen oder schreiben = gut. . . . und dass ich allzeit beides voneinander unterscheiden kann, Max
Ich kenne diese Zweifel sehr gut. Das Einzige, was mir hilft, ist der Gedanke, dass niemand vorher wissen kann, ob eine Entscheidung richtig oder falsch war. Im Rückblick ist das immer einfach.
Mein Vater konnte das immer ganz tollWenn irgendetwas schief gelaufen war, sagte er grundsätzlich: "Hab ich doch gesagt, dass das nicht klappt." Oder etwas ähnliches.
Mich regte sein Verhalten immer schrecklich auf, weil im Nachhinein kann es jeder besser wissen.
Mal ein hilfreiches, aufmunterndes Gespräch, bevor ich meine Entscheidung traf, wäre mir lieber gewesen. Aber so etwas gab es bei uns nicht...dann hätte er sich ja nicht als Prophezeiher profilieren können.
Ich wollte übrigens den selben Teil von Rolfs Posting zitieren, wie du. Genau so ist es, gut ausgedrückt, Rolf
""Hab ich doch gesagt, dass das nicht klappt." " // Das sind die oberschlauen Väter bzw. Mütter. Und weil sie vergessen hatten uns beizubringen wie das wirkliche Leben tatsächlich geht und auch noch durch unser eigenes Tun! zu bewältigen ist, hängt das eben paar Jahrzehnte an uns dran, mit schaurigen Umwegen, z.B. Alk. Diese Oberschlauen werden dann die gnitzigen Altersterroristen mit der geballten Faust in der Manteltasche. Den Schrott wegschmeißen, sich selber runderneuern, auch wenn wir schon über 40 sind, Max
mir persönlich hilft dieser gedanke, der so einfach wie genial ist. den ich jetzt mittlerweile immer mehr anwenden kann und auf einfache weise die kraft, die das innere kind hat, verdeutlicht. war etwas vom ersten das mir mein psychotherapeut gezeigt hat.
wenns bei mir dreht versuche ich mir den rat zu geben den ich meinem besten freund in der gleichen situation geben tät. und das genau mach ich dann.
und das klappt.
und das gute daran ist, man rät dann in zukunft den menschen um sich herum auch nur sachen die man bereit ist selber zu tun. man wird also glaubwürdiger.
Zitatwenns bei mir dreht versuche ich mir den rat zu geben den ich meinem besten freund in der gleichen situation geben tät. und das genau mach ich dann.
Genau den gleichen Satz habe ich vor 10 Jahren von einer Psychotherapeutin gesagt bekommen. Er ist einfach und genial. Leider hab ich ihn nicht allzu oft angewendet Meine beste Freundin hätte ich nämlich schon in die Suchtberatung und in die Gruppe geschickt.
hi Sabine, runderneuern, aber immer meine begrenzten Kräfte beachten! Aber eigentlich reicht es auxch zu wissen, dass ich alleine auf meinem eigenen Füßen ganz gut voran kommen kann, Grüßle Max
Ich bin vor Entscheidungen und Konflikten immer davongerannt.Vor lauter Harmoniesucht und Wurm sein. Heute stelle ich mich.Muss mich aber immer noch selbst überwinden.Manchmal kommt mir vor das Leben hat erst mit Der Trockenheit begonnen.Demnach währe ich jetzt erst 15.Jeden Tag lerne ich was dazu.Und das finde ich gut so. ana
Kennt das jemand ? Dieses hin und her, abwägen, nachdenken ... und wenn eine Entscheidung da ist, kehrt Ruhe ein, ( oder wie in meinem Weihnachten Fall eben nicht )?
Grüßle Bea
Ja, dieses hin und her kenne ich auch. Ich kann selbst bei den Kleinigkeiten überlegen: Was mach du jetzt? Hü oder hott oder doch lieber hü?.
Wenn die Entscheidung da ist, kehrt leider nicht unebedingt Ruhe ein. Kann auch oft genug vorkommen, das ich noch lange grübel, ob es denn nun richtig war....
Entscheidungen fällen, das kann ich erst seit den letzten Monaten. Vorher habe ich mir immer viel zu viel vorkauen lassen. Fremdbestimmt halt. Ich hoffe, ich lerne noch Entscheidungen zu fällen und dazu zu stehen.
Den Tipp mit der besten Freundin, den finde ich richtig gut. Werde ich mal probieen, anzuwenden.
ZitatGepostet von Lotte01 Bei mir ist es immer noch mein erst langsam wachsendes Selbstwertgefühl. Da ist immer noch etwas in meinem Bauch und Kopf, die Frage die herumgeistert: Hast Du diesen wunderbaren, spannenden, einfühlsamen, liebenswerten Mann tatsächlich verdient? Kann es sein, obwohl er so viele Frauen kennt, dass er ausgerechnet dich auserwählt hat, um mit Dir zusammenzuleben, Dich zu lieben? Kann das wirklich sein?
Hallo Lotte,
auch ein probates Mittelchen, sich selbst zu bestätigen, dass man ja eigentlich nicht liebenswert ist: Den Partner abwerten.naja, der ist ja selber gerade nicht der schönste/erfolgreichste/klügste, was besseres als mich findet der eh nicht... Funktioniert hervorragend!
Boah, dieser Thread macht mich ganz schön nachdenklich...
@ ana: Großes Mädchen! Ich kann noch nicht mal laufen...
eine veränderung die mir an mir auffällt (hab das grad vorhin wieder bemerkt) ist folgende:
als ich früher irgendwen getroffen habe, beim einkaufen, oder so, und ich wollte nicht mit dem oder der sprechen, habe ich weiss gott was für umwege gemacht um dieser situation "oh scheisse, jetzt MUSS ich wieder mit dem oder der sprechen" aus dem weg zu gehen.
heute kann ich ohne mit der wimper zu zucken, ciao oder guten tag oder auch nichts sagen und weiter gehen, weil ich jetzt grad im moment nicht mit dem oder der sprechen WILL und somit auch nicht MUSS.
das sind alles so kleine dingelchens die ich bewusst wahrnehme und die mein selbstvertrauen wachsen lassen.
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). 
Wenn irgendetwas schief gelaufen war, sagte er grundsätzlich: "Hab ich doch gesagt, dass das nicht klappt." Oder etwas ähnliches.
, weil im Nachhinein kann es jeder besser wissen. 
Funktioniert hervorragend! 