Wie im Forum "akute Hilfe" angekündigt, möchte ich in hier gerne ein Protokoll meines täglichen Alkoholkonsums führen. Ihr braucht es nicht zu lesen (sind ja nur ein paar Zahlen) und wenn es stört, höre ich damit auf. Es ist eine Möglichkeit, meinen Konsum ungeschönt zu dokumentieren (und offenbar fordert es mich auch sportlich, denn ich trinke wenige seit dem Beschluss :-) <- mal sehen wie lange.
bisher: Ein Schnitt von 3 Bier oder vergleichbare Mengen Alkohol
So 12.11. nichts Mo 13.11. nichts Di 14.11. 1 1/2 Flaschen Wein, Absturz Mi 15.11. 1 Bier Do 16.11. 1 Bier Fr 17.11. 1 Bier Sa 18.11. 1 Glas Wein So 19.11. 1 Glas Wein, 1/2 Bier Mo 20.11. 1 Bier Di 21.11. nichts Mi 22.11. nichts Do 23.11. nichts Fr 24.11. nichts (uff) Sa 25.11. nichts (war hart) So 26.11. nichts (hart) Mo 27.11. nichts (einigermassen ok) Di 28.11. nichts (werde krank, da wird's leichter) Mi 29.11. nichts (weiss ich schon :-)
ich verstehe zwar nicht, warum du hier deine Trinmengen dokumentierst, das soll mich aber selbstverständlich nicht davon abhalten, sie trotzdem, zu kommentieren.
Es gibt ja nur 2 Möglichkeiten, zu kapieren, warum du das in dieser Form hier reinstellst.
1. Du willst dir selbst zeigen, dass du bei dieser geringen Alkoholzufuhr nie und nimmer ein Alkoholiker sein kannst. Ob das so ist, kannst nur du beurteilen, weil nur du weißt, ob du dich zu diesen geringen Mengen zwingen mußt. Sollte das der Fall sein, so verarschst du dich hier gerade selbst,das ist mir aber lieber, als wenn du mich auf die Rolle nimmst
2. Du bist kein Alkoholiker, weil du nach einem Bier aufhören kannst und auch kein Verlangen hast, ein zweites zu trinken. Und wenn dem so ist, so frage ich mich, was du eigentlich in nem Alkiboard suchst?
Meine Vermutung ist eher Punkt1 und wir werden dir hier noch ne ganze Weile beim Eiertanz zuschauen dürfen
mit solchen Listen habe ich mich selbst über Jahre an der Nase herumgeführt. Tatsächlich wollte ich mir wirklich beweisen, dass ich keine Alkoholikerin bin.
Nun gut, Deine Erfahrungen musst Du selbst machen.
Ich bin nur froh, dass ich meine Energie nicht mehr weiter damit verschwenden muss, meine Trinkmengen zu kontrollieren oder mir irgendetwas beweisen zu müssen.
Seit ich nichts mehr trinke, geht es mir besser und ich kann mich wieder auf die wesentlichen Dinge des Lebens konzentrieren bzw. überhaupt er richtig leben.
Gehts dir um die Frage, wie definiere ich *Alkoholiker* ? Reicht dazu meine Trinkmenge aus ?
Mir reichte irgendwann die Tatsache, ich kann mit Alkohol nicht umgehen, auch ich trank nicht jeden Tag und darum dachte ich auch jahrelang, was ich habe doch keine Probleme ... Aber : wenn ich trank, konnte ich es nicht kontrollieren, wie du an dem Tag mit Absturz. Ich trank sehr häufig dann bis Absturz.
Und irgendwann hatte ich das alles so satt, und endlich kam die Einsicht, ja ich trinke abhängig ---> Kontrollverlust.
Mal ne Frage, was gibt es dir, *nur* ein Glas Wein zu trinken ? Also für mich hätte sich das damals erst garnicht *gelohnt* ....
wir hatten die Dokumentation des KT schon öfters. Meistens erzählen die Leute wie toll es funktioniert und irgendwann verschwinden sie im Nirwana. Viele können sich eine Zeit lang zusammenreissen. Das konnte ich auch immer. Das Resultat war trotzdem immer das selbe.
Was für eine Qual. Nicht wegen der Mengen, wegen des Raums, den das Trinken in deinem Kopf bereits einnimmt. Aber ich muss zugeben, dass man das eine ganz schön lange Weile durch Steigerung des Konsums 'in den Griff' bekommen kann.
Und wenn du jetzt noch nicht zur Abstinenz bereit bist, dann musst du halt weiter trinken, bis das Wörtchen 'Absturz' deine Aufzeichnungen dominiert.
Es gehört leider zu dieser Krankheit, dass sie in der Regel gehegt und gepflegt und gegen innere und äußere Zweifel geschützt wird, bis es nur noch drum geht: gebe ich mich jetzt ganz dran oder rappel ich mich noch mal hoch, ohne auch nur die leiseste Ahnung zu haben, wie ich das bewerkstelligen soll.
Hallo Kohlenstoff, es gibt viele verschiedene Arten des "Alkoholikers". Hast Du vielleicht auch schon etwas von gehört. Wenn nicht, dann mach dich da mal schlau und überprüfe in welche Kategorie Du paßt. Es ist ein weitverbreiteter Irrtum, daß die Sucht an der Trinkhäufigkeit, der Trinkmenge oder der Art des Alkohols festzumachen ist. Ich habe schon viele erlebt die felsenfest davon überzeugt waren, Alkoholiker seien nur DIE, die zu "harten" Sachen greifen. Solange es bei Bier, Wein oder Sekt bliebe, gäbe es ja kein Problem. Oder auch gut ist der Spruch "Ich trink ja nicht jeden Tag". Auch ne Art sich die Sucht schönzureden. Alles Gute, Tina
ZitatEs gehört leider zu dieser Krankheit, dass sie in der Regel gehegt und gepflegt und gegen innere und äußere Zweifel geschützt wird, bis es nur noch drum geht: gebe ich mich jetzt ganz dran oder rappel ich mich noch mal hoch, ohne auch nur die leiseste Ahnung zu haben, wie ich das bewerkstelligen soll.
Ich finde das äußerst treffend und präzise auf den Punkt gebracht
Die Dokumentation Deiner Trinkmenge ist ja äusserst interessant. Bei mir sah das so aus: Mo 2 Bier Die 1 Bier Mittwoch nichts Do 3 Bier Fr 4-6 Bier Sa 6-8 Bier So 1 Bier Mo - Do nichts Fr Absturz 2-3 Monate nichts, manchmal länger, manchmal kürzer, dann wieder alles von vorne.Ich glaube es waren insgesamt 24 Iahre, immer das gleiche Schema. Immer der gleiche Selbstbetrug.
Was ich damit sagen will ist, dass auch ich lange Zeit dachte: "Siehste, schaffst es auch ohne auszukommen, also keine Alkoholikerin!" Und..... "Kannst ja auch bei 1 Bier bleiben, also keine Alkoholikerin!" Für mich hört sich Dein Beitrag, Deine Aufstellung,genau danach an, nämlich nach Selbstbetrug. LG Seele
@Seele: Ungefähr genauso sah es bei mir aus. In der Woche öfter mal nix. Oder einige Abende mit 1 oder 2 Bier. Ab und an (späater öfter) auch 3+X mit Blackout. Am Wochenende dann meist Freitag 0,5 bis 1 Flasche Wein, ab und an noch 1-2 Bier drauf. Samstag dasselbe. Sonntag dann 0,5 (man muß ja am Monatag zu Arbeit). Und dann das Ganze wieder von vorn.
Und so langsam wurden dann die 3 bis X-Tage in der Woche mehr.