ich weiß gar nicht mehr, wann mir zum ersten mal das Schimpfwort "Gutmensch" begegnet ist... Ich kannte "Träumer", "Utopist" und so. Aber, dass man (plötzlich) einen damit anmachen wollte, dass er ein "guter Mensch" wär, neee, das hab ich (bis heute) nicht kapiert, dass das Erfolg haben könnte. Aber..., die Welt ist schlecht. Und dann "geht" wohl auch das. Man muss etwas nur lange genug wiederholen und dann is dem Michel klar: "Iiih, n 'Gutmensch'! Hebe dich hinweg, Satan!"
Mir ist erinnerlich, dass vor allem Neonazis sich über "political correctness" lustig machten (hmmm, von Wikipedia: "Seit Beginn der 1990er-Jahre wandelte sich der Begriff von einer Eigenbeschreibung zu einem pejorativ gebrauchten Kampfbegriff der politischen Rechten.").
Nix für ungut!
"Wenn das das berühmte 'lange Glück' sein soll, dann lass ich meine Fenster lieber ungeputzt und beschäftige mich mit mir oder meinem Mann." -- 'Saftnase'
ZitatGepostet von fallada "Seit Beginn der 1990er-Jahre wandelte sich der Begriff von einer Eigenbeschreibung zu einem pejorativ gebrauchten Kampfbegriff der politischen Rechten.
Mir fällt dazu nur noch "Godwin's law" ein. Mir ist es gleich, ich lasse mir nicht (mehr) den Mund verbieten (das bezieht sich jetzt nicht auf dich). Aber genau das meinte ich.
Letztens hab ich Achtung Gutmenschen von Dietmar Bittrich gelesen und mich köstlich amüsiert. Bittrich ist übrigens kein Rechter und "Gutmensch" hat nichts mit "Guter Mensch" zu tun.
Und Vicco: leben wir nicht mehr in einer Demokratie? Die CDU ist doch eine demokratische Partei ?!? Ob ich sie nun wählen würde oder nicht, aber zum Demokratieverständnis gehört nunmal nicht nur eine Richtung. Das gibts auch nur hier in Deutschland, dieses "sofort kommst du in eine Schublade". Das meine ich u.a. mit "Meinungsdiktatur". Ich darf doch nicht mehr frei sagen, was ich denke hier im Land ohne diskreditiert zu werden
LG Adriana
ps ich habe fertig, das war alles, was ich zum Thema zu sagen hatte
"Godwin's law" war mir bekannt (Usenet und so). Ich hab es _trotzdem_ riskiert, meine Meinung/Erfahrungen zu tippen, weil ich es nicht als "Totschlagargument" aka "NAZI-keule" meinte. Die Gedanken kamen mir einfach so! Dies: "[...]habe ich indes beschlossen, sie wieder in mein mein Vokabular zu integrieren", erinnert mich an "Menno! *fußstampf*"... (Kiss mit Runen zu schreiben, heimlich Hakenkreuze in die Schulbank zu ritzen,...)
" Ich darf doch nicht mehr frei sagen, was ich denke hier im Land ohne diskreditiert zu werden" Echt? Da würds dir dann IMHO halt bißle wie MRR gehen. :-) Aber, ich glaub das nicht. Meiner Erfahrung nach ist es glücklicherweise(!) fast unmöglich, jemand wegen seiner Meinung zu diskreditieren. Das geht dann eher "hintenrum", über die Person des "Meinungshabers"...
_Ich_ habe dich keineswegs diskreditieren wollen. Das wolltest du hoffentlich auch nicht sagen!
Ich vertrete meine Ansichten, du deine, und das ist ok. Ob man am Ende übereinkommt, steht auf einem andern Blatt... Hauptsache IMHO, man tötet sich nicht gleich wegen Meinungsverschiedenheiten.
[ Editiert von fallada am 28.10.08 19:35 ]
"Wenn das das berühmte 'lange Glück' sein soll, dann lass ich meine Fenster lieber ungeputzt und beschäftige mich mit mir oder meinem Mann." -- 'Saftnase'
ZitatGepostet von fallada Dies: "[...]habe ich indes beschlossen, sie wieder in mein mein Vokabular zu integrieren", erinnert mich an "Menno! *fußstampf*"... (Kiss mit Runen zu schreiben, heimlich Hakenkreuze in die Schulbank zu ritzen,...) ]
Okay, kein Problem Ich selbst war auch mal von der Fraktion "politisch 100% korrekt". Und habe auch andere darauf hingewiesen. Mittlerweile sehe ich das so, dass diese p.c., die ja geschaffen wurde, um Diskriminierungen zu vermeiden, sich mittlerweile gegen sich selbst richtet, also eben solche Diskriminierungen schafft. Ein Machtinstrument, das in der Maske des "Guten" daherkommt. Nämlich: gegen alle, die sich noch wagen, anders zu denken, als die p.c. es erlaubt. Klar - dies ist rein meine Position gerade. Ich gehe aber auch gerne kurzfristig in die Extreme (Perspektivwechsel schafft Einblicke von verschiedenen Seiten), daher stehe ich auch mal in den Ecken und bekomme die Bälle ab.
Zitat[i] Aber, ich glaub das nicht. Meiner Erfahrung nach ist es glücklicherweise(!) fast unmöglich, jemand wegen seiner Meinung zu diskreditieren. Das geht dann eher "hintenrum", über die Person des "Meinungshabers"...:]
Das mein ich doch- sag ich was, was nicht "korrekt" ist, komme ich heute schnell in eine Ecke (vorzugsweise in die rechte). Da wird kein Unterschied mehr gemacht zwischen Äusserung und Person. Am besten sind im Zweifelsfall doch die dran, die gar nix dazu sagen Nachtrag: wie war das noch mal in de Zeit des 3. Reichs... damals wurde man, wenn man "dagegen" war, nicht nur diskriminiert, sondern zudem abgeführt und verurteilt, dies am Rande.
Zitat[i] _Ich_ habe dich keineswegs diskreditieren wollen. Das wolltest du hoffentlich auch nicht sagen!
Ich vertrete meine Ansichten, du deine, und das ist ok. Ob man am Ende übereinkommt, steht auf einem andern Blatt... Hauptsache IMHO, man tötet sich nicht gleich wegen Meinungsverschiedenheiten.
Hier gehe ich ganz mit dir einig. Wie war nochmal der Spruch, den man Voltaire zuschreibt, der aber gar nicht von ihm ist - "Ihre Meinung ist zwar nicht die meine, aber ich werde mein Leben dafür geben, dass Sie sie sagen dürfen" - oder so ähnlich.
Du hast deine Meinung gesagt, ohne dein gegenüber (in dem Fall mich) zu kränken. So macht auch eine kontroverse Diskussion Spaß.
Nachdem ich auf die gleichnamige Sendung heute im TV aufmerksam gemacht habe, möge sich die interessierte Leserschaft, die in der Grundschule beim Rechnen aufgepasst hat, mal folgenden Satz durch die verbliebenen Gehirnwindungen ziehen:
Wenn der Zugbegleiter in einem Regionalexpress in Personalunion neben der Kontrolle der Fahrkarten mal wieder Mineralwasser zu einem Literpreis von um die 14 Euro anbietet, sollte man/frau an diesen ==> Artikel denken.
LG Bernd
"Das Ärgerlichste in dieser Welt ist, daß die Dummen todsicher und die Intelligenten voller Zweifel sind. "(Bertrand Russell)