Nach 2 Jahren der Abstinenz von Bier, setzte ich meinen Entschluss, genau am 2-Jahres- Stichtag ein Bier mit den Freunden zu trinken, in die Tat um.
Warum das ?
Die Vorphase der letzten Wochen war "gespannt" .. von Desasterträumen zu wehmütigen Feiergedanken und Problemtrinkgelüsten sowie Gleichgültigkeit Alles dabei.
Immer wieder beschäftigte mich der Kampf mit der Erkenntnis bzw. möglichen Fehleinschätzung, ich sei ein richtiger Suchtabhängiger- und eben kein reiner Phasen- Frusttrinker.
Die aufkeimende Frage war in der Tat eine Standortbestimmungsfrage.
Wo stehe ich- wie bedroht/gefährdet/ abhängig bin ich (noch)?
Alles nur Hineinsteigerei oder handfestes Problem?
Ich fasste den Plan, mich selbst zu testen: 1 Bier und hineinhorchen... tief hineinhorchen:
Weckt das Bier Lust auf ein Besäufnis?
Kann ich sofort ohne Probleme auf Wasser umsteigen?
Stellen sich auch körperliche Symptome ein? (unwahrscheinlich) ODER: nicht?
Aufgeregt trank ich das Bier- stetig und vorsichtig..dann war´s weg.
Es passierte möglicherweise Etwas: ich fühlte mich irgendwie "gedämpft"..gaukelte mir mein Hirn einen kleinen Rausch vor? Etwas benebelt...Bier oder Kreislauf? Suchtgedächtnis- oder Einbildung?
Ich musste es probieren- das war mir wichtig.
Letztendlich kam ich zu der Erkenntnis, das es keine Antwort auf meine Frage gab.
Da frage ich mich doch, mußt Du Dich der Gefahr eines vielleicht endlosen Rückfalls aussetzen, nur um herauszufinden, ob Du wirklich süchtig bist oder nicht!?
Warum ist die Antwort darauf soooooo wichtig? Die Antwort liegt wohl schon in der Frage selber!!!
Ich glaube auch herauszulesen, dass die Gründe für das Biertrinken woanders liegen und Du Dich (sorry) nur selbst verarscht!
Meinst Du nicht auch? Und wie geht das jetzt weiter?
LG Su
edit:Kenn ich alles von mir selber!!!
[ Editiert von suwe am 21.02.07 12:51 ]
Der Langsamste, der sein Ziel nicht aus den Augen verliert, geht noch immer geschwinder, als jener, der ohne Ziel umherirrt.
das eine Bier wird jetzt wohl erst mal nichts machen. Aber, wie sagt doch immer ein - leider auch in Rückfällen - sehr erfahrener Teilnehmer meiner SHG: "Weils nix macht, machts was!"
Es setzt sich nämlich erfahrungsgemäß in Deinem Kopf fest und gaukelt Dir vor, dass es doch schon mal gut gegangen ist.... Das kann der Anfang vom Ende sein. Alleine Deine "gespannte Vorphase" würde mir an Deiner Stelle zu Denken geben.
ich verstehe Deine "Lust-am-auf-die-Schnauze-fallen" nicht.
Du könntest ja auch mal probieren, ob Du in Frankfurt zwischen zwei Hochhäusern auf einem Drahtseil einen Handstand hinkriegst.
Wieso das ganze Theater? So oder so ist es schade um die 2 Jahre: Wenn Du nicht abhängig bist, hättest Du gleich "normal" weiter trinken können. Wenn Du abhängig bist, dann wird das nicht besser und Du bleibst das, bis der Sargdeckel zugeht . Du bist dann früher oder später wieder auf Deinem alten Level. Bei mir wars solange "früher" , bis ich keine Lust mehr hatte, zu testen.
Wenn Du abhängig bist (und das ist wohl fast jeder außer den Co´s der sich hier über einen gewissen Zeitraum aufhält), hast Du noch (!) einen Vorteil: Du kannst Deinen Ausrutscher schnell ad acta legen.
Oder säuselt der Suchtteufel Dir schon wieder was ins Ohr?
Wenn meine Oma ein Bus wäre, könnte sie hupen. (Dieter Eilts)
ich kann Dir nicht sagen, ob du abhängig bist, und wie das bei Dir ausgeht, wirst Du selbst feststellen müssen.
Ich an Deiner Stelle würde mich allerdings fragen, welche Rolle der Alkohol in meinem Wertesystem und in meiner Lebenseinstellung spielt, wenn es Dir gar so wichtig ist, zu wissen wo Du da stehst und ob Du Dir gelegentlich eins genehmigen könntest.
Ich schreib immer wieder, daß es für mich schöner war, aufzuhören, und daß ich wieder damit anfangen würde, wenn ich der Meinung wäre, das bringts. Ich meine das so, wie ich es schreibe, und bei mir ist es auch in gewisser Weise unklar, wie weit ich abhängig war, denn einen körperlichen Entzug hatte ich nicht und ich kopnnte auch "willentlich einfach aufhören", als ich mein Alkoholproblem erkannt habe.
Na gut, ich hab vielleicht das Glück, daß ich immer wieder froh bin, daß ich aufgehört habe, und daß mir schlicht nix fehlt dadurch und daß ich mir diese Fragen gar nicht beantworten muss, ob ich trinken könnte...im Sinne des Wortes, wenn ich den Alkohol nicht brauche, dann brauch ich ihn nicht, für nix, auch nicht dazu, um mir selbst was zu beweisen.
Bei mir würden jedenfalls alle Alarmglocken läuten, wenn mir das Trinken so wichtig wäre, daß ichs "wissen müsste"
ZitatLetztendlich kam ich zu der Erkenntnis, das es keine Antwort auf meine Frage gab.
Doch, es gibt eine Anwort auf diese Frage aber sie ist experimenteller Natur. Du müßtest es halt ausprobieren.
Die eigentliche Frage ist doch, ob du das wirklich tun willst, eine Antwort auf diese Frage zu bekommen oder ob du mit dieser 'ungelösten Frage' leben kannst.
Lieber Gruß Werner
---------------------------------------------------------------- It's nice to be a Preiss, it's higher to be a Bayer
dann mach dir mal bei jedem 1 Bier ein Kreuzchen auf den Kalender. Wenn es dann zum Sternenhimmel wird, dann haste was falsch gemacht. Wenn es denn sehr selten bleibt, dann war's ja gut. Max
echt schade finde ich das. Da ich erst seit kurzem hier dabei bin und dich daher nicht kenne, würde ich gern von dir wissen wollen, wie denn die 2 trockenen Jahre waren. Hast du ständig "gekämpft" ums Nichttrinken? Hat sich in deinem Leben nix zum positiven gewendet / verändert?
Oder andersrum, ist was passiert, was negatives, welches dich unter Druck setzt?
Ich kann mir nämlich so gar nicht vorstellen, wie man sich sagen kann; so jetzt 2 Jahre trocken und dann gibts zur Belohnung ein Bier
Hallo Bernhard, du wagst wirklich diesen Drahtseilakt? Ich würde es gar nicht erst in Erwägung ziehen ob sowas funktioniert. Was einmal klappt, klappt vielleicht auch öfter und schon bin ich wieder da wo ich mal aufgehört habe, und das schneller als mir lieb ist. Aber wer will das? Solche Versuche sollten gar nicht erst stattfinden, sie sind gefährlich. Gruß Elke
ZitatGepostet von Inessi Ich kann mir nämlich so gar nicht vorstellen, wie man sich sagen kann; so jetzt 2 Jahre trocken und dann gibts zur Belohnung ein Bier
Faszinierend, was ein süchtiges Gehirn sich alles so aus- und zurechtdenken kann Und wenn, wie bereits geschrieben wurde, ein Sternchenteppich deinen Kalender ziert, fängste halt wieder von vorne an - weißt ja jetzt, wie's geht
It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society. J. Krishnamurti
Also ich kann aus eigener Erfahrung sagen, das es bei einem Bier nicht bleiben wird. War es bei (fast?) keinem. Bei mir nicht und ich denke bei dir auch nicht.
Ich kann mir durchaus vorstellen, das du dir mit dem Bier beweisen wolltest, ob du nicht doch zu den verschwindend geringen 0,0001 % gehörst, die kontrolliert trinken können. Aber warum sollte man das können wollen?
Ich kann mir durchaus vorstellen, das du dir mit dem Bier beweisen wolltest, ob du nicht doch zu den verschwindend geringen 0,0001 % gehörst, die kontrolliert trinken können. Aber warum sollte man das können wollen?
Liebe Grüße Peregrine
das wäre mir persönlich auch viel zu anstrengend
außerdem würde bei mir dann ganz schnell das Wochenende wieder am Donnerstag beginnen und am Montag enden
" ...war "gespannt" .. von Desasterträumen zu wehmütigen Feiergedanken und Problemtrinkgelüsten sowie Gleichgültigkeit Alles dabei. Immer wieder beschäftigte mich der Kampf mit der Erkenntnis bzw. möglichen Fehleinschätzung, ich sei ein richtiger Suchtabhängiger- und eben kein reiner Phasen- Frusttrinker. Die aufkeimende Frage war in der Tat eine Standortbestimmungsfrage. Wo stehe ich- wie bedroht/gefährdet/ abhängig bin ich (noch)? ..."
Welch ein Krampf.
Allein die Wortwahl ermöglicht dir doch deine so wichtige Standortbestimmung. ... wehmütige Feiergedanken ... -gelüste ... und vor allem: ... richtiger Abhängiger, oder nicht ...
1. ordnest du dem Alkohol immer noch positives zu und 2. fragst du dich eben, bin ich abhängig oder nicht.
Wofür ist es wichtig zu wissen, ob man "wirklich" abhängig ist, oder nicht und "nur Missbräuchler"? Ein Problem mit dem Alkohol haben wir doch alle festgestellt und das lösen wir nur durch Abstinenz. Dass KT grundsätzlich in die Hose geht, wissen wir doch alle. Und nichts anderes versuchst du da vorzubereiten.
Wieso muss du unbedingt wissen, wie das Bier jetzt auf dich wirkt???
Was soll der Quatsch?
Ich habe mir erzählen lassen, dass Kokain einen absolut extrageilen Rausch erzeugt. Viel besser und schöner, als Alkohol das je kann. Sogar wissenschaftliche Studien belegen das. Ich weis hundertprozentig, dass ich nicht kokainabhängig bin - weil ich es noch nie probiert habe. Also müsste ich nach deiner kranken Definition ja mal ausprobieren (können) wie das Zeug auf mich wirkt.
Was für ein Quatsch. Würde ich im Leben nie tun - auch nicht ein einziges mal.
Ich war auch nicht "schwerstabhängig", und hatte keinen nennenswerten Entzug. Trotzdem trinke ich nichts mehr.
Und ich weine dem ganzen Mist keine Träne hinterher. Mir wäre das alles viel zu gefährlich mit dem mal ausprobieren. Und so sinnlos.
Je länger ich keinen Alkohol mehr trinke, sondern wirklich gut schmeckende (und gesunde) Getränke desto alberner und lächerlicher find ich das ganze Rechtfertigungsgeschwätz von "schönes kühles Weizen im Sommer"..."Guter Rotwein zum Essen"..."Weinliebhaber"..."mal richtig lustig feiern"..."mal einen drauf machen"...
Und desto mehr warnen mich auch nicht nur die heftigen Rückfälle anderer, sondern besonders auch solche schwachmatig intellektualisierten Aktionen, wie deine.