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Saufnix  
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Dieses Thema hat 399 Antworten
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 Nass und Trocken
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Angsthäsin Offline




Beiträge: 2.029

10.11.2007 10:48
#301 RE: Aufstehen und Weitermachen Zitat · Antworten

Moin zusamen,

Zeit für ein kleines Zwischenfazit.

Heute vor 10 Wochen habe ich zum letzten Mal Alkohol getrunken. Einiges hat sich in der Zwischenzeit verändert.
Ich habe das Gefühl, mein Hirn denkt langsam wieder klarer. Ich bekomme ein Gefühl dafür, wie ich in den letzten Jahren auf meine Umwelt gewirkt haben muss. Viele Dinge, die ich dachte und tat und normal fand, vor allem an nüchternen Tagen (ich war der typische Quartalssäufer, wobei ein Quartal zum Schluss gerade mal eine Woche hatte) sehe ich jetzt mit leisem Gruseln.
Ich hoffe für mich, dass sich diese Ansätze (und es sind erstmal "nur" Ansätze)vertiefen mit zunehmender Trockenheit.

Ich habe immer noch zeitweise Lust auf Alkohol. Zum Glück reicht es bisher, wenn ich mir das o.g. ins Bewußtsein rufe.
So wie in meiner nassen Zeit möchte ich nie wieder denken, handeln, fühlen.
Wenn ich Lust auf Alkohol habe merke ich, dass mir ein Glas nicht genügen würde. Auch dass ist zum Glück der Horror schlechthin für mich - stinkbesoffen in diese nasse Denke aus Wut, Agression und Selbstmitleid zu geraten und Dinge zu sagen/tun, die jeden normal denkenden Menschen abstossen.

Zehn Wochen sind nicht viel, daher freue ich mich über die kleinen Veränderungen, die ich bei mir bemerke umso mehr.

Ich hoffe, das geht so weiter.

Liebe Grüße
Tina

Interpunktion und Orthographie dieses Beitrages sind frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt. :zwinker1:


Greenery Offline




Beiträge: 5.854

10.11.2007 11:00
#302 RE: Aufstehen und Weitermachen Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Angsthäsin
So wie in meiner nassen Zeit möchte ich nie wieder denken, handeln, fühlen.



Echoechoecho

It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society.
J. Krishnamurti


Angsthäsin Offline




Beiträge: 2.029

19.11.2007 10:23
#303 RE: Aufstehen und Weitermachen Zitat · Antworten

Gestern war ein absolut bescheidener Tag. Ich hatte mehrfach den Gedanken "Was soll`s, hol doch einfach ne Flasche Wein". Ich hab`s mit Fressattacken kompensiert und natürlich keinen Wein geholt.
Trotzdem - Mist das alles. Ich wiege ja auch nur 30kg zuviel, da sind Fressattacken ganz reizend .

Als ich aus der Klinik kam war ich fast euphorisch und hochmotiviert. Mittlerweile relativiert sich das alles, der Alltag ist eingekehrt. Ich schätze, das ist alles ganz normal. Jetzt muss ich gucken, wie ich mein Leben gestalte. Einfach ist das nicht *seufz*. Es fehlt mir derzeit auch an Antrieb. Mag sein, dass es an dem AD liegt, auf das man mich in der Klinik begonnen hat einzustellen. Ich nehme immer noch die Anfangsdosis, also eine sehr geringe Menge. Offenbar reicht das nicht wirklich, ich werde gleich mal meine Ärztin anrufen und mit ihr darüber sprechen.

Auf jeden Fall tut es gut, das alles hier mal in Worte zu fassen.

Interpunktion und Orthographie dieses Beitrages sind frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt. :zwinker1:


zai-feh ( gelöscht )
Beiträge:

19.11.2007 11:14
#304 RE: Aufstehen und Weitermachen Zitat · Antworten

Hallo Tina,

ja, jetzt beginnt die Zeit des Einpendelns in den Alltag. Nicht leicht. Fühl' Dich mal gedrückt.

Und mit der Ärztin: Das ist ein guter Plan - setze ihn bald um.

Liebe Grüße
Suse


Elefantino Offline




Beiträge: 4.209

19.11.2007 11:22
#305 RE: Aufstehen und Weitermachen Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Angsthäsin


Als ich aus der Klinik kam war ich fast euphorisch und hochmotiviert. Mittlerweile relativiert sich das alles, der Alltag ist eingekehrt. Ich schätze, das ist alles ganz normal.




Ja, Tina ,

das ist sehr normal. Das kannst Du auch in vielen Beiträgen hier im Forum bestätigt finden. Es ist nun langsam nichts "Besonderes" mehr, nüchtern zu sein und die Abstinenz alleine erzeugt keine Zufriedenheit mehr.

Nun wirst Du Dein Leben wohl ein wenig neu strukturieren müssen. Neue Inhalte finden, neue Dinge, die Dir Freude bereiten und den Alltag ausfüllen. Nicht leicht, aber eine lohnenswerte Aufgabe!

Richtig finde ich auf jeden Fall, dass Du Deine momentane Befindlichkeit Deinem Arzt mitteilen und die AD-Dosierung besprechen willst!

Gestern schriebst Du in RdTinas Kerzen-thread, dass Du eine Kerze anzünden möchtest, für den Mann, den du liebst....
Damit ist jetzt aber wohl nicht mehr der Rufusss gemeint, oder? Nicht, dass es mich was angehen würde, aber man freut sich ja gerne mit


LG

Christoph

P.S. Gibt es evtl. Bilder?

Die schärfsten Kritiker der Elche
waren früher selber welche


F.W. Bernstein


Angsthäsin Offline




Beiträge: 2.029

19.11.2007 11:39
#306 RE: Aufstehen und Weitermachen Zitat · Antworten

Danke für`s drücken Suse.

Ich habe mit meiner Ärztin telefoniert und wir haben die Dosierung des AD erhöht. Das probiere ich jetzt erstmal 2 Wochen lang (es braucht ja immer etwas Zeit, bis sich Wirkung zeigt) und sollte es nicht besser oder gar schlimmer werden (mir reichts auch so schon ), dann werde ich erneut bei ihr vorstellig.
Ich bin aber guten Mutes, denn ich war wie gesagt auf einer noch sehr geringen Dosis eingestellt.
Das Gespräch mit ihr hat gut getan, sie hat mir bestätigt, dass so ein Loch nach Klinikaufenthalt ganz normal ist. So komme ich mir wenigstens nicht mehr wie ein Jammerlappen vor.

Ich habe mir das alles nochmal überlegt und tief durchgeatmet und bin entschlossen, auch mit derzeit mangelndem Antrieb mich nicht hängen zu lassen. Ist nicht ganz einfach, aber alles andere wäre tödlich. Und das beste Medi hilft nix, solang ich nicht auch was tue.

Was die Saufgedanken betrifft - das ist vielleicht auch noch viel "altes" Gedankengut . Was mich abhält zu trinken ist, das ich glaubwürdig sein möchte und ernst genommen werden möchte, vor allem ich für mich selbst. Mein Selbstbild ist eh ziemlich schief und von mangelndem Selbstwertgefühl durchsetzt derzeit. Ich lerne gerade mal mich selbst ernst zu nehmen, das will ich mir nicht kaputt machen.
Außerdem habe ich das Gefühl, dass, wenn ich trinken würde ich ganz schnell wieder an einen Punkt käme, an dem es nicht weiter geht, an dem ich mir auch einen Strick nehmen könnte.

Interpunktion und Orthographie dieses Beitrages sind frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt. :zwinker1:


Angsthäsin Offline




Beiträge: 2.029

19.11.2007 11:40
#307 RE: Aufstehen und Weitermachen Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Elefantino

Gestern schriebst Du in RdTinas Kerzen-thread, dass Du eine Kerze anzünden möchtest, für den Mann, den du liebst....
Damit ist jetzt aber wohl nicht mehr der Rufusss gemeint, oder? Nicht, dass es mich was angehen würde, aber man freut sich ja gerne mit



Doch, damit ist Rufus gemeint, auch wenn ich ihm nichts bedeute.

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Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt. :zwinker1:


Elefantino Offline




Beiträge: 4.209

19.11.2007 12:00
#308 RE: Aufstehen und Weitermachen Zitat · Antworten

Sorry Tina!

Ich dachte an eine neue Liebe.....

In der offenen Wunde wollte ich nicht stochern....




LG

Christoph

Die schärfsten Kritiker der Elche
waren früher selber welche


F.W. Bernstein


zai-feh ( gelöscht )
Beiträge:

19.11.2007 12:15
#309 RE: Aufstehen und Weitermachen Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Angsthäsin
Danke für`s drücken Suse.

Ich habe mit meiner Ärztin telefoniert und wir haben die Dosierung des AD erhöht. Das probiere ich jetzt erstmal 2 Wochen lang (es braucht ja immer etwas Zeit, bis sich Wirkung zeigt) und sollte es nicht besser oder gar schlimmer werden (mir reichts auch so schon ), dann werde ich erneut bei ihr vorstellig.
Ich bin aber guten Mutes, denn ich war wie gesagt auf einer noch sehr geringen Dosis eingestellt.
Das Gespräch mit ihr hat gut getan, sie hat mir bestätigt, dass so ein Loch nach Klinikaufenthalt ganz normal ist. So komme ich mir wenigstens nicht mehr wie ein Jammerlappen vor.

Ich habe mir das alles nochmal überlegt und tief durchgeatmet und bin entschlossen, auch mit derzeit mangelndem Antrieb mich nicht hängen zu lassen. Ist nicht ganz einfach, aber alles andere wäre tödlich. Und das beste Medi hilft nix, solang ich nicht auch was tue.

Was die Saufgedanken betrifft - das ist vielleicht auch noch viel "altes" Gedankengut . Was mich abhält zu trinken ist, das ich glaubwürdig sein möchte und ernst genommen werden möchte, vor allem ich für mich selbst. Mein Selbstbild ist eh ziemlich schief und von mangelndem Selbstwertgefühl durchsetzt derzeit. Ich lerne gerade mal mich selbst ernst zu nehmen, das will ich mir nicht kaputt machen.
Außerdem habe ich das Gefühl, dass, wenn ich trinken würde ich ganz schnell wieder an einen Punkt käme, an dem es nicht weiter geht, an dem ich mir auch einen Strick nehmen könnte.


Das finde ich mal richtig gut.


Angsthäsin Offline




Beiträge: 2.029

19.11.2007 12:25
#310 RE: Aufstehen und Weitermachen Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von Elefantino
Sorry Tina!

Ich dachte an eine neue Liebe.....

In der offenen Wunde wollte ich nicht stochern....




LG

Christoph



Hast Du nicht Chris

Trennungsschmerz ist normal glaube ich und braucht eben seine Zeit wenn man`s vernünftig auf- und verarbeiten will. Mich mit dieser Tatsache abzufinden war glaube ich das Schwerste. Da ist nix mit schnell drüber wegkommen etc., das ist richtig anstrengend und kostet viele Tränen *seufz*.
Irgendjemand hatte mir hier auf dem Board das Buch "Wenn der Partner sich trennt" empfohlen, damit arbeite ich und es ist mir eine große Hilfe.

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Angsthäsin Offline




Beiträge: 2.029

23.11.2007 11:02
#311 RE: Aufstehen und Weitermachen Zitat · Antworten

Mir gehts seit Tagen nicht sehr gut, es tut einfach nur weh.
Ein guter Freund ist der Meinung, ich solle event. wieder ins Krankenhaus gehen, aber wie soll ein Arzt mir da helfen?

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zai-feh ( gelöscht )
Beiträge:

23.11.2007 11:51
#312 RE: Aufstehen und Weitermachen Zitat · Antworten

Hallo Tina,

es geht im Zweifelsfall nicht darum, wie Dir ein Arzt "helfen" kann, sondern wie Du Dich schützen (vor Dir selber, Deinen Ängsten und Nöten) kannst. Und dort hast Du den (nötigen?!) geschützten Rahmen.

Ich finde die Idee Deines Freundes nicht schlecht.

Liebe Grüße
Suse

[ Editiert von zai-feh am 23.11.07 11:51 ]


Angsthäsin Offline




Beiträge: 2.029

23.11.2007 12:02
#313 RE: Aufstehen und Weitermachen Zitat · Antworten

Da hast Du schon recht Suse, aber das eigentliche Problem wird dadurch doch nur vertagt. Ich muss mich mit der Trennung von Rufusss auseinandersetzen und abfinden. Was hilft es mir, wenn es mir in der Klinik gut geht (und das tat es ja) und zu Haus bricht alles über mich hinein? Das wird vermutlich bei einem neuerlichen Klinikaufenthalt nicht anders sein.
Trotzdem, ich werd`s mir überlegen und in der nächsten Woche nochmal das Gespräch mit meiner ehemaligen Bezugsthera suchen.

Interpunktion und Orthographie dieses Beitrages sind frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt. :zwinker1:


zai-feh ( gelöscht )
Beiträge:

23.11.2007 13:41
#314 RE: Aufstehen und Weitermachen Zitat · Antworten

Hallo Tina,

die Trennung von Rufuss ist passiert, da kann keine Klinik was ändern und soll auch nicht, aber Du gehst doch gestärkt aus der Klinik. Vergleiche Dich doch jetzt mit der Tina, die damals in die Klinik gegangen ist. Da liegen doch Welten dazwischen - zumindest ist das mein Eindruck. Und wenn Dir die Klinik erstmal wieder Kraft gibt, dann hat es doch schon was getaugt.

Liebe Grüße
Suse


Angsthäsin Offline




Beiträge: 2.029

23.11.2007 14:22
#315 RE: Aufstehen und Weitermachen Zitat · Antworten

Ich verstehe, was Du meinst Suse. Aber funktioniert das so?
Ich fühl mich derzeit, als hätte ich total versagt. Es ging mir doch gut. Die Klinik konnte mir nichts mehr geben, was es noch besser hätte machen können.
Ach, ich weiß auch nicht *seufz*. Die "Käseglocke" Klinik würde mir Entlastung verschaffen, ich bräuchte mich nicht auseinanderzusetzen, aber das kanns doch nicht sein.

Interpunktion und Orthographie dieses Beitrages sind frei erfunden.
Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt. :zwinker1:


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