Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden Impressum 
Saufnix  
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 93 Antworten
und wurde 5.365 mal aufgerufen
 Nass und Trocken
Seiten 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | ... 7
spidyy Offline



Beiträge: 244

15.02.2008 22:49
RE: .. Zitat · Antworten

wie schafft ihr das, den "ersten tag" wieder zu beginnen?

40 tage hab ich ohne alk hinter mir. ist keine wahnsinnsleistung ich weiss.

ich hab gedacht, ich würd kotzen, wenn ich ein glas wein vor mir sehen würde. war aber nicht der fall. traute mich nicht nein zu sagen.
und jetzt kann ich irgendwie nicht aufhören seit einer woche.


Süchtlerin Offline




Beiträge: 367

15.02.2008 23:57
#2 RE: .. Zitat · Antworten

Hallo, liebe Spiddy,

sag Dir doch, dass das nur ein Ausrutscher war. Neues Verhalten kann nicht reibungslos und ständig klappen. Wenn wir etwas Neues lernen, sei es Klavierspielen oder eine Fremdsprache, dann machen wir doch auch immer wieder Fehler. Mit der Zeit wird es aber dann doch gut werden.

Bin erst den 12. Tag trocken, lass die knochentrockenen lieber zu Wort kommen.

Ich wünsch allen ein schönes Wochenende

Süchtlerin


Ingmarie Offline




Beiträge: 3.832

16.02.2008 00:09
#3 RE: .. Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von spidyy
ich hab gedacht, ich würd kotzen, wenn ich ein glas wein vor mir sehen würde. war aber nicht der fall. traute mich nicht nein zu sagen.
und jetzt kann ich irgendwie nicht aufhören seit einer woche.


Guten Abend, Spidyy!

Das "irgendwie" in Deinem Satz da oben ersetz ich mal duch "suchtbedingt zwanghaft". - könnt das passen?

Wie das Aufhören begonnen wird?

Bei mir wars in etwa diese Reihenfolge:

Zuallererst: wirklich Anfangen mit dem Aufhören.
Dann anfangs viel passiv (damals noch unangemeldet) und später auch aktiv Saufnixen, regelmäßige wöchentlich SHG-Besuche (bzw. die ersten Jahre sogar zweimal die Woche Minimum), dazu permanente Auseinandersetzung mit anderen Betroffenen und vor allem mit mir selber, dazu eine veränderte innere Einstellung: keine Bedingungen für die Abstinenz stellen, keine Verantwortung auf andere schieben, keinen - wirklich KEINEN! - Grund für Alkkonsum vor mir gelten lassen und - am wichtigsten immer noch und immer wieder: "einfach" nicht wieder anfangen.... !

ja, ich weiß...grade das klingt blöd und hämisch... und doch kommts genau darauf am meisten an: egal was grad is - es gibt keinen Grund, wieder zu trinken.

Aufhör-Übung hatte ich ja durchaus... :rolleyesu ja offenbar auch, denn auch 40 Tage beginnen nu mal mit dem ersten.

(Wobei ich hier ausdrücklich auf die Gefahren des Alleingangs hinweisen möchte und keine Empfehlung zum Kaltentzug geben will, auch wenn ich das blöderweise so gemacht habe - NICHT nachmachen - ich wär fast gestorben dran! Entzüge sollen meiner Meinung nach immer nur mit ärztlicher Hilfe und unter professioneller Beobachtung getätigt werden!)

Was mein letztes "Aufhören" von den mehrfach gescheiterten Versuchen vorher unterschied, war einfach meine innere, seelische und körperliche Verfassung, die dann "endlich" übel und ernst genug war. Ich hatte einfach die Schnauze genügend voll vom Saufen an sich, von meinem Leben und vor allem von mir selber bzw. dem was von mir überhaupt noch übrig war.

Das war ein Punkt, wo es eindeutig sogar noch mehr Schrecken für mich barg, mir das jämmerliche, grauenvolle Elend des Weitersaufenmüssens vorzustellen als mir der panikbaladene Gedanke an eine dauerhafte Abstinenz mit den weitgehend bekannten Entzugsleiden verursachte....

Obwohl ich über Alkoholismus schon zu nassen Zeiten ausgeprochen gut informiert war und somit wusste, dass meine nasse Lebenserwartung nicht mal mehr den Kauf einer Dreijahreskontaktlinse gerechtfertigt hätte gings mir anscheinend bis zum Schluss eben einfach nicht schlecht genug, um das als ausreichend zu empfinden um zur zwingend notwendigen dauerhaften Abstinenz innerlich wirklich und ehrlich bereit zu sein.

Es ist bei vielen Menschen - so auch bei mir - so, dass erst dann was geändert wird, wenns wirklich weh tut... in meiner SHG hab ich den Spruch gehört
"Es gibt 1000 Gründe, alles beim Alten zu lassen - und nur einen um was zu ändern: Du hältst es einfach nicht mehr aus" - genau so wars bei mir.

Mir hat zu Beginn meiner Abstinenz sehr geholfen, mich selbst wie ein Dritter zu beobachten und mir in schwierigen Situationen vorzustellen was ein anderer, erfolgreich langjährig Trockener denn da an meiner Stelle tun würde... getreu dem Motto "halte Dich an die Gewinner" - und so verhielt ich mich dann auch - das brachte mir schnell Rüstzeug und vor allem Erfolgserlebnisse, weil sich das Ergebnis einfach gut anfühlte für mich.

Das Nichttrinken aus Überzeugung wurde mir dadurch recht schnell zur verinnerlichten und gelebten Lebenseinstellung, und immerhin funktioniert das bei mir nun ja auch schon im fünften Jahr, schein also nicht so falsch zu liegen damit.... heute lebe ich mein Leben so unendlich gerne und möchte mit niemandem auf der Welt mehr tauschen.(:huchass ich mal so nen Satz schreiben würde hätt ich vor 5 Jahren nicht für möglich gehalten.:licht

Es lohnt sich, nicht mehr aufzuhören mit dem Aufgehörthaben.

Zwei Fragen an Dich hab ich noch: in welcher Situation genau und vor allem warum hast Du Dich nicht getraut, das Glas abzulehnen?

Alles Gute für Dich
LG
IngMarie

[ Editiert von Ingmarie am 16.02.08 0:10 ]

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Einfach tun.
Der beste Zeitpunkt dafür: immer genau jetzt.


Friedi Offline



Beiträge: 2.617

16.02.2008 08:44
#4 RE: .. Zitat · Antworten

Hallo spiddy,

versuch doch mal den Neuanfang des Aufhörens mit der bewährten Methode "H e u t e trinke ich nicht". Wenn dir ein ganzer Tag zu lang vorkommt, um das zu schaffen, verkürze die Zeitspannen auf heute Vormittag, heute Nachmittag, die nächsten zwei Stunden, in dieser Stunde oder nimm noch kürzere Zeitspannen. Irgendwann ist der erste Tag herum, und du stehst vor einem neuen Heute. So reiht sich ein Tag an den Nächsten.

Du schreibst, du hast dich nicht getraut, nein zu sagen. Wenn du in Versuchung zu trinken kommst, wäre es gut, dich zu fragen 'Was will ich?' Die Antwort ist: 'Ich will nicht mehr trinken, nicht mehr so leben wie früher'.

Das neue alkfreie Leben muss geübt werden und klappt selten auf Anhieb. Um darin sicherer zu werden, eignet sich sehr gut der Umgang und Erfahrungsaustausch mit trockenen Alkoholikern, die du in Selbsthilfegruppen kennen lernen kannst. Einer meiner Gruppenfreunde sagt Neuen gern den Spruch' Fang an (mit Aufhören) und mach weiter!

Das sag ich dir jetzt auch!

Gruß

Friedi

____________________________________________________________________________________________________
Wenn du am Morgen erwachst, denke daran, was für ein köstlicher Schatz es ist, zu leben, zu atmen und sich freuen zu können.
Marc Aurel


zai-feh ( gelöscht )
Beiträge:

16.02.2008 09:03
#5 RE: .. Zitat · Antworten

Hallo Spiddy,

auch 40 Tage sind eine Leistung.
Ehrlich gesagt kann ich gar nicht sagen, wie ich wirklich aufgehört habe. Das war keine bewusste Entscheidung, sondern irgendwas hatte Klick gemacht (ob's das ist, weisste halt erst einige Zeit nach dem Aufhören).
Ich wusste schon bei meinem ersten Suff (mit 14) wohin die Reise gehen wird. Mit 18 wusste ich definitv, dass ich Alki bin - habe sogar mal um Hilfe gesucht, aber ich konnte nicht aufhören. Erst 3 Jahre später, durch ein Schockerlebnis habe ich dann aufhören können - vielleicht sogar müssen. Ich hatte einfach keine Wahl mehr. Ich stand vor der Entscheidung Leben oder Sterben. Und zu Leben gehörte in dem Moment Saufen aufhören - und ich hab' mich für's Leben entschieden. Sonst wäre ich vor die U-Bahn gesprungen. Ich stand schon am Bahnsteig.
Das "(wieder) Aufhören" schaffen ist eine sehr individuelle Sache. Das hat hier jeder anders erlebt. Bei mir war's ein Schockerlebnis. Bei anderen war's das "ganz unten ankommen", (wobei ganz unten immer ein ganz persönliches "ganz unten" ist) und einige haben wirklich durch intellektuelle Überlegung den Absprung geschafft (für mich immer noch wahnsinnig faszinierend, dass das geht).
Jeder hat seine ganz eigene Motivation gehabt und auch der Weg danach ist individuell. Ich hatte mich damals mit Händen und Füßen gegen die Einweisung in die Psychatrie gewehrt. Heute würde ich eine andere Entscheidung treffen. 1. weil ich heute ob der Gefahren des Entzugs weiß (ich hatte Glück) und 2. weil heute die Entzugsstationen ganz anders sind als damals. Ich selber hatte auch AA ausprobiert. Mir haben die damals geholen - 6 Wochen lang. Aber ich bin einfach kein Gruppenmensch, mich hat das dann überfordert. Das lag weder an den AA, noch an der Gruppe, noch an den Menschen dort (die waren klasse), sondern daran, dass ich mit und in Gruppen nicht kann. Jahre später habe ich dann eine Therapie begonnen, jetzt auch wieder. Und vor etwas einem Jahr bin ich auch Saufnix gestoßen. Ich war in einer argen Krise und alleine das Schreiben unter Menschen, die wissen wie es sich anfühlt. Hat mir gut getan - und tut mir immer noch gut hier.

Aber wie "man" das macht?

LG
Suse


spidyy Offline



Beiträge: 244

16.02.2008 18:49
#6 RE: .. Zitat · Antworten

Zitat
Bin erst den 12. Tag trocken, lass die knochentrockenen lieber zu Wort kommen.



wie kommst du damit zurecht?


spidyy Offline



Beiträge: 244

16.02.2008 18:57
#7 RE: .. Zitat · Antworten

hallo ingmarie

Zitat
Das "irgendwie" in Deinem Satz da oben ersetz ich mal duch "suchtbedingt zwanghaft". - könnt das passen?



da könntest du wahrscheinlich recht haben...


Zitat
Ich hatte einfach die Schnauze genügend voll vom Saufen an sich, von meinem Leben und vor allem von mir selber bzw. dem was von mir überhaupt noch übrig war.



das hab ich vor 40 tagen auch gehabt...




Zitat
Zwei Fragen an Dich hab ich noch: in welcher Situation genau und vor allem warum hast Du Dich nicht getraut, das Glas abzulehnen?



ich kann vor meiner familie nicht damit aufhören. obwohl eigentlich klar ist, dass ich ein problem mit dem alk habe...aber ich möchte nicht als alki dastehen, sondern es im griff haben. aber das hab ich nicht, ich weiss.

danke für die vielen tipps...


spidyy Offline



Beiträge: 244

16.02.2008 19:03
#8 RE: .. Zitat · Antworten

hi friedi

Zitat
versuch doch mal den Neuanfang des Aufhörens mit der bewährten Methode "H e u t e trinke ich nicht". Wenn dir ein ganzer Tag zu lang vorkommt, um das zu schaffen, verkürze die Zeitspannen auf heute Vormittag, heute Nachmittag, die nächsten zwei Stunden, in dieser Stunde oder nimm noch kürzere Zeitspannen. Irgendwann ist der erste Tag herum, und du stehst vor einem neuen Heute. So reiht sich ein Tag an den Nächsten.



danke für die tipps. ich sag mir das auch, aber im hinterkopf denk ich, ist heute doch eh egal, jetzt trinkst du schon so lange wieder voll blöd.

aber hab jetzt dann endlich wieder den ersten tag hinter mir


spidyy Offline



Beiträge: 244

16.02.2008 19:08
#9 RE: .. Zitat · Antworten

hallo suse

Zitat
[quote]Ich wusste schon bei meinem ersten Suff (mit 14) wohin die Reise gehen wird.
Mit 18 wusste ich definitv, dass ich Alki bin



das könnte ich geschrieben haben.

Zitat
Bei mir war's ein Schockerlebnis.



möchtest du erzählen, was für ein schockerlebnis du hattest?


Ingmarie Offline




Beiträge: 3.832

16.02.2008 19:13
#10 RE: .. Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von spidyy
ich kann vor meiner familie nicht damit aufhören. obwohl eigentlich klar ist, dass ich ein problem mit dem alk habe...aber ich möchte nicht als alki dastehen, sondern es im griff haben...[/b]


Ist ja reizend - wie rücksichtsvoll von Dir!

Mal zum Vergleich:

Würdest Du denn als Erdbeerallergiker auch vor lauter Lieb- und Angepasstsein Tante Friedas Erdbeertorte vertilgen?

...oder als Penicillinallergiker vor lauter Gruppenzwang nicht widersprechen wenn Dir Dein weißbekittelter Schwager ein für Dich nun mal lebensgefährliches Präparat verordnet?

Würdest Du als Bienengiftallergiker den Erbonkel nicht vergrämen wollen und pflichtschuldig seinen Bienenstock besuchen, obwohl Du ja weisst dass Du nach ein paar Stichen der lieben Tierchen mausetot sein könntest ?



Alkoholismus lässt m.E. keinen Platz für Altruismus - sprich: Selbstlosigkeit kann ich mir nicht leisten.
Falschen Dünkel auch nicht.

Und dass Du in den Augen der Familie alles im Griff hast - das ist doch eh schon gelaufen, oder ?

Meiner Erfahrung nach sind Respektiert- und Ernstgenommenwerden die Dinge, die am schnellsten und nachhaltigsten kaputtgehn durchs Saufen. Einem nassen Angehörigen traut sehr schnell selbst das kleineste Familienmitgleid nicht mehr übern Weg (und nix zu).

Und nur durch Aufhören kann diese Sicht auf meine Person in einem sehr langen Prozess wiederhergestellt werden.

LG
IngMarie

[ Editiert von Ingmarie am 16.02.08 19:14 ]

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Einfach tun.
Der beste Zeitpunkt dafür: immer genau jetzt.


minitiger2 ( gelöscht )
Beiträge:

16.02.2008 19:14
#11 RE: .. Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von spidyy

ich kann vor meiner familie nicht damit aufhören. obwohl eigentlich klar ist, dass ich ein problem mit dem alk habe...aber ich möchte nicht als alki dastehen, sondern es im griff haben. aber das hab ich nicht, ich weiss.

danke für die vielen tipps...



hört sich nach so ner genialen Familie an, in der die Meinung herrscht, daß ein gesunder Erwachsener trinkt...ich komm auch aus so ner Familie.

Aber...ein erwachsener Mensch darf sich selbst aussuchen, was er trinken mag, auch ohne daß er sich ein Schild "Alki" auf die Stirn nagelt.

Wenn ich O-Saft will, dann will ich halt O-Saft. Kann Dir das jemand verbieten?


Petra59 Offline




Beiträge: 629

16.02.2008 19:53
#12 RE: .. Zitat · Antworten

Hey Spidyy

"Ich kann vor meiner Familie nicht aufhören"

Der Satz war vor 3 1/2 Jahren von mir. Wußte wie süchtig ich trink, kannte ich aus Familie und Beruf. Hatte beschlossen was zu ändern.
Ambulante Entgiftung, eine Therapie hatte ich abgelehnt, weil die Familie einbezogen werden sollte. Mein Mann war damals der Ansicht, daß ich nicht so ein Alki wär und gesagt, das brauchst du doch nicht. Dann nach 3 Monaten kam das Wort Spassbremse. Weil ich nicht mehr bis zum Schluß bleiben wollte, weil es mir im normalen Freundeskreis nicht mehr behagte. Depressiv, nüchtern nicht lenkbar und kein Kontakt mir anderen trockenen Alki`s. Von SHG oder so bekam ich damals nichts gesagt.

Klar um keine Spaßbremse zu sein trank ich dann mal wieder ein Glas. Und das dann täglich steigernd 2 Jahre weiter.

In meinen nächtlichen Diskussionen mit meinem Schreibblock und mir, wurde mir immer klarer, daß ich wieder leben wollte. Mein persönlicher Tiefpunkt war die Entscheidung Mann und Kinder zu verlassen und neues Leben zu beginnen. Und nachdem ich das meinem Mann gesagt hatte, war von einem Tag auf den anderen unserer Leben komplett umgekrempelt und ich bin in eine qualifizierte Entgiftungsklinik, Monate später in LZT und besuche regelmäßig eine betreute Suchtgruppe und eine SHG Gruppe.

Und ich lebe offen mit dem Wort Alkoholiker im Freundeskreis und in der Familie seit einem Jahr. Bin für einige eine Spaßbremse(vllt. können sie nicht so viel trinken, wenn ich dabei bin) aber ich lebe gerne so. Mit allen Höhen und Tiefen und Mann und Kindern.
Aber dafür mußte ich zu geben, daß ich das mit dem Alk nicht im Griff habe.
Petra

Wende dein Gesicht der Sonne zu,
dann fallen die Schatten hinter dich


zai-feh ( gelöscht )
Beiträge:

16.02.2008 20:24
#13 RE: .. Zitat · Antworten

Zitat
Gepostet von spidyy

möchtest du erzählen, was für ein schockerlebnis du hattest?


Ich hab' mich vergewaltigen lassen.

Diese Formulierung ist bewusst gewählt, da ich mich durch den Suff in diese Situation gekommen bin. Ich bin (vermutlich) mit gegangen. Und ich habe keine Ahnung, welche Signale ich gesandt habe. Aber ich wollte es nicht - und ich war so besoffen, dass ich mich auch nicht mehr richtig wehren konnte.


grufti Offline




Beiträge: 3.769

16.02.2008 20:51
#14 RE: .. Zitat · Antworten

Hallo spidyy,

ja, so ist das, wenn man als Alki wieder hinlangt.

Deine Schilderung erinnert mich an meine erste Zeit hier im Saufnix. Im Oktober 2005 bin ich hier eingetrudelt und war dann bis Dezember trocken. Dann hat mich ein guter Bekannter auf ein Bier eingeladen, und ich wollte nicht "nein" sagen, aus Angst, aufzufallen. Selbst hatte ich zu diesem Zeitpunkt gar keine Lust auf Alk, wenn ich allein gewesen wäre, hätte ich nie zugegriffen. Das Resultat war, dass ich dann noch bis September 2006 rumeiern musste, bis ich soweit war...
Und das, wo der Bekannte eh längst Bescheid wußte, auch wenn er mich bis heute nie offen drauf angesprochen hat.

Frage: Wer war damals der Depp?

Ich würde sagen, ich!


Heute würde ich dieser Situation nie mehr "ja" sagen. Ich gebe aber zu, dass ich immer noch Angst davor habe, irgendwann mal nicht nein zu sagen, weil es mir peinlich ist. Blöd, aber ist so, und ich übe halt fleißig und jedes Mal, wenn ich einer Situation nicht ausweiche und nein sage, bin ich wieder ein gaaanz klein wenig selbstbewußter.

Nachdem du nach Hilfen für die ersten Tage gefragt hast:

Ich würde auch mit dem Spruch "Heute trinke ich nicht" arbeiten und ggf. die Zeiträume noch weiter verkleinern.

Wenn's schon entsprechend schlimm ist, würde ich in's Krankenhaus gehen, da wäre ich heute wesentlich weniger zimperlich als früher.

Alles Gute!

[ Editiert von grufti am 16.02.08 20:53 ]

[ Editiert von grufti am 16.02.08 21:12 ]

Liebe Grüße vom Grufti!
Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)


Süchtlerin Offline




Beiträge: 367

17.02.2008 01:16
#15 RE: .. Zitat · Antworten

Hallo, liebe Spiddy,

ich hoffe fest, das es Dir ein Stück weit geglückt ist, Dich wieder für das abstinente Weitermachen zu motivieren.

Wie es mir mit meinem 12. bzw. jetzt 13. Tag geht, fragst Du. Ich war heute Abend auf der Einstandsfeier meiner Tochter mit deren Schwester und Freund, und meinem Mann. Bin mit dem Auto gefahren. Die Familie hat Rotwein getrunken und fand es sehr gut, dass ich das nicht mehr vorhabe. Sie haben sich sehr dafür interessiert, wie ich das angegangen bin, und meine Töchter haben fest vor, meinem Beispiel zu folgen. Allerdings sagten sie, dass ich eine grünlich-blasse Gesichtsfarbe hätte und zum Arzt gehen solle. Anfang nächster Woche werde ich einen Termin bei meinem Hausarzt ausmachen.

Lange Rede kurzer Sinn: Mit dem abstinent bleiben habe ich psychisch kein Problem, aber anscheinend irgendwie körperlich, fühl mich ein wenig schlapp und hab im hinteren oberen rechten Rückenbereich Schmerzen.

Spidyy, Du hast es 40 Tage geschafft, Kotau, Du wist wieder daran anknüpfen können.

Einen schönen Sonntag wünscht Dir und allen anderen

Süchtlerin


Seiten 1 | 2 | 3 | 4 | 5 | ... 7
 Sprung  
disconnected Saufnix-Chat Mitglieder Online 0
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz