tröstet die seele schmiert das sozialleben spart medizin löst die zunge..........etc etc-
und tritt dir dann hinterrücks in den a......
ich definier es für mich in diesem zusammenhang als "falschen" freund,dem ich mich mit allen fasern anvertraut hab und von dem ich mich nun konsequent abwende,weil er mich belogen hat.
irgendwo steckt da wie immer der teufel im detail- metaphern kann ich nicht wörtlich nehmen....
sabine
there are things known and there are things unknown. in between there are doors. william blake
Alkohol ist und bleibt Gift - und so, wie ich die letzten Jahre mit ihm umgegangen bin - und er somit mit mir, hatte das mehr mit Körperverletzung zu tun als mit Freundschaft.
Ich hab Sekt und Wein mal als Genußmittel betrachtet, auch mal eine zeitlang als Belohnung - und spätestens da hätten meine Alarmglocken schrillen sollen. Haben sie aber nicht - und nun ist der Zug abgefahren. Und wenn ich es heute (!!!) genau betrachte, ist da gar nichts schlimmes dran. Lustig sein kann ich sehr wohl auch ohne, Probleme lösen sich weder mit noch ohne von alleine - aber nüchtern am effektivsten und ich habe ein gutes Gewissen mir und meiner Umwelt gegenüber
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...
Ich kann Alkohol nichtmal als "falschen Freund" betrachten, denn im Grunde wußte ich ja, was ich da tat, ich wollte es nur nicht sehen.
Interpunktion und Orthographie dieses Beitrages sind frei erfunden. Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt. :zwinker1:
hallo Angsthäsin, natürlich ist alkohol ein gift und das was Callysta dazu geschrieben hat---- dem kann ich nur zustimmen. ich wollte damit auch nur sagen,dass wir den alkohol als problemlöser,als tröster in der not und auch gegen langeweile eingesetzt haben. und mit wem macht man diese dinge alle im normalen leben? mit einem freund ---- und deshalb die bezeichnung "freund" für den alkohol. einen lieben gruß lafee
Ich kann mir nicht vorstellen wie jemand trocken werden soll, indem er dem verlorenen "Freund" Alkohol nachtrauert wie Du es schreibst Lafee. Alkohol ist mein Feind, dem ich tunlichst aus dem Weg gehe, mit dem ich mich gar nicht erst anlege.
Und selbst wenn ich ihn früher als Trost etc. benutzt habe, so wird er daraus immer noch kein Freund. Im Gegenteil - hätte ich mich bei Frust, Trauer, Langeweile etc. an Freunde gewandt statt zum Alk zu greifen hätte ich heute vermutlich ein Problem weniger.
[ Editiert von Angsthäsin am 15.04.08 10:01 ]
Interpunktion und Orthographie dieses Beitrages sind frei erfunden. Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt. :zwinker1:
Für mich war Alkohol weder Freund, noch Feind. Eher ein langjähriger 'Vertrauter', mit dem es mir lange gut ging - und irgendwann dann nicht mehr Als ich aufgehört habe, hatte ich auch die oft beschriebene Anfangseuphorie nicht. Das Gefühl, das ich in den ersten Wochen wahrnahm, war eher Trauer. Darüber, dass ich mich von einem langjährigen Wegbegleiter in meinem Leben trennen muss.
Heute will ich ihn gar nicht mehr zurück
It is no measure of health to be well adjusted to a profoundly sick society. J. Krishnamurti
also mir hat da ein Diskussionsthema in der Shg geholfen "mein Partner das Suchtmittel". Mit ihm verbrachte man Freizeit und gute und schlechte Zeiten. Ich benutzte ihn als Schlafmittel und zum abschalten und andere brauchten ihn schon morgens um den Tag zu überstehen. Wenn ich diesem Partner meine Aufmerksamkeit widmete, blieb halt nicht mehr so viel für mich und andere auch Freunde über. Und ein Partner, der kein Freund ist, sondern ein sehr einnehmenes Wesen hat ist für mich die falsche Wahl. LG Dorte
Es gibt keine größere Vergeudung, als zu ignorieren, wonach man sich sehnt.
hallo liebe Angsthäsin, genau, du hast es verstanden. hätten wir uns bei problemen wirklichen freunden anvertraut,so wäre uns allen viel erspart geblieben. ganz lieben gruß lafee
Ich sehe Alkohol weder als Freund noch als Feind, sondern als das, was es ist. Ich trauere nicht hinterher, ich vermisse ihn auch nicht, größtenteils nehme ich ihn gar nicht mehr war, also bei TV-Werbung fällt es nur auf, wenn ich es groteskt finde (das "Sport-Bier" Erdinger oder die alkfreien Biersorten, die als Erfrischungsgetränk positioniert werden)und auch im Supermarkt jucken mich die Alk-Regale mittlerweile genausowenig wie die Regale mit Hundefutter. Das war natürlich am Anfang anders, hat sich aber schnell eingependelt.
Wenn in meiner Gegenwart getrunken wird und ich das nur rieche, kommen schnell die Gedanken/Gefühle hoch, die ich am Schluß hatte, und das war pure Verzweiflung und Brechreiz. Ich wünsche mir, dass das auch so bleibt und mein Suchtgedächtnis sich so artig verhält
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...
Aus der Sicht eines trockenen Alkoholikers unterschreibe ich Deine Sichtweise.
Als ich noch nass war, habe ich den Alkohol schon als eine Art "Freund" betrachtet. Schaffte er mir doch kurzfristig Erleichterung von meinem tristen Dasein.
Und der Abschied vom Alkohol - und auf den bezog sich lafee ja - stellte sich mir ähnlich dar, wie die Trennung von einem geliebten Menschen. Ich wusste zwar, es funktioniert nicht mehr, aber ich hatte dennoch Angst ohne ihn sein zu müssen.....
Darum geht es letztendlich, um einen schmerzlichen Abschied, den man erst dann als positive Veränderung begreifen kann, wenn man ihn vollzogen hat.
LG
Christoph
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
Angst ob es auch ohne geht, das hatte ich auch, aber keine Trauer. Ich fühlte mich mehr wie in einer bösen Falle, von der ich nicht wußte ob ich da jemals wieder rauskomme, ein Gefühl, das mich übrigens heute noch manchmal überfällt wenn ich Saufdruck kriege, nur nicht mehr so stark. Vielleicht liegts daran, dass ich mir schon sehr lange bewußt war, dass ich den Alkohol nicht im Griff habe sondern er mich. Ich kam mir eher vor wie das Kaninchen vor der Schlange, nur nicht bewegen, nur nichts ändern, sonst kommt meine ganze Sucht auf einmal zum Vorschein und dann?! Dann muss ich sehen, wie unzulänglich ich bisher war, zu Gefühlen (angeblich) nur im Suff fähig, mich selbst nüchternd nicht aushaltend und gleichzeitig abhängig von einem Gift, dass mich zerstören würde.
Von daher jede Menge Angst-ja, aber Trauer war/ist da nicht und mit "Freund" hat das alles so gar nichts für mich zu tun.
Liebe Grüße Tina
Interpunktion und Orthographie dieses Beitrages sind frei erfunden. Eine Übereinstimmung mit aktuellen oder ehemaligen Regeln wäre rein zufällig und ist nicht beabsichtigt. :zwinker1:
Hallo ihr Lieben, da bin ich mal wieder. Gerade fiel mir auf, dass ich immer vergesse, mich auszuloggen... das könnte u.U. den Eindruck erwecken, ich wäre online auch wenn ich das gar nicht bin!??
Nach wie vor schreibe ich vom Rechner meines Partners aus, was leider nicht so häufig möglich ist
Jetzt muss ich mich aber erstmal durch den Tread lesen und dann meld ich mich wieder...
Bis gleich...
Die Fähigkeit, die Folgen einer Handlung in die Überlegung einzubeziehen, auch wenn dies auf Kosten der Spontanität geht, erweist sich gar nicht selten als höchst nützlich.
dein Beitrag beschreibt genau das, was ich empfinde. Auch ich bin fassungslos darüber etwas getan zu haben, was ich vor Kurzem noch für undenkbar hielt... ich habe beim Arzt angerufen. Und jetzt halt dich fest: ich habe den Termin sogar wahrgenommen!! Da mein bisheriger Hausarzt gleichzeitig mein Partner ist, musste ich mich an jemand anderen wenden. Die Ärztin war allerdings sehr nett und verständnisvoll und ich fühlte mich bei ihr auf Anhieb gut aufgehoben. Wir haben jetzt mal die weiteren Maßnahmen besprochen, sprich: Entgiftung (stationär o. ambulant - wobei ich die erste Variante am sinnvollsten finde) +Suche nach einem geeigneten Therapieplatz. Weitere Gesprächstermine in der Suchtberatung habe ich auch inzwischen. Puh, das klingt jetzt alles so einfach aber wer wüßte besser als du/ihr dass es das nicht ist.
Allerdings: es ist, wie du es beschrieben hast... es ist etwas in Bewegung gekommen und der Gedanke daran lässt mich nicht mehr los. Mehr oder minder ängstlich verfolge ich die Geschehnisse und fühle mich dabei manchmal fast wie ferngesteuert...
Liebe Grüße an dich... Maddi
Die Fähigkeit, die Folgen einer Handlung in die Überlegung einzubeziehen, auch wenn dies auf Kosten der Spontanität geht, erweist sich gar nicht selten als höchst nützlich.
##Vor jedem Neuanfan hat man Angst ,das ist völlig normal, jeder verspürt die.
Ja, Soul... da hast du ganz sicher Recht. Aber während man sich in dem akuten Zustand der Angst befindet, ist das Gefühl der Machtlosigkeit zuweilen stärker als jede Vernunft.
##Aber ich wollte dir auch eine gute Nachricht zukommen lassen, wenn du den Alkohol wegläßt werden viele Dinge die du Dir am Anfang noch nicht vorstellen konntest plötzlich möglich,und das schließt auch die Konfrontation mit dir selbst ein.
Ich hoffe das so sehr u. weisst du... so langsam keimt wieder Hoffnung in mir auf, nicht zuletzt durch eure Beiträge, die wirklich Mut machen!!!
Das mit dem Frühstück und der sportlichen Betätigung werde ich mir zu Herzen nehmen. Das alles habe ich lange vernachlässigt weil man einfach träge wird und froh ist, den Tag irgendwie rumzubringen...
Liebe Grüße, Madi
[ Editiert von Maditjen am 15.04.08 14:48 ]
Die Fähigkeit, die Folgen einer Handlung in die Überlegung einzubeziehen, auch wenn dies auf Kosten der Spontanität geht, erweist sich gar nicht selten als höchst nützlich.
ich freue mich so für dich! Ich überlege gerade, was ich dir Schönes schreiben kann, aber wenn ich ehrlich bin, möchte ich deinen persönlichen Triumph nicht mit meinen Weisheiten zukleistern.
Ich lasse dein post so stehen in der Gewissheit, dass du das Richtige getan hast.