nachdem ich schon seit einiger Zeit hier im Forum mitlese, habe ich mich nun tatsächlich überwinden können, auch mal etwas zu schreiben.
Ich bin 34 Jahre und Mutter von zwei Kindern im Alter von 11 und 14 Jahren. Seit nunmehr 8 Jahren trinke ich täglich Alkohol. Anfangs war es größtenteils Bier, inzwischen sind es Wein und Sekt. Mein Konsum hat sich seit ca. 3 Jahren auf 1-2 Flaschen pro Tag eingependelt... je nach (Ver-)Stimmung. Mein Partner, mit dem ich seit ebenfalls 3 Jahren eine mehr oder minder konfliktuöse Beziehung führe, trinkt auch jeden Tag... allerdings - im Gegensatz zu mir - erst abends. Mein erstes Glas Sekt ist oft schon am frühen Nachmittag fällig und dann geht`s munter weiter. Nicht dass ich mich bis zur Besinnungslosigkeit besaufe aber meinen Pegel halte ich dann bis zum schlafen gehen. Die Tatsache dessen und das Gefühl der Machtlosigkeit erfüllt mich mit Entsetzen.
Immerhin... motiviert von den hier gelesenen Beiträgen habe ich den Entschluss gefasst, mir Hilfe zu suchen. Der erste, für mich sehr wichtige Schritt war der Gang zur Suchtberatung am vergangenen Donnerstag. Der zweite Schritt sind diese Zeilen.
Ich habe beschlossen, mein Leben zu ändern auch wenn ich im Moment noch nicht wirklich weiss, wie...
So paradox es klingen mag, ich habe Angst vor einem Leben OHNE Alkohol, Angst vor der nüchternen Konfrontation mit mir selbst...
Liebe Grüße, Madi
Die Fähigkeit, die Folgen einer Handlung in die Überlegung einzubeziehen, auch wenn dies auf Kosten der Spontanität geht, erweist sich gar nicht selten als höchst nützlich.
davor hat jeder am Anfang Angst - ging mir bis zum Ende genauso, obwohl ich nur noch ein psychisches und körperliches Wrack war. Soweit ist es bei Dir ja noch nicht, aber der Leidensdruck ist ja auch schon groß genug. Ich war übrigens auch Sekt-Trinkerin, die versucht hat, ihren Pegel zu halten und abends dadurch schlafen zu können.
Der Schritt zur Suchtberatung war der erste wichtige Schritt, das ist schonmal toll Allein das bekommen viele nicht hin und schimpfen sich später, weil man ja auf absolutes Verständnis trifft - ich nehme an, es war bei Dir nicht anders, oder?
Und sich hier auszutauschen und bestimmte Themen nachzulesen, das hast Du ja auch schon getan bzw. vor. Du hast den richtigen Schritt gemacht und hab nicht allzuviel Angst! Wenn ich gewußt hätte, wieviel Hilfe man mit diesem Problem, dieser Krankheit an den richtigen Stellen erfährt....
Den Satz muss ich, glaub ich, nicht beenden.
Also, weiter so und ganz herzlich willkommen hier
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...
Maditjen und ich gratuliere dir zu dem Entschluss etwas gegen deine Abhängigkeit zu tun. Kann dich gut verstehen, auch ich hatte Angst aufzuhören. War in einer ähnlichen Situation (zwei Kinder etc.) Als ich merkte, dass ich nicht mehr aufhören konnte zu trinken, trotz mehrerer Versuche, wurde meine Angst vor der Abhängigkeit immer größer und ich habe mir auch Hilfe in einer Suchtberatung gesucht. Ich kann die aus meiner Erfahrung nur sagen, egal was ich in der Zeit meiner Abstinenz erlebt habe, nichts war so schlimm wie die Zeit des Trinkens. Diese schlechte Gewissen jeden Tag, wie überstehe ich die Stunden am Nachmittag... Immer diese Angst es kann mal was mit den Kiddis sein und ich kann nicht mal fahren Dieser Krampf des Beschaffens der Flaschen und des Entsorgens Nie wieder und ich bin dankbar nicht mehr trinken zu müssen... Schau dich hier um, du wirst sehen es geht hier vielen ähnlich. Wünsche dir alles Gute Gruß Ruby
Den Gang zur Suchtberatung finde ich einen mutigen und richtigen Schritt. Dort kannst Du in Gesprächen abklären, welche weiteren Hilfsangebote für Dich in Betracht kommen. Und hier bei saufnix schreiben und lesen ist sicherlich auch eine gute Maßnahme...
Die Angst, mich selber ohne Alkohol aushalten zu müssen, hatte ich auch mal. Allerdings wurde die Angst, weiterhin mit Alkohol (und den üblichen Folgen) leben zu müssen mit der Zeit viel größer...
Deswegen fand ich den Mut aufzuhören. Und es ist gar nicht so schlimm, mich abstinent zu ertragen, wie ich befürchtet hatte. Im Gegenteil, inzwischen mag ich mich selber (fast immer:rolleyes gern!
Also trau Dich doch auch! Es lohnt sich!
LG
Christoph
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
hallo maditjen, erst mal auch von mir ein herzliches willkommen. bei der suchtberatung warst du ja schon. was haben die dir geraten, bzw. was wirst du davon umsetzen?
Hi Madi Glaub mir ich kann Dich so verstehen mir geht es genau so wie dir, ich habe auch Angst aber ich sage mir jeden Tag das nur ich es ändern kann und es dafür jede menge Hilfe gibt die ich mir nur holen muß und auch werde.
Auf ein Glückliches Leben mit Familie ohne Alk
Ich beneide immer die Frauen die kein Alk trinken(viele in meinem Bekanntenkreis), da zu möchte ich auch gehören.
Zunächst mal ganz herzlichen Dank für die positive Rückmeldung... das ist sooo wichtig für mich im Moment!!
@Callysta: Der Schritt, zur Suchtberatung zu gehen, ist mir unwahrscheinlich schwer gefallen!! Im Nachhinein denke ich mir... ich hätte es viel früher tun müssen. Meine "Beraterin" war sehr verständnisvoll und hat mir Mut gemacht.
@Ruby: Das Be- bzw. Entsorgen der Flaschen ist weniger das Problem. Mein Partner ist in gehobener Position tätig und hat immer "feine Tröpfchen" auf Vorrat. Der Glaskontainer ist auch ganz in der Nähe...
Was die Sache mit den Kindern betrifft, da sprichst du mir absolut aus der Seele. Nicht nur, dass ich am Nachmittag nicht mehr fahren kann... nein, ich muss sogar gemeinsam geplante Aktivitäten canceln, weil ich mal wieder schlicht und ergreifend nicht in der Lage bin...
@Elefantino: Ich hoffe sehr, dass ich das auch irgendwann von mir sagen kann!!
@armin: Mir wurde geraten, mal bei den AA vorbeizuschauen und über eine Therapie nachzudenken. Beim Erstgespräch ist die Zeit meist etwas knapp, ich habe aber einen weiteren Termin bekommen.
@Rodine: Das kenne ich. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie oft ich schon Menschen beneidet habe, die sich nicht in irgendeiner Sucht gefangen fühlen.
Liebe Grüße, Madi
Die Fähigkeit, die Folgen einer Handlung in die Überlegung einzubeziehen, auch wenn dies auf Kosten der Spontanität geht, erweist sich gar nicht selten als höchst nützlich.
Früher konnt ich mir ein Leben ohne Alkohol überhaupt gar nicht vorstellen: Wie sollte das denn geh'n, klar, wochentags vielleicht ohne, aber am Wochenende ... ausgeschlossen! Ich brauch das!
Heute ist's eher umgekehrt - nee, nicht so heute stellt Alkohol keine Option mehr dar. Vorstellen, zu trinken, kann ich's mir schon, aber mir wird ganz unwohl dabei, ich sehe dann den ganzen Scheiß' wieder, der mich damals begleitet hat. Da war nicht's wirklich Gutes, nur nebulöser Trug, Schein, Irrungen und Wirrungen ... und ganz viel unkontrollierte Aggressivität.
Ich möchte nicht mehr tauschen. Und in dieser heutigen Welt ohne Alkohol läßt's sich leben. Komm' auch hierher ...
LG Fv
Ein Zuviel an Intellekt ist durchaus geeignet, die Freude am Leben zu trüben.
Liebe Madi ich bin erst seit Freitag hier und seit dem so oft es geht (gestern wäre beinah sogar meine Badewanne übergelaufen nur noch2cm mehr) naja und heute habe ich auch nicht richtig alles geschafft aber was solls es gibt für mich jetzt wichtigeres als ein blankgepuzter Boden Du wirst sehen mann erkennt sich bei allen wieder und kann von allen lernen mit unter auch von negatives. Es wird einen Mut gemacht zu sich zustehen und Alkoholismus als Krankheit auch zusehen dessen man sich nicht schämen braucht. lg Rodine
das hast du wirklich sehr schön gesagt!! Ich bin auch auf dem Weg, allerdings erscheint der mir im Moment sehr lang und steinig
Morgen wollte ich gern erstmalig zu einem Treffen der AA`s gehen, was haltet ihr davon? Hoffentlich trau ich mich überhaupt...
Liebe Grüße, Madi
Die Fähigkeit, die Folgen einer Handlung in die Überlegung einzubeziehen, auch wenn dies auf Kosten der Spontanität geht, erweist sich gar nicht selten als höchst nützlich.
das mit den aas find ich eine spitzenidee. wieso nicht trauen? ich schätze mal, die haben alle das gleiche problem wie du, die du da treffen wirst. also, keine falsche scham. kümmer dich nicht um andere sondern um dich.
Dass Du zu einem AA-meeting gehen willst, finde ich klasse.
Wenn es Dir da gefällt, ist es gut. Falls nicht, gibt es auch noch Selbsthilfegruppen anderer Organisationen ( Guttempler, Kreuzbund, freie Gruppen etc.)
Schau Dich am besten so lange um, bis Du eine Gruppe findest, die für Dich passt. Wo Du die Leute magst, und Dich gut aufgehoben fühlst.
Da gehst Du dann gerne hin, und das ist viel besser, als sich zu einer Gruppe zu "zwingen", weil man da ja hingehen "muss", weil man ja nichts mehr trinken will...
Wie wichtig und hilfreich eine Selbsthilfegruppe für Deinen Weg in die Abstinenz ist, musst Du selbst herausfinden.
Bei mir war die "passende" SHG der Schlüssel zur zufriedenen Trockenheit.
LG
Christoph
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
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Saufnix-Chat
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Allein das bekommen viele nicht hin und schimpfen sich später, weil man ja auf absolutes Verständnis trifft - ich nehme an, es war bei Dir nicht anders, oder?
Maditjen 
es sind die kleinen Dinge im Leben...
Im Gegenteil, inzwischen mag ich mich selber (fast immer:rolleyes
gern!
heute stellt Alkohol keine Option mehr dar. Vorstellen, zu trinken, kann ich's mir schon, aber mir wird ganz unwohl dabei, ich sehe dann den ganzen Scheiß' wieder, der mich damals begleitet hat. Da war nicht's wirklich Gutes, nur nebulöser Trug, Schein, Irrungen und Wirrungen ... und ganz viel unkontrollierte Aggressivität. 
naja und heute habe ich auch nicht richtig alles geschafft aber was solls es gibt für mich jetzt wichtigeres als ein blankgepuzter Boden
