Dass der Alkohol natürlich kein Freund ist, steht ja wohl ausser Frage. Die eigentliche Frage ist, wie jeder das in welchem Stadium der Abhängigkeit empfunden hat oder noch empfindet. Man sucht sich immer das, was in der jeweiligen Lebenssituation zu einem passt, das können manchmal auch Menschen sein, die einem nicht gut tun... phasenweise aber dennoch als Freunde angesehen werden. An dieser Stelle könnte man wirklich philosophisch werden...
Für mich persönlich war der Alkohol immer Mittel zum Zweck. Sei`s um positive Gefühle zu verstärken oder negative zu unterdrücken... Wie auch immer, der Verzicht auf etwas Gewohntes ist nie einfach und in meinem Fall in erster Linie mit Angst verbunden!!
An dieser Stelle möchte ich einfach nochmal sagen, dass ich sehr froh bin, hier zu sein...
Mit ganz lieben Grüßen an alle, Madi
Die Fähigkeit, die Folgen einer Handlung in die Überlegung einzubeziehen, auch wenn dies auf Kosten der Spontanität geht, erweist sich gar nicht selten als höchst nützlich.
@ #58: Finde ich sehr gut. Das hat bestimmt viel Kraft gekostet, aber ich denke, es ist ein sehr guter Weg. Viel Erfolg beim Beschreiten und Bestreiten.
guten morgen madi, du hast die richtige einstellung. und das du jetzt angst hast,ist ganz normal. es ist schwierig und mit angst verbunden etwas bekanntes loszulassen und sich auf neue dinge einzulassen. aber sieh es einmal so,das altbekannte ist doch auf dauer langweilig,probier doch mal was neues aus.und das neue ist bei dir die abstinenz. du wist feststellen,der weg ist nicht einfach,aber es lohnt sich. das was du gewinnst,ist viel mehr,als das was du verlierst. ich wünsche dir einen schönen tag und bis bald lafee
endlich komme ich mal wieder zum Schreiben. Das ist besonders schön, als es wichtige Neuigkeiten gibt, die ich zugegebenermaßen selbst noch nicht so ganz realisiert habe.
Nach einem weiteren Gespräch in der Suchtberatungsstelle hatte ich beschlossen, eine 3-wöchige Kurzzeittherapie zu beginnen... nennt sich "Qualifizierte Entgiftungs- und Motivationsbehandlung". Leider stellte sich heraus, dass die Wartezeiten doch relativ lang sind und da ich in Kürze wieder arbeiten gehen werde, legte ich diesen Entschluss gedanklich wieder ad Acta.
Gestern nun erhielt ich einen Anruf von meiner Hausärztin, die sich offenbar intensiv für mich eingesetzt hat und mich mit der Situation konfrontierte, ich könne am Dienstag den 22.04. besagten Klinik-Aufenthalt antreten
Jetzt bekomme ich natürlich so RICHTIG Panik... es wird ernst!! Nicht nur, dass ich mich dem konkreten Termin stellen muss sondern es gibt auch noch alles mögliche zu organisieren... Kinder und Hunde unterbringen etc.pp...
Falls das alles etwas wirr klingt, es würde zu meiner momentanen Verfassung passen...
Ganz liebe Grüße, Maddi
Die Fähigkeit, die Folgen einer Handlung in die Überlegung einzubeziehen, auch wenn dies auf Kosten der Spontanität geht, erweist sich gar nicht selten als höchst nützlich.
Na Maddi ist doch super, wenns so schnell mit einem Termin klappt. Die 3 Wochen in der Entgiftung und Motivation waren für mich die ersten wichtige Bausteine. Und die Suchtgruppe einmal in der Woche besuche ich heute regelmäßig. Die Angst ist normal, schließlich geht man einen neuen unbekannten Weg Wünsch dir Kraft für deinen Weg Petra
Wende dein Gesicht der Sonne zu, dann fallen die Schatten hinter dich
Moin Maddi, ein spätes aber nicht weniger herzliches willkommen dir an board. Ich habe mir eben deinen/diesen thread durchgelesen und finde es richtig klasse wie du aus dem alk knick kommst. Ich erinnere mich noch bestens an mein outing beim dottore....... der stein, der mir damals vom herzen, seele und überhaupt plumpste, fiel, flog,, der läuft seitdem durch mein leben als positive kraft. So jedenfalls empfinde ich seitdem.
Angst vor mir selbst, die hatte ich auch. Und es geht auch immer mal wieder da lang, wo es richtig weh tut, aber die belohnung eben daran zu wachsen, ist es mir alle mal wert.
Quallifizierte hab ich auch gemacht. Kann ich nur empfehlen. Auch wenn es viel zu organisieren gibt im vorwege bis dienstag, ich denke du packst das. Ich wünsche dir gute beute zu machen in der quallifizierten. Da gibt es eine menge zum mitnehmen und dran lernen. Lieben gruss dir Esther
Mein Selbstbetrug endete in einer Sackgasse. Meine Selbstbestimmung zeigt mir viele neue Wege in eine bunte Welt.
nicht nur dein entschluss ist klasse - auch das glück zu haben, dass es nun doch schnell klappt, ist wichtig dabei.
dass das dich jetzt ein bischen überrollt, ist klar - ich kenne es von mir zumindestens auch.
im moment brennts vielleicht an allen ecken und enden, aber dieser einstieg kann zusammen mit der richtigen ordentlichen menge motivation dein leben beeinflussen.
du hast es in der hand, mach was draus!!
grüsse, ulli
"Wenn du laufen willst, lauf eine Meile. Wenn du ein neues Leben kennenlernen willst, lauf einen Marathon" (Emil Zatopek)
Ich finde es klasse das Du nun doch die qualifizierte Entgiftung machen kannst. Auf dieser stabilen Basis kannst Du dann dein trockenes Haus errichten
Was die Angst angeht - ist doch völlig normal, schliesslich beginnt ein völlig neuer Abschnitt in Deinem Leben. Du hast noch 3 Tage Zeit zum organisieren - ist doch prima, bei einem Beinbruchz.B.müßtest Du sofort ins Krankenhaus und könntest nichts vorher regeln Villeicht hilft Dir der Spruch " Immer mit der Ruhe und das wichtigste zuerst" ein wenig beim sortieren ?
Ich wünsche Dir jedenfalls alles Gute und bin sicher, Du packst das
ich möchte dir von Herzen gratulieren!!! Und sei gewiss - nicht nur ich, sondern auch viele andere hier können sich lebhaft daran erinnern, dass sie den Gang ins Klinikum als einen der schwersten (vielleicht sogar als den schwersten?) empfunden haben.
Weißt du, was die Sache so eigenartig macht, ist, dass du ja auf eigene Initiative dorthin gehst, aufrechten Ganges sozusagen. Vielleicht wäre es einfacher, wenn man eingeliefert würde, von der Polizei vom Asphalt abgekratzt, mit 3,96, von Sanitätern auf die Bahre fixiert, einfach völlig weggetreten, völlig gleichgültig, wie's weitergeht.
Ich selber z.B. habe mir morgens noch ein paar Blusen gebügelt, schließlich ist man ja nicht bettlägerig und möchte relativ "zivil" dort herumlaufen. Als das Händeflattern schlimmer wurde und ich nicht mehr sicher war, ob das nun Entzugserscheinungen sind oder schlicht Lampenfieber, habe ich mir todesmutig ein Glas Sekt gegönnt, und beim Pusten hatte ich dann 0,06.
Vielleicht schaffst du ja sogar 0,00? Aber selbst, wenn nicht, ist es völlig wurscht, denn die Leute dort erleben tagtäglich Patienten, die sich noch ein letztes Mal so richtig wegbeamen, ehe sich hinter ihnen die Tür schließt.
In diesem Zusammenhang fällt mir auch noch eine kleine Geschichte zum Schmunzeln ein. Ich hatte ja mit dem Klinikarzt den Dienstag nach Pfingsten ausgemacht. Er bat mich, am Freitag vor den Feiertagen noch einmal kurz auf der Station anzurufen, um halt noch letzte Fragen zu klären, z.B. wann genau ich da aufschlagen soll.
Ich hatte nun eine nette junge Dame an der Strippe, die mir erklärte, es reiche, wenn ich um 9 Uhr käme, denn vorher seien die Ärzte ohnehin noch beim Blutabnehmen. Im Geiste sah ich mich selber schon mit Spritze im Arm und fragte völlig arglos nach: "Ach so, soll ich dannn also nüchtern kommen?"
Du kannst dir vorstellen, dass so eine Frage ausgerechnet auf einer Entgiftungsstation eher belustigend wirkt, also kam - nach einer kurzen Pause - ein freundliches "Nein, nein, das ist nicht unbedingt nötig!"
Erst nachdem ich aufgelegt hatte, habe ich kapiert, dass ich wohl den messerscharfen Verstand eines Angora-Schlappohrkarnickels habe...
Kurz und gut, Madi, sei offen für alles, nimm aber nicht alles, was dir Mitpatienten erzählen, für bare Münze - und vor allem: hämmere dir ein, dass du es für dich tust, nur für dich!
Ich freue mich so sehr für dich und wünsche dir alles Liebe und Gute! Des werd' scho!
Moin Ave, ich nutze mal fix die gelegenheit um dir zu sagen dass ich dich richtig gerne lese und mich an deinem weg freue. Lieben Esther gruss dir geschickt
Mein Selbstbetrug endete in einer Sackgasse. Meine Selbstbestimmung zeigt mir viele neue Wege in eine bunte Welt.
Tag X rückt näher und meine Angst wird größer!! Noch habe ich nicht alles organisiert aber es wird...
Hat denn jemand Erfahrung mit einer solchen Kurzzeit-Thera u. dementsprechende Tips für mich?? Mir wäre das eine große Hilfe...
Liebe Grüße, Maddi
Die Fähigkeit, die Folgen einer Handlung in die Überlegung einzubeziehen, auch wenn dies auf Kosten der Spontanität geht, erweist sich gar nicht selten als höchst nützlich.
guten morgen maddy, du brauchst keine angst zu haben. du machst genau das richtige. ich war auch in einer 8 wöchigen kurzzeittherapie und mir ist es genauso ergangen wie dir. hätte mein mann mich dort nicht hingefahren,ich wäre nie dort angekommen. und dann kam die überraschung. alle waren dort sehr nett zu mir. niemand hat mit dem finger auf mich gezeigt und meinen mitpatienten,die mit mir zusammen angekommen sind,ist es genauso ergangen. wir hatten alle angst,weil wir nicht wußten,was auf uns zukommt. nur mut maddy. es ist der richtige weg. sieh die stationäre therapie als geschenk. noch nie hattest du soviel zeit,dich nur mit dir selber zu beschäftigen. du wirst sehen,du wirst eine ganz neue maddy kennenlernen. sei stolz auf dich. alles gute und bis bald lafee
ZitatHat denn jemand Erfahrung mit einer solchen Kurzzeit-Thera u. dementsprechende Tips für mich?? Mir wäre das eine große Hilfe...
Ich habe, wie ja bereits geschrieben, eine quallifizierte gemacht. Quallifiziert meint, dass du nicht nur "trockengeschleudert" wirst. Was da meint unter ärtztlicher aufsicht deinen körper entgiftest. Das kh, indem ich war schreibt dazu:
ZitatBeim Qualifizierten Entzug von Alkohol und Medikamenten werden Patienten nicht nur mit Hilfe von Medikamenten körperlich entgiftet, sondern auch in ihrer Motivation unterstützt, sich erfolgsversprechend mit ihrer Alkoholabhängigkeit auseinander zu setzen. Sie können an einem reichhaltigen Programm mit Gruppengesprächen, Informationsrunden, physiotherapeutischen Anwendungen, Entspannungsübungen, Beschäftigungstherapie sowie an einem Rückfall-Vermeidungs-Training teilnehmen. Wir beraten auch die Angehörigen und nach der Entlassung stehen wir den Patienten durch eine Nachsorgegruppe weiterhin zur Verfügung.
Hätte ich selbst viel mehr worte für gebraucht um den gleichen sachverhalt zu beschreiben.......
Was mir persönlich am aller meissten gebracht hat, war das gespräch und erleben meiner mit patienten. Ich bin ja ausgesprochen naiv da aufgelaufen und so genau vor augen und hirn zu haben, was mir noch so bevorstehen könnte, so ich denn wieder saufen würde, hat mich zutiefst beeindruckt. Das kann ich noch heute, mehr als drei jahre später, mal eben so abrufen. Das shg`n pflichtmässig besucht werden mussten, hat mir definitiv die angst vor selbigen genommen. Und die sache mit dem suchtgedächnis die wurde mir da auch wunderbarst nachvollziehbar erklärt. Ich habe da einfach beschlossen zu glauebn, dass ich eins habe........ So weit mal meine erfahrungen. Lieben gruss dir und reichhaltigen input bei der qualli dir gewünscht Esther
Mein Selbstbetrug endete in einer Sackgasse. Meine Selbstbestimmung zeigt mir viele neue Wege in eine bunte Welt.
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Maddi, ein spätes aber nicht weniger herzliches willkommen dir an board.
Ave,