Hallo ihr Saufnixe, bin schon seit einiger Zeit hier (lesend) unterwegs. Den Tipp für das Forum habe ich von einer Frau aus meiner SHG. Ich befinde mich noch ziemlich am Anfang meiner Trockenkarriere, habe irgendwann im März dieses Jahres beschlossen, dass es jetzt endgültig reicht mit der Sauferei, nachdem ich mein halbes Leben weggeschluckt hatte, mit steigender Tendenz. Mit Hilfe der Gruppe konnte ich dann erstmal ganz gut ohne Alkohol über die Runden kommen, aber ich merke, dass das nicht ausreicht, da ich leider bis heute nicht ganz rückfallfrei geblieben bin. Mittlerweile war ich auch bei einer Beratungsstelle und bin jetzt dabei eine ambulante Therapie zu beantragen. Gibt es jemand, der damit Erfahrungen gemacht hat? Ich habe hier einiges gelesen über Langzeittherapien, möchte ich aber nicht machen, ich glaube für mich ist es besser, nicht unter die "Käseglocke" zu gehen und eigentlich geht es ja bisher ganz gut. Ich freue mich über Meinungen. Liebe Grüße Elli
hallo elli, was meinst du mit "es geht eigentlich ganz gut", wenn du schon mehrere rückfälle hattest? ich find, es geht eigentlich ziemlich schlecht, oder?
ich habe damals eine ambulante langzeittherapie gemacht, die dauerte ein jahr. es gab ein bis zwei mal pro woche eine stunde einzelgesprächstherapie - je nach meinem bedarf und meiner zeit. nach etwa einem halben jahr dann auch einmal die woche gruppentherapie. letztere war ein bißchen larifari - aber ich habe einfach genommen, was ich kriegen konnte.
in die stationäre 'käseglocke' wollte ich auf keinen fall, weil es mir wichtig war, das alkoholfreie leben parallel zu einem aufreibenden alltag zu üben. außerdem hatte ich angst, mit meiner selbständigen arbeit "weg zu sein vom fenster", wenn ich mehrere monate am stück nicht präsent gewesen wäre.
die gut zwei wochen stationären entzug hatte ich zwischen terminen so gerade eben hingekriegt.
parallel habe ich seither immer selbsthilfegruppen besucht, die ganze zeit. es hat mir nicht geschadet. bis heute hatte ich keinen rückfall.
ich wünsche dir viel mut, kraft und dass du das richtige für dich findest.
einen wunderbaren anfang hast du ja schon gemacht - und dafür all meinen respekt!
ps. netter nick. ich dachte immer, huacayas seien kuschelige kleine kamele. wusste gar nicht, dass es die auch als blümchen gibt.
Hallo zusammen, also erstmal habe ich schon fast so eine Phobie was Krankenhäuser und ähnliche Einrichtungen betrifft, weiterhin passt es gerade überhaupt nicht in mein Konzept, mich wochenlang auszuklinken und außerdem denke ich, lernen muss ich sowieso draußen, also kann ich auch gleich damit anfangen... Zu den Rückfällen: es waren zwei seit März und das hätte ja wirklich viel schlimmer kommen können. Im Übrigen waren die ja der Grund für mich, nach einer geeigneten Therapieform zu suchen. Huacayas sind kleine kuschelige Alpakas, nicht Kamele! Und ich wusste nicht, dass man ein Bild passend zum Nick einstellen muss. Wenn das so sein sollte muss ich mal nach einem Foto fahnden. Gruß Elli
ich mache seit meiner Entgiftung im letzten Jahr eine ambulante Therapie und komme bestens damit zurecht. Ich habe alle ein bis zwei Wochen (je nach Bedarf) Einzelgespräch und einmal die Woche Gruppe. Im Moment darf ich auch an einem Kurs zur Rückfallprävention mitmachen.
Für einige ist eine stationäre LZT wirklich besser, aber das kann man auch im Laufe der ambulanten entscheiden. Ich fühle mich supergut aufgehoben und habe bald ohne Schierigkeiten das erste Jahr hinter mir!
Liebe GRüße Katrin
PS: Mein erster Versuch "nur" mit Gruppe ist auch kläglich gescheitert
Wenn die Musik beginnt, dann dreht sich der Tanzbär...
aber ich merke, dass das nicht ausreicht, da ich leider bis heute nicht ganz rückfallfrei geblieben bin. weiterhin passt es gerade überhaupt nicht in mein Konzept mich wochenlangauszuklinken und außerdem denke ich, lernen muss ich sowieso draußen.
Erst als ICH begriff/fühlte das ich Alkoholkrank bin, und die Krankheit zum stillstand brachte ( durch Thera und Nachsorge )
hatte das jahrelange ausklinken ein ENDE bis Heute
aber ich merke, dass das nicht ausreicht, da ich leider bis heute nicht ganz rückfallfrei geblieben bin. weiterhin passt es gerade überhaupt nicht in mein Konzept mich wochenlangauszuklinken und außerdem denke ich, lernen muss ich sowieso draußen.
Erst als ICH begriff/fühlte das ich Alkoholkrank bin, und die Krankheit zum stillstand brachte ( durch Thera und Nachsorge )
hatte das jahrelange ausklinken ein ENDE bis Heute
Hallo bindroege, da hast du natürlich vollkommen recht. Genau das Gefühl, dass ich mich seit meinen ersten Gehversuchen auf dem Trockenen wieder mehr ins Leben eingeklinkt habe, hilft mir, weiterzumachen und wieder aufzustehen, wenn ich doch mal ins Nasse getappt und ausgerutscht bin. Allen anderen Danke für die Kommentare, schön zu hören, dass es auch ohne stationäre Therapie geht. Gruß Elli
ich muß für mich gucken, was für ein gefühl ich für meinen weiteren weg habe. wenn mir mein gefühl sagt, käseglocke ist nicht wirklich das wahre, dann lasse ich das. wenn mir mein gefühl sagt, gruppe ist für mich wichtig, dann mache ich das. wenn mir mein gefühl sagt, keine therapie und keine gruppe, dann lasse ich das.
schön zu hören, dass es auch ohne stationäre Therapie geht.
es ist der schwerere Weg nach meiner Erfahrung in den Gruppen, aber jeder soll SEINEN Weg gehen und muß diesen finden.
Ich erstrebe die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden Das klingt schon mal gut, bis dahin ist es aber noch ein laaaaanger Weg.
@yonka, ich glaube, das gefühl, bzw. der wunsch nicht mehr zu trinken zu wollen wird irgendwann größer sein, als das gefühl, bzw. der wunsch etwas trinken zu wollen - wenn man es denn so will. und um dieses gefühl zu entwickeln, muß jeder seinen weg finden - mit oder ohne käseglocke.