vlt. hört sich meine Frag für Euch blöd an. Aber sie beschäftigt mich einfach und ich habe noch keine Antwort gefunden. In dem AA Meeting sagten alle: Mein Name is XX, ich bin alkoholkrank.
Ich frage mich die ganze Zeit aber, WAS ist denn krank? Wenn ich ne Erkältung habe, wird es durch Viren oder Bakterien ausgelöst und man kann genau sagen, was erkrankt ist, Bronchen, Hals, etc.
Aber was oder wodurch wird man das vom Alk? Es heißt ja auch nicht "der/die ist Heroinkrank" etc.
Ich kann bisher nicht verstehen, warum das bei Alk eine anerkannte Krankheit ist und bei anderen Süchten nicht. Heroin kann auch töten, Nikotin irgendwann ebenso....
Ich hoffe, Ihr könnt verstehen, was ich meine. Irgendwie ist das für mich wichtig, weil ich verstehen muss, gegen was ich ankämpfe und was das ausmacht. Danke
also statt krank kann man auch "abhängig" einsetzten
wann bin ich abhängig? dann wenn du seelisch und körperlich vom suchtmittel abhängig bist,das betrifft u.a. die gesundheitliche lage und das kopfkino die droge herrscht über dich und bestimmt deinen tag,
Ich mag mal auf die Teilfrage "was ist denn krank" eingehen, indem ich den Vorläufer des heutigen Sozialgesetzbuches, die Reichsversicherungsordnung, zitiere - weil ich finde das ist bis heute die beste und kürzeste Definition die ich kenne (und kurz kann ich doch immer so schwer :rolleyes:
Unter Krankheit wird verstanden ein regelwidriger Seelen-, Geistes- oder Körperzustand.
Mit andren Worten: irgendwas ist halt nicht ganz normal...
(und ich halte hier ausnahmsweise mal haarspalterische InFragestellDiskussionen über das Wort 'normal' für unnötig, weil ich zumindest für mich selber weiß dass ich in manchen Dingen anders ticke, reagiere und wahrnehme als ein Nichtalkoholiker - was ich meist im übrigen gar nicht so schlecht finde Unter der Prämisse kann ich für mich auch 100%ig annehmen, dass ich aktiv praktizierend zwar alkoholkrank war aber nun bestenfalls inaktiv chronisch alkoholkrank bin - im Diabetikerjargon: bin gut eingestellt halt, nämlich auf Null
Auch wenn ich insoweit -und nur insoweit! - den Krankheitsbegriff für mich voll und ganz akzeptiere so betone ich eben - auch hier in meinem Beiträgen - gerne, dass ich derzeit eben nicht AKUT krank bin, weil ich meine Krankheit zum Stillstand gebracht habe und nicht mehr sie mich....
Übrigens mag ich hier mal betonen, dass von keinem bei AA erwartet wird zu sagen dass er Alkoholiker/alkoholkrank oder was auch immer ist. Das ist ne freiwillige Aussage, und wer sich dem Gruppenusus anschließen mag, ist "selber schuld" bzw. es bleibt jedes einzelnen freie Entscheidung ob und wie er sich vorstellt und beeinflusst nicht den Grad der Zugehörigkeit oder Akzeptanz.
Ich habs allerding meist dazugesagt, weil es mir das eigene Suchtpersönlichkeits-Bewusstsein wachhielt und/oder oft einfach den Neueren gegenüber (von denen es in fast jedem Meeting welche gab/gibt) vertrauensbildend wirkt.
LG IngMarie
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Einfach tun. Der beste Zeitpunkt dafür: immer genau jetzt.
Mit 'der Regel' wird hier ein "regulärer/im Allgemeinen üblicher" Zustand gemeint, ihr Tüffels.
Diese Definition wurde von in den Anfängen der gesetzlichen Krankenversicherung vor mehr als hundert Jahren formuliert; darum halt die eckige Sprache - aber was zählt ist ja der Inhalt, und ich denk der triffts schon auch heute noch im Kern.
Gruß IngMarie
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~ Einfach tun. Der beste Zeitpunkt dafür: immer genau jetzt.
ich sag immer, ich bin Alkoholiker,... Und es ruft mir ins Bewusstsein, dass ich mit Alk nicht umgehen kann, wie es andere können. Ist zwar hart, aber diese Erkenntnis, hat mich erst trocken gemacht. Und natürlich bin ich krank, in dem Sinne, dass ich halt nicht kontrolliert trinken kann. Aber das ist halt so, und mcht mir weiter keine gedanken..