"Hab ich mein Problem wirklich und ganz echt erkannt?"
Ich denke, das wär etwas viel verlangt nach gerade mal 8 Tagen ohne Alk.
Ich selbst würde selbst heute nicht sagen, dass ich alles und jedes meiner Probleme erkannt habe, ich weiß aber, dass sich einige davon erkannt habe und das seine Zeit gedauert hat. Nicht umsonst hat die Therapie (ambulant) ein ganzes Jahr gedauert. Und das war gut so...
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
halt durch. Ich habe mich gestern in der Bahn sitzend auch dabei ertappt, daran zu denken Wein einzukaufen und Bier zu trinken. Wie ätzend. Aber ich konnte nicht anders.
Zu Hause habe ich mich dann etwas hingelegt und war später Laufen, dann ging es, kein Gedanke mehr al Alk verschwendet. Dass ich nie nie mehr etwas trinken darf unf somit werde, ist für m ich auch schwer vorstellbar, aber es muss sein.
Halt durch. Nimm Dir ne Auszeit für Dich, auch wenns nur ne Stunde ist...aber halt durch. Der Alk würde die beschissenen 8 Tage, die Du nun aber schon hinter Dir hast, wieder zunichte machen. Willst Du nochmal von vorne anfangen?
Moin desperate, ich empfinde dein beschriebenes gefühlswirrwarr als völlig normal in deiner situation. Wegen dem hier:
ZitatNein, ich werde nicht trinken. Aber für immer?
mach dir mal keinen kopf, das isr viel zu unübersehbar langfristig gedacht. Was ist schon immer? Eben, niemand weiß wie lange sein immer währen mag. Gerade am anfang macht es durchaus sinn nur in stunden oder tagen zu denken. Alles andere kostet viel zu viel dringend benötigte kraft. Dir diese kraft u.a. in der gruppe zu holen ist genau das, wie es im idealfall laufen sollte. Ich habe die ersten zwei jahre zwei gruppen besucht, alleine dass ich mich dort mit anderen betroffenen austauschen konnte, hat mit veradammt viel kraft gegeben War wichtig für mich um meine eigenen stabilität aufbauen zu können. Und der regelmäßige besuch meiner lieblingsgruppe ist es heute noch, um selbige zu hegen und zu pflegen. Einer der wichtigsten grundlagen meines trocknens war, dass ich, die Esther, von meinem tripp, "Ich schaff das schon alleine", runter kam und mir die hilfe organisiert und zugelassen habe, die ich brauchte. Das dir liebe menschen bescheid wissen mag dir zeitweise als fluch erscheinen, in der realität ist es ein gutes stück schutz für dich. Ich wünsche dir weiterhin gutes gelingen desperate, der weg den du eingeschlagen hast ist zwar alles andere als einfach, aber sowas von lohnenswert! Lieben gruss dir geschickt und einen kraftvollen gruppenabend dir gewünscht Esther
Mein Selbstbetrug endete in einer Sackgasse. Meine Selbstbestimmung zeigt mir viele neue Wege in eine bunte Welt.
Hallo deperate, ich bin froh nicht mehr trinken zu müssen endlich keinen Kopf mehr darüber machen wo bekomme ich etwas her, wo verstecke ich es, wie entsorge ich es. Bei mir liegt das nun schon über 17 Jahre zurück aber ich bin froh diesen Weg gewählt zu haben. Gedanken an Alk sind normal, kommen immer wieder, ob in guten oder schlechten Zeiten, aber sie vergehen auch schnell wieder. Geh deinen Weg weiter. Elke
desperate, es ist normal was du fühlst und wie du dich fühlst. Mir hat es immer geholfen, mich wirklich abzulenken. Viel Wasser trinken, raus gehen und nicht grübeln. Wer weiß was später kommt. Im Augenblick hast du schon eine ganze Zeit geschafft, auf die du stolz sein kannst. Weiter so. Viel Kraft wünsche ich dir. Ruby
"Der Druck ist soooo groß- Eine Minute bin ich stolz, dann wieder bereue ich so weit zu sein.
ich mache meine Kraft abhängig von anderen (z.B. die gruppe heut) aber das darf doch nicht sein!!!!"
Völlig normal, in deiner Situation... Was glaubst du, wie ich gekämpft habe, bevor ich ich in die Entgiftung ins KH gegangen bin. So oft habe ich mich in so kurzer Zeit nie wieder im Leben umentschieden. Gott sei's gedankt, zum Schluß hat die Vernunft gesiegt.
Wenn du heute Abend in der Gruppe warst, bist du wieder einen kleinen Schritt weiter!
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Zitat eines Gruppenmitglieds: " Mädchen, ohne Tagesklinik hast Du nicht den Hauch einer Chance. Du hast den Arsch so voll Probleme. So wird das nix..."
Okay Okay, "Arsch voll Probleme" hab ich ja nun wirklich. Aber hey! Der hat mich zum ersten Mal in seinem Leben gesehen!!! Woher will der wissen, wie stark ich wirklich bin????
Dia Sache mit der Tagesklinik ist trotzdem ne Überlegung wert. Das ich intensive Therapie brauch weiß ich selbst. Ich kämpfe jeden Tag und es wird immer anstrengender...
Nächste Woche in der Suchtberatung werd ich das mal ansprechen.
Jetzt heißt es erstmal wieder sacken lassen...
Aber mein Kampfgeist ist zumindest für heute wieder voll da... Menno, woher weiß der, wie stark oder schwach ich bin???
desperate
Es ist egal, von wo aus ich starte, wichtig ist, wohin ich will...
Aber mein Kampfgeist ist zumindest für heute wieder voll da... Menno, woher weiß der, wie stark oder schwach ich bin???
desperate
Guten Abend, desperate!
Du hast recht! Wie stark oder schwach Du bist, kann er gar nicht wissen. Vermutlich wollte er so eine Beurteilung auch gar nicht vornehmen, sondern hat Dir in dem für trockene Alkoholiker typischem Sendungsbewusstsein etwas vorgeschlagen, womit er bei sich oder anderen gute Erfahrungen gemacht hat.
Das kannst Du nun annehmen, bzw. im Gespräch mit der Suchtberatung erörtern oder auch nicht.
Ich habe in meinem Umfeld, sprich meiner SHG, eine Frau, bei der ich der festen Überzeugung war , dass ohne teilstationäre Maßnahme "nix gehen" würde. Die habe ich auch dahingehend beraten. Allerdings kenne ich die Betroffene schon zwei Jahre, und war mir deswegen sicher, dass ich mir diese Einschätzung auch erlauben durfte.
Inzwischen hat sie 6 Wochen Tagesklinik absolviert und eine weitere Therapiemaßnahme in einer anderen Tagesklinik beantragt. Sie ist nunmehr schon über 2 Monate abstinent.
Welche unterstützenden Maßnahmen für Dich in Betracht kommen, klärst Du am besten in einem vertrauensvollen Gespräch in der Suchtberatung. Wichtig ist ja da auch Deine persönliche Lebenssituation, die wohl der Herr aus der SHG noch nicht ausreichend kennt. Es gibt ja ganz unterschiedliche Angebote ambulanter, teilstationärer oder stationärer Art.
Mancher schafft es auch nur mit Gruppen, wie meine Wenigkeit. ( Habe allerdings im Lauf meiner Suchtkarriere auch zwei LZT´s absolviert...)
Also, zielorientiertes Gespräch bei der Suchtberatung, möglichst bald, wäre mein Rat.....
Edit: Darauf, dass Du den heutigen Tag aus-/durchgehalten hast, darfst Du in jedem Fall stolz sein, und dir auch einmal auf die Schulter klopfen....
Liebe Grüße
Christoph
[ Editiert von Elefantino am 27.08.08 21:28 ]
Die schärfsten Kritiker der Elche waren früher selber welche
bravo, dass du erstens den Tag alkfrei überstanden hast und zweitens zur SHG gegangen bist
"Zitat eines Gruppenmitglieds: " Mädchen, ohne Tagesklinik hast Du nicht den Hauch einer Chance. Du hast den Arsch so voll Probleme. So wird das nix...""
So eine pauschale Aussage ist meiner Meinung nach Unsinn. Jeder muss seinen Weg sebst finden. Übrigens finde ich die Ausdrucksweise "Mädchen..." herablassend und verletzend, alleine das würde bei mir Abneigung hervorrufen.
Nun sind aber SHG's bunt zusammengewürfelte Grüppchen von Leuten, die eigentlich nur die gemeinsame Alk-Karriere zur Gruppe macht und sonst nix. Und in einer solchen Gruppe ist manchmal auch ein Depp. Wie im richtigen Leben halt auch. Ich erlebe das in meiner SHG auch und habe mich daran gewöhnt. Von dem, was an einem Gruppenabend geredet wird, nehme ich das für mich Wertvolle mit und den Rest vergesse ich recht schnell wieder. Ich glaube, eine Gruppe ohne "Depp" findet man nur selten und man ist sowieso nicht davor gefeit, dass einer dazustößt.
Wenn es dir aber nach mehreren Besuchen überhaupt nicht gefällt, kannst du dir ja auch eine andere Gruppe suchen. Gott sei Dank gibt es so viele Alkoholiker, dass auch an SHG's kein Mangel herrscht!
Ich selbst habe auch drei oder vier verschiedene Gruppen ausprobiert, bis ich zu meiner heutigen gestoßen bin.
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"Dia Sache mit der Tagesklinik ist trotzdem ne Überlegung wert. Das ich intensive Therapie brauch weiß ich selbst"
Wenn die (dumme) Bemerkung des Gruppenmitglieds bewirkt hat, dass du jetzt die Möglichkeit der Tagesklinik als eine bedenkenswerte Alternative neben mehreren anderen in's Kalkül ziehst und damit quasi eine Mögichkeit mehr als vorher hast, aus denen du auswählen kannst, hats ja auch was positives, oder?
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)