Du hast mir gerade eines der glücklichsten Gefühle meines Lebens in Erinnerung gerufen: Wie ich das erste Mal die Sonne nach dem Suff wahr genommen habe und wie "die Farben zurück kamen". Das hast Du so was von treffend formuliert. Das war im November 1983.
Jetzt nicht übermütig werden und jede Hilfe annehmen, die die vorhandene Basis stärkt.
Mit einem Schmunzeln erinnere ich mich an die erste Zeit in der Therapie zurück, als uns in der Motivationsgruppe die Therapeutin den Spruch eingetrichtert hat:
"MIR MUSS ES GUT GEHEN"
Damals hat das bei mir Gefühle ausgelöst, von wegen, ob ich das darf, weil das ja so egoistisch ist. Erst im Lauf der Zeit habe ich kapiert, dass das keine Erziehung zum Egoismus war, sondern dass ich erstmal (wieder?) lernen musste, meine Bedürftnisse kund zu tun und sie als was Normales zu empfinden.
Liebe Grüße vom Grufti! Gib jedem Tag die Chance, der schönste deines Lebens zu werden (Mark Twain)
Mir geht es ganz ok. Obwohl, so langsam werd ich nervös. Am Montag ist ja mein erster Tag in der Tagesklinik. Das sind sehr gemischte gefühle aus Angst und Freude. Hm, Freude ist wohl das falsche Wort.
Ich werde auf jeden Fall berichten, wie es mir da so ergeht!
Danke für den wunderschönen Regenbogen!
desperate
Es ist egal, von wo aus ich starte, wichtig ist, wohin ich will...
Ich glaube schon, dass dir die Tagesklinik gut tun wird, weil du unter Leidensgenossen bist und notfalls eben Fachleute um dich hast. Leider weiß ich nicht, wie ich mir das genau vorstellen muss, weil ich zur Entgiftung knapp 14 Tage stationär war und danach sofort wieder nach Hause gagangen bin. Heißt Tagesklinik, dass du täglich morgens dort erscheinst, die Motivations-Therapien über den Tag verteilt mitmachst und dann abends wieder nach Hause gehst? Und was ist in der Zwischenzeit mit deinen Kindern?
Es geht mir gut. Drei Wochen Tagesklinik liegen nun hinter mir. Es hat sooooo gut getan. In den ersten Tagen wäre ich am liebsten geflüchtet und dann wollte ich nicht mehr weg. Die Gruppe (6 Männer und ich...) war klasse. Ein bzw. zwei Freundschaften sind entstanden und ich habe nun endlich einen Ansprechpartner vor Ort, der immer für mich erreichbar ist.
Ich habe viel über mich gelernt und nehme ganz viel aus der Zeit mit. Auch das Chaos in meinem Umfeld fängt an sich zu sortieren.
Es geht mir wirklich gut im Moment.
desperate
Es ist egal, von wo aus ich starte, wichtig ist, wohin ich will...
ZitatGepostet von Ruby genau so desperate , sitze hier mit Tränen in den Augen, kannte das Video noch garnicht Schön wenn es sich so anfühlt für dich. Alles Gute für dich Ruby
Ich kannte das Video bisher nicht und habe auch nie den Text bewusst gehört wenn es bisher mal im Radio lief dann dudelte es so nebenher ohne das ich wirklich hingehört habe. Du hast nun nicht alleine mit Tränen in den Augen vor dem Bildschirm gesessen. Gefühle die ich in der letzten Zeit nicht mehr kannte.
lange hab ich mich hier nicht blicken lassen, vieles ist passiert.
Vorweg: Ich bin seit nun fast 14 Monaten trocken.
Für mich fast ein Wunder. Denn mein Leben ist nach wie vor eine Achterbahnfahrt. Ich habe meine Probleme in meiner Partnerschaft mal angedeutet. Lange steckte ich in dieser Sackgasse fest. Nun hab ich mich befreit. Anfang November zieh ich mit meinen Kindern in eine kleine Wohnung. Projekt Neues Leben beginnt also mit rechlich Verzögerung nun.
Ich hab ne Scheißangst. So tief unten war ich noch nie. Auch der soziale Abstieg macht mir zu schaffen. Alleinerziehende arbeitslose Mutter dazu noch trockene Alkoholikerin mit gebrochenem Herzen...
Ja ja, ich jammer. Aber ich steh ja immer noch aufrecht. Hab nur soo Angst vor der Zukunft. Doch jetzt gibt es keinen Weg zurück.
Nach wie vor geh ich einmal die Woche zur SHG (ich liebe jeden einzelnen in der Gruppe...) Und einmal die Woche zur ambulanten Psychotherapie. Lange wollte ich es nicht wahrhaben, aber es hat wohl eine Suchtverlagerung stattgefunden. Ich habe 25kg abgenommen und nun die Sucht mein Gewicht zu kontrollieren...
Aber ich bin zuversichtlich, das es bald heller wird...
Soweit erstmal. Es tut gut wieder hier zu sein und ich wünsche allen Kraft trocken zu werden und es zu bleiben. es lohnt sich. Und trotz vieler Steine im Leben kann man es BLEIBEN.
Liebe Grüße desperate
Es ist egal, von wo aus ich starte, wichtig ist, wohin ich will...
Mensch, das klingt aber doch super! Und dass die harten Brocken oft erst eine ganze Weile nach dem Alkohol kommen, habe ich auch ziemlich schmerzhaft erfahren müssen.
Ich wünsche dir jedenfalls alles Liebe und Gute weiterhin!